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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 12
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Zur Tagesgeschichte
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Personalnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0192

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184

DIE GARTENKUNST.

XV, 12

Die Vorschläge des Herrn Hanisch-Breslau, (welcher den
erkrankten Vorsitzenden des Breslauer Ortsausschusses Herrn
Gartendirektor Stämmler vertrat), betreffend das Programm
der Breslauer Gartenbauwoche werden angenommen.

Die Tagesordnung für den Gärtner-Tag in Breslau wird
wie folgt festgesetzt:

1. Bericht des Vorsitzenden, Baron von Solemach er,
über die Entwicklung des Reichsverbandes;

2. Bericht über die Satzungen, Generalsekretär Braun-
Berlin;

3. Arbeitsplan des Reichs-Verbandes, Herr Gartenin-
spektor Lorgus-Eisenach;

4. Gärtnerisches Ausbildungs- und Fortbildungswesen.
Referenten sind Exzellenz Dr. T h i e 1 - Berlin und Gartenin-
spektor Jung-Cöln.

5. Was ist zu tun, um bei den Regierungen, den Behörden
und gesetzgebenden Körperschaften die Interessen des Garten-
baus wirksamer als bisher zu vertreten? Reichstagsabgeord-
neter Behrens-Berlin.

Über Punkt 4 findet am Nachmittage vorher in einer
öffentlichen Versammlung eine eingehende Aussprache statt.

Aus der weiteren Arbeitsleistung ist hervorzuheben die
Entwicklung eines umfangreichen Arbeitsplanes derjenigen
Aufgaben, zu deren Lösung der Reichsverband berufen ist.
Herr Garteninspektor Lorgus berichtete hierüber klar und
eingehend. (Näheres findet man in Nr. 22 von Möllers
Deutschen Gärtner-Ztg.)

Herr Chefredakteur Dänhardt-Erfurt berichtete dann
sorgfältig und weitblickend über den auf der Gartenbauwoche
einzurichtenden Pressedienst; seine umfassenden Vorschläge
fanden allgemeine Billigung und Annahme. (Näheres ist in Nr. 22
von Möllers Deutschen Gärtner-Ztg. berichtet.)

Zum Schluß der Versammlung (Nachm. U/s'Uhr) wirbt
der Vorsitzende Baron von Solemach er nochmals in warmen
Worten um tätige Mitarbeit.

Nunmehr ist es am Verband seine Notwendigkeit und
seine Lebensfähigkeit tatkräftig zu beweisen. Möge er die
Arbeit leisten, die er leisten könnte und sollte und die man
nun von ihm erwartet, möge dieser Arbeit ein voller und
ganzer Erfolg beschieden sein zum Besten des Gartenbaues
und der Berufsgärtner, mögen aber auch alle Berufsgärtner
das Bewußtsein haben, daß jeder an seiner Stelle die Ver-
pflichtung hat, sich an dieser Mitarbeit zur I-Iebung seines
Berufes und Standes zu beteiligen. Dann, aber auch nur dann
wird der Bau gelingen, dessen Fundament nun unter großen
Opfern und Mühen seitens der Beteiligten gelegt wurde.

II. Deutsche Qartenbauwoche in Breslau

vom 6.—12. Juli 1913.

Außer den großen Verbänden und Vereinen werden wäh-
rend der diesjährigen Gartenbauwoche und zwar am Mittwoch,
den 9. Juli d. J. die Provinzialverbände der Obst- und Garten-
bauvereine Preußens, sowie die verwandten Verbände Deutsch-
lands tagen. Es wird hierzu eine Tagesordnung aufgestellt, die
in einem Vortrage die Aufgaben und Ziele der Provinzial verbände
der Gartenbauvereine und in einem weiteren Vortrage die Be-
deutung des Gartenbaues für die volkswirtschaftliche Ernäh-
rung behandeln wird. Weitere Vorschläge zu dieser Tages-
ordnung sowie Anmeldungen der Provinzialverbände der
Obst- und Gartenbauvereine zur Gartenbauwoche sind um-
gehend an den Vorsitzenden des Ortsausschusses der
Gartenbauwoche, Kgl. Gartenbaudirektor Stämmler in Liegnitz
einzusenden. Zu obiger Tagung werden sämtliche Landwirt-
schaftskammern Preußens, sowie die entsprechenden land-

wirtschaftlichen Organe Deutschlands eingeladen. Im übrigen
werden die in Breslau tagenden Verbände und Vereine des
Reichs-Verbandes für den Deutschen Gartenbau dringend er-
sucht, ihre Tagesordnung und Programme für Breslau um-
gehend, spätestens aber bis Ende dieses Monats an Kgl. Garten-
baudirektor Stämmler in Liegnitz einzusenden, damit
endgültig das Programm für Breslau aufgestellt werden kann.

Am Freitag, den n.Juli d. J , einen Tag nach dem Deut-
schen Gärtnertage in Breslau, werden die Teilnehmer an der
II. Deutschen Gartenbauwoche in einem Sonderzug, der früh
Breslau Hptbhf. verläßt, einen Abstecher nach der Gartenstadt
Liegnitz unternehmen, wo die Gartenbaugesellschaft das Fest
ihres 50jährigen Bestehens feiert. Die Gartenbaugesellschaft
konnte keinen würdigeren Tag für dieses seltene Fest ansetzen,
wie den, wo der Reichsverband für den deutschen Gartenbau
in den Mauern von Liegnitz weilt. Die Teilnehmer werden
in Liegnitz übernachten, wo durch einen Wohnungsausschuß
für gute Unterkunft gesorgt werden wird.

Am 11. Juli mittags 12 Uhr findet in der historisch
schönen Aula der Oberrealschuie ein Festakt statt, zu den
außer dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues die
Spitzen der Behörden sowie die Einwohnerschaft von Liegnitz
geladen ist. Der Vorsitzende der Gartenbaugesellschaft Herr
Stadtverordnetenvorsteher Peikert wird nach dem Festgesang,
der den feierlichen Akt einleitet, die Anwesenden begrüßen,
worauf Herr Bürgermeister Ninow die Festrede halten wird.
Mit dieser Feier ist die Verteilung einer Anzahl Diplome an
verdiente Persönlichkeiten des Vereins, die zu Ehrenmitglie-
dern ernannt werden, verbunden, woran sich Glückwünsche
und Ansprachen durch Vertreter von Behörden, Verbänden
und Vereinen schließen werden.

Um 2 Uhr findet ein Festessen im Schießhaussaale statt,
dem um 4 Uhr eine Wagenrundfahrt durch die Stadt, Park-
anlagen und Gemüsefelder folgt. Von 5 Uhr ab findet im
Schießhauspark sowie in dem .von den städtischen Behörden
freundlichst zur Verfügung gestellten Gelände der Deutschen
Rosen-, Dahlien- und Schlesischen Gartenbau-Ausstellung 1910,
wo jetzt noch über 10000 Rosen stehen, ein Gartenfest statt,
in das auch der Palmenhain mit dem 300 qm großen heizbaren
Teich und dem in diesem Sommer neu errichteten Leucht-
springbrunnen einbegriffen ist. Die gesamte Einwohnerschaft
von Liegnitz und des weiteren Schlesiens freut sich auf das
gemeinsame, genußreiche Fest, das sie mit dem Reichsverband
des deutschen Gartenbaues in der alten aber dennoch lieb-
lichen Piastenstadt feiern wird.

Alles Nähere ist aus dem Programm der II. Deutschen
Gartenbauwoche vom 6. bis 12. Juli zu ersehen, das von dem
Königl. Gartenbaudirektor Stämmler in Liegnitz, als dem Vor-
. sitzenden des Ortsausschusses für die II. Deutsche Gartenbau-
woche, auf Wunsch jederzeit zu beziehen ist.

Personalnachrichten.

Erbe, Johannes, Oberinspektor der städtischen Friedhöfe
in Breslau, und

Richter, H., städtischer Gartendirektor in Breslau, wurden
durch Verleihung des Titels Kgl. Gartenbau-Direktor ausge-
zeichnet.

Sallmann, Paul, staatl. dipl. Gartenmeister, wurde zum
städtischen Garteninspektor in Kattowitz O./S. ernannt. (80 Be-
werbungen waren eingegangen.)

Timmann, H., städtischer Gartenarchitekt Bielefeld, wurde
als Leiter der öffentlichen Anlagen und kommunalen Fried-
höfe nach Recklinghausen i. W. berufen.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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