Johannes Pauli
36
Von Schimpff und Ernst das So.
Zn der ersten Meß ist ein Sei erlößt.
s was ein heiliger Waldbrüder, der begert von Got, zu
sehen dy Pen der Seelen. Uff einmal nam in der Engel und fürt sein
Geist in das Kegfeür zü sehen, da sach er mancherlei Straff under ein//
ander. Sa sach er ein Seel, die leid nit me dan an einem Küß, die weint und
schrei und gehüb sich übel. Sarneben was ein, die saß biß an den Hals in der
Pen und lobet Got und danckt im, das er ir yngedenck wer gewesen, und was
frölich. Sa fragt der Brüder den Engel, was das bedüt. Sa sprach der Engel:
"Sie Seel in der grosen Pen, deren hat Got geöffnet, das hüt ein Lneblin ge//
boren ist, das von irem Geschlecht ist, das sol Priester werden, und wan er sein
erste Meß würt haben, so sol sy erlößt werden. Sarumb ist sie also frölich und
lobet Got/ Ser Brüder sprach: "was bedüt das, da sich die Seel also übel ge//
hebt und weinet ab der kleinen Straff?' Ser Engel sprach: "Sie weiß kein Zeit
irer Erlösung, darumb truret sie/
Sa wer setz vil zü sagen von einer ersten Meß, warumb man also darzü laufet,
als ob sie besser sei dan ein andere etc. Aber so vil nim darvon,das ein Priester
nimer besser ist und andechtiger und sich me bereit dan uff die erst Meß, wan
wen er lang Zeit Meß gelißt, so kumt er in ein Gwonheit, das er ir nit vil me
achtel, und verschwint im sein Andacht, als den alten Meßnern oder Kirche
Wärtern ir Andacht. Sarumb sprach ein groser predicant uff einmal, das man
einem nüwen Priester nimmer baß möcht thün, dan gleich wan er von dem
Altar gieng, und in in ein Sack stieß und in ertrenckt, so stürb er in dem aller//
frümsten und in dem allerbesten, wan solt man in vor essen lasen, so möcht er
sich versünden.
VIII. Von dem bösen Geist.
Von Schimpff das Si.
wie der Tüfel ein StatknecHt ßoit.
s gieng uf einmal ein Statknecht über Kell in ein Sorff
und wolt Schult Anziehen von einem Bauren. Sa kam der Tüffel zü
im in eins Bauren weiß, und gingen also mit einander. Sa sie also
durch ein Sorff gisngen, da weint ein Lind, und ward die Müter fast zornig
und sprach: "Nun schrei, das dich der Tüffel holen müß!' Ser Statknecht sprach
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Von Schimpff und Ernst das So.
Zn der ersten Meß ist ein Sei erlößt.
s was ein heiliger Waldbrüder, der begert von Got, zu
sehen dy Pen der Seelen. Uff einmal nam in der Engel und fürt sein
Geist in das Kegfeür zü sehen, da sach er mancherlei Straff under ein//
ander. Sa sach er ein Seel, die leid nit me dan an einem Küß, die weint und
schrei und gehüb sich übel. Sarneben was ein, die saß biß an den Hals in der
Pen und lobet Got und danckt im, das er ir yngedenck wer gewesen, und was
frölich. Sa fragt der Brüder den Engel, was das bedüt. Sa sprach der Engel:
"Sie Seel in der grosen Pen, deren hat Got geöffnet, das hüt ein Lneblin ge//
boren ist, das von irem Geschlecht ist, das sol Priester werden, und wan er sein
erste Meß würt haben, so sol sy erlößt werden. Sarumb ist sie also frölich und
lobet Got/ Ser Brüder sprach: "was bedüt das, da sich die Seel also übel ge//
hebt und weinet ab der kleinen Straff?' Ser Engel sprach: "Sie weiß kein Zeit
irer Erlösung, darumb truret sie/
Sa wer setz vil zü sagen von einer ersten Meß, warumb man also darzü laufet,
als ob sie besser sei dan ein andere etc. Aber so vil nim darvon,das ein Priester
nimer besser ist und andechtiger und sich me bereit dan uff die erst Meß, wan
wen er lang Zeit Meß gelißt, so kumt er in ein Gwonheit, das er ir nit vil me
achtel, und verschwint im sein Andacht, als den alten Meßnern oder Kirche
Wärtern ir Andacht. Sarumb sprach ein groser predicant uff einmal, das man
einem nüwen Priester nimmer baß möcht thün, dan gleich wan er von dem
Altar gieng, und in in ein Sack stieß und in ertrenckt, so stürb er in dem aller//
frümsten und in dem allerbesten, wan solt man in vor essen lasen, so möcht er
sich versünden.
VIII. Von dem bösen Geist.
Von Schimpff das Si.
wie der Tüfel ein StatknecHt ßoit.
s gieng uf einmal ein Statknecht über Kell in ein Sorff
und wolt Schult Anziehen von einem Bauren. Sa kam der Tüffel zü
im in eins Bauren weiß, und gingen also mit einander. Sa sie also
durch ein Sorff gisngen, da weint ein Lind, und ward die Müter fast zornig
und sprach: "Nun schrei, das dich der Tüffel holen müß!' Ser Statknecht sprach