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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (1. Februar 1905 - 28.Februar 1905)
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Zreitag, 17. Februar 1W5

47. Aahrgaug. — Nr

Erües Blatt

. 41.

rscheint täglich, Sonntags ausgenommcn. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.
^ Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mt. ausschlietzlich Zustellgobühr.

„ "SeigLnpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- u. Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen

^ ^ ^" der Jnserate aus den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.

B

Aus dem Rcichstafl.

1 r g ^ ^ s 16. Februar. Jn drr Handelsver -
rat °"^mifsion erklärte Goheimer Legations-
" beI bei Beratung des Vertrages mit Ruß -


habe unter groß-en -Lchwierigbeiten Zugc

iür bie jüdischen Handlungsreisen-den erlangt.
- E Kouzessiouen zu erreichen, rva>r umnöglich.

^rstg,

_„„.. ..Un-

Wermuth betonte, daß für den
sekret" Wichtiges erreicht worden sei. Staats-

Hahs, ^ 'Gras v. Posadowsky erklärte, man
Vetviß noch manche Wünsche,

linii

aber d-ie russischen

ivejt^^ibr hätten sich für völli-g außer Stande erklärl,
ÜHr Konzefschueu zu machen. Jm weiteren Verlaufe
' ^MidluGen der Hmrdelst

ip NSf.^""aiuiWen der Hand-elsvertragsko-mmlssion wirü
Bxstj ^i>ernng auf die von niehreren Seiten geäußerte
wegen der zukiinstigen Lage des Export-

ichei

^rreimn Regierungsvertretern ausgeführt, alles

rrreirlit wovden. Zur Jrage d-er Eiufuhr-
ke^^ ^'uerkte -der Rogierungsoertreter, es s.ü nicht ver-
ileb^ finanzielle Grü-nd-e die Schasfung von

köl,7,t^^^^iü.mmiungen fiir angezeigt erscheinen lasfen

Usch
n,
irvt

, arouf wtrd der italienifche uud der bel -
e Vertrag beraten, die uur zu wenigen Bemer-
Unlatz gaben. Beim r u m ä n ische n Vertcag


Ähr 'Stacltss-ekrctäre Dr. Graf v. Posad-owsky uno
dvß ch - ^ichthofen -der Aenhernng 'Gotheins enkgege.i,
Vertm-g unter aller Ka-none sei.

Kommission beantragten die Abgeordneteu
dgß „ Wi-) und Blankenhoru (natltb.) eino Refolution,
bcm Jnkrafttreten der Hanidelsverträ-ge dte

" ^ a t i o u s P f l i ch t für V e r s ch u i t t w e i n c
atweine eingeführt wivd.
i o ,/ V ^6- Tebrnar.' Me Budgetkom m i >-

Uich R
. P

Nka

des

Reichstags setzte dis Beratu-ng des

ivnr^-? ^ e t a t s sart. Kapitel 10 Garnisonschulwesen
^lchen nachdem 2000 Dkk. für einen evange-

'vare

n.

katho-Iischen 'Feldpro-bst abgelehnt worden
^kservm ^ Kapitel 61 Geldverpflegun-g legte der Kor-
rnng2„ Oriola die Notwendigkeit vou Neufordc-

ieiii^ und bittet, von den geforderten Chargen

ÄbstriV lireichen. Staatssekretär v. Tirpitz meinte, jeder
Um ^ ^ dies-er Stelle wäre höchst be-dauerlich; er bitte
Spgj d"and-erte Annahme der gestellten Forderungeu.
bielten ^ anf eine Anfrage, die Schiffslisten enl-

^ssern Reihe vou Schiffen, die nu-r mangels eines
^EratnVo^ ^ l'alibb geführt wiirden. Jn d-er weiteren
k>abd P V^.iärte Staatssekretär v. Tirpitz, keine Marine

seien Admirale, tvie d-ie deutsche. Jm Kriege

stckr «v„s ^ie mcht ruehr ausZuLtldsn: es müßten
-rrvi?ri>dmrrale vorhanden sein.

so-

Deutsches Neich-

ch bj iü u II d e s r a t stimmte der Vorlatz-e, bi'tres-
HölV '"^prägung weiterer 10 P f e n n i g - S t ü ck e
Mark, zu.

Aus der Frauenwelt.

Heidelberg. 17. Februar.
iesen und Wert der .kechlLschutz-

fteiV^r

Fvc>„V?!s 'u der znia.nglosen Zusa-mmenkun-fk -des Ver
Zofreii ->7u?sibung—Fvcruenstndinm, <r,n 13. d. Mts. Frau
Es ist woht angcbracht-dcn Jnh-alt ihrer
fesselndcn Darstellnng hier kurz wieder zu

E»;

iind __ __ ._. .-

Asl Frau Jellinek cinteitend bem-crkte, wohl immer

I bt, xA nun ^ üöcr die. Tätigkcit der R-echtsschutzstellen be-
^Nnen, "0^ Leute giebt, die 'zlvar diese Einrichtnng nicht
sti?-Niüg« „E'r mißbilligen. Zuerst fü-hrtc die Mdnerin
?Mich die 'Frage crörterst, ob deun RechtSschuHstellen

!phen? qnk -1 nicht unter der 'Leitnng einer Bernfsjnristin
Tsiftisch üavon, datz zür Zeit dasür die Zähl der

jDshen Frauen nbch viel zu llcin tväre, ab-

z,vigen -.dt'r «ÄÄdfrage, licgt gcrade in der Art der

ss'^teil. Pfauyation der Rechtszchutzstellen ein- besonderer
^i^t ken, Arbeit soll cben teine berufsmähig zu erleoi-
n^ichthoic- !fockencs Mutz sein, sie soll die Unm-ittelbarlcit nn-d
^akelrip^ isaien Liebestätigkeit haben, den-n nicht als



S^i"En, Rechtsschutzstellen den- Rotleidenden er-

^ stich tu,i drr Rechtsschuhstellen werde cs ka-u:n

''Mi dchs^ gei^mlich in der Sprechstunde -heitzt:

„i-,Äreilicv müssen wir erst sekbst um Rat fragen."

d>n-m ^ Gelegenhcit zur Erlcmgung bon Kennt»
^ützt, porv rF^iuchl einschlägigcr Vorträge und dergleichen
(Äi an >umr trotzdem nach wie vor aus dic von An-

an<renn».'^^iüia Newährte Hilse drr Herren Iiechtsan-
L«. i« Zber zn hossen, datz die .Herren da-

2^Fälknlmürden. Eine große Anzahl
^ch onctv bwrch ernfache. Auskunft erledtgt, oft handelt
^ urn eigentltche RechEsfälle, es fei etwa

mn- eine Behörde crbzusässen oder dergleichen.

«erinnen, sondern als Schwestern wollcn die

Berlin, 16. Fsbrunr. Heute Mittag ttmrde dns
vor dem Apoth-ekenslügel des königlichen Schlosses cr-
richtete grvße Stanldbild -des A-dmi-rals Coligny
in Gegenwart des K -a i s e r p a a r e s, der Minster, oer
Herren der Nmgebung, des Künstlers Gr'as Goertz-'Schlitz
und einer Abo-rdnnng der sran-zösischen Kolonie in fcicr-
licher Weis-e enkhüllt. Der Kaifer überreichte dcm Grafeu
Goertz den- Schwarzen Ndlerorden. Coligny ist em Ahn-
herr des Kaisers. Die Enthüllung erfolgte am Geburts-
ta-g Coligny, da derfekbe am 16. Februar 1617 das Licht
der Welt erblickt hat.

— Bei der Reichstagsersatzwahl in Hof erhieiten
Fabrikbesitzer Dr. Goller (Kandidat der vereinigten Li-
beralen) 10 119, 'Landwirtfchastslehrer Metzger (Bund
der Laindw-irte) 3287 und- Verleger Geißler (Soz.)
10 328 Stinunen. Bei den -cillgemein-en Wahlen rm Juni
1903 hatte Münch--Ferber (naklib.) ini ersten Gcmg 75c3,
der sozialistische Kan-didat Stücklen 10 678, der freisin-
nige Vo-Iksparkciler 4162, das Zentrum 246 Stimmcn
erhalien; in der Stichwahl entschieden die Freisinnigcn
den knappen Sieg Münch-Ferbers, auf den 12 605 gegev
12 296 so-zialistifche Stimmen entfielen. Nach Lenr Rück-
tritt MünWFerbers ist nun ein freisinniger Kandivak
gemeinfam von den Liberalen aufgestellt word'cn. Hvf-
fenklich siegt er in der Stichwahl.

Badcn.

Karlsruhe, 16. Febr. Das Großh. Justizmini-
sterium hat h-insichtlich der Versicherung der Grundbücher
gegen Feuersgefahr verfügt, daß eine Verpflichtung der
unter Neichsgrnndbuchrecht ftehenden Gemeindsu hierzu
nicht besteht. Tagegen sind die Gemeinden verpflichtei,
die Büch-er u. Akteu des Grundbuchamts feuersicher
aufzrllienxihren. Ko-mmt eine -Gemeinde üres'er Verpflich-
tung nicht nach, so wird fie hierzu im Wege d?s Derwal-
tuugszwanges angehalten wevden können. Es wird des-
halb darauf hingewirkt, daß die Gemeinden der ihnen ob-
liegcnden Bcrpflichtung d-er'feuersicheren Aufbelvahrung
nach Maßgabe der beftehenden Vorfckiriften nachkommen.

Prenßen.

Berlin, 16. Febr. Jin Abgeordneten-
h a ust e kawen die G eb u r t s u r k u n -d e n für n a cy-
träglich legitimierte Kinder zur Sprache.
Der freisinuige Abg. Pektasohn hatte die bekaimten und
mehrfach b-efprocheiieu Beschwer'den vorgetragen. Darauf-
hin machte der Ministier des Jnu-ern Freiherrn von Hain-
merfteiu die Mitteilun-g, baß eine Anovdnung 'dahin er-
gehen wird, daß bei Zeugnissen für Schul- und Konfir-
matiouszwecke die Beurkundung so ersvlgt, daß die unehe-
liche Geburt nicht zu erfehen ist. Weiker zu g-ehen-, hätte
man B-edenken gckragen. Der Dstrnsker fügte hinzu, daß
die cmidbru Bundesstaaten sich dem Borgchen PreußenZ
au schließen würtden.

Koburg-Gotha.

Koburg, 16. Fchr. Herzog Kar! Eduard von
Sachseu-Koburg und- Gotha hat sich gistern Nbend mit der
Prinz-essin Viktor Adelheiid, -der ältestm Tochter des Her-
zogs Frü'dricki Ferdina-nd zu Schbeswig-Holstein-Sonder-

Nuch Bermittlungsi- uvd Wersöhjnmigsverfuche hätteni gute
Resultate gezeitigt. Diüsse <rber der Anüvalt zugezogen Iverden,
so -werde chmi der 'Fall kurz dar-gestellt, währeud -die Klieutin-
ncn niei-st das Bedürfnis habeu, in langen, ost sehr verworrenen
Erzählungen ihrcm Herzen- Luft zu- m-achen. Da es ja zu-m
Wesen einer Rechtsschutzstelle gehört, eine Stätte der Teilnahme
uud des Mitempfinidens zu sein, werde den Jrauen- auch gern
der Trost der Aussprache gelassen. Wichtig sei es, datz die
Sprechstunben ausschlietzlich von Frauen abgehalten würdcn,
da viele Klientinncn sich scheuen würden, intime Vo-rgänge des
Familienlebens Männern mitzuteilen. Verzögert würden die
Fälle durch- das Dazwischentreten der RechtSschutzstelle nicht;
deren Prinzip sei es vielmehr, auch Kleinigleiten <rusS schnellste
zu betreiben, einmal um den Klienten zui zeigen, datz rhre
Sache ernst genommen werdc, -dann auch um die Leute zu
veran-lassen, <ruch ihrerseits auf ihr Rccht zu halten wrd nicht
ihre Angelogenheitcn aus erlahmendcm Jnteresse im Sande
verlaufen zu lasseu.

Jnr Herbst 1900 sei die hiesige Rechtsschutzstelle gezründet
worden. Vielsältig seien seitdem die Aeutzerungen -der Dank-
barkeit und Anerlennuny gewesen, nnd darin, datz sreiwillig
Zeugen erschienen und auch die Rechtsschutzstelle als Schieds-
gericht betvachtet worden wäre, zeige fich, welchen Bertvauens
sie sich zu erfreueni habe.

Was -die Mitarbeiterinncn an Ldcnntnissen, Lebenserfah-
rung und sozialem Verständnis gcwcmnen hätten, lassc fich sii-
iveni-gen Worten nicht sagen; sic hätten gewitz alle das Ge-
siihl, die Nehmeuden u'nd nicht die Gebenden zu sein.

Mit besonderer 'Freude könne hervorgehoben werden, datz
die Rechtsschutzstellen deutschen Ursprungs stnd, die erfte wurde
vor 11 Jahren in- Dresden auf Anregung dcr -Frau Dr. jur.
Kem.pin von Frau Stritt begrünidet. Jetzt betrage dic Zahl
der 'deutschen Rechtsschutzstellen 48, das sei sreilich noch sehr
wcnig. Jn der auf 'die Einwohnergahl berechneten Frequrnz
stche Heidelberg mit an Ler Spitze. Nun sei ctber Heidelberg

bnr-g-Glücksburg verlobt. Herz-og Mrl Eduard oou
Sachsen-Koburg- und Gotha- ist am 19. Zuli 1884 ge-
boren. Er folgte feiueui Oheim, dem Herzog Alfred,
uister Vormundschaft. Nach defsen Tode verwaltet stst
1. August 1900 Ernst, 'Erbpriu-z zu Hohenlohe-Langen-
burg, für chn -die Regentschafl des Landes. Die Braut,
Prmzesfiu Mktoria Adelheid, ist am 31. Dezeniber 1S8S
geboren. Herzog Friedrich Ferdiinand ist Chef der Linie
schlLswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg; feine G?-
umhK-n stammt aus der Liuie Augustenburg des Hauses
Holfteiu uud ift eine 'Schwester der Kaiserin. Ditz Braut
hat vier Schwestern und einen Bru-der; sie ist das älteste
Kiild ihver Eltern.

Aus der KlrrLsruher ZeiLrmg«

— Seive Kömgliche Hoheit dev Grotzh-erzog haberr
1. den Lanidrichtev Gustav Brugier i-n Mosbach zum Land-
gerichtsrat, sowi-e den- Notariatsinspektor bcim Ministerium dcr
Justiz, des Kultus und Ilnterrichts, Amtsricbter Leonhard
Winkler, un-d dic AmtSrichtcr Dr. Franz Pfaffero-'t
in Schopfheim, Dr. Friedrich Koch in- Mannheim, Otto
Grein in Sinsheim-, Dr. Albert Fuchs in- Emmcndingem
Dr. Viltor Hoeniger iir Lahr, Karl Buzengeiger m
Karlsruhe, Dr. Otto Levis in Pforzheim, Karl Loes :n
Achcrn, Dr. Alfred Hancmann in Mannheim und Her-
inann Hildebraiid mi Mosback zu Oberamtsrichtern er-
il-a,nnt; 2. dem Notariatsinspeltor beim Mmistcriu-iii der Ju-
'stiz, des Kultus und Unterrichts, Luidwig, Mayer, un-d dew
Notaren Friebricki Geißer in Bretten, Dr. Karl Kapp-
ler in Baden, Karl Schilling in Durlach, Ernst Ser-
gcr in Gerlachsheim, Albcrt Dingcr in Müllheim, Heürrich
Schmidt in Wiesloch und Alibin Kellner iii Rastatt den
Rang- der Oberamtsriichter verliehen.

Karlsruhe, 16. Februa-r. Der Großherzog nahm
heute Vormsttag von t l U'hr an den Vortrag des Mi-
nisters Dr. Sch-enkel entgegcn und empfing um 12 Uhr
dcn Staatsimiinistcr Dr. von 'Bra-uier zu längerer Be-
sprechung. 'Nachmistags von 4 Uhr cm höste 'Seine Kö-
niglich-e Hoheit den Vo-rtrag des Präftdenten Dr. Nicolai.
Darauf fokgten die Vosträge des Gch'eimerats Dr. Frci-
hcrru von Babo u-nd d-es- Legationsrcsts Dr. Seyb.

Aus Gküdt rmd Lsnd.

Heidelberg, 17. Febrmir.

X Als Stlidtvcrardnetc iverden aus Grund < ner gestrigeir
Besprcchung der Stadt-veror-dneten vorgc-schlag-cn üie Herren
Oberamtsvichter Dietz, Rechtsanwalt Dr. Kaufmann
und Schreinerm-cister Liedvogel.

-tz Jm Kaiser Panorama ist in dreser Woche e-ine Serrc
liochürberessanter ?l-ufnahm,en- von- Diexilo und Tex-as a-usge-
stellt. 'Es sind durchweg- landschastliche nnd Städteanfichten
in reizvoller Ausführung, die in bunter Reihc vor dem Auige
dcs Besuchers vostiberziehen. Eigentümilichleiten und Lebens-
weise der Beirvohner des LandeS finden hievbei die -grötzte Be-
sticksichtigung. Ter Chklus bringt za-hlreiche Szencn aus dem
Volksleben dieses L-andes in äutzcrst gelungenen Aufnahmen
zur Anschiauung und kaiin der Besuch desselben nnr empföhlen
wevden-.

st Zu Oiunsicn dcs Fröbelvercins h-at der Voiivag Olivier-
Ellös die Summe von 70 Mark ergeben.

(!) Ein anscheinend geistesgestörter HandwerkSbursche
warf gestern Vormittag von l'-er alten 'Brücke aus, einc Gint-
tarre, seinen MeisÄbündel und sieinen UeberzöeHer -in den
Neckar. Als Passanten, in der Mern-ung, der Handwerksbursche

von dcn Städten- mit Rechtsschutzstellen die 'drittkleinstc; daraus-
sei der Schlutz zu ziehen, daß auch kleine Städte eincn günsti-
gen Boden dafür abgeben und jeder möge 'sich nach KrSften
bem-ühcn, neue derartige Stellen ins Leben zn rufen, nicht
nu-r nnr diesen Segen müglichst zu veribreiten, sondern weil
auch die Arbeit jeder einzelnen 'dnrch -die Mithilfe -der an-
deren- gefördert werde.

Nach Art der Rechtsfälle geordnet kanreni letztes Jahr
am häufigsten vor: Lohn- und Kündig-uiigsstreitigketten,
Schickdforderungen und Alinient-ationsforderungen für unehe-
liche Kinder. Die Rednerin ging noch auf einzelne typische
Fällc ein, wies auf die Propagandatätigkcit fiir die Einfüh-
rung von Eheverträgen hin, 'die gutc Erfolge gehabt Wbe,
wenn es auch leider nock« nicht erreicksi werden lonnte, daß
wie z. W. in Köln auf dcm Standcsami dcn Bvautpaaren ge--
druckte Bclehrungcn über die Vorteile der -Ehevcrträgc einge-
HLndigt Iverden, und 'schlotz mit der Bitte, die Rechtsschutzstelle.
durch Bcitstttsestlärung zu- unterstützcn. lDcr MitgliedSbei-
trag beträgt jährlich 1 M a r l, nicht 3 Mark, wie bürzlich irr
tümlich angegcben wnrde.) —

Dem Danl an die Rednerin fügte dic Leiterin der Zu-
samnicnkunft mit Rccht bci, wie beson-ders Frau Jellinek als
erster Vorsttzendcr 'der Rechtsschntzstelle, warmer Dank gebühre,
da sie vor allcrn cs verstanden habc, diese zu einem unentbehr-
lichen Glied der sozialen Einstchtungen unsercr Dtv'dt zu
machen. — Jn- dcr lebhaften Distnssion, an der sich auch die
Leiterrnnen zweier au-swästiger Rechtsfchutzstellcn heteiltgten,
wurden noch- mvnche Anregunyen zur weiteren Au-sdehnung
der Tätigkeit der Rcchtsschutzstcllen auszesprochen.

Nichts ist ivahrlrch so wün-schensrvcrt und crfreuenL,

Als wenn Mann unb Werb in herglrcher Lie-be vcreinigi,
Ruhig ihr Haus vcrwalten: dcni- Feind ein kränlender Anbi-ick.
Alber Wonnc dem-Ireund; und mebr nvch genietzen fie selber

H o in e r.
 
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