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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 21
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Tapp, Willi: Zur Gartenkunst-Ausstellung in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0322

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314

DIE GARTENKUNST.

XV, 21

B., Aachen.

Bei näherem Zuschauen stellte es
sich allerdings sehr bald heraus,
daß für diesen günstigen Gesamtein-
druck eigentlich doch nur ein Teil
der Aussteller verantwortlich war.

Die Absicht, durch Gliederung
in verschiedene Sondergebiete, z.B.:
Trennung in private und öffentliche
Gärten, weiter durch Bilden von
Unterabteilungen für Vorgärten,
Hausgärten etc., etwas mehr Über-
sichtlichkeit in die Gesamtschau
hineinzutragen, hat gewiß etwas
für sich. Die wesentlichste Bedeu-
tung liegt hier aber wohl in dem
Symptom. Es ist ein Zeichen der
Zeit. Denn es bedarf ja keiner
Frage, daß bei einer Ausstellung,
die nach diesem Prinzip organisiert
ist, der einzelne Aussteller weniger
stark in Erscheinung treten kann,
als dort, wo er mit der geschlossenen
Gesamtheit seiner Ausstellungsob-
jekte wirken kann. Es ist letzten

Gartenkunst-Ausstellung Düsseldorf: Theodor Ott, D. W.

zelnen und wie sich die Leistungen der Gesamtheit
gesteigert haben, dem kann man dagegen nur voll und
ganz zustimmen.

Ausstellungen solcher Art sind ja, vorausgesetzt,
daß sie tatsächlich im Durchschnitt nicht nur gute,
sondern. sehr gute Lösungen, die künstlerisch und
technisch in jeder Beziehung einwandfrei sind, bringen,
grundsätzlich sehr zu begrüßen. Einmal bieten sie
dem Fachmann eine Fülle von Anregungen, geben ihm
Gelegenheit Vergleiche zu ziehen und zeigen ihm, wie
er es machen soll, und — wie nicht. Ferner sind sie
der Öffentlichkeit gegenüber ein ausgezeichnetes
Propagandamittel, da sie wohl imstande sind, in den
Beschauern die Sehnsucht nach einem gemütlichen
Gartenheim zu erwecken. Endlich bieten sie eine gute
Gelegenheit den Baukünstlern, mit denen der Garten-
gestalter ja doch immer wieder Zusammenarbeiten
wird, zu zeigen, daß es auch in der vor noch gar
nicht langer Zeit — und wie wir ruhig zugeben wollen,
mit Recht! — arg verrufenen Gartenkunst, wesentlich
anders und besser geworden ist. Ich meine, auch
dieses Moment sollte man nicht unterschätzen.

Aber, und das kann gar nicht oft genug wieder-
holt werden, es ist zur Erreichung dieser Zwecke un-
umgänglich notwendig, daß nur beste Lösungen von
Gartenproblemen zur Schau gestellt werden. Denn,
daß es auch bei uns, wie ja wohl auf jedem Gebiet
der angewandten Kunst, sehr viele mittelmäßige
Leistungen gibt, weiß ja auch so jeder Beteiligte. Und
die gewünschte Wirkung wird ja in keinem Fall durch
die Masse des ausgestellten, sondern einzig und allein
durch die Güte erreicht.

Wie stand es damit in Düsseldorf?

Nun, der Allgemeineindruck war ein günstiger.

Gartenkunst-Ausstellung Düsseldorf: Th. Ott, D. W. Ott, Aachen.
 
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