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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 21
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Tapp, Willi: Zur Gartenkunst-Ausstellung in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0321

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XV, 21

DIE GARTENKUNST.

313

Zur Gartenkunst-Ausstellung in Düsseldorf.

Von Willi Tapp, Düsseldorf.

Es war ein gesunder Gedanke der Vereinigung
deutscher Gartenarchitekten des Verbandes derH. G. D.,
Gruppe Rheinland--Westfalen, durch eine Ausstellung
Zeugnis von der Leistungsfähigkeit unserer modernen
Gartengestalter zu geben.

Als Gründe für die Ausstellung wurden im Führer
genannt : Die Notwendigkeit, der Öffentlichkeit Auf-
klärung darüber zu geben, was der selbständige
Gartenarchitekt zu leisten vermag, daß also heute
nicht mehr der
Gartenbeamte
der allein beru-
fene Gartenge-
stalter, der Gar-
tenkünstlersei,—
und ferner zu zei-
gen,welcheWänd-
lung der Anschau-
ungen die letzten
Jahre auch auf
dem Gebiete un-
sererGartenkunst
gebracht haben.

Der erste
Grund wurde wie-
derholt in der
Tagespresse be-
tont. Ich persön-
lich möchte aller-
dings bezweifeln,
ob es jnot tat,
diesetwegen
eine Ausstellung
zu veranstalten.

So fremd steht
dieÖffentlichkeit,
insbesondere die-
jenigen , welche
als Interessenten
inFrage kommen,
heute erfreuli-
cherweise wohl
doch den wirk-
lichen Verhält-
nissen nicht mehr
gegenüber. Mei-
nes Erachtens
schneidet bei Be-
urteilung der ver-
schiedenen Lei-
stungen, ähnlich
wie in der. Bau-

kunst, auch in der Gartenkunst, der freie Künstler
heute keineswegs mehr ungünstig ab.

Zweckmäßiger wäre es nach meinem Dafürhalten
gewesen, einen Hinweis darauf einzuflechten, daß der
Bauherr, bei dem gleichen künstlerischen Können des
selbständigen und des beamteten Gartengestalters,
— denn ich vermag nicht einzusehen, warum man die
Überlegenheit der einen Kategorie über die andere
konstruieren soll — ganz einfach besser dabei fahren

muß, wenn er die
Planung und Aus-
führung seiner
Garten anlagen
dem selbständi-
gen Gartenarchi-
tekten überträgt.

Denn dieser
wird normaler-
weise seine ganze
Kraft einer voll-
wertigen Lösung
dieser Aufgaben
widmen können,
während die be-
amteten Garten-
gestalter durch
ihre sonstigen
vielseitigen Auf-
gaben bereits so
in Anspruch ge-
nommen sind,
daß sie die Erle-
digung solcher
Privataufträge —
soweit sie sich
überhaupt noch
damit befassen —
doch nur immer
als etwas Neben-
sächliches betrei-
ben können.

Dem andern
Grund, zu zeigen,
welche Wand-
lung derAnschau-
ungen auf dem
Gebiete des Gar-
tenschaffens die
letzten Jahre ge-
bracht haben, wie
stark sich das
Können des. Ein-

Gartenkunst-Ausstellung Düsseldorf: Theodor Ott, D. W. B., Aachen.
 
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