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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 9
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Foeth, Hermann: Hausgarten des Herrn Fabrikbesitzer C. in F.
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128

DIE GARTENKUNST.

XV, 9

Hausgarten des Herrn Fabrikbesitzer
C. in F.

Von Gartenarchitekt Hermann Foeth, Cöln.

In einer auf blühenden Gartensiedelun'gdn märkischer
Landschaft war nach Grundsätzen neuzeitlicher Woh-
nungskunst eine Wohnstätte zu schaffen, wobei der
Garten in engste Beziehung mit dem Wohnhause ge-
bracht werden sollte. Die Lage der Nebengebäude,
wie Garage und Stallung einerseits und die Lage des
Wohnhauses selbst mit dem Speisezimmer nach der
Südseite andererseits, gaben Veranlassung, den eigent-
lichen Wohngarten nach dort zu legen. Es wurde da-
durch erreicht, daß dieser Wohngarten in direkten
Zusammenhang mit den Tagesräumen des Wohnge-
bäudes kam, ferner aber, daß durch die dreiseitige

Umfassung mit Bauarchitekturen dem Wohngarten eine
geschlossene architektonische Wirkung gegeben wurde.
Eine Wohnlichkeit war durch diese Disposition selbst-
redend die natürlichste Folgerung, welche durch die
.Anbringung des Teehauses an der höchsten Stelle des
Geländes noch bedeutend erhöht wurde.

Durch die starke Betonung der Bauarchitekturen
von drei Seiten war die Gliederung des Wohngartens
naturgemäß ebenfalls eine streng-architektonische, und
um dies noch mehr auszuprägen, wurden die Wege
als Plattenwege ausgebildet. Als Hauptmotiv dieses
Gartenteiles wurde in der Achse des Speisezimmers
ein . Brunnen mit anschließendem Wasserbassin ange-
bracht und wurde versucht, wie die Perspektive zeigt,
durch Anordnung von Sitzplätzen, sowie besonders
durch Anpflanzung von vielen Blumen, Rosen und

Wandberankung. auch in
pflanzlicher Beziehung eine
Behaglichkeit möglichst zu
erreichen.

Die westliche Hälfte des
Grundstückes ist, wie dies in
der märkischen Provinz viel-
fach auftritt, mit einem schö-
nen Kiefernbestand bewal-
det. Diese Bewaldung ist
bei vorliegendem Projekte
natürlich möglichst geschont
und an geeigneten Stellen
mit Waldpflanzen und Wald-
blumen unterpflanzt, um eine
interessante, kontrastvolle
Laub- und Farben Wirkung
zu erzielen.

Das Wegenetz ist unter
Berücksichtigung der be-
stehenden Baumexemplare
angelegt, obgleich eine
zweckmäßige Wegeeintei-
lung an gestrebt worden ist.

Die Vorderseite des Haus-
gartens vor dem Wohn-
hause ist terrassenartig aus-
gestaltet, da die Sitzterrasse
daselbst etwa 3 Meter über
dem Straßenniveau liegt.
Durch die Fassung des Ver-
bindungsweges , durch die
zweckmäßige Bepflanzung
der Böschung sowie durch
Anbringung von, an geeig-
neten Stellen vorgesehenen
Sitzgelegenheiten ist ver-
sucht, auch von der Straße
aus malerische Bilder nach
dem Wohnhause hin zu er-
zielen.

An der Südwestseite des

Lageplan zu dem Garten des Herrn C. in F. Von Gartenarchitekt H. Foeth in Cöln.
 
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