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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-125 (1. Mai 1905 - 29. Mai 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16473#1053

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ZEag, 19. Mar 1905

Erstes Blatt.

47. Zahraang. — Nr. 117.

E

rsch

rint täglich, Sonntags ausgenommen.

Preis mit Familienblättern monatlich bO Pfg. in'» HauS gebracht, bei der Expeüition uNd den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.
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^ brstiinmten Tagen wird keine Verantwortlichleit übernommen. — Anschlag der Jnferate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.

Mittlsterkrists in Vayern.

Jahre scheiterte in Bayern die geplante
^alilr. ^ bsor m daran, daß die Liberalen sich mit der
^ollte nicht über den Löffel barbieren lassen

Edilun" ^ verlailgten eine gesetzliche -Wahlkreisein-
würde nur einer solchen zugestimmt haben,
'den gerechten Ansprüchen der Liberalen entfpro-chen

Atti

18. Februar versprach dann das Ministerium
deig ^urch den Dlinister des Innern, v. Feilitsch,
boch ^Eunr eine neue Wahlkreiseinteilung, die nach dem
iuhrt i^"buden Recht auf dem Werordnungswege einge-
Klivn ^5^dn- kann. Tas hat sicl) nun als eine gefährliche
^ lur das Ministerium erwiesen.
berlautet mit Bestimmtheit, dah die vom Minister

'ÜtzL —

lcktin^^u v-orgelegte Wahlkreiseinteilung- völlig ob°
Pg^?^^alten war und den berechtigten Wünschen aller
hch^^EN entgegenkam, daß jsdo-ch der Ministerpräsident
n viele Aenderungen anregte, daß die Neuschö-
ÄennN ^ Tat dem Zentrum und seinem roten Bundes-
'hätt gswünschte ZweidrittLlmehrheit verschafft

die Er scheint durch die fchwarz-e und dis rote Presse,
sclU!^^ schärfsten Drohungen nicht fehlen ließ, -einge-
^iert worden zu sein.

^irietu^^^ Podvwils soll jedoch im S-choß-s des Ka-
Sin, ^ ^hr ernsten- Widerstand- gefunden haben; d-rei
ten des Staatsrats am o., 12., und 13. Mai konn-
Einigung herbeiführen. Eine weiter-e w-ar auf
angefetzt, wurde dann- äber' auf den gestrigen
^rstag verschob-en.

bisto sagt, i>aß Knltusmin-ister v. Wehuer im Dli-
h»k insofern sich hervortut, als er verlangt,
Dex ^ ?sonderungen a-lle möglichst dem Zentrum nützen.
stpj. ^ltizminister v. Mi-ltner soll ihm hierin schr nahe
schoi^s Ministerpräsidenten ist das Nötige

>vip ^orkt worden, er geht viellei-cht nicht ganz so weit,
^ ^ ^id-en Vorgenanntsn. Wom Kriegsminister sagt
^ürdp^^ ^ ßch am liebsten der Entscheidung enthalten

dpA^ki^er der abgeänderten Vorlage sind der Minister
ÄH-n^Ern v. Feilitzsch und! der Finanzminister Pfaff.
Plt/'^ 'brscheint -es als nicht gcheusr, -den verb'ündeten
sph ss^vvtauen Und Soziald'scnokraten die von diefen fo
erwünschte Zweidnttel'Mehrheit im Lan-dt-ag
w einen Verordnungsakt der Regierung zu verschaffen.
schr^m Artikel mn Wvrabend der Entscheidnng

ei^^"^die „Mgem. Ztg.": Dsr Mntsterrat steht vor
hllrn Eswhe, in der innerhalb' der -Gesetzgebung und der
Svpj? Züsage des Ministerrats gegebenen und recht
rän ^Lvgenen Grenzen, die Staatsraifon sonve-
'der P^cheidet. Dis Wahlkreiseinteilung ist da-s I etzts
Ipg:/. llierung zur Verfügung stehende Mitt e l, einen
ausgleichenden Einfluh auf dis Zusa-mmen-
"g des Landtags zum Besten des Landes auszuiib-en.
hern .^ines kommt bie Regierung' um beinen Fall
^ nachdem eine Partei in der Großstadt, in- der
sch, Elstadt oder aus bem La-nde wurzelt, wird sie Be-
nachber führen, wenn der W-ahIausfall ihren Er°

^ Berstümmelung dev Schittergabe in
Elberfeld.

^NNwn^^ld, 17

Mni. Die V e r st ü m m e l u n-g der

'Schlllerfcher Werte, d-ie aus Anlatz der 'Schil
r den Schülern vertei-lt wurde — durch 'Her-

der „Räubcr" — beschäftigte heute die Stadt-
o«r^ s"a-eten - Verfammlung. Die ultramontauen
^rß ^ ^ der Bürgerschaft sprachen fich fämtlich dahin aus,
sittlichen und religiösen Gründen aus den „Räu-
Ileip^, I-Hncn anstötzig «rscheinendcn Stellcn hätten fo-rt-
Aist jp, 'wissen, wie sie auch im Theater stets geftrichen würden.
Hilst Ansicht standen die Ultramontanen in-des allein. Die

ücrch s^ von orthodox-evan-gelischcr Seite erwarteten nnü

üch einer dcr ultramontanen Stadtverorüneten aus'drück-
blieb aus. Allgemeine Heiterkeit rief 'die Mit-
-vr oes -Stadtschulrats Dr. Voodstein hervor, dah sich 'Rek-
dgtz ^ ^sier dadurch vor Weiterungen zu schützen liersucht hat,
üetz Uch von jedem eingclnen Schüler die -Erlaubnis -geben
stex' Seiten auszuschneiden. Er glaubte, so erklärte För-
»ekj'.hö er dadurch auch vom juristi-schen 'Standpunkt aus kor-
svic.^l^ndelt habe. Nur einer -dcr Rektoren hat die ihm zugc-
über^? ^cht B-ücher den -Schülern in tadellbsem Zustande
sie sz, .^..und sie belchrt, was sie jetzt lesen, kön-ntcn und was
IPäter verwahren follten.

dexihi Befprechung des Vorkommnifses bezeichneten
§sadt Rcdner die -Handlungswcise Försters, durch die die
Aest Iberfeld z u ni Gefpött der ganzcn gebildcten
betg^^nwcht worden sei-, als ganz un'begreiflich. U. a. wurde
bvr die -von Förster beabsichtigtc Wlrkung, die Schüier

üch -schrecklichen Drama Schillcrs" zu bewahren, nnmüg-
r>ie werden könnte, weil es nicht ausbleiben könne, dah

^°rden nachdem sie auf die Stellen- aufmerksam gemacht
Ünd, e r st recht Legicrig würden, die Stellen- i-n

wartungen nicht -entspricht. Und alle diefe Momente
müssen in gesteigertem Maße- sich! gelten'd- ma-ch-en, wenn
in einem -Staa-te wie in Bayern die Bevölkerung auch noch
konfessionell stark gemischt ist und- diejenige Partei, die
znletzt d-as Heft in der Hand h-atte und behalten will,
obendrein bie eine und numerisch stärkere Konfefsion Par-
teipolitisch sich- dienstbar gemacht hat.

Also, Worwürfe nürd es auf jöden Fall geben. Eine
folche Ausstcht aber darf eine Regierun-g, die wirklich re-
gieren will, nicht schrecken, und vo-llends nicht in einem
Sta-ate, in der -der Krone fo- viel Einifluh und damit fo
viel Ve-rantw-ortun-g für 'd-ie Zukunft des Landes na-ch- eige-
nem Rech-t und V-erfasfun-g gottlob zufällt. Jn einem
solchen Staate hat die Regierung vor allen Dingen auch
an die weitere Zukunft zu denken und jeder Minister
als Staats minister daran, w a s n -a ch ihm kom -
m -e n ka n n. Da-rum ist doppelt un'd dreifach Mut und
Weitblick gsboten, wenn Wechsel auf eine längere Zukunft
aus'gestM wsrden sollen. Es handelt sich jetzt ni-cht um
einen einmaligen Wahlakt mit dem üblichen Lärm, nicht
um ein' einzelnes Gesetz, uoch- um- die „Schrecknisse" von
ein oder zwei Ta-g-en parlamen-tarischen -Spektakels poltern-
der Parteik-aziken, fondern darum, d-aß -des Landes Ge-
fchäfte 6 lange Jahre so verwaltet werden sollen, wie es
einem m-o-dernen Kultursta-at, der Südwacht d-eutscher Kul-
tur, einem Zudem m-onarchischen Staate und zweitgrößten,
Z-w-eiteinflußrcichsten Bundesstaat im D-eutfchen Reiche
vnstsht.

Ultramonta-nismus und Umsturz haben dem Ministe-
rium die Pistöle auf die Brust gesetzt un-d- verlangen eine
Wahlkreiszersp-Iitterung, die i'hnen ermöglicht, sich in der
nächften Zweiten Kvmmer eine Zweidri-ttelmehrheit zu
sichern, die das liberal-konservative Element, die Vertre-
tung .gerade der gewerbefleißigen, steuerkväftigen und
staatsp-olitisch- d-urchgebild-eten Wähler in Stadt un-d- Land
mit der Regierung an die Wand dvücksn, und d-ann —
der Regierung die Weg-e vors-chreiben will.

-Schon jetzt h-at man damit gedroht, die nicht will-
fährigen- Mini'ster zur Errtlasfung zu Zwin-gen. Jn einem
stark mv-narchifch veranlagten St-aate wie Bayern follte
eine folche Drohung gerade das G'ögenteil hervorrirferr
von dem, was sie erreichen will. Jedenf-alls follte sie
weitblickende Staatsmänrrer daranf -hinweisen, was eine
Zukunft a-lles bringen kann, w-enn hinter einer folchen
Drohung erst eine auf eine Zweidrittelm-shrheit gestützte
Tyrairrris der Zweiten Kämmer steht.

Deutschek Rerchstag.

Verlin, 18. Mai.

Das -M-kommen mit Luxemburg über die gegenfeitige
Zulaffung znm Geimß 'bestirnimterr Fleifches zunr freien
Verkehr wird- in erster und zweiter L-efung angenommen.

-Es folgt die zweite Beratung der Totalisatorvor-
lagc.

Die Budgetkommission hat eine Reihe Aen'derungen an der
Porlage vorgen-ommcn und zwei Re-solutionen beschlossen:
I. cinen Gesetzentwurf vrozulegen, wonach dre 88 3 und 6
auf Wetten bei öffentlich veranstaltetcn Rennen mit Fahr-

Mutze zu stu-dieren. Dies fei ihnen üm so eher mögiich, als- es
nicht viele Familien geben dürfte, in denen üie -Werke Schillers
nicht zu fi-nden' find. Dcr Wuppertaler Dichter Stadtv. Otto
Hausmann bemerkte, datz der 'sittliche Standpunkt, >den der
Rektor Förster an den Tag gelegt habe, dcrselbe fei, wie der
Lerjenigen -Lehrer, die fich vor dem nackten Arm ciner Schülerin
genierten. Die Sachen-, die Schiller ges-chrieben habe, -leuchteten
doch allen voran als ctwa-s Hochsittliches in jeder Beziehuntz-,
wenn anch in scinen Werkcn einzelne Stellcn vorkämen, die
mancher als anstöhig bezeichnen könnte. Er habe üie Schiller-
schen Werke mit 13 Ja-Hren gelesen und es fei ihm 'bci der Lek-
türe nichts aufgefallen, was auf ihn eincn unfittlichen Ein-
druck -gemacht habe.

Oberschuldirektor Dr. 'H intzmann betonte, datz die Ver-
teilun-g -der in Rede ftehenden- Sammlung Schillcrfcher Werke
mit Geneh.migung der Stadtvcrordnctenversammlung crfolgt
sei und datz dort, wo eine Verteilung nicht stattge'sunden habe
oder wo eine Berftümme-lung ersolgt sei, ein Akt Vorliege, Ler
sich ausdrücklich gegen den Beschluß der bcrufenen Vertretung
der Stadt richte. Der Stadtverordncte -Friedrichs empfahl,
gegcn- Förster zivilrechtlich und strafrechtlich vorzugehen, und in
den bciden Schulen, i-n dencn die Bücher nicht vertei-lt worden
sind, sie nachträglich durch die Schulverwaltung verteilen zu
lassen.

Schließlich wurde der Antrag dcs Staütvcrordnetcn Frieid-
richs, in den beiüen Schulen, in -denen die Rektoren die Bücher
nicht verteilt haben, sie nachträglich noch durch die Schulverrval-
tung verteilen zu lassen, mit allen gegen die Sti-mmen der U1-
tramontanen angenommen. Der weitere Antrag, gegen den
Rektor Förster zivi-krechtkich und strafrechtlich vorzugehen, wuride
dagegcn abgelehnt, nachdem der Stadtverordnete Rechtsanwalt
Dr. Graf dics empfohlen hatte, weil es dcm Rektor an
der zur Strafbarkeit erforderlichen Einsicht
gemangclt habe.

rädern und Autornobilen Anwendung findcn; 2. die Abhaltung
von Rennen an den ersten Weihnachts-, Oster- un-d Pfin-gst-
feierta-gen, am Karfreitag und in katholifchen Gegenden- am
Jrohnleichnamsfeste zu verbieten.

Der -Entwurf wird uach den Beschlüssen der Kommission
nebst den beiden Resolutionen angenom-men.

Es folgt die zweite Lesung des Gefetzentwurfs betreffend
-Aenderung der Z i v i I p r o ze tz o rd n u ng. Es han-
delt sich dabei um Entlastnng des Reichsgerichts
durch Heraufsetzung dcr Rcvisionssumme für vermögensrecht-
lichc Streitigkeiten von 1500 auf 2500 Mark.

Die Abgg. Bachem (Ztr.), Hagemann (natl.), Him -
Lurg (kon's.), Brunstermann (Rp.) und Dove (freis.
Vergg.) sprechen fich für die Borla-ge aus, die Abgg. Müller
(freis. Volksp.) und Bruhn (Antis.) üagegen.

Es handelt fich um cin Not-gesetz bis zu ciner umfassenden-
Reform der Zivilprozetzo-rdnun-g, an dcr bckanntlich gearbeitet
wird, die abcr, we'il gleichzeitig die -Reform der Strafprozetz-
ordnung- und des Strafgesetzcs fchwebt, wie der Staatssekretär
Nieberding m-itteilte, vor zehn Jahren nicht zu erwarten
ist. Das Reichsgericht ist unstreiti'g überlaftet, es kann so nicht
weiter gehen.

Die Beratun-g wird nwrgen fortgesctzt. Vorher wird die
evstc Lesung des Gesetzes über die Ausgabe von Reichsbanknoten
zu 50 und 20 Mark stattfin'den.

. Derrtsches Reick-

— Arr Stelle des nicht -mchr -auf feirren- Posten zurück-
kchren'den 'G-ouvern-eurs Horn ist d-er Regier-ungsrat
Graf Z e ch auf Neuhofen gunr Gouverneur vou
Togo ernanut worden.

— Nach-dem die Eta-tsberatung i'm Reichstage keinen
Zweifel darüber gelassen hat, daß das' Bestehen schwerer
Mißstände bez-üglich! der Bestechung von Ange -
st e 11 t e n k a u fm ä n ni fcher und indu st riel l e r
Betriebe durch Lieferanten vom Reichst-age -anerkannt
wird, sind die B u n d e s r e g i e r u n -g e n vom Staats-
sekretär des Jünern erfucht worden, in diefer Richtung
-Ermittelungen anzuftellen. Jn srster Linie wird
die Anhörung der Hnndelskmnmern in Betr-acht konrmen;
in Orten, wo geetgnete Bertretungen von Angestellten
beftehen, soll auch den letzteren Gelegenheit gegeben wer-
den, stch über die betreffend-en Fragen z-u ä-uß-ern.

Baden.

KarIsruhe, 18. Mai. Mn-e Oberschulkon -
fere n z, zu der fämtliche 18 Kreisschnlräte des Landes
zugezo-gen werden-, findet diefe W-oche hier statt. Es han-
delt sich um die gründliche, fachnrännische Durchb'eratung
dss im Enüv-urf nunnrehr fertigg-estellten neuenL e h r-
pIan -es für die VoIksschule n, der auf Ostern
1906 in Kraft treten soll. Sluch neue Lesebücher sollen
'bis zu diesent Termin eingeführt und -die dringend not-
wendige Erweiternng der Nnterrichtszeit für die vberen
Schuljahre in die Wege geleitet werden.

Karlsruhe, 18. Mai. Aus denr natIib. Pa r-
tsita -g in Dresde n, der am 20. und 21. Mai statt-
fin-det, werden 7 von den- 14 badischen Reichsta-gswahl-
kreisen, nämlich der 1. (Konftan-zstleberlingen), der 7.
(Offenburg-Kehl), der 8. (Bäden-Raftatt), der 10. (Karl.s-
rn-he-Bruchfal), der 11. (Manrch-eim), der 12. (Eberbach-
Heidelberg) nrrd der 13. (Bretten-^EPpingen), vertreten
sein; es sind im ganzen 9 Wertreter.

Kleirre Ze-iwng-

— Darmstadt, 18. Mäi-. U-öber die Affäre des Gsh„
'OberbergratA Pr-ofessor D-r. C h eIius gehen nach der
„Frankf. Ztg." hier in der Stadt die widersprechendsten
Gerüchte nm. Bestimmte Einzelheiten sind schwer in Er-
fahrung zu bringen. Jn 'der Hauptsache w-erden Professor
Chelius u n s i tt I i ch e A n g r i f f e auf K n a b e n zu^
Last gelegt. Es ftsht jed-o-ch' fest, daß er stch- auch kleinen
Mädchen in auffallender Weise genä'hert hat. Ein
Dozent an der hiesigen Dechrrischen- H-och-schule, an dessen
Söhnchen si-ch Ch-elius ebenfalls vergangen hat, veran-
laßte die 'Einl-eitung der Untersu-ch-ung. Die Familie des
Verhafteten glaubt an dessen völlige Unschuld und sührt
die Anzeige auf einen Rach-eakt znrück.

— Zur Hochzeit dcs Kronprinzcn wird gemeldet:
Als Vertreter des Zaren nnd der Zarin bei den Ver-
mählungsfeierlichkeiten- des deutschen Kronprinzen kommt
der Qheim des Zaren, Großsürst WIadimir Alexan-
drowitsch. niit Gemahlin, Gr-oßfürftin Maria Pawlowna,
nach Berlin. — Wie dem' Pariser Temps aus Söul ge-
meldet wird, sandte der Kaiser von K-orea an sdinen
Gesandten in Berlin Min Chöl Hun ein Handschreiben,
welches dem Kronprinzen aus Anlaß seiner Hochzeit über-
reicht werden soll. Diesem Briefe ist ein mit kostbaren
Steinen verziertes goldenes Kleinod beigegeben.

— Bonn, 17. Mai. Dem 3000. Bonner Stu-
denten, stnd. hist. Johannes Spengler aus Mettmann,
 
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