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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 24
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Bredt, Friedrich W.: Die bergische Bauweise in der Gartenkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0374

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368

DIE GARTENKUNST.

XV, 24

Zwei neue bergische Gartenhäuser im Besitztum des Herrn Kommerzienrats Hermann Hardt-Lennep.
Ausgeführt durch die Architekten Wender und Dürholt, Lennep.

hörenden Schlosses Homburg im Kreise Gummersbach
stand früher an einer anderen Stelle des Burggartens.
Auch befanden sich zu seinen Seiten nicht nur die
es jetzt noch flankierenden Figuren der Pallas und des
Bachus, sondern noch je zwei weitere in kleinen Ab-
ständen. Aber auch in dem heutigen Bestände wird
man dem Tore noch eine eindrucksvolle Wirkung zu-
erkennen müssen, das nach der bereits begonnenen
Instandsetzung des Schlosses wieder einen besseren
Platz finden sollte. Es wird von dem Alliancewappen
Homburg-Schomberg bekrönt. — Das zweite Tor be-
findet sich am Schlosse Ehreshoven im Kreise Wipper-
fürth, das seit 6 Jahrhunderten zum Besitze der Grafen
von Nesselrode gehört. Es stellt die Verbindung von
der Vorburg zum Innenhofe des Herrenhauses dar.
Obgleich seine Erscheinung bescheidener ist, wie die
des Homburger Tores, so möchte ich ihm die An-
sehung des vornehmen an die Renaissance anklingenden
schmiedeeisernen Gitters den Vorzug vor jenem
geben. —

Bei der nun gebotenen Erwägung, inwieweit die
bergischen Gartenbauten, insonderheit die beschieferten

Gartenhäuser noch heute berufen sind, Anlagen als
neue Gebilde zu schmücken, muß eine allgemeine Be-
merkung vorausgeschickt werden. Wer, wie ich, dem
,,Ausschuß zur Förderung bergischer Bauweise“ an-
gehört, wird zunächst jedes Bestreben, bergisch zu
bauen, rein prinzipiell freudig begrüßen. Aber es soll
wiederholt und offen ausgesprochen werden, daß es mir,
als die große Ausgabe der bergischen Bauweise im
Verlage von Ernst Wasmuth-Berlin (Tafel, io, l6, 47,
53, 54 dieses Werkes enthalten genaue zeichnerische
Aufnahmen alter Gartenhäuser aus Barmen, Elberfeld,
Langenberg und Radevormwald) in die Wege geleitet
wurde, als mancher andere außer mir als Sendbote in
die kleinen und großen Städte hinauszog, um dort als
Redner die Schönheit der angestammten Bauart zu
preisen, in erster Linie darauf ankam, die glücklichen
Gesamtverhältnisse der alten Bauten als vorbildlich
hinzustellen und dem beschieferten Fachwerkbau als
solchem erst in zweiter Linie das Wort zu reden. Es
mußte klar sein, daß die mächtigen, der Steinmonumen-
talität bedürfenden Bauten unserer Zeit wie Rathäuser,
Warenhäuser, Kasinos usw. sich weniger zum Schiefer-
 
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