Die Gartenkunst — 15.1913
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0107
DOI Heft:
Nr. 7
DOI Artikel:Röhne, Marius: Der Fjellebropark in Dänemark
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XV, 7
DIE GARTENKUNST.
99
Parkanlage Fjellebro in Dänemark. Von J. P. Andersen, Kopenhagen.
: ‘ PARKANlvXa '•
■ ' - VED ■ .
FIELLEBRO
innerhalb des Pflanzenreiches finden wir diese von
ähnlichem „Trieb“ herrührenden „Bewegungen“!
Vielmehr — überall wo sich Leben regt — Leben,
das im Dienst der Veredlung oder der Produktion
steht, werden dieselben Vorkommen. Innerhalb der
Kreise der Gartenkünstler macht dies sich besonders
bemerkbar, nur mit dem Unterschied, daß sie hier
durch den Menschen, nicht durch die Pflanzen veran-
laßt werden. Diese Vorgänge sind zwar nicht neueren
Datums — sie sind überall in der Geschichte erkenn-
bar. Während im 16. Jahrhundert die Gartenkunst in
Italien blühte — wie weder früher noch später — be-
mühte man sich in Frankreich ohne durchschlagenden
Erfolg darum, eine ähnliche Blüte der Gartenkunst
zu erreichen und gleich tüchtige Leistungen neben
die italienischen Vorbilder zu setzen.
Die Gartenkunst, welche — namentlich in der
ersten Hälfte des erwähnten Jahrhunderts — in Frank-
reich geschaffen wurde, war ohne alle zielbewußte
Tendenz. Zu Zeiten noch dazu recht sinnlos. Die
Verbindung der damaligen Gartenkunst dieser beiden
Länder war daher eine recht lose —- und zwar trotz-
dem in Frankreich 20—30 große königliche und private
Schlösser gebaut wurden. Es fehlte also weder an
Geld noch an Gelegenheit etwas Gutes zu erschaffen;
wenn es trotzdem nicht geschah, muß man den Grund
dazu in dem Umstande suchen, daß die Vererbungs-
fähigkeit des italienischen Stammbaums es nicht ver-
mochte sich den damaligen Verhältnissen in Frank-
reich anzupassen — und also mußte Frankreich seinen
eigenen Baum haben, der — wenn auch mit dem
italienischen verwandt — ein selbständiges Dasein
DIE GARTENKUNST.
99
Parkanlage Fjellebro in Dänemark. Von J. P. Andersen, Kopenhagen.
: ‘ PARKANlvXa '•
■ ' - VED ■ .
FIELLEBRO
innerhalb des Pflanzenreiches finden wir diese von
ähnlichem „Trieb“ herrührenden „Bewegungen“!
Vielmehr — überall wo sich Leben regt — Leben,
das im Dienst der Veredlung oder der Produktion
steht, werden dieselben Vorkommen. Innerhalb der
Kreise der Gartenkünstler macht dies sich besonders
bemerkbar, nur mit dem Unterschied, daß sie hier
durch den Menschen, nicht durch die Pflanzen veran-
laßt werden. Diese Vorgänge sind zwar nicht neueren
Datums — sie sind überall in der Geschichte erkenn-
bar. Während im 16. Jahrhundert die Gartenkunst in
Italien blühte — wie weder früher noch später — be-
mühte man sich in Frankreich ohne durchschlagenden
Erfolg darum, eine ähnliche Blüte der Gartenkunst
zu erreichen und gleich tüchtige Leistungen neben
die italienischen Vorbilder zu setzen.
Die Gartenkunst, welche — namentlich in der
ersten Hälfte des erwähnten Jahrhunderts — in Frank-
reich geschaffen wurde, war ohne alle zielbewußte
Tendenz. Zu Zeiten noch dazu recht sinnlos. Die
Verbindung der damaligen Gartenkunst dieser beiden
Länder war daher eine recht lose —- und zwar trotz-
dem in Frankreich 20—30 große königliche und private
Schlösser gebaut wurden. Es fehlte also weder an
Geld noch an Gelegenheit etwas Gutes zu erschaffen;
wenn es trotzdem nicht geschah, muß man den Grund
dazu in dem Umstande suchen, daß die Vererbungs-
fähigkeit des italienischen Stammbaums es nicht ver-
mochte sich den damaligen Verhältnissen in Frank-
reich anzupassen — und also mußte Frankreich seinen
eigenen Baum haben, der — wenn auch mit dem
italienischen verwandt — ein selbständiges Dasein