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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 4
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Barth, Erwin: Bericht über den Wettbewerb für einen Rosenpark mit Rosarium Berlin-Britz
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0060

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52

DIE GARTENKUNST.

XV, 4

Rosenpark Berlin-Britz: Zum Ankauf bestimmter Entwurf. Verf.: Gartenarchitekt
H. Foeth und Architekten Recht & Bachmann, Cöln. Ruhehalle am Teich. Landseite.

Farbe bestanden und zwar so, daß die Farben vom dunkelsten
Rot bis ins Weiß übergehen und dadurch gleichzeitig zur
Vergrößerung der Prospektivwirkung beitragen. Die Rasen-
streifen werden beiderseits von halbstämmigen Rosen begleitet.
Die Linden sind unten geschnitten und oben frei überhängend
gedacht. Dunkle Taxusformen unterbrechen das helle Grün
der Rasenflächen.

Das Rosarium.

Das Rosarium umfaßt einen Komplex von 24200 qm
und ist von der Verbindungsstraße wie auch von der Seite
des Akazienhains bequem zu Fuß oder mit Fahrgelegenheit
zu erreichen. Mit Rücksicht auf den Bebauungsplan des an-

grenzenden Geländes ist es auf der Seite
der gartenreichen Landhausbauten pro-
jektiert, weil die Bewohner der letzteren
die öffentlichen Parkteils, die sich mehr
nach der Seite der Mietshäuser er-
strecken, leichter missen können,

Die Rose als Hochstamm und auch
als niedrige Form verlangt zur besten
Wirkung grünen Hintergrund, der im
Entwurf durch Hecken geschaffen ist.
Die Umgrenzung bildet eine Linden-
hecke, die unten regelmäßig beschnitten
später oben frei überhängend gedacht
ist. Hinter der Hecke befindet sich ein
Drahtzaun. Dem Zweck entsprechend
ist die Aufteilung des Rosariums in geo-
metrischen Formen vorgenommen wor-
den, wodurch die systematische Anord-
nung der Rosen erleichtert wird und
dem Besucher eine leichte Orientierung
in jeder Hinsicht gewährleistet ist.

Den Schwerpunkt der systematischen
Grünanlage bildet der von Pappeln um-
gebene Rosenpavillon, der sich auf
einer Erhöhung befindet, von der man
einen Überblick über das tieferliegende
Rosenparterre gewinnt. Ein 3 m breiter
Rankengang erhöht die räumliche Wir-
kung des runden Rosenparterres, das
wiederum 50 cmtefer liegt als das üb-
rige Terrain. Der Rankengang ermög-
licht die Anordnung der verschiedenar-
tigstenSchlingrosen Der Höhenunter-
schied zwischen dem Rosengarten und
dem Terrain am Teich wird durch eine
Trockenmauer, die mit Felsenpflanzen bewachsen ist, über-
wunden.

D erTeich.

Die Form des alten Pfuhles ist auf der Seite der Miets-
häuser beibehalten worden, während die anderen Uferteile
durch Einfügung des Restaurationsgebäudes eine im wesent-
lichen architektonische Gestaltung erfahren haben. In der
Achse des symetrischen Teichteiles befindet sich die durch
einen architektonischen Vorbau betonte Oberflächenspeisung
des Teiches; die ruhige Teichfläche hinter dem Restaurations-
gebäude wird durch Wasserpflanzen (Nymphaeen etc.) belebt,
die Teichfläche kann unter Umständen in ihrem symmetrischen
Teile bis an das Rosarium vergrößert
werden; vor der Trockenmauer müßte
in diesem Falle ein genügend breiter
Zugangsweg zum Restaurant erhalten
bleiben. An den Uferrändern wuchern
Wildrosen.

Rosenpark Berlin-Britz: Zum Ankauf bestimmter Entwurf der Herren Garten-
architekt Foeth und der Architekten Recht & Bachmann, Cöln.

Die Spielwiese.

Die 11000 qm große Spielwiese ist
vertieft gelegen, um den Spaziergängern
das Beobachten der Spiele zu gestatten.

Die Wiese ist von Platanenalleen
umgeben. Die Ecken sind außerdem
durch Ahorn und Blutahornhaine betont;
letztere befinden sich auf gleicher Höhe
des Verbindungsweges zweier Straßen.
Den Mittelpunkt dieser Haine bildet je
ein Spielplatz für die ganz Kleinen mit
großem Sandkasten. Die Umgrenzung
besteht aus einem Holzgitter, das eben-
falls die ganze Länge der Spielwiese an
dem Verbindungsweg begleitet. Die
Wiese kann durch ihre Tieflage im
Winter dem Eissport dienstbar gemacht
werden.
 
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