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Johannes pautt
1.XVI. Von Octaviano dem Keiler,
under dem Christus geboren ward.
Von Schimpfs das 502.
Ein Aüngling kam gen Rom.
s kam uff einmal ein jung Gesel gen Rom, der sähe dem
A<rifer Octaviano gleich mit seim Angesicht, und jederman lief zu, wa
der sung Gesel zü Rom gieng, und wolt den Reiser sehen, wan er sein
Angesicht het. Es kam dem Reiser für, er wolt sein Angesicht an einem andern
auch sehen. Sa er zü im kam, da sähe er wol, das es war was. Ser Reiser
sprach zü dem Rnaben: ^Ist dein Äküter auch etwan hie zü Rom gewesen?'
Ser jung Gesel marckt, wa der Reiser hinusi wolt, und sprach: ^Nein, mein
Aküter ist nie hie gewesen, aber mein Vatter ist offt und dick hie gewesen.'
Ser Reiser wolt dem jungen Gesellen sein Müter zü einer Hüren machen,
da macht der jung Gesel dem Reiser ein Arckwon, als wer sein Müter eine
gewesen. Also thet er im ein eerliche Schencke und ließ in wider heimfaren.
Von Schimpfs das 503.
Zn dem Verganten hieß einer eins Ritters Bet ksuffen.
s was ein grofer Römer zü Rom. Sa er gestarb, da bleib
fil schuldig und ward vil an im verloren. Sa man im vergantet und
sein Güt verkaufst, das man die Lüt bezalt, da ret man ob dem Tisch
davon, da saß der Reiser und verwundert sich darab und sprach zü einem
Ritter, der vor im stund: ^Gon hin und Lausten unß sein Bet, daruff er gelegen
ist!' Ser Herren einer sprach: ^Her, haben ir nit ein bester Bet dan er?' Ser
Reiser sprach: ^Nein, ist diser so vil dusent Suckaten schuldig gewesen und hat
mögen schlafen, so ist es freilich ein güt Bet, ob ich auch baß daruff schlaffen
möcht dan uff meinem Bet.'
Also geistlich möcht man sagen, so ein Sünder Got so vil schuldig ist, ist ein
Wunder, das er Rüw haben mag Tag oder Nacht.
Johannes pautt
1.XVI. Von Octaviano dem Keiler,
under dem Christus geboren ward.
Von Schimpfs das 502.
Ein Aüngling kam gen Rom.
s kam uff einmal ein jung Gesel gen Rom, der sähe dem
A<rifer Octaviano gleich mit seim Angesicht, und jederman lief zu, wa
der sung Gesel zü Rom gieng, und wolt den Reiser sehen, wan er sein
Angesicht het. Es kam dem Reiser für, er wolt sein Angesicht an einem andern
auch sehen. Sa er zü im kam, da sähe er wol, das es war was. Ser Reiser
sprach zü dem Rnaben: ^Ist dein Äküter auch etwan hie zü Rom gewesen?'
Ser jung Gesel marckt, wa der Reiser hinusi wolt, und sprach: ^Nein, mein
Aküter ist nie hie gewesen, aber mein Vatter ist offt und dick hie gewesen.'
Ser Reiser wolt dem jungen Gesellen sein Müter zü einer Hüren machen,
da macht der jung Gesel dem Reiser ein Arckwon, als wer sein Müter eine
gewesen. Also thet er im ein eerliche Schencke und ließ in wider heimfaren.
Von Schimpfs das 503.
Zn dem Verganten hieß einer eins Ritters Bet ksuffen.
s was ein grofer Römer zü Rom. Sa er gestarb, da bleib
fil schuldig und ward vil an im verloren. Sa man im vergantet und
sein Güt verkaufst, das man die Lüt bezalt, da ret man ob dem Tisch
davon, da saß der Reiser und verwundert sich darab und sprach zü einem
Ritter, der vor im stund: ^Gon hin und Lausten unß sein Bet, daruff er gelegen
ist!' Ser Herren einer sprach: ^Her, haben ir nit ein bester Bet dan er?' Ser
Reiser sprach: ^Nein, ist diser so vil dusent Suckaten schuldig gewesen und hat
mögen schlafen, so ist es freilich ein güt Bet, ob ich auch baß daruff schlaffen
möcht dan uff meinem Bet.'
Also geistlich möcht man sagen, so ein Sünder Got so vil schuldig ist, ist ein
Wunder, das er Rüw haben mag Tag oder Nacht.