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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 5
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Ammann, Gustav: Neue Sondergärten
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0065

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XV, 5

DIE GARTENKUNST.

57

Neue Sondergärten.

Von G. Ammann, Gartenarchitekt, Zürich.

Es war in Düsseldorf und Mannheim, wo wir dem
Sondergarten erstmals begegneten. Voll Begeisterung
zogen wir Jungen damals umher in den Gärten, die
ein Olbrich, ein Behrens, einLäuger geschaffen.
Mit mächtiger Architektur, mit Konzentrieren und Be-
schränkung auf wenige Motive und Farben wurden
Wirkungen erzielt, wie schon lange nicht mehr. So
sind sie uns denn zum Ereignis geworden und stets
tauchten sie in unserer Erinnerung wieder auf, wenn
wir über neuen Entwürfen saßen.

Unser Bestreben war jedoch je länger desto mehr
darauf gerichtet, neben dieser weisen Beschränkung
auch der Pflanze, der Blume vor allen Dingen wieder

Geltung und Anwendung im Garten zu verschaffen.
So suchten wir uns das uns bekannte Material nach
den neuen Werten zu erschließen, seine empfindlichen
Formen und Farben für unsere Zwecke dienstbar zu
machen.

Jahre sind verflossen seither. Die Reihe kam an
uns, in Zürich einen Sondergarten zu erstellen anläßlich
der Gartenbauausstellung im Herbst 1912. Ein öder
Platz, nur auf einer Seite von schönen Kastanien be-
grenzt, sollte in kurzer Zeit für drei Wochen in einen
Garten verwandelt werden. Bäume, hohe Thuyahecken
und zarte Stauden müssten in voller Vegetation verpflanzt
und zum Garten gestaltet werden. Die Sonne war uns
 
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