Schimpf und Ernst c. ZZL—ZZZ
317
Von Schimpfs das ZZZs-
Etner N2M sich an, er «er dot, und starb recht.
parys ist es geschehen, das etlich diser Meinung feind
waren und wollen ir Meinung mit einem falschen Mirackel bestedigen
und hatten angelegt mit einem Edelman, das er sich kranck macht und
Hstch darnach annem, er wer dot. Und er ward in ein Sotenbaum ge//
^/legt, und wurden alle Priester uß den Klöstern und uß den Stifften
geladen zü der Begrebniß und sunst auch vil Krauwen und Man. Und
man trüg die Leich in die Kirchen, die semlichen Mißbruch besteiigen wolten
und femlich Sing Helten zügericht. Und gisng desselben Edelmans Eefraw
Hindennach und nam sich an Meinens und Klagens, sy wüsit aber wol von dem
Betrüg. Sa man die Bar für den predigstül bracht, da stall man sie nider,
und nach Gewonheit des Lands da gieng der predicant uff den predigstül und
predigt von den Soten, und in Mittin der predig sprach der predicant: ^Es
ist ein Irrung von unser lieben Krawen Empfencknis. Sas ir erkennen, das
unser Opinion war sei und recht ist, und sie in Erbsünden empfangen sei, so
trüw ich ir, sie werd setz ein Zeichen thün und werd diser Sot wider erston von
den Soten. Sarumb du Auncker N., ist sie in Erbsünden empfangen, so stand
uff von den Soten! Ist sie on Erbsünden empfangen, so stand ntt uff! Sas
geöüt ich dir zü dem erstenmal.' Es wolt nichtz daruß werden. Er gebot im zü
dem andernmal, es wolt aber nichtz darusi werden. Er gebot im zü dem dritten^
mal. Und da er nit uff wolt ston, da liess die Ausifrau dar und warff die Sergen
von der Bar und thet den Sotenbaum uff, da was ir Man dot. Sa schalt sie den
Predicanten fast übel und sprach: "du hast mir meinen Man gedöt,' und sagt
sederman den falschen Anschlag. Also giengen sie mit groser Schänd hinweg.
I^xxxm. Von dem heiligen Sacrament des Altars.
Von Ernst das 555.
Ein Jüdin fach Lristum im Sacrament.
ls die Süden verleiden wurden uß einer Statt in die ander,
da was ein jüdische Sochter, die verdingt sich in ein Stat zü einer
B' ^Lristenfrawen für ein Kellerin und thet, was irem Sienst zügehort.
Es fügt sich nach etlichen Aaren, das sie kranck ward. Ir Krau beschickt den
Priester, das sie solt beichten. Sa der Priester zü ir kam, da sagt sie im, wer
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Von Schimpfs das ZZZs-
Etner N2M sich an, er «er dot, und starb recht.
parys ist es geschehen, das etlich diser Meinung feind
waren und wollen ir Meinung mit einem falschen Mirackel bestedigen
und hatten angelegt mit einem Edelman, das er sich kranck macht und
Hstch darnach annem, er wer dot. Und er ward in ein Sotenbaum ge//
^/legt, und wurden alle Priester uß den Klöstern und uß den Stifften
geladen zü der Begrebniß und sunst auch vil Krauwen und Man. Und
man trüg die Leich in die Kirchen, die semlichen Mißbruch besteiigen wolten
und femlich Sing Helten zügericht. Und gisng desselben Edelmans Eefraw
Hindennach und nam sich an Meinens und Klagens, sy wüsit aber wol von dem
Betrüg. Sa man die Bar für den predigstül bracht, da stall man sie nider,
und nach Gewonheit des Lands da gieng der predicant uff den predigstül und
predigt von den Soten, und in Mittin der predig sprach der predicant: ^Es
ist ein Irrung von unser lieben Krawen Empfencknis. Sas ir erkennen, das
unser Opinion war sei und recht ist, und sie in Erbsünden empfangen sei, so
trüw ich ir, sie werd setz ein Zeichen thün und werd diser Sot wider erston von
den Soten. Sarumb du Auncker N., ist sie in Erbsünden empfangen, so stand
uff von den Soten! Ist sie on Erbsünden empfangen, so stand ntt uff! Sas
geöüt ich dir zü dem erstenmal.' Es wolt nichtz daruß werden. Er gebot im zü
dem andernmal, es wolt aber nichtz darusi werden. Er gebot im zü dem dritten^
mal. Und da er nit uff wolt ston, da liess die Ausifrau dar und warff die Sergen
von der Bar und thet den Sotenbaum uff, da was ir Man dot. Sa schalt sie den
Predicanten fast übel und sprach: "du hast mir meinen Man gedöt,' und sagt
sederman den falschen Anschlag. Also giengen sie mit groser Schänd hinweg.
I^xxxm. Von dem heiligen Sacrament des Altars.
Von Ernst das 555.
Ein Jüdin fach Lristum im Sacrament.
ls die Süden verleiden wurden uß einer Statt in die ander,
da was ein jüdische Sochter, die verdingt sich in ein Stat zü einer
B' ^Lristenfrawen für ein Kellerin und thet, was irem Sienst zügehort.
Es fügt sich nach etlichen Aaren, das sie kranck ward. Ir Krau beschickt den
Priester, das sie solt beichten. Sa der Priester zü ir kam, da sagt sie im, wer