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DIE GARTENKUNST.
XV, 7
tere Ursache dieses unbefriedigen-
den Eindrucks liegt in der großen
Ausdehnung der Grabfelder, in der
endlosen Reihung der Gräber. Nir-
gends eine intime, geschlossene
Raumwirkung, keine Stätte für be-
schauliches, ungestörtes Verweilen
an den Gräbern, nur nüchterne An-
einanderreihung der Grabeinheiten.
Aus dieser Beobachtung ergab
sich der zweite wichtige Leitge-
danke für die neue Friedhofsan-
lage: Beschränkung des Ge-
sichtsfeldes und Erzielung
abgeschlossener Friedhofs-
räume durch geeignete An-
bringung von Pflanzungen,
jedoch unter möglichst spar-
samer Raumausnutzung.
Die langweilige Nüchternheit
der von endlosen Erbbegräbnis-
reihen umsäumten Hauptwege der
älteren Friedhöfe ließ es angezeigt
Maßnahmen verfolgt die Friedhofsverwaltung das oben erscheinen, diese Art der Anordnung auf dem neuen
genannte Ziel: die allmähliche Heranbildung eines Friedhofe zu vermeiden und dessen Hauptwege zu-
besseren, einheitlichen Grabmaltyps, wobei sie ihr meist von Grabstellen freizuhalten. Sie wurden viel-
Augenmerk gleichzeitig auf die Ver-
edelung und Beseelung des einzel-
nen Denkmals richtet.
Den Erfolg dieser nunmehr drei-
jährigen Bestrebungen zeigt ein Ver-
gleich der neuesten Gräberreihen mit
den vor 3 Jahren belegten Gräbern
(Abb. 3 und 4). Deutlich ist dort
das Entstehen eines neuen, besseren
Grabmaltypus erkennbar. Auch die
handwerkliche Bearbeitung des ein-
zelnen Grabmals hat sich ganz erheb-
lich gebessert, was namentlich bei
der Verteilung und Ausführung der
Inschriften erkennbar ist. Vor drei
Jahren noch fast nur auf mechani-
schem Wege in Glas und Stein ge-
ätzte Schrift, heute ausschließlich
handmäßig in Stein gehauene In-
schrift. Leider ist es zurzeit noch
nicht möglich, den Gesamteindruck
der neuen Gräberreihen im Bilde
darzustellen, da sie unfertig sind
und der Bepflanzung noch entbehren.
* *
*
Wie anfangs ausgeführt, wurde
der unharmonische Eindruck der hie-
sigen älteren Friedhöfe zum großen
Teil auf den Wirrwar der Denkmals-
massen bezüglich der Form und des
Materials zurückgeführt. Eine wei-
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Abb. 7. Teil eines Reihengräberfeldes auf dem Lindener Hauptfriedhofe.
Abschluß nach dem Hauptwege zu mit Weißbuchenhecke mit Durchgangsbogen. Die punk-
punktierten Linien bezeichnen den Umfang der Grabstellen.
Abb. 6. Erbbegräbnisse auf dem Lindener Hauptfriedhofe.
DIE GARTENKUNST.
XV, 7
tere Ursache dieses unbefriedigen-
den Eindrucks liegt in der großen
Ausdehnung der Grabfelder, in der
endlosen Reihung der Gräber. Nir-
gends eine intime, geschlossene
Raumwirkung, keine Stätte für be-
schauliches, ungestörtes Verweilen
an den Gräbern, nur nüchterne An-
einanderreihung der Grabeinheiten.
Aus dieser Beobachtung ergab
sich der zweite wichtige Leitge-
danke für die neue Friedhofsan-
lage: Beschränkung des Ge-
sichtsfeldes und Erzielung
abgeschlossener Friedhofs-
räume durch geeignete An-
bringung von Pflanzungen,
jedoch unter möglichst spar-
samer Raumausnutzung.
Die langweilige Nüchternheit
der von endlosen Erbbegräbnis-
reihen umsäumten Hauptwege der
älteren Friedhöfe ließ es angezeigt
Maßnahmen verfolgt die Friedhofsverwaltung das oben erscheinen, diese Art der Anordnung auf dem neuen
genannte Ziel: die allmähliche Heranbildung eines Friedhofe zu vermeiden und dessen Hauptwege zu-
besseren, einheitlichen Grabmaltyps, wobei sie ihr meist von Grabstellen freizuhalten. Sie wurden viel-
Augenmerk gleichzeitig auf die Ver-
edelung und Beseelung des einzel-
nen Denkmals richtet.
Den Erfolg dieser nunmehr drei-
jährigen Bestrebungen zeigt ein Ver-
gleich der neuesten Gräberreihen mit
den vor 3 Jahren belegten Gräbern
(Abb. 3 und 4). Deutlich ist dort
das Entstehen eines neuen, besseren
Grabmaltypus erkennbar. Auch die
handwerkliche Bearbeitung des ein-
zelnen Grabmals hat sich ganz erheb-
lich gebessert, was namentlich bei
der Verteilung und Ausführung der
Inschriften erkennbar ist. Vor drei
Jahren noch fast nur auf mechani-
schem Wege in Glas und Stein ge-
ätzte Schrift, heute ausschließlich
handmäßig in Stein gehauene In-
schrift. Leider ist es zurzeit noch
nicht möglich, den Gesamteindruck
der neuen Gräberreihen im Bilde
darzustellen, da sie unfertig sind
und der Bepflanzung noch entbehren.
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Wie anfangs ausgeführt, wurde
der unharmonische Eindruck der hie-
sigen älteren Friedhöfe zum großen
Teil auf den Wirrwar der Denkmals-
massen bezüglich der Form und des
Materials zurückgeführt. Eine wei-
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Abb. 7. Teil eines Reihengräberfeldes auf dem Lindener Hauptfriedhofe.
Abschluß nach dem Hauptwege zu mit Weißbuchenhecke mit Durchgangsbogen. Die punk-
punktierten Linien bezeichnen den Umfang der Grabstellen.
Abb. 6. Erbbegräbnisse auf dem Lindener Hauptfriedhofe.