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Pauli, Johannes; Bolte, Johannes [Hrsg.]
Schimpf und Ernst (1. Theil): Die älteste Ausgabe von 1522 — Berlin: Herbert Stubenrauch Verlagsbuchhandlung, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.57346#0320
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28o

Johannes Pauli

Von Schimpff das 481.
Lein Tag vergat on Leiden.
/ I^ottes Ordenung ist, das kein Tag fol sein, in dem ein
Mensch nit Widerwertikeit sol haben. Sas wolt ein Künig uff ein Tag
versuchen und het ein Hochzeit zügerüst und gebot, wer etwas wider//
wertigs thet oder ret, dem solt man den Kopfs abhawen. Also nach Mittag
legt sich der Künig schlaffen nach seiner Gewonhett, so siog ein Schwalb zu dem
Zensier vn und schmeisset im in seine Augen, das er blind ward.
Got wolt nit, das kein Mensch sein Ordnung solt hinder sich drucken. Spider//
wertikeit ist das, darmit unsi Got entwenen wil von der Zröd diser Welt, als
ein Müter ein Kind oder ein Bürin ein Kalb. Lern Gedult! etc.

Von Schimpff das 482.
- wle man Lind und Leiber entwent.
an ein Akuter ein Kind wil entwenen von dem Sugen,
VX / so bestreicht sie das wertzlin an den Brüsten. Wan dan das Kind
B- Hc sugen wil und es dan bitter ist, so wil es nit mer sugen. Also thüt
auch ein Bürin, wan sie ein Kalb hat, das da sugt. So wil sie es entwenen,
sie bedarfft baß dy Milch den Kinden, so bindet sie dem Kalb ein Igelsihut uff
den Kopf. Wan dan das Kalb sugen wil, so sticht es die Kü mit der Zgelßhut
in den Buch, so laßt sie das Kalb nit me sugen.
Also, wer kein Leiden und Widerwertikeit uff Ertreich, niemans achtet
Gottes und des ewigen Lebens, so wir so gern hie uff Erdtreich sein, so die
Welt so gantz verbittert ist, als Sant Gregorius spricht: lMala, gue nos pre^
munt, ad dominum ire compellung.

I.XIH. Von Eidschweren.

Von Schimpff das 483»

->x Einer schrei über die Gassen.
s was ein Priester, der het an dem Rechten zü schafen, und
brast ein Füg. Und er bestalt ein Schüler, dem sagt er die Sach
und gab im etlich Gelt. Ser Schüler schwür im ein Eid an dem Rechten.
Und darnach wol über ein Jar da bekam der Schüler dem Priester in einer
 
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