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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 6
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Wettbewerb für einen Zentralfriedhof der Stadt Erfurt, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0085

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XV, 6

DIE GARTENKUNST.

77

sein, mit zweckmäßigen und sachlichen Mitteln die
Grundlage zu einer allen Anforderungen des Betriebs-
technik und Ästhetik entsprechenden zeitgemäßen
Friedhofsanlage zu schaffen.

Kennwort: „Auf freiem Felde“.

Erläuterungsbericht.

Die Lage des Friedhofs „Auf freiem Felde“ in
landschaftlicher Umgebung, die Nähe der malerischen
Stadt Erfurt mit ihren historischen Bauten bedingte
auch eine malerische Gruppierung der Friedhofsbauten
selbst mit Anklängen an die hervorragenden Bauten
Erfurts. Es ist somit absichtlich vermieden, die
Bauten nach Art großstädtischer Friedhofsanlagen be-
sonders monumental zu gestalten, sondern es wurde
Wert darauf gelegt, die Gesamtanlage möglichst in die
bestehende Landschaft einzupassen und würde hier
auf freiem Felde jede gesuchte Monumentalität verfehlt
sein. Das Bestreben, dem Wahrzeichen Erfurts, dem

Erfurter Dom sich anzupassen, ließ es ratsam er-
scheinen, die Hauptkapelle nicht als Zentral- oder
Kapellenbau, sondern als Langhaus mit hohem Dach
auszubilden. Der gewissen Verschwendung, die ein
solch hohes Dach bedingt, steht neben erwähnten
ästhetischen Vorzügen noch der Vorteil gegenüber,
daß die Esse des Krematoriums ungezwungen, ohne
profan zu wirken, an dem nördlichen Dachgiebel zu
der erforderlichen Höhe heraufgeführt werden kann.
Für die Stellung der Kapelle erschien es vom praktischen
und künstlerischen Standpunkte aus als das Beste,
die Kapelle zentral im mittleren Teil des Friedhofes
anzuordnen und zwar inmitten des zentral aus dem
gesamten Gelände herausgeschnittenen 18 ha großen
Friedhofsteiles. Es ist nämlich sicher, daß zunächst
und voraussichtlich auch zukünftig die Bindersiebener
Chaussee die Hauptzufuhrstraße zum Friedhofe sein
und bleiben wird und ist daher auch von hier der
Haupteingang zum Friedhof angenommen und die ge-

Wettbewerb Zentralfriedhof Erfurt: Ein III. Preis. Verfasser: Gartenarchitekt Großmann und Architekt Sandig, Dresden,
 
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