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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 4
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Barth, Erwin: Bericht über den Wettbewerb für einen Rosenpark mit Rosarium Berlin-Britz
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0058

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50

DIE GARTENKUNST.

XV, 4

projektierten Park zu dem zu machen,
was er sein soll — zu einem Rosenpark.

Erläulerungsbericht zum Entwurf
„Farbenkönigin“.

Der Verfasser war bestrebt, allen jenen
wichtigen Momenten Rechnung zu tragen,
die sich aus der Forderung eines Rosen-
parkes mit öffentlichem Charakter
als zweckdienlich ergeben.

In einem öffentlichen Rosengarten darf
nicht nur die Rose in gezwungener und
ungezwungener Form zur Geltung kom-
men, es muß auch der Bewegungsfreiheit
der Besucher sowohl durch reichliche Sport-
plätze wie auch durch schattige Prome-
naden in jeder Hinsicht Rechnung getragen
werden.

Die Erwägungen sind dem Entwurf zu-
grunde gelegt worden. Die Folge war, daß
neben streng formalen Motiven andere Teile
eine freiere landschaftliche Behandlung er-
fahren haben. Eine große Achse, deren
Hauptabschluß das Restaurantsgebäude bil-
det, beherrscht das mäßig bewegte Gelände.
Die Verbindungsstraße der Punkte a—b ist
vom verkehrstechnischen Standpunkt un-
bedingt erforderlich. Die Schmuckanlage
des Parkes ist jedoch in der Weise ange-
ordnet, daß auch jene auf der Straße da-
hineilenden oder fahrenden Passanten einen
Einblick in die Schönheiten des Rosenpar-
kes gewinnen können.

Die Wahl des vorgesehenen Platzes für
das Restaurationsgebäude ergab sich logi-
scherweise aus dem Zusammentreffen dreier
für den Park wichtiger P’aktoren: Des
Wassers, des vielbesuchten Akazienhaines
und des Rosariums. Der an dieser Stelle
sonst entstehende tote Punkt wird durch
das Gebäude mit dem wirkungsvollen Hin-
tergrund des hohen Akazienhaines ausge-
schaltet.

Die in den Plänen vorgesehene ver-
schiedenartige Verwendung der Rose soll
durchaus nicht einzig maßgebend sein, es
wird vielmehr bei der Bepflanzung der
Anlage an dem leitenden Gartenkünstler
liegen, die zahlreichen Varietäten unserer
Blumenkönigin jener Verwendung zuzu-
führen, durch welche die Rose dem Be-
schauer in ihrer schönsten Form vor Augen
geführt wird. Der Aussichtsturm, der jedoch
im gegebenen Falle auch wegfallen könnte,
bildet ein architektonisches Gegengewicht
zur Restaurationsanlage; ohne ihn müßten
aber die anschließenden Unterkunftshallen
eine Erweiterung erfahren, um an Stelle
des Aussichtsturmes den Point de Vue
des Rosenparterres abzugeben.

Das Restaurationsgebäude.

Da für seine Benutzung die Sommer-
monate ausschlaggebend sind, kommen
weniger ausgedehnte Innenräume, als ge-
nügend große Flächen im Freien in Be-
tracht. Der Restaurationsplatz liegt be-
deutend höher, als das übrige Terrain,
wodurch das Gebäude als Dominante mehr
zur Geltung kommt. Niedrig geschnittene
 
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