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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-125 (1. Mai 1905 - 29. Mai 1905)
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Montag, 8. Mai 1W->

47. Jatzraang. — Nr. 107. 1

^rscheint täglich, Sonritags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Hans gebracht, bei ber Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.

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nn bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.

Das Kaiserpaar in Karlsruhe.

, Karlsruhe, 6. Mai. Gestern Nachmittag nach
^ ^r Unkunft des Kaisers und der Kaiserin warsn dieselben
den Grohherzoglichen Herrschaften beim Tee im Gar-
^saal vereinigt. Abends halb 9 Uhr fand fürstliche
^ ^sel statt, an der auch die Erbgrohherzoglichen Herr-
fchafteu teilnahmen, und außerdem Marschalltafel. Heute
trhh, Z Ehfing der Kaiser den Reichskanzler Grafen
l>ou Biilowi zum Vortrag. Unr 9 Uhr nahmen der Kaiser
llnd die Kaiserin, sowie ihre Söhne, die Prinzen Adalbert
Und Oskar, Mt den Grohherzoglichen Herrfchaften ge-
uieinsam das Fruhstück im Gartenfaal ein, während dessen
^r Gesangverein Liederkranz Jhren Majestäten ein
^orgenständchen darbrachte. Der Kaiser beehrte den Vor-
. und Oberschulrat Rebmann und deir T-irigenten Pro-
^ssor Scheidt mit huldvollen Ansprachen. Jn einenz
' wngeren Gefpräch mit dem Dirigenten Professor Julius
Echeidt gab der Kaiser der Genugtuung Ausdruck, dah
,us Volkslied so in dis Höhe und zum Ansehen gekommen
was wohl mit den letzten Gesangswettstreiten in Ver-
dindung zu bringen sei. Er hoffe, dah der nächste Ge-
j ^ngswettstreit in Frankfnrt stattfinde, da die Frankfnr-
^ ja die Absicht hätten, eine ständige Halle zu errichten.
^unn würde auch den füddeutschen Vereinen in Baden
^nd Bayern Gelegenheit geboten fein, an den Gesangs-
^Estreiten sich zu beteiligen. Mit Anerkennung der
^sanglichen Leistung des Wereins in Bezug auf guts
^chulung und tüchtiges Mäterial verabschiedete sich der
Eaiser von den Sängern. Der Kaiser hörte hierauf
^chrere Vorträge. Der Grotzherzog hatte unterdessen
längere Besprechung mit dem Reichskänzler Grafen
aon Bülow. Die Großherzogin befuchte mit der Kaiserin
chi Laufe des Vormittags mehrere Anstalten. Um 1 Uhr
land Kamilientafel ftatt. iWährend der Tafel brachte
Grohherzog das Wohl des Kronprinzen, dessen Ge-
^rtstag heute gefeiert wird, aus. Gleichzeitig fand Mar-
Ralltafel statt. Währsnd! der Tafel trug die Kapelle des
Badischen Leibgrenadierregiments Nr. 109 ausge-
^hlte Musikftücke vor, die von Gefangsvorträgen der
^annschaft begleitet waren. Hiernach nahm der Kaiser
^vschiedene Vorträge entgegen. Die Großherzogin un-
^ttwhm mit der Kaiserin, dem Prinzen Oskar und den
^ögroßherzoglichen Herrschaften cine Spazisrfahrt. Ge-
' o Uhr trafen die genannten Herrschaften mit dem
^aiser u. dem Großherzog bei dem Prinzen und der Prin-
^sstn Max zum Tee zufammen. Um 5 Uhr 45 Minuten
^iste Prinz Oskar, von dsm Erbgroßherzog zur Bahn
aegleitet, nach'Ploen ab. Um halb 7 Uhr fand Familien-
. Mer im engen Familienkreis statt. Dann folgte der Be-
luch Feswufführung im Theater, wo der Kaifer von
Jntendanten Bafsermann begrüßt und in die Hosloge
^^gleitet wurde. Der Regifseur Schön brachte ein Hoch
^s den Mtser aus, dem das Publikum stürmisch huldigte.

KarIsruhe, 7. Mai. Die Kaiserlichen und
g^aßherzoglichen Herrfchaften besuchten heute
"^arwittag Len Gottesdienst in der Schloßkirche. Heute
^hw der Kaifer militärifche Meldungen entgegen. Um

Deffentliche Schillerfeiern in Heidelberg.

** Heidelbertz, 8. Mai 1905.
Dle Reihe der öffentlichcn Erinnerungsfcste, welche Heidel-
dem Andenkcn an dcn vor 100 Jahren dahingeschicdenen
,^'chter widmet, cröffnctc am SamÄag im grotzen lSaale der
^wdthaile üie

Schillcrfeicr dcs Gymnasiums.

A, gemischtcr Chor mit Orchcster „An die Künstler" von
^udelssohn, unter der Leitung des Herrn Mengcs sauber
^öeführt, leitete die Festlichkeit ein. Dann sprach der Di-
. »or der Anstalt, Herr Wückel, freundlichc Worte ber Begrü-
on die überaus zahlreiche Versammlung. Wir hörten das
datz Schiller im Mittelpunkt des Unterrichts im Deut-
>v? Gymnasium stcht und dies andcre, üaß die Schüler,
Nn st^ auch mit Latein und Griechisch gequält würden, doch
L^Wngen Deutschen erzogen würden. Jn der Würdigung
hoib der Redner insbesondere die energische männ-
Ärbeit des Dichtcrs hervor, durch dic er sich seine Bedeu-
li^öfür das deutsche Volk im Kampfe mit widrigen persön-
Sqw Vcrhältnissen errungen. Auch das tiefe Eindringen
^ w.llers in den Geist der Antike wurde hervorgehoben und
hin die Seitcn seincs Wesens und seines Schaffens kurz
^öetviestn, die Schillcr dem deutschcn Bolke so tcuer machen.

^rigen hattcn sich die Schüler das Wort sür die Schiller-
br^ ^rbeten und sie machten davon eincn umfassenden Ge-
sodoh sich dic Festlichkeit von 7 bis gcgen halb 11 Uhr
viii Schr hübsch, mit gutem geistigcn Verständnis und

i>en ^Ereichender Stimme trug der Untersekundaner iBaethgen
8er ^bse'schen Prolog vom Jahre 1858 vor, der an sich nicht
^kernig und packend ist, sondern sich mehr in dcr
gj-ff^iität «ls in dcr Qualität auszeichnct. Dann kam die
Oelsszene aus „Turandot", gcspielt von den Kleincn von
Terti« bis herab zur Sexta. Man üars die Szene, -was

1 klhr fand bsi den Erbgroßherzoglichen Herrschaften ein
Frühstück statt, an dem sämtliche Herrschäften teilnahmen.
Den Tee nähm> das Kaiserpaar beim preußischen Gesandten
von Eisendecher ein. Nächmittags besuchte die Kaiserin
die Grabkapelle des Prinzen Ludwig im Fasanengarten.
Heute Abend besuchten die Herrschaften, Prinz Max und
>GenmhIin die Vorstellung „D erWassertr ä g e r" im
Hoftheater. Die Abreise der Kaiserin erfolgte 10.20 Uhr
von hier nach Gera. Aur Verabschiedung waren am
Bahnhvfe anwefend: der Kaiser, die Großherzogin, der
Erbgroßherzog und die Erb>großherzogin, Prinz Max und
Gemahlin fowie der preußische Gefandte von Eisendecher
und Gemahlin. _

DeuLsches Reich.

— Me in Berlin von Vertretern der Bundesregie-
rungen abgehaltenen Verhandlungsn über eine
Refor m der P e r f onen- und >G e p ä ck t a r i f e,
die am 6. und 6. Mai morgens begann, wurde schon
mittags abgeschlossen. Sie hatten einen glatten
VerIauf und führten zu einem befriedigenden Einver-
ständnis über die wefentlichsten Punkte der Reform. Nähs-
ves über die Verhandlungen foll vorsrst nicht in der
Oeffentlichkeit verlauten, da die Vorschlä-ge der Konferenz
gunächst den beteiligten Regierungen zur Genehmigung zu
unterbreiten sind. Ob dis Ergebnifse auch für das Publi-
kum befriedigend sind, bleibt abzuwarten.

— Aus Lübeck wird gemeldet: Nach einsm Gut-
achten des Admirals Barandon-Kiel, wonach es sich bei
den von der Germänia-Werft nach Rußland verfrachteten
Tampfbooten um Lustboote, nicht um Torpedoboote han-
dele, wurde die Befchlagnahme der Mafchinenteile
aufgeho b e n.

Badcn.

Eppingen, 4. Mai. Gestern Nachmittag fand
hier eine größere Z e n t r u m s v e r s a m m l u n g un-
ter dem Vorsitze des Geistlichen Rates Wacker statt;
es wurden die Bezirkskomitees gebildet für den Bezirk
Eppingen unter Stadtpfarrer Braun, für den Bezick
Bretten unter dem neuen Psarrer von Flehingen E-duard
Dum'mel, von dessen Tätigkeit ganz Besonderes erwartet
wird. Jedensalls wird die Kandidatur der Konservativen
und des Bundes der Landwirte kräfttg unterstützt wer-
den.

Preutzen.

Berlin, 6. Mai. Die Kommission desAbgeord-
netenhauses ncihm heute den Abfatz 1 des Z 65 der
B e r g g e s e tz n ove l I e in der Lesung der Regierungs-
Dorlage an.

Ausland.

Oesterreich-Ungarn.

— Bei der am 5. ds. im ungarischen Abgeord-
neteiihause fortgesetzten Adreßdebatte sprach sich der Mi-
nistcrpräsident Graf Tisza sehr entschieden gegen ein
selbständiges ungarisches Zollgcbiet aus. Es gebe keinen

den Er'folg aübetrifft, als das 'Hauptstück des Abends Lezeichnen.
Die klcinen kostümierten Figürchcn mit dem energischen Ton in
altkluger Nede — das gab einen Gegensatz von ganz cigenar-
tigem Reiz und mit reichem Beifall lohnte die entzückte Zu-
chörcrschaft den»kleinen Darstellern für ihr sicheres schneidigcs
Spiel. Eingeleitet wurde die Vorstellung mit der We'ber'schen
Ouvertüre. Das Schüler-Orchester unter dcr tempcrament-
vollen und sicheren Direktion des Unterprimaners Schlestnger
zeigte in dem immerhin nicht cinfachen Werk, datz es mit sei-
nen. Leistungen eine sehr achtbare Stuse erklommen hat. Dann
kam der crste Aufzug aus den „Piccolomini", von Schülern der
beidcn oberen Klassen mit gutem Verständnrs für den Gang der
Handlung und die einzelrren Charaktere dargebracht. Die
Regie hatte in dem crsten Stück sowohl wie auch rn diesem und
dem nachfolgenden, dem zweiten Akt aus „Tell", autzerordent-
lich sorgfältig gcarbeitet, so datz die Szenen hübsche Bilder zerg-
tcn und das Zusammenspiel sich glaubhaft, ohne Stockung und
ohne Mihgriffe vollzog. Selbft die Massenszene auf dcm Rüttli
gelang aufs Beste. Man darf sagen, datz der Geist Schillers in
der Jugend mächtig war und datz sie mit Eifer und Begerste-
rung das zum Ausdruck brachte, was der Unsterbliche in rhrem
Gcmüt und> in rhrem Vorstcllungsvcrmögen angeregt und ent-
facht hat. Als Einleitung zum „Tell" wurde die Rossini'sche
Ouvertürc vrerhändig auf dem Klavier von zwei Unterfekun-
danern sehr brav vorgetragen. Nachher folgte noch von ihnen
das 'Larghetto von Händel. Der gemffchte Chor „Schön ist dcr
Friede" aus der Wraut von Messtna schlotz würdig und erhcbcnd
dic fchöne Feier.

Städtische Schillerfcier rn der Stadthalle.

Ucber 2000 Heidelberger Einwohner, darunter dre Vertreter
der staatlichen, ftädtischen und rnilitärischen Behörden, vereiniz-
ten sich gestern Vormittag in der Stadthalle, um in stcklem,
ernstem Gedenken die Erinnerung an ben 100. Todestag Schil-
lers in Tänkbarkeit für die urffchätzbaren Gaben des grotzen

Ausweg als die Annahme des Szellichen Ausgleiches und
Zolltarifes, auch dann nicht, wenn die Opposition die Zügel
der Regierung in die Hand nehme. Ueber diese Bemer-
knngen entrüstet, sagte der Abgeordnete Nikolaus Pozsgay:
Dazu brauche man wahrhaftig ungarische Geduld, um zn
dulden, daß ein gestürzter Ministerpräsident sich so frech be-
nehme. Wegen dieser Aenßernng ließ Graf Tisza im Klnb
der Unabhängigkeitspartei durch Staatssekretär Desider Gro-
mon nnd Stefan Keglevich den Abgcordneten Potsgay
fordern, welcher seinerseits die Abgeordneten Hollo und
Jvanka als seine Zeugen namhaft machte. Zu einem Duell
ist es jedoch nicht gekommen.

Schweiz.

B e r n , 6. Mäi. Heute Vormittag fand zwischeu dem
Bundesrat Deucher und dem deutscheu Gesaudteu von
Bülow der Austausch der Ratifikationsurkun-
deu über den d e u t s ch - f chwe i z e r i s ch e n H a n-
delsvertrag statt.

Frankreich.

sP a r i s, 6. Mai. In der intimen Umgebung Del-
cassss erklärt nian, die' Meldung des „Figaro" von einem
bevorstehenden Rücktritt Delcafses sei ganz
unbegründet. Delcasss beabstchtige nicht zu demif-
sionieren. Trotz diefer Erklärung, die zweisellos richtig
ift, bleibt die Tatsache bestehen, daß zwifchen Rouvier und
Delcass« eine latente Verstimmung herrfcht.

Afrika.

— Frankreich hat sine wichtige Konzessioir
in Marokko erhalten. Der Sultan von Marokko hat die
franzöfische Regierung erfucht, neue Hafenwerke in Tauger
zu 'bauen. >Ein Dampfer, welcher der französischen Kriegs-
marine angshört, ist bereits in Tanger mit französtschen
Jngenienren an Bord angekommen.

Amerika.

Chicago, 6. Mai. Gestern Abend wurde unter
einen Wagen der United States Expreß Company, der
von Polizei begleitet war, eine Bombe geworfen.
Ein großer Haufe Ans'ständiger war dem Wagen nachge-
folgt, indem sie Steine, Köhlenstücke und Flaschen gegen
die der Union nicht angehörenden Fuhrleute warfen.
Die Polizei war häufig gezwungen, von ihren Knüppeln
Gebrauch zu machen. Plötzlich erfolgte eine betäubende
Explosion, durch> die ein Mensch' verletzt wurde. Es
gelang der Poligei schließlich, nachdem sts Verstärkungen
erhalten hatte, die Ordnung wiederherzustellen. Unter
dem Verdachte, die Bombe gewovfen zu 'haben, wurde eiir
Mann namens Jülins Hikbrecht verhaftet.

Aus SLadL und Land.

Heidelberg, 8. Mai.

X Von dcr Universrtät. Wei der Jmmatrikulatron arrr
Samstag wurdcn inskrrbiert: in der theologrsehen Fakultät 14,
rn der juristtschen Fakultät 206, in dcr medizrnrschen Fakultät
96, in der philosophischen Faku'ltät 102, in der naturwrssen-
schaftlich-mathematischen Fakultät 74, zusammen 492. Darun-
ter befinden fich 19 Damen, von denen sich 1 der Theologre,.
9 der Medizrn, 6 den Fächern der philosophischerr Fakultät urrd
3 der naturwissenschaftlichen zugewandt haben. Jnr porigeri
Sommersemester fiel der erste 'Jmmatrrkulationstag schon auf

Dichters zu begehen. Eine würdige Feierl Auf dem Po-
drum, um-rahmt von frischem> Grün, stand die Wüste des grotzen
Geistesheros, um- sie hatten sich die Abordnungen fast fämt-
licher grötzerer hiesiger Vereine mit ihren Fahnen grupvrert; ern
eindrucksvolles Brld.

Unter Rrchard- Wagncr's Huldigungsmarsch leitete das ver--
stärkte städtische Orchester üie Feier ein, -worauf Prof. Rösi -
ger das Wort zur Festrede ergri'ff.

Redner hob herbor, datz ergcntlich die ganze Menschheit -sich
versammeln solltc, um einen ihrer großen Söhne zu feiern, der
so herrlich von Menschensreiheit und- Menschenwürde sang.
Dann begrützte er cs freudig, datz wieder einmal alle Deutschen
um ein grotzes, .gemeinsamcs -Geistrges sich versammeln. Jn
der Tiefe cmpfinden wir bei> einer solchen 'Gelegenheit, datz ein
Wand noch immer alle Söhne der Mutter Germania umfatzt:.
Das Rerch, das sich der Dichter gegrürrdct, ist grötzcr als das
jenige, das wir seit 1870 schauen könncn. Abcr a-uch dieses ist,
so führte er aus, unter dcr Weihe des Dichters -gegründet, dessen
100. Geburtstag im Jahre 1859 die deutschen Männer und
Frauen um dre Gestalt des Dlchters versammelte, um ihrer:
-geistigen Habe sich zu freuen und sich zu geloben, sür diese
-geisügen Schätze das schützende Haus zu crbauen. Wir begehen,
obgleich tpir dcn Sterbetag fercrn, keine Totenseier, denn Schil-
ler ist uns ern Lebender; seine Lebensgeschichte beginnt erst
rrrrt seinem To-de — Schrller ist- auch des Wetzes geschxrtten, der
an Heidelberg vorbeiführte. Aber wie anders kam er, als
Goethe l Er kam als Flüchtling, einem unerträglichen Zwang
cntrinnend. Ein mächtiges Freihertswehen grng durch Schillers
Iugen-d; in ihm war emporgekommen der alte freie Geist des
-gcrmanischen Bolkes, wre ein verschüttetcr Qucll mit ureigener
Gewalt wieder emporsch>ctzt. So kämpftc er stürmisch und
drarrgvoll gegen derr Ziwang iin Lehen in seinen ersten Drarnen
und sein lctztes ist das grotze Freihcrtslieü in „Wilhclm Tell".
Aber nicht die Freiheit launrscher Willkür, zerstörungssücht'.ger
 
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