DOI Heft:
Nr. 21
DOI Artikel:Tapp, Willi: Zur Gartenkunst-Ausstellung in Düsseldorf
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0326
318
DIE GARTENKUNST.
XV, 21
Eine ausgezeichnete Aufmachung zeigte die Aus-
stellung der Firma Joseph Buerbaum, Düsseldorf.
Sowohl die Pläne, als insbesondere die Schaubilder und
Plakate von der Hand Stegmillers, zeigten eine vor-
zügliche, bestechende Darstellung. Auch die Ent-
würfe von Buerbaum zeigten eine persönliche Note.
Sie zeigten durchweg das Bestreben, durch reizende
Motive Inhalt und Intimität in die Gärten zu tragen;
das hindert aber nicht, daß für die Mehrzahl der Ent-
würfe das vorher zu Gruppe II Bemerkte ausge-
sprochen werden muß. Es waren unter den vielen
Entwürfen nur einige, die in vollem Umfange be-
friedigten. — Zu dem günstigen Gesamteindruck, den
man von der Aus-
stellung gewann,
trug aber die Aus-
stellung dieser
Firma einen er-
heblichen Anteil
bei. Die Ausstel-
lungsobjekte wa-
ren durchweg mit
ebensoviel Liebe
wie Sorgfalt her-
gestellt, die Dar-
stellungstechnik
famos.
Sehr gut hat
auch die Firma
Theodor Ott, D.
W. B., Aachen,
ausgestellt. Für
einige der Ent-
würfe gilt aller-
dings ebenfalls
das zu Gruppe II
Ausgeführte. Als
gut gelungen
möchte ich die
Anlagen am Landesbad zu Aachen nennen. Der Plan für
den K.'sehen Grundbesitz, Düsseldorf, stellt eine beach-
tenswerte Lösung für die Grünanlagen eines größeren
Baublockes dar. Eine Reihe entzückender Motive
finden sich bei den Photos dieser Firma. Hier be-
rührt die Anwendung formenschöner, gutgelungener
Architektur ebenso sympathisch, wie der gute Zu-
sammenklang mit der umgebenden Pflanzenwelt. —
Die Darstellung der Pläne und Skizzen war ent-
sprechend, der Gesamteindruck auch hier ein guter.
Rausch & Reinhard, Cöln, brachten die Ausfüh-
rungsprojekte für die Ringpromenade in Flamm und
einige sehr gute Photos von Felsenpartien. Sehr lustig
waren auch die Photos vom Bade- und Teehaus im
Mannstaedtgarten. Diese Firma brachte außerdem als
einzige eine Reihe von Farbenphotos aus ausgeführten
Anlagen. Diese zeigten z. T. gute Motive, z. T. aber
auch andere. Außer Hamm und dem Mannstaedt-
garten brachte diese Firma leider weiter keine Grund-
pläne. Ich habe dies bedauert, da das Gezeigte durch-
aus vielversprechend war.
Ernst Finken, Kgl. Gartenbaudirektor, Cöln, zeigte
eine Reihe z. T. sehr guter Photos aus ausgeführten
Anlagen. Ansonsten notierte ich hier die Entwürfe
einiger ausgeführter kleinerer Friedhöfe, welche sehr
ansprechende Lösungen zeigten.
Rohde & Sohn, Godesberg, zeigten einige nette
Gärtchen, von denen allerdings überwiegend auch
wieder das zu Gruppe II Ausgeführte galt. Dafür ent-
schädigten die ausgestellten Photos aber in vollem
Maße. Die Motive waren z. T. ganz vorzüglich, die
Aufnahmen durchweg gut. Die Gesamtaufmachung
war entschieden
geschmackvoll
und ansprechend.
E. Hardt, Düs-
seldorf, zeigte ei-
ne Reihe natura-
listisch farbiger
Schaubilder.
Grundpläne zeig-
te er leider gar
nicht. Da die far-
bigen Ansichten
z. T. gute Ideen
zeigten, habe ich
dies bedauert.Für
die farbigen An-
sichtszeichnun-
gen gilt das weiter
oben Ausgeführ-
te. Nach meinem
Gefühl hätte die-
ser Aussteller we-
sentlich günsti-
ger gewirkt, wenn
er statt dieser An-
sichtszeichnun-
gen einige Grundpläne und Photos ausgestellt hätte.
Beim Weitergang notierte ich von R. Scholl, Mon-
heim, einige nette Photos — insbesondere eine inter-
essante Brunnensäule —, und von Gebrüder Röthe,
Bonn, den Grundplan der Klosterhofanlagen am ehe-
maligen Lehrerseminar zu Weißenfels. Von Gebrüder
Röthe außerdem einige der aus „Land- und Garten-
siedelungen“ bekannten Aquarelle für Rüdersdorf.
Damit glaube ich in der Hauptsache alles Be-
merkenswerte gewürdigt zu haben. Es war daneben
noch reichlich Mittelgut vorhanden und auch noch so
manches unter Mittel. Von diesem wird im Interesse
der Sache doch noch einiges zu sagen notwendig
sein. Ich kann mir nicht helfen, es waren einzelne
Arbeiten ausgestellt, die einfach nicht auf eine zeit-
gemäße Gartenkunstausstellung gehören. Man ver-
mochte beim besten Willen nicht einzusehen, inwiefern
Arbeiten dieser Art Zeugnis von der Leistungsfähig-
keit unserer modernen Gartenkunst geben können.
Gartenkunstausstellung Düsseldorf. Kgl. Gartenbaudirektor E. Finken, Cöln: Aus dem
Park des Herrn Kommerzienrat A. Gauhe, Eitorf a. d. Sieg.
DIE GARTENKUNST.
XV, 21
Eine ausgezeichnete Aufmachung zeigte die Aus-
stellung der Firma Joseph Buerbaum, Düsseldorf.
Sowohl die Pläne, als insbesondere die Schaubilder und
Plakate von der Hand Stegmillers, zeigten eine vor-
zügliche, bestechende Darstellung. Auch die Ent-
würfe von Buerbaum zeigten eine persönliche Note.
Sie zeigten durchweg das Bestreben, durch reizende
Motive Inhalt und Intimität in die Gärten zu tragen;
das hindert aber nicht, daß für die Mehrzahl der Ent-
würfe das vorher zu Gruppe II Bemerkte ausge-
sprochen werden muß. Es waren unter den vielen
Entwürfen nur einige, die in vollem Umfange be-
friedigten. — Zu dem günstigen Gesamteindruck, den
man von der Aus-
stellung gewann,
trug aber die Aus-
stellung dieser
Firma einen er-
heblichen Anteil
bei. Die Ausstel-
lungsobjekte wa-
ren durchweg mit
ebensoviel Liebe
wie Sorgfalt her-
gestellt, die Dar-
stellungstechnik
famos.
Sehr gut hat
auch die Firma
Theodor Ott, D.
W. B., Aachen,
ausgestellt. Für
einige der Ent-
würfe gilt aller-
dings ebenfalls
das zu Gruppe II
Ausgeführte. Als
gut gelungen
möchte ich die
Anlagen am Landesbad zu Aachen nennen. Der Plan für
den K.'sehen Grundbesitz, Düsseldorf, stellt eine beach-
tenswerte Lösung für die Grünanlagen eines größeren
Baublockes dar. Eine Reihe entzückender Motive
finden sich bei den Photos dieser Firma. Hier be-
rührt die Anwendung formenschöner, gutgelungener
Architektur ebenso sympathisch, wie der gute Zu-
sammenklang mit der umgebenden Pflanzenwelt. —
Die Darstellung der Pläne und Skizzen war ent-
sprechend, der Gesamteindruck auch hier ein guter.
Rausch & Reinhard, Cöln, brachten die Ausfüh-
rungsprojekte für die Ringpromenade in Flamm und
einige sehr gute Photos von Felsenpartien. Sehr lustig
waren auch die Photos vom Bade- und Teehaus im
Mannstaedtgarten. Diese Firma brachte außerdem als
einzige eine Reihe von Farbenphotos aus ausgeführten
Anlagen. Diese zeigten z. T. gute Motive, z. T. aber
auch andere. Außer Hamm und dem Mannstaedt-
garten brachte diese Firma leider weiter keine Grund-
pläne. Ich habe dies bedauert, da das Gezeigte durch-
aus vielversprechend war.
Ernst Finken, Kgl. Gartenbaudirektor, Cöln, zeigte
eine Reihe z. T. sehr guter Photos aus ausgeführten
Anlagen. Ansonsten notierte ich hier die Entwürfe
einiger ausgeführter kleinerer Friedhöfe, welche sehr
ansprechende Lösungen zeigten.
Rohde & Sohn, Godesberg, zeigten einige nette
Gärtchen, von denen allerdings überwiegend auch
wieder das zu Gruppe II Ausgeführte galt. Dafür ent-
schädigten die ausgestellten Photos aber in vollem
Maße. Die Motive waren z. T. ganz vorzüglich, die
Aufnahmen durchweg gut. Die Gesamtaufmachung
war entschieden
geschmackvoll
und ansprechend.
E. Hardt, Düs-
seldorf, zeigte ei-
ne Reihe natura-
listisch farbiger
Schaubilder.
Grundpläne zeig-
te er leider gar
nicht. Da die far-
bigen Ansichten
z. T. gute Ideen
zeigten, habe ich
dies bedauert.Für
die farbigen An-
sichtszeichnun-
gen gilt das weiter
oben Ausgeführ-
te. Nach meinem
Gefühl hätte die-
ser Aussteller we-
sentlich günsti-
ger gewirkt, wenn
er statt dieser An-
sichtszeichnun-
gen einige Grundpläne und Photos ausgestellt hätte.
Beim Weitergang notierte ich von R. Scholl, Mon-
heim, einige nette Photos — insbesondere eine inter-
essante Brunnensäule —, und von Gebrüder Röthe,
Bonn, den Grundplan der Klosterhofanlagen am ehe-
maligen Lehrerseminar zu Weißenfels. Von Gebrüder
Röthe außerdem einige der aus „Land- und Garten-
siedelungen“ bekannten Aquarelle für Rüdersdorf.
Damit glaube ich in der Hauptsache alles Be-
merkenswerte gewürdigt zu haben. Es war daneben
noch reichlich Mittelgut vorhanden und auch noch so
manches unter Mittel. Von diesem wird im Interesse
der Sache doch noch einiges zu sagen notwendig
sein. Ich kann mir nicht helfen, es waren einzelne
Arbeiten ausgestellt, die einfach nicht auf eine zeit-
gemäße Gartenkunstausstellung gehören. Man ver-
mochte beim besten Willen nicht einzusehen, inwiefern
Arbeiten dieser Art Zeugnis von der Leistungsfähig-
keit unserer modernen Gartenkunst geben können.
Gartenkunstausstellung Düsseldorf. Kgl. Gartenbaudirektor E. Finken, Cöln: Aus dem
Park des Herrn Kommerzienrat A. Gauhe, Eitorf a. d. Sieg.