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Die Gartenkunst — 15.1913

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Bredt, Friedrich W.: Die bergische Bauweise in der Gartenkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0367

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XV, 24

DIE GARTENKUNST.

361

Die bergische Bauweise in der Gartenkunst.

Von Professor Dr. jur. F. W. Bredt, Barmen.

Alle Rechte seitens des Verfassers Vorbehalten.

Als sich vor bald io Jahren die ersten Versuche
im ehemaligen Herzogtum Berg regten, um der an-
gestammten Schieferbauweise wieder mehr Geltung zu
verschaffen, hatten die bergischen Patrizierhäuser, wie
man sie gern nannte, bereits in der erdrückenden Mehr-
zahl einen kostbaren Schmuck, ja einen wesentlichen
Bestandteil ihrer Gesamterscheinung verloren. Das war
der umgebende Garten. Seiner ganz oder zum größten
Teile beraubt, konnten sie entfernt nicht mehr das
darstellen, was sie einst in so hohem Maße besaßen,
denn zu ihren blauschwarzen Schieferwänden, die nach
etlicher Zeit in silbergrauen Lichtern zu spielen be-

gannen, zu ihren weißen Fensterumrahmungen und
grünen Läden, zu diesem ernsten und doch so stim-
mungsvollen Dreiklang gehörte als letztes der Reiz
eines sorgsam bepflanzten Gartens, der mit den bunten
Tönen einer Rotbuche, eines gelben Ahorns und den
satten grünen Blättern der anderen Bäume das Ganze
erst in voller Farbensinfonie erklingen ließ. Wenn je
einer anderen Bauweise ähnliche Bezeichnungen gegeben
wurden, so muß vor allem die alte bergische Wohnung
als das „Haus im Grünen“ gelten. Ein nur halbwegs
herrschaftlicher Bau war wenigstens bis 1830 ohne
Garten kaum denkbar. Er gehörte nach der Auffassung

Gartenhaus in Elberfeld um 1760.
 
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