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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 5
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Ammann, Gustav: Neue Sondergärten
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0066

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58

DIE GARTENKUNST.

XV, 5

Abb. i. Sondergarten von O. Froebel’s Erben, Zürich:
Blick vom Eingang gegen das Gartenhaus.

wohl gesinnt, die häufigen Niederschläge für die Pflanzen
günstig, wenn auch die Arbeit darunter leiden mußte.
Mit dem üblichen Trubel wurde die letzte Hand an-
gelegt, der Rasen bedeckte eben das Erdreich mit dem
jungen Grün, wie die ersten Besucher kamen.

Abb. I. Wir wandern mit ihnen durch den Sonder-
garten von Otto Froebel’s Erben. Vor dem dunkeln
Grün der Kastanien im Hintergründe steht der helle
Giebel eines offenen Gartenhauses. Den davorliegenden
erhöhten Platz umfaßt eine Brüstungsmauer, in der ein
Brunnen eingebaut ist, während Laubengänge längs der
Blumenhalle zu dem Häuschen führen. Ein Kranz
von leuchtendrosa Pelargonien mit
blauen Ageratum eingefaßt liegt
längs der Mauer. (Pelargonium
zonale „Zürich“). Die dekorativen
Stämme des Dimorphanthus mand-
shuricus überschneiden im Vorder-
gründe das Bild. Der Laubengang
ist kobaltblau gestrichen und die
großen gelben Blüten der Zierkür-
bisse sehen uns, entgegen. Zwei
Granatbäume, die im herbstlichen
Purpur prangen, flankieren das
Gartenhaus.

Abb. 2. Der keramische Brun-
nen ist in Blau und Gold gehalten.

Die beiden Masken speien den sil-
bernen Strahl in das spiegelnde
Becken, während Helenium und
Helianthus mit dem Pelargonium
wetteifern, ihre Blüten darüber zu
neigen zur gegenseitigen Bewun-
derung.

Abb. 3. Der Blick vom Brun-
nen aus fällt auf das mit Steinfließen Abb.

bedeckte Plätzchen neben dem

Gartenhaus. Auf der Mauerecke
prangen in einer dekorativen Terra-
kottavase wieder die leuchtenden
Dolden der Pelargonien , während
Cobaea und Efeu Holz- und Gitfer-
werk beranken.

Abb. 4. Aus dem Lauben-
gange, den wir nun weiter wan-
dern, blickt das Auge auf den üp-
pigen Flor der Stauden. Die weißen
Kronen der Lilien ragen über die
Mauer empor, das Blau der Astern,
das vorwiegende Gelb der herbstli-
chen Kompositen mischt sich mit
den weißen und roten Sternen des
Phloxes, mit den lila Dolden der
Verbena Aubletia, die in feiner Ab-
stimmung vor der hohen Wand
des Lebensbaumes stehen.

Abb. 5. Ein Blick zurück nach
dem Bankplatz am Ende des Ganges
zeigt uns die Fülle der Blumen. Gelbe Helenien rich-
ten ihre ungezählten Blüten gegen die Sonne, um-
schwirrt vom Volk der emsigen Bienen, während das
dunkle Blau der Veronica Hendersoni die Farbe des
Laubenganges einen Ton tiefer wiederholt und die
weißen Trauben des Phloxes „Fräulein v. Laßburg“
sich dazwischen drängen. In diesem Winkel läßt sich
gut ein Stündchen ruhen.

Abb. 6. Indem wir weiter wandern zwischen Blumen,
kommen wir auf die Rückseite des Garten- und Bade-
hauses. Treppen führen zum blanken Wasserspiegel
hinab. Inmitten des Wasserbeckens steht eine Kinder-

Sondergarten von Otto Froebel’s Erben, Zürich:
Keramischer Brunnen (blau, grün, gold).
 
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