A
<w
^scheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit FamilienUättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Txpedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.
Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich Zustellgeibühr.
"Seigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezetle 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- u. Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzstgen
bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.
tzrttes Blart.
47. Jahrgang. — Rr. 47.
Lveitaq, 24. Februar !W5.
Die Hochschulbewegung.
^ r ü u r g a. L., 22. Febr. Der Konftikt Ver
tuspv ^'6 r r S t u d e n t e n s ch a f t mit dem Kul-
'llissü^^druiin iu Sachen des Kamsifes um die akade-
^reiheit darf nunmehr als beendigt getten.
deut't Ministers ist jetzt eingetroffen. Sie be-
rin-en völligen Sieg der 'hiesigen Stndenkenschaft;
denu - ,Eger
- ordingungslos wird ihr darin zngestanden: 1. freisr
biit i)lnsschus; zu Ausschnh, 2. direkter Verkehr
.Z Ein Ministernim, 3. freier Vertehr mit der Pressc.
^rldet nwn der „Frankf. Ztg.".
Ujs .^rlin. 22. Februar. Der Rektor der Teck> -
hut ^ ^ " HochfchuIe in C h a r l o t t e n b u r g
Brett des Rektorats folgende Erklärnng
iiich^^^icher die letzte Akademikerversammluug veranlassen
zcjch' 7^1 Dtuldentenschaft zu eröfsnen, datz die vou mtr ge-
'' uuter dem 20. Januar d. I. erlassenen Ausnahme-
mjHMn, rneinier eigeneu u-nbeetnfluhten Entschctdung
Aich hud und lediglich im Jntercsse dcr Studentenschaft
tuug j^chfidere des Ausschufses erlassen sind. Die Behaup-
^inslii^" ^ vorgesetztc Behörde auf nreine Entschlietzunzen
^er^^Z/uisgeübt habe, entspricht nichr den Tatsacheu. Die
vruug.'n für die Erlassuuy oer AusnahmebestiM'
lusi ^N„^rage ich daher nach! wie vor allein. Jch evwarte
ders^^!"^chthrit, datz die Studentcnschast mir die Aushebuug
hR'disn ' vom Senat bereits grundsätzlich gebilltgt ist,
M rrmüglichen wird.
Mustnahinen bestanden in dem Vckbot der
i-din
mrt anderen Hochschuten wegen der konfessi
lanii^ ^erbindnngen, Unkersagung von Studentenver-
Pr„,-s unld Versendnng von Mitteilungen an die
ttnoor' ^ ist also nunmvhr auchl in Charlottenburg
Enkt worden.
sch^-..^rli n, 23. Februar. Das Äbgeordnetenhaus be-
'l-'iguich " sich henke mit der Wahrnehnrung zur Vertei-
Zim - u k a d e m i s ch e n F r e i h e i t.
versichcrtc Dttiriste-r Studt, das; cr nie etwas
schi
d>e akademtsche Fretheit unteruommen habe. Üebrige.-s
^Erstni.x^ gesteru iu der Charlottenburger Hochschuke ein:
taiu ci„?'?ung angebahnt zu haben. Abg. Fricdberg (natl.)
bofs h s den Angriff zurück, den 'der Ministerialdirektor Alt.
die Tagen gegen i'hn gerichtot hatte, und bczeichnete
vrch j Althoffs als eine persönliche Kränkung, aus der cr
^llusn^ .Partei die Konsequenzeu fur chre Stelluug zu:n
iität""ntsterium ziehen würden. Die ganze Univer -
'rej -Rdewcgung sei nur infolge der Vielregiere.
sti ^ r Verwaltung entstaniden. Eine Verständigung
> ^öglich, wenn die Rcgierung dic Berbote gegen dic
^tetz^ ^ch.stusschüsse zurücknähme. Dic Rede fand an viel-m
sturmischen Beifall.
tu dt gab, uuter grohern Lärm und wicdevhM
vb, durch das Gelächter der Linken, cine Erklärung
'dEsen r - or -bestritt, datz >die Redc Althoffs vcrlctzcnid ge-
Allerdings habe Althoff die vorausge-gangenen
tkons.si ZMrn Fricdbergs falsch verstandcn. 'Slbtz. Jrmer
Po rsi Huttfgt das Verhalten der Regicrung, desgleichcn Abg.
>Ztr.), der besonders die konfessionellen Verb'm-
UrtehP^ju Schutz nahm. Abtz. v. Zedlitz (freikons.) ver-
tuvg ^urgehen und die Haltung der Unterrichtsverwa-.-
Die akademische
Wcnn Mihgrisfe
8res^i, .^srser Hinsicht Wnz entschteden.
^urkm,, 'uurfe uicht angetastet werden.
8«u, ?E u«an sie durch gütliche Verständignng beseiti-
»-Ivj^si uicht mit dem Polizeiknüppel drein fahrcn. Aba.
ttreis. Pp.) ----- - - - - .
stellte sich auf denselben Standpuukt und
KLeine Zeitung.
losgx ^>ui, 21 Februar. Der wegon schwerer und zahl-
hqst bldatenmißhandlurigen zu 9 Monaten Festungs-
Areimz!"^^Ee Leutuant Haupt vom 'hiesigen
Df^/^t'Megiment wurde nach Berbüsiuug von siebeu
begnadigt. Gkeichzeitig hat er den
_u Abschied erhalken.
4<ersonalien. Graf Bernhard von C r a--
Tis^ ^'2 (Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar-
^i„m, ^uhn des k Prinzen Hermvnn von Sachsen-
tolg^ ' dessen crste Gattin vor etwa einem Jahr in-
öer Automobilu'nfalles gestorben ist, hcrt sick)> mit
^ ufin^ Elisabeth von der Schulenburg verlobt.
tt- „^-''d^ie man cinen Ehcmann znbcrciten svll, damit
ist'K und schmackhaft wird." Mit dem Manne
jhi-i de/mE dem Hcisen: erst musz man rhn treffen. Hat
ist ^ Liebe getroffen, und er ist unser eigcn,
Äijich ^ ernem guten schmackhaften Gericht
^Urch ' Giele Ehemänner werden von vornherein
^hqftg» Bchandlung verdorben. Manche Frauen
diirch jir, ^E)re Männer in „fortwährender Siedchitze"
''blancki ^^ro-ste Gefüihlsduselei u-n-d- Zärtltchkeit; andere
ste durch sckslecht angebrachte Eiseskälts.
Äehstsii ?^uigt es, ste mürbe zn machen durch andanernde
l^rfalze « Rechthoberei nnd Lonnenhaftigkeit oder sie
lcharfe «? >- „versäuern" ihre Männer -durch das
ulz der Klmschsucht, durch dic Essrgsüure des
erklärt das Austreten des MmisteriaMvektors Mthoff füc
nnznlässig, nicht nur einem Mitglieide einer grotzen Partei,
sondern auch einzelnen Abgeordneten gegenüber. Abg. Gra?
L i m b u r g - S t i r u m (kons.) wünscht mögltchste Aus-
dehnimg der akadennschen Freiheit, aber auf der miberen
Seite, datz dte Stüdenten stch wie gebildete Leute. benehmen,
bei eÄvaigcn jugendlichen Ausschreitungen sich von Humor,
aber nicht von Bos-Heit leiten lafscn unid auch die politische
Einsicht besitzen, sich nicht in auswärtige Anyäegenhei-ten zu
mtschen. Das gelte aber nur von den deutschen Studenten.
Ausländer haben zu beachten, datz fie bei uns nur Gäste sind
und sich entsprechend aufznführcn. ALtz. Jänecke (nccklib.j
er-ivartet im Namen der nationalltberalen Fraition, idatz der
Ministerialdirektor Althoff ganz sörmlich seine beleidigenden
Acutzcrimgen gegen den Abg. Friedberg zurücknimmt. Dann
gibt Redner eine ausführliche Darstellung der Hannoverschen
Vorgänge. Die Jnnsbrucker Tepesckje sei nur als Vorwand
benutzt woriden, um sich einzumischen und dem Zentrum seine
Reverenz zu erweisen. (Stürmischer Wiberspruch rni Zen-
trum, lebhafter Beifall links.) Un-d jetzt will man den Stu-
denten zum Staatsbürgcr zweitcr Klasse -degradieren. Direttor
Althoff versicherte, dah im Sinne des kaiferlichcn Tele-
grainmes an die Hannovcrschen Arabenckker die akadencksch-:
Frei'heit gewahrt bleiben werde.
Deutfcher Reichstag.
B e r l i n, 22. Februar.
Tos Haus ist niäßtg besetzt.
Eine Anzahl Petitionen zu -den Hanidelsverträgcn werden
sür evlcldigt erklärt. Es solgt -dic .Beratung -dcr Rcsolutioncn
zu deNl Vevträgen, zunächst die Resolution Blell anf -balbige
Vorlegung ciner Novelle zum Vereinszollgeseh mit dem Wunsch,
cine Anzahl Fragen Lurch diese Novelle zu regeln.
Abg. Kämps (sreis. Vp.) begründet die Resoluckon. Be-
sonders dringentd sci die Emsetzung eines Zentralgerichtshofes
zur Entscheiduny von Zollstrcitsachcn sowie eine Reviston des
Zollstrafrechtes.
Staatssekretär Frlhr. v. Stengel: Die Revision -ües Ver-
einszollgesctzes sei seit langem in Vorbcreitung Dic Regierung
wünsche cinheitliche Verwaltuiigsgrundsätze, aber die Ent-
schcidung einer richterlichen Reichszentralstelle habe ste stets
abgelehnt. Auch hervorragende Handelskammern hätten sich
da-gcgen ausgesprochen. Was die weitercn Forderungen Blells
anLeilai-igt, so haben die amtlichcn Ausküivfte über die Zoll-
tarifsätze bindende Kraft. Auch über die ILbgrenzung ider
Haftung zwischen- Eisenbahn und Zollverwaltung für Verluste
und 'Beschädigungen von Waren Wnnen die Antragsteller be-
ruhigt sein. Die Avbeiten zur Revision des Verein-^ollgesetzes
weridcn miögssichst beschleunigt werden.
Nach Bemerkungen der Zlbgg. Gamp (Reichsp.), Dove
(freis. Ber.) und Böttger (natl.) -wi'rd aus Antrag des
Abg Spahn> die Rcsoilution Mell der Regierung als Material
überwiesen.
Abg. Gvaf Kanitz (kons.) be'fürwortet unter Hinweis auf
die zu civwartende Spekulation eine Resolutio-n, wonach für
Getrei-Le ab 1. Ju-li 1905 kein Zollkredit mehr zu gswähren sei.
95 Stimlmien sind Lafür, 40 da.gsge'U- Da das Hans be-
schlutzunfähig ist, wird die Sitzung abgebrochen und um- 3-11
lihr die nächste Si-tzung aiuf 4sh. Uhr anberaumlt.
Bet schr schiivach Lesetzteni- Hause wird dic Beratung -des
Postetats fortgesetzt. Dazu liegt eine Resolution des Wg.
Müller-Sagan (freis. Bp.) vor auf Grhöhung des End-
gehälts Ler Unterbeamten i-m Landbestelldi«ist, ian Botendienst
und im Leitung-saussehcrdienst.
Wg. Patzig (natl.) befiirwortet nanwns der Budget-
komnckssioii eine Reso-lntivni, wonach -der Reichstag bereit ist,
den Unterbeainten in nicht geihobener Stellung Jahresbezüge
im Mindcstbetrag voni 1000—1600 Mk. zu bcwilligen.
Mg. Dr. M ü I ler - Sagan befürwortet seine Resolutivn.
Abg. Gröber (Ztr.) cmipficlhlt für dic Weamten ein
Neid-es un-d der Unizu-friedenl-eit; fte begießen sie mit
sckMrfgMÜrztein Zun>genbeigub uud dürfen stch nicht
wundern, 'daß derarttg dehandelte Ehetnönner mit der
Zeit ungenießbar werden und wsder Lickbe noch wohl-
ivollen-de lDutdnng zeigen. Sie werden aber im Gegen-
teil z-art nnd schmiackhia-ft auf f-olgeude Wei'se: Ettvärme
den Gatten durch das Feuer 'deinier Liebe. Lah dieses
Feuer hell und rein brennen und schüre es zu gleich-
inäßiger Bestänidigkeit. ! Gieße Zunjeigung, G-itte und
Milde in reichem Maße über ihn, gewürzt dnrch Humor
und H-eiterkeit. Umhülle ihn mtt der erhaltend-en Soße
der -OrdniingAliebe nnd Sparsamkeit. Willst du ihn mit
Küssen und Süßigkeiten zierien, sv tauche sie in eine ge-
nügeude Dofis Zurückhaltung, gemischt nsit Klugheit und
vernünftlgem Maßhalten.
— Ski oder Schi? Jn- Borwergs Wh'an-dlung
„Ueber das S-chneeschuhlaufen" wird gesa-gt, daß das
fremdsprachliche Wort Ski für die schöne deutsche Bezeich-
nuug S-chneeschich s-ow-ohl in der buchstäblichen Aussprache
Skj wi-e in der bei nns geläufigercn Aussp-rache Schi
berscksiigt ist. Da-s Wort Ski (— Scheit) enksta-mmt dem
Däisischen und wird dänisch Ski gesprochen, nvrwognch
aber Schi. Jedenfalls sollte man in Deutschland- die
treffendste Gezeichnung „Schneeschuh" stets vorziehen.
— Das „Gesundbrten" ist steucrpslichtig. Der Be-
zirksausschuß in Hannover verwarf die Beschwerde dsr
Gesunidbeterin Frau Miuther-Petersen geg-m die Heran-
ziehnng ihres „Betriebes" zur Gewerbesteuer. Fran
System- des Anfrückens in tzehobene Stcllmlgc-n imch dem Dienst-
-cckter und spricht sich ge-gen die Resowtio-n Müller-'Sagan aus,
d-a die Unterbeamten erst aufge-beffert seieu, sowie gegcn die
ln-zlvischen eingeMNigcne Rcsolution Patztg, die das Syste-m
der gehobencn Stcllungeu vus die Obcrpostdi-rektionen aus-
dehnen will.
Staatssekrctär Kractkc: Die Beförderung von Urcker-
beamteu zu gehobenen Stellu-ngen! lasse allerdinHs bei den an-
dercn emen Stich zurück. Das gcschicht aber auch sonst, wcnn
sich eincr übcrgangcn- fühlt. Dic Unterbc«mten solltcn so be-
fördert werd-en, wie cs d<-in Lebensverhältnissen entspricht; a-lle
W-ünsche körmten j-a n-icht erfüllt werden. Jcdenfalls -dürften
die gehobencn Beamten keine Schädrgungen e-rleiden.
Die- Resolution Patzitz wirü a-bgc-lchnt, die beidcn- anderen
angenÄ-mmen, ebenso eine Reihe 'Etatncktte-l.
Um 6-^ Uhr vertagt sich 'das Haus ans mo-rgen.
Deurfches Reich»
— Jin Zenkrcilvorftand- der nation-alliberalen Partei
sin-d denii Reichsverband- der nationallibe-
rale u I u 'g e n 'd zwei weitere Sitze ein'geräumt wor°
den. Für dieselben werden, wie wir -hören, vorgeschla-
gen die Herverr Oberamtsrichter Dr. Koch (Mamcheim)
nnd Assessor Dr. Poens-gen (Werlin).
Badcn.
Heidelber g, 24. Jebrvar. Die „Nrue Badische
Lanüesztg." bringt einen Artrkel ü'ber das Vevhälttsis
der Frersinnigen zu deu Nationalli'beralen, der, wre tvir
annehmen dürfen, der siNeinnng der freisimsigen Partei-
lertuirg -ebensowenig enkjiprrcht wre eine frühere Auslaf-
sung des Mattes. Es- liegt die Vermutung nahe, datz
dre freisinnrge Parteileitung selber Anlaß nehnren w:rd.
dies auszusprechen.
Lippc-Detmold.
D e t m o l d, 23. Febrrmr. Das Hofmar'schallamt gibr
l-Ltanitt: Zu der anr 27. d. M. stattfindeuden Feierlrch-
keit der Giuweihung des neuen Donres ist vonr Kaiser
ar.äi erne gn-ädrge Ernlaidnng an den Regenten des
Fü-r-stentums Lippe ergangen. Der Regent hat stch je-
doch versagt, während des Schwebens des schieds-
gerichklichen Verfvhreus irber die Th-roufolge der Ernla-
dung Folge zu leisteu und hat in diesem Ssirne Ssrnsx
Majeslüt chrerbietigst gedankt.
Uys der Ka lsruher Zeituag.
— Serne Kön-igliche Hoheit der Grotzherzog habeu
dcn Landgerichitsrait Heinirich Giehne ini Kavlsruhe -eS
Dienstes <cks Untersuchunigsrichter auf sein Ansucheu enb-
hoben uud au seiner Stelle 'deu Lan-dgevichtsrat Dr. KarL
Vischer daselbst zum Uickersuchurilgs-vichter beiru Lair-dgerichk
Karlsruhe ernausck.
Karlsr u 'h e, 23. Februar. Der Grotzherzog uahm
hertte Vormittag von 11 Uh-r bis gegen 1 Uhr den Vor-
trag des Ministers Dr. Schenkel entgegen. An der Mtt«
tags- und Aben'dtafel nahm-sn der Erbgrotzherzog un>
die Evbgroßherzogrn teil. Jm Laufe des Na-chmtttags
hörte Her Gkotzherzog die Vorträge des Geheimorats Dr.
Freiherrn von Babo und' des Legütiousrats Dr. Seyb.
Die Grotzherzoglicheu Herrschafteu beg-ehen den lieutigeu
Sterbetag des Priuzen Ludwig Wilhelm in stiller Zu»
rückgezogeuheit. Weuds 7 U'hr frndet rn der Kapelle des
Günkher-Petersen 'hat die or-ste sogenaunte „Kirche" dc*
Scientisten in Deutfchland Legründet nnd zählt in Han-
nover Leute aus den vornehrnisteni Kreifen zu ihsie-n Kun-
den. Die Klägerin protestierte, wie der „Hann. Cour."
-berichtet, -dagegen, datz man rhre Tätig-keit als GewerÄL
auffasse, das Ge'sundbeten ser viel-meh-r eine Wisseuschaft
auf religiösicr Grundlvge und daher steuerfrei. Der Ver-
treter der Klägerin schi'lderte deren Heilnrekhode. Die
Patteuten würdeu zunächst belehrt, u-nd erst weun sie die
neue Weltauschaunng gewonnen hätten, beginne die auf
dioser W-eltmi'schauung b-eriihenide Heitnn-g, die fälMich
als Gesnndbeterei bezerchnet wevde, aber eher ein A»-
sunddimkcn ser. (!) Der Bezirksausschuß wres jedoch Lie
Kiä-piin kostcnpflrchtig ab; er war, wie der Magrstrat,
der Ansckt, daß die Klägerin die Heilkiuidc gegen Eüt-
gelt bc-trcibe. Aisi welcher Grimdlage dies geschehe, ssi
gleichgült'g.
Hoheit, Ehrc, Macht und Ruhm siud citc-l!
Eiues Welt-Mwieters stolzen Scheckel
Nud cin zitternd Haupt a-m Pilgerstab
Dcckt m-it se'iner Dunkelheit -das Grab.
Hcll Gesicht -bei böscn Dmycu,
Und bei frohen still un-d crnst —
Und Mr vicl wirst Du vollbr ingen,
We»n Du dics bci Zeiten lernst.
E r ust Moritz Arn » i
<w
^scheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit FamilienUättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Txpedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.
Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich Zustellgeibühr.
"Seigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezetle 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- u. Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzstgen
bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.
tzrttes Blart.
47. Jahrgang. — Rr. 47.
Lveitaq, 24. Februar !W5.
Die Hochschulbewegung.
^ r ü u r g a. L., 22. Febr. Der Konftikt Ver
tuspv ^'6 r r S t u d e n t e n s ch a f t mit dem Kul-
'llissü^^druiin iu Sachen des Kamsifes um die akade-
^reiheit darf nunmehr als beendigt getten.
deut't Ministers ist jetzt eingetroffen. Sie be-
rin-en völligen Sieg der 'hiesigen Stndenkenschaft;
denu - ,Eger
- ordingungslos wird ihr darin zngestanden: 1. freisr
biit i)lnsschus; zu Ausschnh, 2. direkter Verkehr
.Z Ein Ministernim, 3. freier Vertehr mit der Pressc.
^rldet nwn der „Frankf. Ztg.".
Ujs .^rlin. 22. Februar. Der Rektor der Teck> -
hut ^ ^ " HochfchuIe in C h a r l o t t e n b u r g
Brett des Rektorats folgende Erklärnng
iiich^^^icher die letzte Akademikerversammluug veranlassen
zcjch' 7^1 Dtuldentenschaft zu eröfsnen, datz die vou mtr ge-
'' uuter dem 20. Januar d. I. erlassenen Ausnahme-
mjHMn, rneinier eigeneu u-nbeetnfluhten Entschctdung
Aich hud und lediglich im Jntercsse dcr Studentenschaft
tuug j^chfidere des Ausschufses erlassen sind. Die Behaup-
^inslii^" ^ vorgesetztc Behörde auf nreine Entschlietzunzen
^er^^Z/uisgeübt habe, entspricht nichr den Tatsacheu. Die
vruug.'n für die Erlassuuy oer AusnahmebestiM'
lusi ^N„^rage ich daher nach! wie vor allein. Jch evwarte
ders^^!"^chthrit, datz die Studentcnschast mir die Aushebuug
hR'disn ' vom Senat bereits grundsätzlich gebilltgt ist,
M rrmüglichen wird.
Mustnahinen bestanden in dem Vckbot der
i-din
mrt anderen Hochschuten wegen der konfessi
lanii^ ^erbindnngen, Unkersagung von Studentenver-
Pr„,-s unld Versendnng von Mitteilungen an die
ttnoor' ^ ist also nunmvhr auchl in Charlottenburg
Enkt worden.
sch^-..^rli n, 23. Februar. Das Äbgeordnetenhaus be-
'l-'iguich " sich henke mit der Wahrnehnrung zur Vertei-
Zim - u k a d e m i s ch e n F r e i h e i t.
versichcrtc Dttiriste-r Studt, das; cr nie etwas
schi
d>e akademtsche Fretheit unteruommen habe. Üebrige.-s
^Erstni.x^ gesteru iu der Charlottenburger Hochschuke ein:
taiu ci„?'?ung angebahnt zu haben. Abg. Fricdberg (natl.)
bofs h s den Angriff zurück, den 'der Ministerialdirektor Alt.
die Tagen gegen i'hn gerichtot hatte, und bczeichnete
vrch j Althoffs als eine persönliche Kränkung, aus der cr
^llusn^ .Partei die Konsequenzeu fur chre Stelluug zu:n
iität""ntsterium ziehen würden. Die ganze Univer -
'rej -Rdewcgung sei nur infolge der Vielregiere.
sti ^ r Verwaltung entstaniden. Eine Verständigung
> ^öglich, wenn die Rcgierung dic Berbote gegen dic
^tetz^ ^ch.stusschüsse zurücknähme. Dic Rede fand an viel-m
sturmischen Beifall.
tu dt gab, uuter grohern Lärm und wicdevhM
vb, durch das Gelächter der Linken, cine Erklärung
'dEsen r - or -bestritt, datz >die Redc Althoffs vcrlctzcnid ge-
Allerdings habe Althoff die vorausge-gangenen
tkons.si ZMrn Fricdbergs falsch verstandcn. 'Slbtz. Jrmer
Po rsi Huttfgt das Verhalten der Regicrung, desgleichcn Abg.
>Ztr.), der besonders die konfessionellen Verb'm-
UrtehP^ju Schutz nahm. Abtz. v. Zedlitz (freikons.) ver-
tuvg ^urgehen und die Haltung der Unterrichtsverwa-.-
Die akademische
Wcnn Mihgrisfe
8res^i, .^srser Hinsicht Wnz entschteden.
^urkm,, 'uurfe uicht angetastet werden.
8«u, ?E u«an sie durch gütliche Verständignng beseiti-
»-Ivj^si uicht mit dem Polizeiknüppel drein fahrcn. Aba.
ttreis. Pp.) ----- - - - - .
stellte sich auf denselben Standpuukt und
KLeine Zeitung.
losgx ^>ui, 21 Februar. Der wegon schwerer und zahl-
hqst bldatenmißhandlurigen zu 9 Monaten Festungs-
Areimz!"^^Ee Leutuant Haupt vom 'hiesigen
Df^/^t'Megiment wurde nach Berbüsiuug von siebeu
begnadigt. Gkeichzeitig hat er den
_u Abschied erhalken.
4<ersonalien. Graf Bernhard von C r a--
Tis^ ^'2 (Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar-
^i„m, ^uhn des k Prinzen Hermvnn von Sachsen-
tolg^ ' dessen crste Gattin vor etwa einem Jahr in-
öer Automobilu'nfalles gestorben ist, hcrt sick)> mit
^ ufin^ Elisabeth von der Schulenburg verlobt.
tt- „^-''d^ie man cinen Ehcmann znbcrciten svll, damit
ist'K und schmackhaft wird." Mit dem Manne
jhi-i de/mE dem Hcisen: erst musz man rhn treffen. Hat
ist ^ Liebe getroffen, und er ist unser eigcn,
Äijich ^ ernem guten schmackhaften Gericht
^Urch ' Giele Ehemänner werden von vornherein
^hqftg» Bchandlung verdorben. Manche Frauen
diirch jir, ^E)re Männer in „fortwährender Siedchitze"
''blancki ^^ro-ste Gefüihlsduselei u-n-d- Zärtltchkeit; andere
ste durch sckslecht angebrachte Eiseskälts.
Äehstsii ?^uigt es, ste mürbe zn machen durch andanernde
l^rfalze « Rechthoberei nnd Lonnenhaftigkeit oder sie
lcharfe «? >- „versäuern" ihre Männer -durch das
ulz der Klmschsucht, durch dic Essrgsüure des
erklärt das Austreten des MmisteriaMvektors Mthoff füc
nnznlässig, nicht nur einem Mitglieide einer grotzen Partei,
sondern auch einzelnen Abgeordneten gegenüber. Abg. Gra?
L i m b u r g - S t i r u m (kons.) wünscht mögltchste Aus-
dehnimg der akadennschen Freiheit, aber auf der miberen
Seite, datz dte Stüdenten stch wie gebildete Leute. benehmen,
bei eÄvaigcn jugendlichen Ausschreitungen sich von Humor,
aber nicht von Bos-Heit leiten lafscn unid auch die politische
Einsicht besitzen, sich nicht in auswärtige Anyäegenhei-ten zu
mtschen. Das gelte aber nur von den deutschen Studenten.
Ausländer haben zu beachten, datz fie bei uns nur Gäste sind
und sich entsprechend aufznführcn. ALtz. Jänecke (nccklib.j
er-ivartet im Namen der nationalltberalen Fraition, idatz der
Ministerialdirektor Althoff ganz sörmlich seine beleidigenden
Acutzcrimgen gegen den Abg. Friedberg zurücknimmt. Dann
gibt Redner eine ausführliche Darstellung der Hannoverschen
Vorgänge. Die Jnnsbrucker Tepesckje sei nur als Vorwand
benutzt woriden, um sich einzumischen und dem Zentrum seine
Reverenz zu erweisen. (Stürmischer Wiberspruch rni Zen-
trum, lebhafter Beifall links.) Un-d jetzt will man den Stu-
denten zum Staatsbürgcr zweitcr Klasse -degradieren. Direttor
Althoff versicherte, dah im Sinne des kaiferlichcn Tele-
grainmes an die Hannovcrschen Arabenckker die akadencksch-:
Frei'heit gewahrt bleiben werde.
Deutfcher Reichstag.
B e r l i n, 22. Februar.
Tos Haus ist niäßtg besetzt.
Eine Anzahl Petitionen zu -den Hanidelsverträgcn werden
sür evlcldigt erklärt. Es solgt -dic .Beratung -dcr Rcsolutioncn
zu deNl Vevträgen, zunächst die Resolution Blell anf -balbige
Vorlegung ciner Novelle zum Vereinszollgeseh mit dem Wunsch,
cine Anzahl Fragen Lurch diese Novelle zu regeln.
Abg. Kämps (sreis. Vp.) begründet die Resoluckon. Be-
sonders dringentd sci die Emsetzung eines Zentralgerichtshofes
zur Entscheiduny von Zollstrcitsachcn sowie eine Reviston des
Zollstrafrechtes.
Staatssekretär Frlhr. v. Stengel: Die Revision -ües Ver-
einszollgesctzes sei seit langem in Vorbcreitung Dic Regierung
wünsche cinheitliche Verwaltuiigsgrundsätze, aber die Ent-
schcidung einer richterlichen Reichszentralstelle habe ste stets
abgelehnt. Auch hervorragende Handelskammern hätten sich
da-gcgen ausgesprochen. Was die weitercn Forderungen Blells
anLeilai-igt, so haben die amtlichcn Ausküivfte über die Zoll-
tarifsätze bindende Kraft. Auch über die ILbgrenzung ider
Haftung zwischen- Eisenbahn und Zollverwaltung für Verluste
und 'Beschädigungen von Waren Wnnen die Antragsteller be-
ruhigt sein. Die Avbeiten zur Revision des Verein-^ollgesetzes
weridcn miögssichst beschleunigt werden.
Nach Bemerkungen der Zlbgg. Gamp (Reichsp.), Dove
(freis. Ber.) und Böttger (natl.) -wi'rd aus Antrag des
Abg Spahn> die Rcsoilution Mell der Regierung als Material
überwiesen.
Abg. Gvaf Kanitz (kons.) be'fürwortet unter Hinweis auf
die zu civwartende Spekulation eine Resolutio-n, wonach für
Getrei-Le ab 1. Ju-li 1905 kein Zollkredit mehr zu gswähren sei.
95 Stimlmien sind Lafür, 40 da.gsge'U- Da das Hans be-
schlutzunfähig ist, wird die Sitzung abgebrochen und um- 3-11
lihr die nächste Si-tzung aiuf 4sh. Uhr anberaumlt.
Bet schr schiivach Lesetzteni- Hause wird dic Beratung -des
Postetats fortgesetzt. Dazu liegt eine Resolution des Wg.
Müller-Sagan (freis. Bp.) vor auf Grhöhung des End-
gehälts Ler Unterbeamten i-m Landbestelldi«ist, ian Botendienst
und im Leitung-saussehcrdienst.
Wg. Patzig (natl.) befiirwortet nanwns der Budget-
komnckssioii eine Reso-lntivni, wonach -der Reichstag bereit ist,
den Unterbeainten in nicht geihobener Stellung Jahresbezüge
im Mindcstbetrag voni 1000—1600 Mk. zu bcwilligen.
Mg. Dr. M ü I ler - Sagan befürwortet seine Resolutivn.
Abg. Gröber (Ztr.) cmipficlhlt für dic Weamten ein
Neid-es un-d der Unizu-friedenl-eit; fte begießen sie mit
sckMrfgMÜrztein Zun>genbeigub uud dürfen stch nicht
wundern, 'daß derarttg dehandelte Ehetnönner mit der
Zeit ungenießbar werden und wsder Lickbe noch wohl-
ivollen-de lDutdnng zeigen. Sie werden aber im Gegen-
teil z-art nnd schmiackhia-ft auf f-olgeude Wei'se: Ettvärme
den Gatten durch das Feuer 'deinier Liebe. Lah dieses
Feuer hell und rein brennen und schüre es zu gleich-
inäßiger Bestänidigkeit. ! Gieße Zunjeigung, G-itte und
Milde in reichem Maße über ihn, gewürzt dnrch Humor
und H-eiterkeit. Umhülle ihn mtt der erhaltend-en Soße
der -OrdniingAliebe nnd Sparsamkeit. Willst du ihn mit
Küssen und Süßigkeiten zierien, sv tauche sie in eine ge-
nügeude Dofis Zurückhaltung, gemischt nsit Klugheit und
vernünftlgem Maßhalten.
— Ski oder Schi? Jn- Borwergs Wh'an-dlung
„Ueber das S-chneeschuhlaufen" wird gesa-gt, daß das
fremdsprachliche Wort Ski für die schöne deutsche Bezeich-
nuug S-chneeschich s-ow-ohl in der buchstäblichen Aussprache
Skj wi-e in der bei nns geläufigercn Aussp-rache Schi
berscksiigt ist. Da-s Wort Ski (— Scheit) enksta-mmt dem
Däisischen und wird dänisch Ski gesprochen, nvrwognch
aber Schi. Jedenfalls sollte man in Deutschland- die
treffendste Gezeichnung „Schneeschuh" stets vorziehen.
— Das „Gesundbrten" ist steucrpslichtig. Der Be-
zirksausschuß in Hannover verwarf die Beschwerde dsr
Gesunidbeterin Frau Miuther-Petersen geg-m die Heran-
ziehnng ihres „Betriebes" zur Gewerbesteuer. Fran
System- des Anfrückens in tzehobene Stcllmlgc-n imch dem Dienst-
-cckter und spricht sich ge-gen die Resowtio-n Müller-'Sagan aus,
d-a die Unterbeamten erst aufge-beffert seieu, sowie gegcn die
ln-zlvischen eingeMNigcne Rcsolution Patztg, die das Syste-m
der gehobencn Stcllungeu vus die Obcrpostdi-rektionen aus-
dehnen will.
Staatssekrctär Kractkc: Die Beförderung von Urcker-
beamteu zu gehobenen Stellu-ngen! lasse allerdinHs bei den an-
dercn emen Stich zurück. Das gcschicht aber auch sonst, wcnn
sich eincr übcrgangcn- fühlt. Dic Unterbc«mten solltcn so be-
fördert werd-en, wie cs d<-in Lebensverhältnissen entspricht; a-lle
W-ünsche körmten j-a n-icht erfüllt werden. Jcdenfalls -dürften
die gehobencn Beamten keine Schädrgungen e-rleiden.
Die- Resolution Patzitz wirü a-bgc-lchnt, die beidcn- anderen
angenÄ-mmen, ebenso eine Reihe 'Etatncktte-l.
Um 6-^ Uhr vertagt sich 'das Haus ans mo-rgen.
Deurfches Reich»
— Jin Zenkrcilvorftand- der nation-alliberalen Partei
sin-d denii Reichsverband- der nationallibe-
rale u I u 'g e n 'd zwei weitere Sitze ein'geräumt wor°
den. Für dieselben werden, wie wir -hören, vorgeschla-
gen die Herverr Oberamtsrichter Dr. Koch (Mamcheim)
nnd Assessor Dr. Poens-gen (Werlin).
Badcn.
Heidelber g, 24. Jebrvar. Die „Nrue Badische
Lanüesztg." bringt einen Artrkel ü'ber das Vevhälttsis
der Frersinnigen zu deu Nationalli'beralen, der, wre tvir
annehmen dürfen, der siNeinnng der freisimsigen Partei-
lertuirg -ebensowenig enkjiprrcht wre eine frühere Auslaf-
sung des Mattes. Es- liegt die Vermutung nahe, datz
dre freisinnrge Parteileitung selber Anlaß nehnren w:rd.
dies auszusprechen.
Lippc-Detmold.
D e t m o l d, 23. Febrrmr. Das Hofmar'schallamt gibr
l-Ltanitt: Zu der anr 27. d. M. stattfindeuden Feierlrch-
keit der Giuweihung des neuen Donres ist vonr Kaiser
ar.äi erne gn-ädrge Ernlaidnng an den Regenten des
Fü-r-stentums Lippe ergangen. Der Regent hat stch je-
doch versagt, während des Schwebens des schieds-
gerichklichen Verfvhreus irber die Th-roufolge der Ernla-
dung Folge zu leisteu und hat in diesem Ssirne Ssrnsx
Majeslüt chrerbietigst gedankt.
Uys der Ka lsruher Zeituag.
— Serne Kön-igliche Hoheit der Grotzherzog habeu
dcn Landgerichitsrait Heinirich Giehne ini Kavlsruhe -eS
Dienstes <cks Untersuchunigsrichter auf sein Ansucheu enb-
hoben uud au seiner Stelle 'deu Lan-dgevichtsrat Dr. KarL
Vischer daselbst zum Uickersuchurilgs-vichter beiru Lair-dgerichk
Karlsruhe ernausck.
Karlsr u 'h e, 23. Februar. Der Grotzherzog uahm
hertte Vormittag von 11 Uh-r bis gegen 1 Uhr den Vor-
trag des Ministers Dr. Schenkel entgegen. An der Mtt«
tags- und Aben'dtafel nahm-sn der Erbgrotzherzog un>
die Evbgroßherzogrn teil. Jm Laufe des Na-chmtttags
hörte Her Gkotzherzog die Vorträge des Geheimorats Dr.
Freiherrn von Babo und' des Legütiousrats Dr. Seyb.
Die Grotzherzoglicheu Herrschafteu beg-ehen den lieutigeu
Sterbetag des Priuzen Ludwig Wilhelm in stiller Zu»
rückgezogeuheit. Weuds 7 U'hr frndet rn der Kapelle des
Günkher-Petersen 'hat die or-ste sogenaunte „Kirche" dc*
Scientisten in Deutfchland Legründet nnd zählt in Han-
nover Leute aus den vornehrnisteni Kreifen zu ihsie-n Kun-
den. Die Klägerin protestierte, wie der „Hann. Cour."
-berichtet, -dagegen, datz man rhre Tätig-keit als GewerÄL
auffasse, das Ge'sundbeten ser viel-meh-r eine Wisseuschaft
auf religiösicr Grundlvge und daher steuerfrei. Der Ver-
treter der Klägerin schi'lderte deren Heilnrekhode. Die
Patteuten würdeu zunächst belehrt, u-nd erst weun sie die
neue Weltauschaunng gewonnen hätten, beginne die auf
dioser W-eltmi'schauung b-eriihenide Heitnn-g, die fälMich
als Gesnndbeterei bezerchnet wevde, aber eher ein A»-
sunddimkcn ser. (!) Der Bezirksausschuß wres jedoch Lie
Kiä-piin kostcnpflrchtig ab; er war, wie der Magrstrat,
der Ansckt, daß die Klägerin die Heilkiuidc gegen Eüt-
gelt bc-trcibe. Aisi welcher Grimdlage dies geschehe, ssi
gleichgült'g.
Hoheit, Ehrc, Macht und Ruhm siud citc-l!
Eiues Welt-Mwieters stolzen Scheckel
Nud cin zitternd Haupt a-m Pilgerstab
Dcckt m-it se'iner Dunkelheit -das Grab.
Hcll Gesicht -bei böscn Dmycu,
Und bei frohen still un-d crnst —
Und Mr vicl wirst Du vollbr ingen,
We»n Du dics bci Zeiten lernst.
E r ust Moritz Arn » i