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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 7
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Zur Tagesgeschichte
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Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0112

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104

DIE GARTENKUNST.

XV, 7

II. der feldmäßig betriebene Gemüse- und Nutzpflanzenbau
(z. B. Hopfen-, Tabakbau);

III. die Feldsamengewinnung (z. B. Kleesamen- und Rüben-
samenzucht) ;

IV. der Weinbau und die Weinbauschulen;

V. die Gärtnereibetriebe nach Maßgabe der §§ 9x8 und 959
RVO.

B. Für den Übergang der Unfallasten, welche auf den
von den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften der
Gärtnerei-Berufsgenossenschaft zu überweisenden Betrieben
ruhen, gilt die Berechnungsweise zu II der Bekanntmachung
des Reichsversicherungsamts vom 31. Oktober 1908 (A. Nachr.
1908, S. 668 f.).

IV. Internationale Gartenbauausstellung in Dresden im
Mai 1917. In der Generalversammlung der König!, sächsischen
Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“ wurde ein-
stimmig der Beschluß gefaßt, in Anbetracht der großen Be-
deutung der alten Dresdner Spezialkulturen und des sächsischen

Gesamtgartenbaues im Jahre 1917 eine IV. Internationale
Gartenbauausstellung in Dresden zu veranstalten. In gleicher
Versammlung wurde auch dem Wunsche Ausdruck gegeben,
für die Sommermonate des gleichen Jahres die Veranstaltung
einer Rosenausstellung ins Auge zu nehmen, um damit den
gewaltigen Aufschwung der Dresdner Rosenkultur während
der letzten 10 Jahre zum Ausdruck zu bringen.

Friedhofs Wettbewerb Stuttgart. Das für diesen Wett-
bewerb bestimmte Preisrichterkollegium ist durch Hinzuwahl
des k. Hofgartendirektors Zeininger ergänzt worden, so daß
jetzt drei Gartenfachleute in diesem Kollegium vertreten sind.
Da auch die Herren Stadtbaurat Professor Grässel und Pro-
fessor Högg auf dem Spezialgebiet der Friedhofgestaltung
(nicht nur der Friedhofsbauten) als durchaus zuständige, er-
fahrene und ho change sehene Fachleute angesehen werden
müssen, so dürften die anfangs gegen diesen Wettbewerb
aus den Kreisen der Gartenfachleute erhobenen Bedenken
wohl völlig beseitigt sein, so daß im Interesse der Sache
eine rege Beteiligung wohl erwünscht wäre.

Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst.

Der Vorstand der „D. G. f. G.“ hat in einem Schreiben vom 1. II. c. den Ausschußmitgliedern Kenntnis
von seiner Amtsniederlegung gegeben. Wir glauben die Mitglieder der Gesellschaft am besten über diese
Angelegenheit aufklären zu können, wenn wir den Wortlaut dieser Schreiben hier veröffentlichen.

Cöln, den 1. Februar 1913.

An die Herren Ausschußmitglieder

der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Sehr geehrte Herren!

Auf der letzten Hauptversammlung in Bonn haben Sie
mir durch Ihre einstimmige Wiederwahl zum Vorsitzenden
der Gesellschaft ein mich außerordentlich ehrendes Vertrauens-
votum erteilt. Bei der Annahme der Wahl war es auch
meine ehrliche Absicht, der Gesellschaft bis zum 31. Dezember
1914 als Vorsitzender zu dienen. Ich bin mir wohl bewußt,
welche Aufgabe ich mit dieser ehrenvollen Wiederwahl über-
nommen habe und was Ihr Vertrauen von mir fordert. Gerade
deshalb kann ich den Schritt nicht unterlassen, von dem ich
Ihnen hiermit Kenntnis geben möchte. Ich sehe mich näm-
lich leider gezwungen, mein Amt als Vorsitzender der Ge-
sellschaft in Ihre Hände zurückzulegen. Die Gründe, welche
mich dazu bewegen, liegen gänzlich in meiner Person. Ich
kann nur so lange den Vorsitz behalten, als ich die Empfin-
dung habe, die Gesellschaft zu fördern nicht etwa nur dadurch,
daß ich die an mich herantretenden Geschäfte erledige, son-
dern vielmehr auch dadurch, daß ich durch neue Anregungen
die Aufgaben und den Wirkungskreis der Gesellschaft er-
weitern helfe. Und dies kann ich nicht zur Genüge. Meine
berufliche Tätigkeit nimmt derart zu, daß ich, will ich meiner
Gesundheit nicht schaden, dem Vereinsleben nicht mehr an
so hervorragender Stelle dienen kann. Ich habe deshalb nach
reiflicher Überlegung und nach Besprechung mit meinen Vor-
standskollegen den Entschluß gefaßt, von meinem Amte zu-
rückzutreten. Diese meine Entschließung ist unumstößlich.

Ich bitte den verehrlichen Ausschuß, die zu einer Neu-
wahl nötigen Schritte baldigst zu unternehmen, damit schon
vor der Breslauer Sitzung die Vorstandsneuwahl erledigt ist
und der neue Vorstand möglichst schon Zeit gefunden hat,
sich in seine Tätigkeit einzuleben.

Daß ich der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, mit
welcher mich eine jahrelange Arbeit verbindet und welcher
ich mancherlei Anregung, auf dem Gebiet der Gartenkunst
verdanke, auch fernerhin mein Interesse bewahre und meine
Mitarbeit verspreche, soweit es mir möglich ist, bedarf wohl
kaum der Erwähnung.

Dieser Brief geht vor Absendung an die Herren Mit-
glieder des Ausschusses meinen Kollegen im Vorstande, den
Herren Beitz und Hoemann zu.

Mit freundlichem Gruß

ergebenst

Encke.

Die Veränderung im Amt des Vorsitzenden wird voraus-
sichtlich eine Neuordnung der Geschäftsführung notwendig
machen. Meine Ämter als Schriftführer und Schatzmeister
werde ich noch so lange verwalten, als zur Vermeidung von
Schwierigkeiten nötig scheint und weiterhin den sich ergeben-
den neuen Verhältnissen Rechnung tragen. Beitz.

Von dem Inhalt des vorstehenden Schreibens des Herrn
Gartenbaudirektor Encke- Cöln habe ich Kenntnis genommen
und kann in anbetracht dessen nicht umhin, ebenfalls. das von
mir übernommene Amt eines Vorstandsmitgliedes in die
Hände der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst zurückzu-
legen. Es ist bei der Neuwahl des Vorstandes zu berück-
sichtigen, daß die anderen Vorstandsmitglieder in dem Wohn-
orte oder doch wenigstens in der Nähe des Wohnortes des
Vorstandes ihren Wohnsitz haben, damit die vielen notwen-
digen Besprechungen leicht und schnell erledigt werden kön-
nen. Daher mein diesbezüglicher Entschluß.

Ich erlaube mir gleichzeitig beizufügen, daß ich nicht in
der Lage bin, eine etwa auf mich fallende Wahl, den Vorsitz
der Deutschen Gesellschaft, für Gartenkunst zu übernehmen,
annehmen zu können. Auch halte ich mich aus diesem An-
laß für verpflichtet, mein Amt als Schriftleiter der Garten-
kunst zur Verfügung des Ausschusses . zu stellen. Nach Ab-
lauf meines zweijährigen Vertrages, würde ich die Schriftleitung
der Gartenkunst endgültig niederlegen, da mich die Tätigkeit
für die .Schriftleitung zu. sehr, meinem Geschäft entzieht und
andererseits auch die Schriftleitung unter der notwendigen
Zurücksetzung gegen meine geschäftlichen Angelegenheiten
häufig leidet. Ich stelle daher anheim, die Neubesetzung gleich-
zeitig mit der. Neu wähl des Vorstandes vorzunehmen.

Mit freundlichem Gruß

ergebenst

R. Hoemann.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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