Mittwoch, 1. Februar 1WL.
Krües Blsm.
47. ZahrgKNg' — Kr, 27.
^«tch.Ot»4tKAtich, Slmn-agS
PM» «1t FamMrrMAtisT» «machch 80 GfK. 1M HaM Mi^acht. b»t der chMsdW»« rmts d«n KoeiWattm«n abgeLSt 4V Mg
Dttrch di« Poft Lezsgen vterteljährlich 1,3S M. anSschlletzlW .ZLchMMMHr.
U»,«tD«Rp,,t»: Sl> Pfg. für dle Ispaltige PetltWÄ» oder deve» Naum. Reklamezeve 40 Pfg. FLr Hjestge WeschSfrr» u. Pr«atMqetgen ermätzigr. — Kü> die »ufnaLm« von Lnsciqrr
a» defttmmten Tagen wird teine VerantwortNchdert nbernsmmen. — Anschlag der Jnlerate auf -den Marattofein d-r Hetdeweqrer Zsln-N'g u. den ttädr. Anfchlagsteven. Fernspr. 8»
Deutscher Neichstag.
BerIin, 31. Januar.
, Der Nachlragsetat für die Schutzgebtete wird
^iter beraten.
w.3u d«m Titol: 17SO OOO Mcrrt zur Beschleunignng des
der OtawÄiahn bis -Omaruru, ua!hm die Kommission
^ch^Zusatz an: So weit au-s dieser SuMML die Ausgaben be-
Lsisten würdan, welche nicht lediglich durch Mehrkosten zur
vEichleunigung des Baues vcrursacht wurden, scmdcrn zu
jst^ernden Anlaaen vevwendet irmrdeu, sind dieselben zrrrück
^ erswtten.
j. Abg. Dr. Arendt (Reichsp.) bedauert, datz üer Bahn-
^dertrag niit der Firma .Koppel übgeschloffen wurde, da er
> ^ inilitärischen Jntereffeu- durch tierspätete Fertrgstellung
Äahu iricht gerecht wurde. Dre Durchführung des von
^ Kommission beantragtwr Zusatzes sei unmöglich.
y ' Kolonraldirettor Dr. Stübel: Die Kritik des Vorreduers
^ dem- Otawibahnvertrag tst uügerechtsertigt. Wir befanden
in erner Natlage. irnd haben nach bcstem Wiffen un>d Ge-
-nmffi gehandelt. Ein anderer Vertrag war nrcht zu erreichen.
^ Spurwerte von 60 Zentimeter können wir nicht auf 1 Me-
^ erweitern, nachdem 48 Kilometer bereits gebaut find.
s^.Nach kurzer Debatte Ivird >der Titel in dcr Komimissions-
s^ülng gegen -die Stimimen der Freisinnigen, Sozialdemv-
^Üen M«d Polen angenommen.
Prinz Arenberg (Ztr.) berichtet als Referent
Titel 8, der lautet: Zur Hilfeleiüung aus Anlaß
Verluüen infolge der Eingeborenen-Äufstäüde für den
ü^vrten Bereich des Schutzgebietcs 3 000 000 Mark. Abge-
st kmrden in der Kommission 2 Millionen Mark.
A, Abg. Potthoff (freis. Ver.) bevntragt, an Stelle des
„Singeborenen-Aufstänide" zu sehen „Hevero-Auf-
^olonraldirektor Dr. Stübel: Dre Verluste anlätzlich
wr Hereroanfftands betragen 7 Millionen, infolge des Wit-
^fAufstandes 6 Mllronen, affo zuiammen 13 Millionen
Demgegenüber stehcn in Ernrechnu-ng dieses Titols
^.Entschäidigung nur ffmk Millioneu Mark. Diese Snmme
als sehr gering erscheinen, wenn man erwägt, datz bei
mwngelbasten Entschädignng >die LeiiftiMtzs-fähigkeit der
leiden mutz. Bolle Entschädigung ist eine BMakert
Nw dre Ansiedler, eine Pflickst gegen die Schutzgebiete, -deren
K>chserfMimg sich später rächen würde. Die verbünde'en
s^ssterimaen sehen- daher dre setziye Bewilliglrng nur als Ab-
^st^tKMhlnng an> Nnd behalten sich vor, in ern-em Nachtrags-
di« nötige Summe zur Kntschädigung der Ansiedler M
Der Antrag Potthoff entbalte eine Verbesserung, da
3 Mllionen Mark auf das HererrMbiet beschränke.
^Abv. Erzberger lehnt grundsätzlich sede Pfficht zu-r
^stchäditzunq ob. Doch w-ill er die Ncststandsgebder bewilligen
hy? hält daffrr 3 Millionen Mark ffrr airHrerchend. Uebrigens
b>n Teil der Ansiedler durch drc Behandlung der Ein-
^^nen znm Aufstand beigetragen.
Kopsch sfreis. Vp.) stebt hinsichtlich der Enffchädr
ichÄspfficht auf demselben Standpunkt, wle das Zentwrm,,
aber weder den Antvag der Kommissron noch die For-
der Regierung annebmen. Redner wünscht crst Auf-
^Ung über die Zuckunst Südwestastikas
tz^mstanialdirektor Dr. Stübel: Die Frage der
^wchädtguna von AuÄändern rst bis setzt noch nicht praktisch
hz^rden. Wir haben- Enffchädigung für imsere Staatsange-
aucb von anderen Staaten M -erlan-aen, daher bäben
iyO Pfficht, ebenso M bande-ln, wie wir behandelt zu
^n wünschen. Die Kolonialgesellschvsten effalten nur
Hxfffhen und auch nur gcgen Abtretung von Land. Die
wir uns aus Südwestarrika herausziehen sollen.
ick Mit:
Nein! Dre Opfer an Gut und Blut
wir in erster Linie zur Ehre des ReicheS: wir boffen,
vns gelingen wird. das Schuhgebiet einer effrenlichen
Aedeihlichen Effchlictzunq) cntgegenzuffrhren. lBfffall.)
Gerade weil wir diesc Absicht haben, lege« wir solchcn W-erst
auf eine ausrcichende Enffchädigimtz der AWeÄker. die wrr
'nicht entbehren zu Wnnen -glaüben.
Es sprechen noch mehrere Redner, dann wird Ler Kom-
missionsantratz angenonimen gegen die Sffmmen der Airti-
semiten, Sozialdemokraten und Freisrnnigen. Alle andere»
Anträge werden abgelehnt.
Nach längercr GeschäftSordnuntzsdebatte über -Die Tages-
ordnung der nächstcn Sitzung vertügt süh das Hau-s um
7 Uhr auf morgen 1 Uhr: Rest der 'heutitzen Tägesordnung.
DeuLsches Reich.
— Als der Reichstag s. Zt. den neuen ZolItarif
nach stürmischen Sihungen annahm, erklärte die Sozial-
demokratie, auf Grund eines solchen Tarises seien Han-
delsverträge nicht möglich, sedenfalls werde sie gegen die-
selben stimmen. Dementsprechend wütet die sozialdemo-
kratische Presse scht, da die ersten Mitteilungen über den
Jnhalt der nenen Verträge crfolgt sind, gegen das Ber-
tragswerk. Auch die demokratische Presse stellt sich imu
feindlich gegenüber, während die sreisinnige in der Ab-
lehnnng der Vorlage ein größeres Uebel fieht, als in der
Annahme. Da die Regierung bei den Agrarzöllen nicht
unter dic scstgelegten Minimalsätzc heruntergegangen ist,
wird voraussichtlich die konservative Partei für die Ver-
träge stimmen. Bis jetzt kennt man den Wortlaut der
Verträge nicht, sondern nur dic Auszüge, welche dic
„Nordd. Allg. Ztg." gebracht hat. Vorausgesetzt, datz
nicht noch unangenehme Ueberraschungen in Reserve sind,
darf man annehmen, daß die Verträge im Reichstag cine
Mehrheit finden warden. Unsere Jnduftrie und nnser
Handel könnten daun wieder auf Jahre hinaus mit festen
Verhältnissen rechnen. Wenn diese Verträge ablaufen,
dann ist bielleich)t die Zeit da, daß man an einen mittel-
europäischen oder wenigstens an einen deutsch-österreichi-
schen Zollverein denken kann. Derselbe Prozetz, der die.
großen industriellen Unternehmungen antreibt, sich zu
immer grötzeren Einheiten zu verschmelzen, mutz und wird
anch die jctzt getrennten Zollgcbiete Dfftteleuropas er-
greisen. Gegenüder den riesigen Wirtschioftsgebieten von
Amerika, Rutzland und Großbritannien wird man auch im
westlichen Europa dazu kommen müssen, größere Wirt-
schaftsgebiete zu bilden als jetzt bestehen, da sie auf die
politischen Grenzen der Staaten beschränkt sind.
— Ueber das Schicksal des verhafteten russtschcn Dich-
ters M a x i m G o r k i, zu dessen Rettung sich in Deutsch-
land angesehene Männer zusammengetan haben, demüht
sich die rusfische Botschaft in Berlin, Berubigung zu ver-
breiten. Es jei, so sagt sie, ein von destimmtcr Seite er-
fundenes Märchen, wcnn behauptet werde, datz Gorkis Le-
ben bedroht sei. Besonders liege gar kein Anlatz vor, an-
zustehmen, datz Gorki einer Verschwörung beschuldigt
wird. Es habc vielmehr den Anschein, daß er nur dazu
beigetragen hat, die bestehenden Unruheni zu vermehren,
und das werde einige Unbequemlichkeiten sür ihn zeitigen,
über die er sclbst sich keineswegs wundern wird. Jm iidri-
gen wcrde man sich freuen, wenn demnächst wieder etwas
recht Schönes aus seiner Feder erscheint. Wie man aus
Petersburg berichtet, werden Gorki und dic mit ihm ver-
hafteten zehn Schriftstellec als Leiter der Bewegung be-
argwöhnt, weil sie dem Gehilfen des Ministers de? ffnnern
Vorstellungen gcinacht hatten. Man habe indessen einge-
sehcn, daß sie nur aus warmem Jnteresse am Volk zur
Nachgiebigkeit und Einführung einer Verfassung geraten
hättcn.
Badek.
Karlsruhe, 31. Jan. Geistl. Nat Wacker vest a-
tigt nunmehr im „Bad. Beob.", daß die Großh. Regie-
rung das bekannte Rundschreiben des Zentralkomi-
tee's der Zcntrumspartei an die Pfarrämter beim Erz-
bischöflichen Ordinariat beanstandet hat.
RNd ÄüNd.
Heidelberc,. 1. Fcbr.nr.
Theologische Borprüfung,. Die in diesem Frühjahr ab-
zichaltende theolvtzffche Vorprüstmg soll am DienStag, den 11.
April d. I., vornffttägs 9 lchr, chren Anfang nehnien. Gffuche
uni Znlaffung zu dieser Prüsung sind spätestens bis zum 21.
MLrz an den Evangffischen Oberkirchenrat zu richten. Alles
Nähere bffagt die Behinntnrachung in Nr. I des Kirchl. Ges.-
und VerordnnngZblattes.
— Polrzerbericht. Verhaftet wnrderr ztvei Personen wegei!
Bettels. 11 Personen kamen iwvgen Ruhfftörung zur Rn-
zffge.
(?) Wieblingcn, 31. Jan. (Kaisers Gcburts-
t a g) wurde in der 'hrffigen Gemffnde in gcwcchnter Weise
begangen. Am Festtag veranstaltete dcr Mnsikverein einen
Fackekzng. Am Sonntag stüh tvar Kirchen-parode fast sämt-
licher Vereine. Am Sonntag Abenid hielt der Militärüierffn
sffnen alljcchrlichen KaiserbaN im „Badffchen Hof" <ck. Der
Dorstand, Schichmachermffster Baumann, brachte den Kaiser-
toast aus. Kamerad Lipp sprach in- schönen Worten au-f das
grostherzogliche Hans. -Gn> Tanzvergnügen bil'dete den SchluG
irnd hiclt die Teilnehmcr bis zum frühen Morgen beisammen.
-i- Sanbhausen, 31. Jan. (Das Geburtsfest öes
Kaisers) haiben tvir wie folgt gffffert: Donnerstag,
26. Jan., abends, wor Glockengeläute mit Bölleffchietzen nnd
nachher im Gasthaus znr „Rose" Ball Les Verffns Frohsinn.
Aus diffem Ball wurde für die Schntztruppe in Südwestafrika
gesamimelt. Die Sammlung ergcck N Mark. — Am Sountag
Morgen tvar Kirchenparad« mit Mnsik vom Militävderein
und Gesangverffn Germania. Nachmittags fand im grvtzen
Soale der „Rose" ffne Znsamnienkunst nnter sehr grotzer Be-
tffligung statt. Der Gffantzverffn Germanta trng. unter der
tüchtigen Lcitnng des Herrn Lehrer Vogler ans HeideWerg
kevnige und sinnreiche Lieder vor, dic das Fest sehr verschüner-
ten. Die Festrede hivlt Herr Mrthias Hauser, am Ende der-
sekben brachte er den Kaisertoast ans. Dann sprach Herr Ge-
mffnderat Bernhart. Er hob die Derdieirste umseres
Grotzherzogs hervor nnd brachte ffn Hoch ans diffen aus.
Öerr Martin Köhler wödmffe dem deutschen Vaterland ffrr
drffsaches Hoch. Herr H a n s e r ergriff dcmn noch
ffnmal das Wort und hob herivor, datz zwar Dentschland
anf dem Lande mächtig ift, aber nickt auf Lem Wcrsser nnd
datz dieS em grotzer Febler für Dentschland sff; er ermcchnte
alle Anlvesenden, dem Flottenverffn bffzutreten. Herr Ge-
mffndenat Gebert d-cmkte allen Anwefenden strr ihr
Effckffnen und danktc ebenso >dem Gesangverein Ger-
mania für sffne schönen Liedervoffräge, und so ge-
staltffe sich der Tag zn einem schönen patffotiscken Ffft. Wir
w-ünfcken, d-ntz nnser Kasier noch vecht lange znm Wohl» nn-
seres Vatcrlandes regieren. nnd dntz auch> Prinz Eitel Fried-
rich -einer baldigcn Genffnnn enchegcn grb-cn magr. Hurra
Deuffch'land. — Bffgefügt sei nock, d>itz a-uch ibei der Ber«
sainmlim-i am Sonntag fiir die Trnvpen iri Sü'dwestafrikc»
gefcmimelt wurde, es kamen über 14 Mark zisiammen.
^lrrrich vorr Trcitschke als Herdeldergee
SmderrL.
Zugleich eine Semestcr-Säkular-Erinnerung.
Berdoppelung der Dozentenzahl unserer Hoh-
hnndert Semestern entspffcht genau eine Verdop-
logip'O ihrer Studentenzahl. Jm Wintersemester 1854—55
074 (heioer 1371) istudieWnde immotriknliert. Da-
^fiallen auf die theologische Fccknltät 75 (59), die juristi-
^^422 (SS9), auf die medizinische, zn der damals aber
Mil i Chemiker zählten, 124 (261), :die Philofophen nnd
mttzgxn 40 (3-68); Mon-deff a-uftzLfnhrt >wurden damälL
der Univeffitätsstatistik die Kainevalisteni (mit 13
sttjsT^^uden); nnter den „Philsiophen" stacken auch Nchur-
-- v^usthastler ""
er. AKnntzbeich.atso die heutigen nnd damaligen
"schk entsprechen ä. es zn exakt statisti-
^vi ^?chesch einer — mühsann'n --- Einzeiaufzahlnng nnd
ll^Tsisjschffchnng Ledürste, so sp-ffntzt doch der wffeutliche
der Zisiammensetznng der damalitzen und Heutigen
betOst^EVschaft sofort in die Auigen. Vor hnndert Semestern
i^Ur o pr-ozentuale Antffl dcr Jnffsten .62,4, heute
'sich jjk,3. Und nrcht nnr prvzentual, sondern ab-solut ist
L«x §5"?^«r3er Juffstenzahl (im Lehrkörper sowrchl als in
gffnnkcn. Jm Wintersemester 1864-—55
äm Nicht-Badener die Rechte, heuer nnr 241.
ggder EisenbLchnen konftatieren ivir so.cine Ab-
>st 2 akademischen Freizügigkfft! Ein Hanpttzrund
ksiestü nderung >der jnffstischen Stndienordnnng, welche zu-
Lehrfrechfft empfindlich cingeengt hat.
>.E.der Theologen sfftdem hängt von -deffchie-
--- V-- vv-r »» sfftdem hängt oon oeoiane-
auf drr«! Eröfferung wir hier berzich-
Mpe.iso iffbirvcrständl-ich! sit, als Folge der Uisiveffitäts-
ausdsihnungsbewetzung, die Stfftzerung der Hörer rffforen
Alters von dainals 24 auf jetzt 150 (iwozu noch 30 Fvcrucm
kommcn, denen dazumal die Pforten der Ruperto-Carola noch
verschlossen waren). Prorektor war vor hundert Semestern
der Anotom Geh. Hofrat Profeffor Dr. Friedrich Arnolö,
der Vater dcs hcntitzen Direktors nnseves -Pathologsich-Ana--
tomischen Jnstituts. Voir hentigen Dozenten unsever Univer-
sität häben damals Geh. Rat Ouincke nnd Profeffor Scherrer
hier 'studreff.
-Tstffe Parall-ele.sff nnserem ffgentlichen. Thema vorwnfze-
schickt, dem ersten Hffbelberger Anfenthalt Heinffch von
Treitschke ' s, vo-r hnndeff -Semestern. Jn Frffhn-vg, !vo
er znr Ansarbfftnntz. sffner DMordiffertation (übev die
Streitfrage der Prodnktivität der Arbmt) sich niedevgelassen,
hatte er im Heidollberger LeWonskatalog die Ankündiguntz Les
Privgtdozenten Dr. Kre sfelbach gelffen, der im Wrnter-
semester „Deutschc Wiffschastsgffchichte seit der UnaVhäntziBeit
der Bereinizten Staaten 'von N-ovdamevika" vorzutratzen ver-
sprach. Trffsichke hielt die Imffschaftsgffchichtlichen Fächer süv
diejeniyen, wolche H-ni „am mffsten sehlten urid üderhauipt am
metsten im Argen lagen." Die Be^utung des ökonomischen
Momentes in der Geschichte — dessen ErkeiMsisis man aller-
siingster Historik zn impntieren ircllhtff — lvar dem Krenz-
Schüler schon zu Beginn sffner Studienzett an-ftzcgangen. Als
„Stud-iffus historiae et camevaliirm" 'hatte er sich in -BonN
imMatritulievcn lassen; seine Doktorfchrist behaNdelte ffn
natioNalökonomisches LHemtz; eine Zfft lang ging er mit dem
Plan um, nach Be-enditznng sffner Stndien- in ffn sächsischcs
Ministeri'nm zu trffen, nm> ffwa nnter des -bahnLrechenden En-
gel Leitung statistisch zu> arb-fften; in Heidelbevg lietz er fich als
Kameralsit ffnschreiben, nachdem es chm Weaen seiner Fnaend,
nrcht gestattff worden war, ohn« Immatrikulasion, die Vor-
lffnngen W bffnchen. Wir blicksi voran-s: äls <n»herort«si-
licher Pvffeffor der „StacsiSwissenschasten" sit er später nach
Frffhnrg bernfen wovden; wir gedenken der prachtvollesi
(wenn auch duvch neuere Funde — Eberhard Gochffn'S —
berichtigten) wirtschastsgffchichllichen Kapitel über die Ersifi«»
hnmg des Zollvereins in der „Dentschen Geschichte", nnd dev
schönen Worte, mit denen er die Redaksion der „Historsichen
Zeitschrist" übernahm, als sie Hffnrich von Sybel's Hand
entglitten war. Sogar das emsig von ihm bffriffene Studinm
Ler Landwirtschaft nnd der Technologie erachteie er alS Note
tvendigkfft für den künfsigen Historiker. Weltenweit war seisi
Jnteressenkreis, und das zu einer Zeü, wo die Schnlnng der
Mmumnenta — niit nnscrem Carl Itemnann zu vsden —
„den Armen im Gesite Las Himmelreich der UniveffitätSka-
theder verhietz."
Tvfftschke nahm seine Wohn-ung bei der Witwe Stoll (Lsi.
E., Nr. 242). Dr. Kieffelbach. umr dessentwillen er gekonrMM
war, las zwar nicht, da «r! msi lsierarischen Avbeiten beschäf-
tigt war, gab ihm aber —> znffm geschnreichfft durch solche nn-
erhörte priivatdozenlliche AnziehnngSkraft —- Anwesinngen zunr
Selbssitudi'um. Dafür hörte er bei Robcrt von Möhl Vec-
waltungslehre und bff Ran Handffslehre. Vornehmlich aber
versffikte ersiich in- die Ge-dankcngämtze Rieardo's und die.be«
deu-tenden volkswirtschastlichen Schristen deS badischen StaetS»
l mannes Nebenins. Und doch ein anderes keschästigte thn in
! iene-Ml Leidffdcraer Winter: dic kffsische Dnrchiicht seiner G e-
lv 1 chte, Wer dst fich Robert Prutz — das krillsche Orakek der
Jnmgen — msi Recht damalS günfitg äuhern konnte.
Sffne Dsisertation hatte er noch von Freiburg aut bff jffa
ner LanideSuniverssiät Leipzig «.ingerffcht; am L0. Nove«t>«r
erhielt er in Heidelberg — eS war ja damals noch der Brauch
in lchsensia zn promovieren — das Doktordiplom. Und nnff
j rnsi den suminios honores, gffrönt, sollte es ihm noch gffchehen»
i ein illu-strer Jnsaffe des illustren Heidelberger Kar»
Krües Blsm.
47. ZahrgKNg' — Kr, 27.
^«tch.Ot»4tKAtich, Slmn-agS
PM» «1t FamMrrMAtisT» «machch 80 GfK. 1M HaM Mi^acht. b»t der chMsdW»« rmts d«n KoeiWattm«n abgeLSt 4V Mg
Dttrch di« Poft Lezsgen vterteljährlich 1,3S M. anSschlletzlW .ZLchMMMHr.
U»,«tD«Rp,,t»: Sl> Pfg. für dle Ispaltige PetltWÄ» oder deve» Naum. Reklamezeve 40 Pfg. FLr Hjestge WeschSfrr» u. Pr«atMqetgen ermätzigr. — Kü> die »ufnaLm« von Lnsciqrr
a» defttmmten Tagen wird teine VerantwortNchdert nbernsmmen. — Anschlag der Jnlerate auf -den Marattofein d-r Hetdeweqrer Zsln-N'g u. den ttädr. Anfchlagsteven. Fernspr. 8»
Deutscher Neichstag.
BerIin, 31. Januar.
, Der Nachlragsetat für die Schutzgebtete wird
^iter beraten.
w.3u d«m Titol: 17SO OOO Mcrrt zur Beschleunignng des
der OtawÄiahn bis -Omaruru, ua!hm die Kommission
^ch^Zusatz an: So weit au-s dieser SuMML die Ausgaben be-
Lsisten würdan, welche nicht lediglich durch Mehrkosten zur
vEichleunigung des Baues vcrursacht wurden, scmdcrn zu
jst^ernden Anlaaen vevwendet irmrdeu, sind dieselben zrrrück
^ erswtten.
j. Abg. Dr. Arendt (Reichsp.) bedauert, datz üer Bahn-
^dertrag niit der Firma .Koppel übgeschloffen wurde, da er
> ^ inilitärischen Jntereffeu- durch tierspätete Fertrgstellung
Äahu iricht gerecht wurde. Dre Durchführung des von
^ Kommission beantragtwr Zusatzes sei unmöglich.
y ' Kolonraldirettor Dr. Stübel: Die Kritik des Vorreduers
^ dem- Otawibahnvertrag tst uügerechtsertigt. Wir befanden
in erner Natlage. irnd haben nach bcstem Wiffen un>d Ge-
-nmffi gehandelt. Ein anderer Vertrag war nrcht zu erreichen.
^ Spurwerte von 60 Zentimeter können wir nicht auf 1 Me-
^ erweitern, nachdem 48 Kilometer bereits gebaut find.
s^.Nach kurzer Debatte Ivird >der Titel in dcr Komimissions-
s^ülng gegen -die Stimimen der Freisinnigen, Sozialdemv-
^Üen M«d Polen angenommen.
Prinz Arenberg (Ztr.) berichtet als Referent
Titel 8, der lautet: Zur Hilfeleiüung aus Anlaß
Verluüen infolge der Eingeborenen-Äufstäüde für den
ü^vrten Bereich des Schutzgebietcs 3 000 000 Mark. Abge-
st kmrden in der Kommission 2 Millionen Mark.
A, Abg. Potthoff (freis. Ver.) bevntragt, an Stelle des
„Singeborenen-Aufstänide" zu sehen „Hevero-Auf-
^olonraldirektor Dr. Stübel: Dre Verluste anlätzlich
wr Hereroanfftands betragen 7 Millionen, infolge des Wit-
^fAufstandes 6 Mllronen, affo zuiammen 13 Millionen
Demgegenüber stehcn in Ernrechnu-ng dieses Titols
^.Entschäidigung nur ffmk Millioneu Mark. Diese Snmme
als sehr gering erscheinen, wenn man erwägt, datz bei
mwngelbasten Entschädignng >die LeiiftiMtzs-fähigkeit der
leiden mutz. Bolle Entschädigung ist eine BMakert
Nw dre Ansiedler, eine Pflickst gegen die Schutzgebiete, -deren
K>chserfMimg sich später rächen würde. Die verbünde'en
s^ssterimaen sehen- daher dre setziye Bewilliglrng nur als Ab-
^st^tKMhlnng an> Nnd behalten sich vor, in ern-em Nachtrags-
di« nötige Summe zur Kntschädigung der Ansiedler M
Der Antrag Potthoff entbalte eine Verbesserung, da
3 Mllionen Mark auf das HererrMbiet beschränke.
^Abv. Erzberger lehnt grundsätzlich sede Pfficht zu-r
^stchäditzunq ob. Doch w-ill er die Ncststandsgebder bewilligen
hy? hält daffrr 3 Millionen Mark ffrr airHrerchend. Uebrigens
b>n Teil der Ansiedler durch drc Behandlung der Ein-
^^nen znm Aufstand beigetragen.
Kopsch sfreis. Vp.) stebt hinsichtlich der Enffchädr
ichÄspfficht auf demselben Standpunkt, wle das Zentwrm,,
aber weder den Antvag der Kommissron noch die For-
der Regierung annebmen. Redner wünscht crst Auf-
^Ung über die Zuckunst Südwestastikas
tz^mstanialdirektor Dr. Stübel: Die Frage der
^wchädtguna von AuÄändern rst bis setzt noch nicht praktisch
hz^rden. Wir haben- Enffchädigung für imsere Staatsange-
aucb von anderen Staaten M -erlan-aen, daher bäben
iyO Pfficht, ebenso M bande-ln, wie wir behandelt zu
^n wünschen. Die Kolonialgesellschvsten effalten nur
Hxfffhen und auch nur gcgen Abtretung von Land. Die
wir uns aus Südwestarrika herausziehen sollen.
ick Mit:
Nein! Dre Opfer an Gut und Blut
wir in erster Linie zur Ehre des ReicheS: wir boffen,
vns gelingen wird. das Schuhgebiet einer effrenlichen
Aedeihlichen Effchlictzunq) cntgegenzuffrhren. lBfffall.)
Gerade weil wir diesc Absicht haben, lege« wir solchcn W-erst
auf eine ausrcichende Enffchädigimtz der AWeÄker. die wrr
'nicht entbehren zu Wnnen -glaüben.
Es sprechen noch mehrere Redner, dann wird Ler Kom-
missionsantratz angenonimen gegen die Sffmmen der Airti-
semiten, Sozialdemokraten und Freisrnnigen. Alle andere»
Anträge werden abgelehnt.
Nach längercr GeschäftSordnuntzsdebatte über -Die Tages-
ordnung der nächstcn Sitzung vertügt süh das Hau-s um
7 Uhr auf morgen 1 Uhr: Rest der 'heutitzen Tägesordnung.
DeuLsches Reich.
— Als der Reichstag s. Zt. den neuen ZolItarif
nach stürmischen Sihungen annahm, erklärte die Sozial-
demokratie, auf Grund eines solchen Tarises seien Han-
delsverträge nicht möglich, sedenfalls werde sie gegen die-
selben stimmen. Dementsprechend wütet die sozialdemo-
kratische Presse scht, da die ersten Mitteilungen über den
Jnhalt der nenen Verträge crfolgt sind, gegen das Ber-
tragswerk. Auch die demokratische Presse stellt sich imu
feindlich gegenüber, während die sreisinnige in der Ab-
lehnnng der Vorlage ein größeres Uebel fieht, als in der
Annahme. Da die Regierung bei den Agrarzöllen nicht
unter dic scstgelegten Minimalsätzc heruntergegangen ist,
wird voraussichtlich die konservative Partei für die Ver-
träge stimmen. Bis jetzt kennt man den Wortlaut der
Verträge nicht, sondern nur dic Auszüge, welche dic
„Nordd. Allg. Ztg." gebracht hat. Vorausgesetzt, datz
nicht noch unangenehme Ueberraschungen in Reserve sind,
darf man annehmen, daß die Verträge im Reichstag cine
Mehrheit finden warden. Unsere Jnduftrie und nnser
Handel könnten daun wieder auf Jahre hinaus mit festen
Verhältnissen rechnen. Wenn diese Verträge ablaufen,
dann ist bielleich)t die Zeit da, daß man an einen mittel-
europäischen oder wenigstens an einen deutsch-österreichi-
schen Zollverein denken kann. Derselbe Prozetz, der die.
großen industriellen Unternehmungen antreibt, sich zu
immer grötzeren Einheiten zu verschmelzen, mutz und wird
anch die jctzt getrennten Zollgcbiete Dfftteleuropas er-
greisen. Gegenüder den riesigen Wirtschioftsgebieten von
Amerika, Rutzland und Großbritannien wird man auch im
westlichen Europa dazu kommen müssen, größere Wirt-
schaftsgebiete zu bilden als jetzt bestehen, da sie auf die
politischen Grenzen der Staaten beschränkt sind.
— Ueber das Schicksal des verhafteten russtschcn Dich-
ters M a x i m G o r k i, zu dessen Rettung sich in Deutsch-
land angesehene Männer zusammengetan haben, demüht
sich die rusfische Botschaft in Berlin, Berubigung zu ver-
breiten. Es jei, so sagt sie, ein von destimmtcr Seite er-
fundenes Märchen, wcnn behauptet werde, datz Gorkis Le-
ben bedroht sei. Besonders liege gar kein Anlatz vor, an-
zustehmen, datz Gorki einer Verschwörung beschuldigt
wird. Es habc vielmehr den Anschein, daß er nur dazu
beigetragen hat, die bestehenden Unruheni zu vermehren,
und das werde einige Unbequemlichkeiten sür ihn zeitigen,
über die er sclbst sich keineswegs wundern wird. Jm iidri-
gen wcrde man sich freuen, wenn demnächst wieder etwas
recht Schönes aus seiner Feder erscheint. Wie man aus
Petersburg berichtet, werden Gorki und dic mit ihm ver-
hafteten zehn Schriftstellec als Leiter der Bewegung be-
argwöhnt, weil sie dem Gehilfen des Ministers de? ffnnern
Vorstellungen gcinacht hatten. Man habe indessen einge-
sehcn, daß sie nur aus warmem Jnteresse am Volk zur
Nachgiebigkeit und Einführung einer Verfassung geraten
hättcn.
Badek.
Karlsruhe, 31. Jan. Geistl. Nat Wacker vest a-
tigt nunmehr im „Bad. Beob.", daß die Großh. Regie-
rung das bekannte Rundschreiben des Zentralkomi-
tee's der Zcntrumspartei an die Pfarrämter beim Erz-
bischöflichen Ordinariat beanstandet hat.
RNd ÄüNd.
Heidelberc,. 1. Fcbr.nr.
Theologische Borprüfung,. Die in diesem Frühjahr ab-
zichaltende theolvtzffche Vorprüstmg soll am DienStag, den 11.
April d. I., vornffttägs 9 lchr, chren Anfang nehnien. Gffuche
uni Znlaffung zu dieser Prüsung sind spätestens bis zum 21.
MLrz an den Evangffischen Oberkirchenrat zu richten. Alles
Nähere bffagt die Behinntnrachung in Nr. I des Kirchl. Ges.-
und VerordnnngZblattes.
— Polrzerbericht. Verhaftet wnrderr ztvei Personen wegei!
Bettels. 11 Personen kamen iwvgen Ruhfftörung zur Rn-
zffge.
(?) Wieblingcn, 31. Jan. (Kaisers Gcburts-
t a g) wurde in der 'hrffigen Gemffnde in gcwcchnter Weise
begangen. Am Festtag veranstaltete dcr Mnsikverein einen
Fackekzng. Am Sonntag stüh tvar Kirchen-parode fast sämt-
licher Vereine. Am Sonntag Abenid hielt der Militärüierffn
sffnen alljcchrlichen KaiserbaN im „Badffchen Hof" <ck. Der
Dorstand, Schichmachermffster Baumann, brachte den Kaiser-
toast aus. Kamerad Lipp sprach in- schönen Worten au-f das
grostherzogliche Hans. -Gn> Tanzvergnügen bil'dete den SchluG
irnd hiclt die Teilnehmcr bis zum frühen Morgen beisammen.
-i- Sanbhausen, 31. Jan. (Das Geburtsfest öes
Kaisers) haiben tvir wie folgt gffffert: Donnerstag,
26. Jan., abends, wor Glockengeläute mit Bölleffchietzen nnd
nachher im Gasthaus znr „Rose" Ball Les Verffns Frohsinn.
Aus diffem Ball wurde für die Schntztruppe in Südwestafrika
gesamimelt. Die Sammlung ergcck N Mark. — Am Sountag
Morgen tvar Kirchenparad« mit Mnsik vom Militävderein
und Gesangverffn Germania. Nachmittags fand im grvtzen
Soale der „Rose" ffne Znsamnienkunst nnter sehr grotzer Be-
tffligung statt. Der Gffantzverffn Germanta trng. unter der
tüchtigen Lcitnng des Herrn Lehrer Vogler ans HeideWerg
kevnige und sinnreiche Lieder vor, dic das Fest sehr verschüner-
ten. Die Festrede hivlt Herr Mrthias Hauser, am Ende der-
sekben brachte er den Kaisertoast ans. Dann sprach Herr Ge-
mffnderat Bernhart. Er hob die Derdieirste umseres
Grotzherzogs hervor nnd brachte ffn Hoch ans diffen aus.
Öerr Martin Köhler wödmffe dem deutschen Vaterland ffrr
drffsaches Hoch. Herr H a n s e r ergriff dcmn noch
ffnmal das Wort und hob herivor, datz zwar Dentschland
anf dem Lande mächtig ift, aber nickt auf Lem Wcrsser nnd
datz dieS em grotzer Febler für Dentschland sff; er ermcchnte
alle Anlvesenden, dem Flottenverffn bffzutreten. Herr Ge-
mffndenat Gebert d-cmkte allen Anwefenden strr ihr
Effckffnen und danktc ebenso >dem Gesangverein Ger-
mania für sffne schönen Liedervoffräge, und so ge-
staltffe sich der Tag zn einem schönen patffotiscken Ffft. Wir
w-ünfcken, d-ntz nnser Kasier noch vecht lange znm Wohl» nn-
seres Vatcrlandes regieren. nnd dntz auch> Prinz Eitel Fried-
rich -einer baldigcn Genffnnn enchegcn grb-cn magr. Hurra
Deuffch'land. — Bffgefügt sei nock, d>itz a-uch ibei der Ber«
sainmlim-i am Sonntag fiir die Trnvpen iri Sü'dwestafrikc»
gefcmimelt wurde, es kamen über 14 Mark zisiammen.
^lrrrich vorr Trcitschke als Herdeldergee
SmderrL.
Zugleich eine Semestcr-Säkular-Erinnerung.
Berdoppelung der Dozentenzahl unserer Hoh-
hnndert Semestern entspffcht genau eine Verdop-
logip'O ihrer Studentenzahl. Jm Wintersemester 1854—55
074 (heioer 1371) istudieWnde immotriknliert. Da-
^fiallen auf die theologische Fccknltät 75 (59), die juristi-
^^422 (SS9), auf die medizinische, zn der damals aber
Mil i Chemiker zählten, 124 (261), :die Philofophen nnd
mttzgxn 40 (3-68); Mon-deff a-uftzLfnhrt >wurden damälL
der Univeffitätsstatistik die Kainevalisteni (mit 13
sttjsT^^uden); nnter den „Philsiophen" stacken auch Nchur-
-- v^usthastler ""
er. AKnntzbeich.atso die heutigen nnd damaligen
"schk entsprechen ä. es zn exakt statisti-
^vi ^?chesch einer — mühsann'n --- Einzeiaufzahlnng nnd
ll^Tsisjschffchnng Ledürste, so sp-ffntzt doch der wffeutliche
der Zisiammensetznng der damalitzen und Heutigen
betOst^EVschaft sofort in die Auigen. Vor hnndert Semestern
i^Ur o pr-ozentuale Antffl dcr Jnffsten .62,4, heute
'sich jjk,3. Und nrcht nnr prvzentual, sondern ab-solut ist
L«x §5"?^«r3er Juffstenzahl (im Lehrkörper sowrchl als in
gffnnkcn. Jm Wintersemester 1864-—55
äm Nicht-Badener die Rechte, heuer nnr 241.
ggder EisenbLchnen konftatieren ivir so.cine Ab-
>st 2 akademischen Freizügigkfft! Ein Hanpttzrund
ksiestü nderung >der jnffstischen Stndienordnnng, welche zu-
Lehrfrechfft empfindlich cingeengt hat.
>.E.der Theologen sfftdem hängt von -deffchie-
--- V-- vv-r »» sfftdem hängt oon oeoiane-
auf drr«! Eröfferung wir hier berzich-
Mpe.iso iffbirvcrständl-ich! sit, als Folge der Uisiveffitäts-
ausdsihnungsbewetzung, die Stfftzerung der Hörer rffforen
Alters von dainals 24 auf jetzt 150 (iwozu noch 30 Fvcrucm
kommcn, denen dazumal die Pforten der Ruperto-Carola noch
verschlossen waren). Prorektor war vor hundert Semestern
der Anotom Geh. Hofrat Profeffor Dr. Friedrich Arnolö,
der Vater dcs hcntitzen Direktors nnseves -Pathologsich-Ana--
tomischen Jnstituts. Voir hentigen Dozenten unsever Univer-
sität häben damals Geh. Rat Ouincke nnd Profeffor Scherrer
hier 'studreff.
-Tstffe Parall-ele.sff nnserem ffgentlichen. Thema vorwnfze-
schickt, dem ersten Hffbelberger Anfenthalt Heinffch von
Treitschke ' s, vo-r hnndeff -Semestern. Jn Frffhn-vg, !vo
er znr Ansarbfftnntz. sffner DMordiffertation (übev die
Streitfrage der Prodnktivität der Arbmt) sich niedevgelassen,
hatte er im Heidollberger LeWonskatalog die Ankündiguntz Les
Privgtdozenten Dr. Kre sfelbach gelffen, der im Wrnter-
semester „Deutschc Wiffschastsgffchichte seit der UnaVhäntziBeit
der Bereinizten Staaten 'von N-ovdamevika" vorzutratzen ver-
sprach. Trffsichke hielt die Imffschaftsgffchichtlichen Fächer süv
diejeniyen, wolche H-ni „am mffsten sehlten urid üderhauipt am
metsten im Argen lagen." Die Be^utung des ökonomischen
Momentes in der Geschichte — dessen ErkeiMsisis man aller-
siingster Historik zn impntieren ircllhtff — lvar dem Krenz-
Schüler schon zu Beginn sffner Studienzett an-ftzcgangen. Als
„Stud-iffus historiae et camevaliirm" 'hatte er sich in -BonN
imMatritulievcn lassen; seine Doktorfchrist behaNdelte ffn
natioNalökonomisches LHemtz; eine Zfft lang ging er mit dem
Plan um, nach Be-enditznng sffner Stndien- in ffn sächsischcs
Ministeri'nm zu trffen, nm> ffwa nnter des -bahnLrechenden En-
gel Leitung statistisch zu> arb-fften; in Heidelbevg lietz er fich als
Kameralsit ffnschreiben, nachdem es chm Weaen seiner Fnaend,
nrcht gestattff worden war, ohn« Immatrikulasion, die Vor-
lffnngen W bffnchen. Wir blicksi voran-s: äls <n»herort«si-
licher Pvffeffor der „StacsiSwissenschasten" sit er später nach
Frffhnrg bernfen wovden; wir gedenken der prachtvollesi
(wenn auch duvch neuere Funde — Eberhard Gochffn'S —
berichtigten) wirtschastsgffchichllichen Kapitel über die Ersifi«»
hnmg des Zollvereins in der „Dentschen Geschichte", nnd dev
schönen Worte, mit denen er die Redaksion der „Historsichen
Zeitschrist" übernahm, als sie Hffnrich von Sybel's Hand
entglitten war. Sogar das emsig von ihm bffriffene Studinm
Ler Landwirtschaft nnd der Technologie erachteie er alS Note
tvendigkfft für den künfsigen Historiker. Weltenweit war seisi
Jnteressenkreis, und das zu einer Zeü, wo die Schnlnng der
Mmumnenta — niit nnscrem Carl Itemnann zu vsden —
„den Armen im Gesite Las Himmelreich der UniveffitätSka-
theder verhietz."
Tvfftschke nahm seine Wohn-ung bei der Witwe Stoll (Lsi.
E., Nr. 242). Dr. Kieffelbach. umr dessentwillen er gekonrMM
war, las zwar nicht, da «r! msi lsierarischen Avbeiten beschäf-
tigt war, gab ihm aber —> znffm geschnreichfft durch solche nn-
erhörte priivatdozenlliche AnziehnngSkraft —- Anwesinngen zunr
Selbssitudi'um. Dafür hörte er bei Robcrt von Möhl Vec-
waltungslehre und bff Ran Handffslehre. Vornehmlich aber
versffikte ersiich in- die Ge-dankcngämtze Rieardo's und die.be«
deu-tenden volkswirtschastlichen Schristen deS badischen StaetS»
l mannes Nebenins. Und doch ein anderes keschästigte thn in
! iene-Ml Leidffdcraer Winter: dic kffsische Dnrchiicht seiner G e-
lv 1 chte, Wer dst fich Robert Prutz — das krillsche Orakek der
Jnmgen — msi Recht damalS günfitg äuhern konnte.
Sffne Dsisertation hatte er noch von Freiburg aut bff jffa
ner LanideSuniverssiät Leipzig «.ingerffcht; am L0. Nove«t>«r
erhielt er in Heidelberg — eS war ja damals noch der Brauch
in lchsensia zn promovieren — das Doktordiplom. Und nnff
j rnsi den suminios honores, gffrönt, sollte es ihm noch gffchehen»
i ein illu-strer Jnsaffe des illustren Heidelberger Kar»