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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 6
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Zur Tagesgeschichte
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Zeitschriftenschau
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Für die Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0096

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DIE GARTENKUNST.

XV, 6

deutung gegenüber dem ersten Vorhaben sehr herabgedrückt,
wahrscheinlich auch mehr lokalen Charakter tragen. Für den
Reichs-Verband, welcher dem ursprünglich geplanten Projekte,
im Sinne der in Bonn vorgebrachten Reformbestrebungen,
gerne seine Hilfe geliehen hätte, fällt bei diesem kleineren Unter-
nehmen mehr lokalen Charakters wohl der Anlaß zur Be-
tätigung und Mitarbeit weg. Es scheint uns betrüblich, daß
das anfangs so groß und bedeutend geplante Unternehmen
durch die vorgenommene Beschränkung so sehr an Bedeutung
verliert. Frankfurt erschien uns allen Umständen nach her-
vorragend geeignet der Träger einer großzügig und bedeutend
durchgeführten Gartenbau-Ausstellung zu sein, sowohl die
Stadt als solche, sowohl die ortsansässigen Fachleute als auch
die Aussteller würden nach unserem Ermessen hier wohl auf
ihre Rechnung gekommen sein. Wir können jetzt nur wün-
schen, daß wenigstens diese kurzfristige. Ausstellung weit-
blickend und großzügig durchgeführt wird. Sache der Frank-
furter Gärtner ist es ietzt zu zeigen, was sie leisten können.

R. H.

An der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Berlin-Dahlem

(früher Wildpark) finden im Jahre 1913 folgende Sonderlehr-
gänge statt: 1. Lehrgänge für Gartenfreunde (allgemeiner
Gartenbaukursus für Damen und Herren) vom 14. bis 19. April.
— 2. Lehrgang für Bienenzucht vom 13. bis 17. Mai. — 3. Lehr-
gang für Blumenbinderei für fachlich vorgebildete Damen und
Herren vom 20. Mai bis 28. Juni. — 4. Lehrgang der Obst- und
Gemüseverwertung für Damen vom 16. bis 21. Juni. — 5. Lehr-
gang der Obst- und Gemüseverwertung für Haushaltungs-
lehrerinnen vom 7. bis 19. Juli. — 6. Lehrgang der Obst- und
Gemüseverwertung für Obstzüchter und Obstbauinteressenten
vom 6. bis 11. Oktober. — 7. Lehrgang für Apfel-Verwertung
für Damen und Herren vom 20. bis 23. Oktober. — Das Un-
terrichtshonorar beträgt: Für die Lehrgänge zu 1, 4, 6 und 7
für Deutsche 9 Mk., für Ausländer 18 Mk. Für den Lehrgang
zu 2 für Deutsche 5 Mk., für Ausländer 10 Mk. Für den Lehr-
gang zu 3 für Deutsche 50 Mk., für Ausländer 100 Mk. Für
den Lehrgang zu 5 für Deutsche 18 Mk., für Ausländer 36 Mk.
Anmeldungen sind möglichst frühzeitig an den Direktor der
Königlichen Gärtnerlehranstalt zu richten. Nach erfolgter Zu-
sage ist das Unterrichtshonorar porto- und bestellgeldfrei an
die Kasse der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Berlin-Dahlem ein-
zusenden. Der Eingang des Betrages ist für die Eintragung
in die Teilnehmerliste maßgebend. Die Gärtnerlehranstalt ist
Haltestelle der elektrischen Straßenbahnen: Steglitz-Grunewald.
Der Hauptlehrgang (vier Semester) beginnt am 6. Oktober 1913.

Ein neuer Naturschutzpark im württembergischen Schwarz-
walde ist durch das Entgegenkommen der württembergischen
Regierung gesichert worden. Damit wird das gesamte Wild-
seegebiet an der württembergisch-badischen Grenze bei Schön-
münzach im Umfange von 73 Hektar künftig von jedem wirt-
schaftlichen Eingriff ausgeschlossen werden. Das Gebiet soll
als Naturdenkmal erhalten bleiben.

Bender-Stiftung. Am 1. Oktober 1912 legte der Ober-
bürgermeister von Breslau, Dr. Bender sein verantwortungs-
und arbeitsreiches Amt nieder. Mit welchem Erfolge er in
Breslau tätig war, welches Vertrauen und welchen Dank er
sich bei seinen Mitbürgern nach 23jähriger erfolgreichster
Tätigkeit erworben hat, beweist die ihm zur freien Verfügung
gestellte Stiftung von 50000 Mk. Dr. Bender hat die Zinsen
dieser Stiftung für Herstellung von Grünanlagen durch den
Breslauer Verschönerungs-Verein zur Verfügung gestellt und
damit wiederum den Beweis geliefert, wie sehr ihm der Aus-
bau städtischer Grünanlagen, dem er stets sein vollstes In-
teresse entgegengebracht hat, auch jetzt noch am Herzen liegt.
Der Breslauer Verschönerungs-Verein hat es sich zur Aufgabe
gestellt, überall da einzugreifen, wo. das eigentliche Aufgaben-
gebiet der Stadtgemeinde aufhört, also an der äußersten Weich-
bildgrenze und im Übergange von Stadt und Land. Hier
bietet sich der Tätigkeit des Vereins ein ebenso großes wie
mannigfaches Feld. Da gilt es Tummelplätze und Grünanlagen

zu schaffen, schattige Spazierwege, die zu den dörflichen Siede-
lungen hinüberleiten, anzulegen und auch durch Pflanzen ein-
zelner Bäume oder Baumgruppen das Landschaftsbild freund-
licher zu gestalten.

Dem langjährigen Wirken dieses Vereins, an dessen Spitze
auch jetzt noch Herr Dr. Bender steht, ist es zu verdanken,
daß Breslau stundenlange, baumbepflanzte Uferspaziergänge
an dem Oderstrome besitzt. Die Zinsen der Stiftung werden
es ermöglichen, die Tätigkeit des Vereins, der im übrigen
lediglich auf die Beiträge seiner Mitglieder angewiesen ist,
noch erfolgreicher als bisher zu gestalten.

Es ist nur zu wünschen, daß dem verdienstvollen Vor-
sitzenden noch recht viele Jahre segensreicher Tätigkeit be-
schieden sein mögen.

Zeitschriftenschau.

„Der Baumeister“. Februar 1913. Heft 5. Erholungsheim
der Firma Tietz, A.-G. in Daun. Grundriß der Gebäude und
der Gartenanlagen. — Säuglingskrankenhaus in Weißensee;
Lageplan mit Gartenanlagen.

„Die Bauwelt“. Nr. 8. Februar 1913. Lageplan der Garten-
anlagen am Kreiskrankenhaus in Köpenik.

„Architektonische Rundschau“. Heft 5. Delisle und Ing-
wersen (B. D. A.), München. Preisgekrönter Entwurf für das
Nassauische Landesmuseum in Wiesbaden. Gartenarchitektur
vor und innerhalb der Baugruppe.

„Deutsche Bauzeitung“. Nr. 15. Neubau des Realgym-
nasiums in Berlin—Schmargendorf. Regelmäßige und natür-
liche Anlagen. Reiche Verwendung von Wasser.

Mitteilung aus „Baumeister“. Heft 5. 1913. Der Schinkel-
prpis 1914 des Berliner Architektenvereins ist gesetzt auf
einen Entwurf für eine Friedhofanlage einer Großstadt, die
durch die Hinzunahme größerer Ländereien zu einem bestehen-
den Friedhofe als Hauptfriedhof ausgebildet werden soll.

Für die Praxis.

Unzerbrechliche Pflanzentöpfe aus Metall. In Nr. 24, Jahr-
gang 1912, haben wir einen Aufsatz über Drahtkörbe und
deren Verwendung veröffentlicht. Seit kurzem bringt die
Firma Ludwig Luckhardt in Cassel unzerbrechliche Pflan-
zentöpfe aus Metall in den Handel, welche den gleichen Zwecken
wie Drathkörbe dienen sollen. Sie werden aus verzinktem
Atlasstahlblech gepreßt und haben im ganzen Mantel gitter-
artige Öffnungen (siehe Abbildung), so daß die' Wurzeln
der in den Töpfen gezogenen Pflanzen sich nach allen Seiten
ausbreiten können. Dagegen ist der Boden der Töpfe ge-
schlossen und zwar aus folgendem Grund. Die seither im
Gebrauch befindlichen Drahtkörbe haben auch im Boden weite
Löcher, durch welche die. Pflanzen starke Pfahlwurzeln in die
Tiefe gehen lassen. Werden die Körbe aus der Erde gehoben,
so brechen diese Pfahlwurzeln häufig ab, was natürlich uner-
wünscht ist. Die unten geschlossenen Metallgittertöpfe ver-
hindern die Bildung starker Pfahlwurzeln und erleichtern da-
durch das Umpflanzen ganz erheblich. Die Töpfe werden in
8, 10, 12, 16, 20 und 24 cm Weite angefertigt. Die größeren
Nummern sind im Einkauf nicht viel teurer als Tontöpfe und
wird der geringe Preisunterschied durch die Unzerbrechlich-
keit der Metall-Gittertöpfe reichlich ausgeglichen.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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