Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 15.1913

DOI Heft:
Nr. 9
DOI Artikel:
Ehrlich, Walter: Entwurf zu einem Stadtplatz in R.
DOI Artikel:
Bücherbesprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0142

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
134

DIE GARTENKUNST.

XV, 9

Fingerhut, Königskerzen, und Malven sollen hier
zwischen den niederen Glockenblumen, Akelei, Nelken,
Astern, Hahnenfuß, Sonnenauge, Löwenmaul, Primeln,
Veilchen, Reseda, Gänsekresse und Steinbrecharten
blühen. So pflanzten unsere Vorfahren die Blumen-
beete, und wir haben es neuerdings wieder von den
Engländern gelernt. Wo die Raumwirkung Sträucher
verlangt, soll unser alter vielbesungener Flieder
duften.

Der gegenwärtig den Platz durchfließende Graben
kann leicht zu einem Teich erweitert werden, indem
sich Laubwerk und Himmel spiegeln, und der intim
in einer Ecke des Platzes liegt.

Verdeckt man die Häuser nicht durch Baumreihen,
so ist es erforderlich, daß Gartenanlage und Um-
bauung harmonieren. Die Strauchpflanzungen und
die Länge der Staudenrabatten sind daher auch den
gegenüber liegenden Besitzgrenzen untergeordnet.

Eine einheitliche Zusammenfassung würde
die Umbauung erfahren, wenn man — wie hier vor-
geschlagen ist — an drei Seiten des Platzes Arkaden-
gänge bauen würde. Solche Arkadengänge — auch

Lauben genannt — dienen mancher schönen alten
Stadt zur Zierde. Hier wäre es besonders reizvoll,
durch die Steinbögen in den Garten zu blicken.

Über dem Arkadengange können die einzelnen
Häuser verschieden ausgebaut werden. Es wirkt dies
malerischer, als zu große Gleichmäßigkeit. Bei den
vorgeschlagenen Fassaden sind die jetzigen Besitz-
grenzen berücksichtigt.

Die über den Platz führenden Wege entsprechen
den Straßeneinmündungen. Walter Ehrlich.

Bücherbesprechungen.

„Unsere Freiland-Laubgehölze“ von Ernst Qraf Silva
Tarouca, so lautet der Titel eines kurz vor Weihnachten im
Doppel-Verlag von Tempsky, Wien und Freytag, Leipzig er-
schienenen Werkes. Es ist ein prächtiges Gegenstück zu dem
vorzüglichen Staudenwerk desselben Autors. Die besten Ge-
hölzkenner waren zur Mitarbeit herangezogen, ich nenne
Baron Ambrozy, Dr. H. Späth, Herrn. Hesse, Heicke, Purpus,
Graf Schwerin, vor allem auch den unermüdlichen Camillo
Schneider und manch andere klangvolle Namen. Auch hier
war es wieder die Absicht, ein Nachschlagebuch für den Lieb-
 
Annotationen