Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben (45.1931-1932)

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An Deutschland

Von GerLrud von le Fork

^dxenn nrcht vom kurzen Rat des klernen, verderblrchen Menschen,
Nicht vom Schrerber und Rechner, nrcht vom ZeLLel und Scherben
Kommt dr'r Schrcksal und Grenze, Völker srnd Mächte
Gottesunmrttelbar glerch den drenenden Engeln
llnd geordnet wie jene; mrt ehernem Auftrag
Brausen sre ein in die Zeit, und wie Ströme
Wogen sie durch das Weltland, menschenvergießend
llnd geschlechterverschäumend von Leben zu Leben
llnd von Hosfnung zu Hosfnung,

Daß sie sich llfer gesialten nach ihrer Bestimmung.

Drängend und abgedrängt und wieder verdrängend,
Was sie bedrängte

Suchen sie rastlos die Bahn, die anbesohlne
Ihres Schöpfers,

llnd im verwirrten noch, im gesesselten Strombett
Spiegeln sie zürnend und klagend
Ihr entstelltes Gestirn
llnd brechen durch Felsen ihm nach.

Deutsches Volk, wie trägst du leidwärts
Deinen sirahlenden Stern! „Sieghaft, nicht glückhast"
Sang dir der Mmnd der Nvrne. Nie warst du geborgen
Gleich andren Völkern. Niemats gelang dir
Nur das eigne Geschick, die karge Bewahrung,

Nie deiner Kinder zeitlich-gesättigte Notdurft.
Schutzlos-gewalt'ges:

Wie deine Grenzen

Weit aufgebreitet, so bietet dein Adler die Schwingen
Den Stürmen des Weltballs —

Immer warst du sein Flügel
Großschlagend und blutend für alle!

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Aprilheft igz2 (XXXXV, 7)