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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 1
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Lensenberg, W.: Der neue Friedhof in Rostock-Damerow
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0015

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XV, 1

DIE GARTENKUNST.

7

Organismus das Schematische,Trau-
rige des Toten-,,Ackers" genom-
men. — Dem schwersten Problem:
der Gestaltung oder eigentlich Ver-
kleidung der Reihengräber ist man
gerecht geworden, indem man sie
an den Wegen in verschiedener Art
mit Hecken und Kauf- und Fami-
liengräbern umsäumte. An den
Wegeschnittpunkten ergeben sich
mannigfache Platzgestaltungen und
Ecklösungen, die im Fortschrei-
ten der Anlagen sich ja noch mehr
bereichern und verfeinern lassen
werden. Überhaupt muß die' Er-
wartungausgesprochenwerden, daß
die Stadt Rostock nicht, wie es
leider wohl geschieht, den Plan aus
Geldrücksichten hier und dort nach
der ästhetischen Seite zu ändern
und zu beschneiden sucht, sondern
daß im Gegenteil guten, neuen Ge-
danken immer noch das Feld offen
gehalten wird.

Aus dem aufgestellten Grund-
satz der möglichst großen Belegung
ist das Fehlen jeder größeren, rein
schmückenden Anlage zu erklären,
wie sie bei den letzten Wettbe-
werben wohl am glänzendsten
Ostendorf-Karlsruhe für den Fried-
hof zu Bremen-Osterholz 1910
durchgeführt hat. Auch dem Was-
ser, das in einem solchen Entwürfe
(vgl. die damaligen Arbeiten von
Barth - Charlottenburg oder Freye
und Seck-Charlottenburg und Steg-
litz) naturgemäß eine größere Rolle
zu spielen hat, ist in Rostock nur
ein bescheidenes Maß zugewiesen.
Die hohe Lage machte wohl ausge-
dehnteren Bodenaushub unnötig.
Nur in der Süd- und Ostecke fin-
den wir einen unregelmäßig
gedachten kleinen Teich. Vielleicht
wird man bei späterer Erweiterung
diese nicht sehr glückliche Idee noch
etwas anders anpacken können.

Die dem Gesamtplan beigefüg-
ten Schaubilder geben einen Begriff
von den schönen Bildern, die Stadt-
gärtner Schomburg durch eine
strenge und zugleich feinsinnig ab-
gestimmte Bepflanzung erreichen
wird. Un'd durch geschmackvolle
Wahl der Grabsteine! Ja, das ist
eine Frage für sich und ein Haupt-
punkt. Selbstverständliche Tren-

Groß-Trianon: Blick vom Spiegelbassin nach dem Schloß.
Aufnahme von R. Hoemann, Düsseldorf.

Groß-Trianon: Brunnen aus buntem Marmor. Aufnahme von R. Hoemann, Düsseldorf.
 
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