Die Gartenkunst (15.1913)

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DIE GARTENKUNST.

XV, 19

Entwurf zu einem Stadtplatz in R.*)

Aus demselben Grunde wie Herrn Ehrlich hat auch
mich die Aufgabe einen Stadtplatz in R. vorzuschlagen
gereizt. Denn mit Recht betont er, daß es in diesem
Falle die städtebaulichen Faktoren sind, die günstig
liegen. Sein Vorschlag Arkadenhäuser zu bauen ist
zweifellos zu begrüßen. Bezüglich der eigentlichen
Platzlösung, bei der die willkommene unregelmäßige
Form vorlag, scheint Herr Ehrlich nach meinem Ge-
fühl nicht das Richtige getroffen zu haben. In bei-
stehender Skizze erlaube ich mir einen Vorschlag zu
machen, der in der Gesamtauffassung von dem Ehr-
lichs wesentlich abweicht. Vor allem dachte ich den

*) Man vergleiche die Lösung in Heft 9, Seite 133 und 134
der „Gartenkunst".

Platzcharakter einer kleinen Provinzstadt, der eine
gewisse Anspruchslosigkeit zeigen kann, dadurch zu
betonen, daß ich

1. den Platz als Baumplatz gestaltete*),

2. den Platzcharakter dadurch zu verstärken suchte,
daß ich einen Brunnen in die Kreuzung der Straßen-
fluchtpunkte setzte, wozu zu gleicher Zeit ein bequemer
Verkehr über den Ostteil des Platzes hinweg möglich
ist. Der Platz (ca. 40 X So) ist mit geschnittenen
Platanen umgeben, aus denen hinter dem Brunnen
eine einzelne mächtige Linde hervorragt. An der Ost-
seite befindet sich unter den Platanen ein kleines Spiel-
plätzchen, an der Westseite ein Blumenbeet allerdings
für vorwiegend schattenvertragende Arten.

*) Die Platanen auf der Skizze sind mehrreihig gepflanzt
gedacht.