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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 9
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Bücherbesprechungen
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Zur Tagesgeschichte
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Personalnachrichten
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Bekanntmachung der Gärtnerei-Berufgenossenschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0144

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136

DIE GARTENKUNST.

XV, 9

Haus Freudenberg (Muthesius) in Nikolassee von der Rehwiese aus gesehen.

Aus dem Werk „Landhäuser von Hermann Muthesius“. Verlag von Bruckmann in München.

Gartengestalter sich zu eigen machen müßten. (Wird dies
wichtige Kapitel wohl auf unseren Gartenbauschulen mit gebüh-
render Aufmerksamkeit behandelt?) Den Garten selbst behandelt
der Autor meist in der Art, wie wir dies bei dem guten, mo-
dernen, englischen Garten finden, d. h. er ist seinen verschiedenen
Zwecken entsprechend gegliedert. Wir finden also fast stets,
wenn auch in anderen Formen wiederkehrend, die Terrassen mit
dem Rosen- oder Blumengarten, den Küchengarten, den Obst-
garten, den Spielplatz (zu weil, als Rasen behandelt) und den Wald;
welcher meist ganz in seinem ursprüngl. Charakter beibehalten
wurde. Diese Gliederung des Gartens ist fast überall muster-
haft durchgeführt, die Raumwirkung der einzelnen Gartenteile
meist sehr gut gelungen, besonders rühmend hervorzuheben
ist, wie gut die Angliederung des oder der Gärten ans Haus
erfolgt, das alles erscheint in jedem Einzelfalle als ein ge-
schlossenes organisches, rhythmisches Ganze. Die Unterein-
teilung in den Blumengärten und die Bepflanzung ist allerdings
etwas eintönig und läßt erkennen, daß die gärtnerischen
Kenntnisse fehlen, welche allein es möglich machen, die einzelnen,
gut gestalteten Gartenteile nun auch mit Pflanzen und Blumen
mit jener liebevollen Sachkenntnis auszustatten, welche in
erster Linie dem Garten den fast poetischen Reiz zu verleihen
Vermag, den wir z. B. in den Gärten einer Gertrude Jekyll so
geklärt und schön finden. Wir können mit gutem Gewissen dies
schön ausgestattete Werk jedem Gartengestalter und Liebhaber
aufs Wärmste empfehlen, er wird vielfache Anregungen durch
dasselbe empfangen, zumal in guten deutschen Gartenbüchern
ein empfindlicher Mangel herrscht. R. Hoemann.

Zur Tagesgeschichte.

Nach Nachrichten aus Würzburg wird der lange vernach-
lässigte Schloßgarten in Veitshöchheim (1755—*779) mit seinen
zahlreichen Skulpturen usw. zurzeit einer völligen Renovie-
rung unterworfen. Die Wasserkünste sollen wieder in Betrieb
gesetzt werden, der „Große Pavillon“ erhält ein neues Kupfer-
dach , die wundervollen Stückarbeiten des Schlosses werden
ergänzt. Wiederhergestellt werden weiter das originelle
„Schneckenhaus“, die beiden Pirschbassins, von denen das
eine die berühmten „Vier Jahreszeiten“ enthält, die Neptun-
gruppe und der Pegasus im großen See.

Die Kgl. Württembergische Zentralstelle für Gewerbe und
Handel in Stuttgart hat die Beratung der Behörden auf
dem Gebiete der Pflege und Anlage von Friedhöfen
in den Bereich der Tätigkeit der Bauberatungsstelle einbe-
zogen. Für diese Abteilung der Bauberatungsstelle ist als
Mitarbeiter Gartenarchitekt Chr. Otto Berz (Inhaber der Firma
Berz & Schwede) in Stuttgart gewonnen.

Personalnachrichten.

Dem Oberhofgärtner Fritz Schulze in Schwerin i. M., wel-
cher am 1. April ds. Js. auf eine 25jährige Tätigkeit als Hof-
gärtner bzw. Oberhofgärtner im Dienste S. K. H. des Groß-
herzogs von Mecklenburg - Schwerin zurückblickte, ist der
Charakter als Hofgartendirektor verliehen worden.

Bekanntmachung der Gärtnerei-Berufsgenossenschaft.

Der Vorstand wird, wenn möglich, noch im Laufe
dieses Jahres Unfallverhütungsvorschriften für die Gärt-
nerei-Berufsgenossenschaft ausarbeiten und nach Be-
schlußfassung durch die Genossenschaftsversammlung
und nach Genehmigung durch das Reichsversicherungs-
amt veröffentlichen. Bis dahin fordern wir die Mit-
glieder unserer Berufsgenossenschaft auf, die Unfall-

verhütungsvorschriften der landwirtschaftlichen Berufs-
genossenschaften, denen die jetzt bei uns versicherten
Gärtnerei- und Friedhofsbetriebe bis 31. Dezember 1912
angehörten, auch weiterhin genau zu befolgen.

Cassel, den 28. März 1913.

Der vorläufige Genossenschaftsvorstand.

E. Becker, Vorsitzender.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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