Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 15.1913

DOI Heft:
Nr. 15
DOI Artikel:
Bücherbesprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0237

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XV, 15

DIE GARTENKUNST.

Schloß Lichtenberg: Laube auf dem Wall mit Blick ins Tal.

Aufnahmen von L.

geworden ist. Lange steht mit seiner künstlerischen Auffas-
sung, die er wissenschaftlich und philosophisch zu begründen
liebt, in einem ausgesprochenen Gegensatz zu den Anschau-
ungen führender Männer auf gartenkünstlerischem Gebiete,
und während die Verfasser der anderen Abschnitte des in
Rede stehenden Werkes ihre Gegenstände rein objektiv und
sachlich behandeln, kann Lange seiner Neigung zu polemischen,
philosophischen Erörterungen nicht widerstehen. Man muß
das mit in den Kauf nehmen, und wird dann manches in
praktischer Beziehung Wertvolle aus seinen Abhandlungen ent
nehmen können. Was er über Hecken und Heckenpflanzen,
über Pflanzentreiberei, über die Einführung außer deutscher
Gartenerzeugnisse und dergleichen in den uns zurzeit vor-
liegenden Heften sagt, hat für Fachmann und Laien gleicher-
weise Interesse.

Wir werden über das Werk, von dem uns zurzeit die
13.—15. Lieferung vorliegt, gerne auch weiterhin berichten.

„Der Hausgarten.“ Von A. Janson. Nr. 85 der Volks-
büchersammlung des Verlags von Velhagen & Klasing, Biele-
feld und Leipzig. 60 Pfg.

Ein Heftchen von 34 Seiten mit zahlreichen farbigen und
schwarzen Abbildungen, darunter eine Anzahl guter Stauden-
bilder und Gartenansichten nach Entwürfen von Großmann,
Jakob Ochs, Gildemeister u. a. Man kann bei diesem beschei-
denen Umfange natürlich keine eingehende Erörterung garten-
künstlerischer Grundfragen oder weitreichendes Eingehen auf
Fragen der Praxis erwarten. Das Büchlein enthält Mitteilungen
über Rasensaat, eine der Jahreszeit des Blühens nach geord-
nete Aufzählung empfehlenswerter Blütensträucher und Stau-

Seligenstadt: Der alte Festungsturm als Gartenhaus.

F. Fuchs, München.

den, einen kurzen Abschnitt über Rosen, und bietet in diesem
Rahmen dem Gartenliebhaber manches Brauchbare. Daß
der Verfasser in der Auswahl der Beispiele ausgeführter
Gärten im allgemeinen Gutes bringt, ist anzuerkennen, bildet
aber bei der verhältnismäßig großen Zahl solcher Gärten, wie
wir sie heute bereits haben, kein besonderes Verdienst.

„Die Deutsche Gartenstadt, ihr Wesen und ihre heutigen
Typen.“ Von Gustav Simons. A. Ziemsen Verlag, Witten-
berg 1912.

Uber die Gartenstadtfrage ist in den letzten Jahren manche
Schrift erschienen. Ein neues Glied in dieser Kette bildet das
vorliegende Büchlein, welches nach einigen einleitenden Be-
merkungen über Entwickelung und Verbreitung der Gartenstadt-
bewegung vier Gartenstadtypen aufstellt und an der Obst-
baukolonie Eden bei Oranienburg, an der Gartenstadt Hel-
lerau, einer Industrie- und Musikstadt, an Frohnau, der
Villenkolonie in Reinkultur, an Bedburg, der Stadt der
Geisteskranken, als vier Beispielen für diese Typen die An-
sichten des Verfassers entwickelt. Schon diese Einteilung ist
eigenartig; das Buch ist aber auch sonst so inhaltreich und
voller fesselnder Ausführungen, daß es weitgehende Beachtung
verdient und von jedem gelesen werden sollte, der die Garten-
stadtbewegung verfolgt. Nicht jeder wird mit dem Verfasser
überall einverstanden sein, immerhin ist es von Interesse, seinen
Ausführungen zu folgen und sich zum Nachdenken anregen
zu lassen. Kapitel über die Fortschritte des Gartenstadt-
gedankens und seine Zukunftsaussichten in Deutschland bilden
den Beschluß des Buches.
 
Annotationen