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Pauli, Johannes; Bolte, Johannes [Hrsg.]
Schimpf und Ernst (1. Theil): Die älteste Ausgabe von 1522 — Berlin: Herbert Stubenrauch Verlagsbuchhandlung, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.57346#0052
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Johannes Pauli

staben, da wurden sie zornig und fielen über in und stachen im die Augen uß,
aber wie er es ußlegt, also ist es gangen. Sas was sein Lon, das was sein
prediggelt.
Also das war ist, das die Warheit nieman sagen darff, und nieman me die
Garheit hören wil.
Von Schimpff das acht.
Ser Lopf ward eim Bild zerschlagen.
lso schreibt Valerius von einem Bild uff einer Saul, das
sagt, wan einer etwas gestolen het. Einer wolt uff einmal stelen in
V der Lirchen und gieng vorhin zu dem Bild und nam ein Hamer und
tröwet im, wan es in verriet, so wolt er im mit dem Hamer den Nopff zerschlag
gen. Sa das Bild nun solt die V?arheit sagen, da sprach es: sTempora mutans
tur, homines deteriorantur, et gui vult dicere veritatem, frangitur flbi caput.j
^Sie Zeit hat sich verwandelt, die Menschen haben sich gevösert, wer jetz die
XVarheit wil sagen, dem wil man den Lopff zerschlagen/
Von Schimpff das nünd.
_Srei Hanen kreigten von dem EeVruch.
ir leffen von dreien Hanen, die zu Rächt kreisten, da die
V Krau by dem Eebrecher lag, und d? Kellerin in dem Huß die verstund
Hc der Vogel Gesang. Ser ein Han kreist die erst Nacht: ^Mein Krau ist
dem Herren untrüw/ Sas sprach dieNellerin zu der Krawen. Sie Krau sprach:
^Ser Han muß sterbens und der Han ward gebraten. Ser ander Han sang die
ander Nacht, als die Nellerin das ußlegt, da sie gefraget ward, da sagt sie:
^Ser Han hat gekremt: Mein Gesel ist gestorben umb der Garheit willen/ Sie
Krau sprach: ''Ser sol auch sterben', und der ward auch gebraten. Sa die Krau
bei dem Bülen lag, da kreyet der drit Han, als es die Leiterin ußlegt: lAudi,
vide, tace, sie vis vtvere in pacel ^Sihe und Hör und schweig, wiltu leben in dem
Kriden/
 
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