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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 16
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Heicke, Karl: Die Breslauer Gartenbau-Ausstellung zur Jahrhundertfeier, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0241

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XV, 16

DIE GARTENKUNST.

233

Die Breslauer Gartenbau-Ausstellung zur Jahrhundertfeier.

Von Heicke, Frankfurt a. M.

Allgemeines. Planausstellung.

Wer in diesem Sommer nach Breslau gefahren
ist, wird eher auf eine Enttäuschung der durch uner-
müdliche Werbetätigkeit hochgespannten Erwartungen
gefaßt gewesen sein, als etwa darauf, daß diese
Erwartungen noch übertroffen werden könnten. Man
hatte sich besten Falles auf eine schlesische Gar-
tenbau-Ausstellung größeren Umfanges gefaßt gemacht
und war nun angenehm überrascht, eine Veranstal-
tung anzutreffen, die getrost mit den letzten großen
Gartenbau-Ausstellungen in Wettbewerb treten konnte,
ja sogar sie an Großzügigkeit der Anlage zum Teil
übertraf.

Verschiedene, günstige Umstände haben hierbei
mitgewirkt. Einmal kam die, eine gewisse Opferwillig-
keit erzeugende Stimmung des Erinnerungsjahres, der
ganzen Veranstaltung zustatten. Sodann stand ein
vorteilhaftes Gelände zur Verfügung: Eine seither
für Pferde-Rennen benutzte Wiesenfläche von be-
deutender Ausdehnung, umrahmt von abwechselungs-

reichen Parkanlagen. Der von einer Straße abge-
schnittene, kleinere südliche Teil der Fläche war,
um das vorweg zu bemerken, zur Unterbringung
des Vergnügungsparkes benutzt, so daß dieser trotz
bequemer Zugänglichkeit die eigentliche Ausstellung
in keiner Weise beeinträchtigte*). Dazu kam, daß
ein bedeutendes Bauvorhaben, die Errichtung der
großen Festhalle, örtlich und zeitlich mit dem Aus-
stellungsplane zusammenfiel und dadurch hervor-
ragende Kräfte und bedeutende Mittel für die bau-
liche Ausgestaltung in den Dienst der Sache gestellt
werden konnten.

Die Leitung der Gesamtanlage der Ausstellung
hatte der Direktor der königlichen Kunstakademie,
Professor Poelzig, der Hand in Hand mit dem Bres-
lauer Stadtbaurat Berg, dem Schöpfer der Festhalle,
arbeitete. Als Leiter der Gartenbauausstellung hat

*) Wann wird die Ausstellung kommen, welche sich frei von
dem Anhängsel eines ganz minderwertigen „Juxplatzes“ hält?!


Ausstellung Breslau: Haupteingang. Blick von der Festhalle nach dem Haupteingang.
 
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