7. DauL Georg, Schlosser bei I. Beierbach u. Cie; 8. Deusing
Iulie, Zuschneiderin bei H. Kreuder; 8. Feil Philipp, Schmied
bei C. Maquet; 10. Franz Karl, Mechaniker bei C. Maquet;
11. Gasta Wilhelm, Maler ^bei G. Hauck; 12. Giesübel Philipp,
Schneider b< i Georg Dieiners; 13. Groß August, Schneider,
freiwilliges Mitglieb; 14. Güthner Gustav, Schreiner bei E.
Zwick; 15. Heiß Konrad, Spengler bei Ph. Hiebeler; 16. Heck-
mann Christian, Buchdrucker bei E. Geisendörfer; 17. Horn
Andreas, Gipser bei Th. Heß; 18. Höschele Christian, Gipser
bei L. Moosbrugger; 19. Hulber Johann, Zimmermann bei E.
Waltz; 20. Koch Jul. Otto, Mctalldreher bei C. Maquet;
31. Krehl Jakob, Glafer bei Fr. Künzler; 22. Meier Konrad,
Dachdecker bei G. Zündorff; 23. Mattes Emil, Taglähner bei
L. MoosbrugMr; 24. Mülltzr Joseph, Glaser bei L. Barth;
25. Prager August, Schreiner bei A. Veth; 26. Rausch Karl,
Buchdrucker bei C. Pfeffer; 27. Schmidtberger Georg, Gipser
bei Georg Moll; 38. Schmidt Joh. Adam, Antoaltsgehilfe bei
E. Schott; 29. Schmidt Adam Maurer bei I. Remler;
30. Schneider Karl, Schriftsetzer bei I. Hörning; 31.. Schuster
Johann, Brauer in der Kronenbrauerei; 32. Schubach Adam,
Einkassierer bei E. Walter; 33. Stoffel Joseph, Zimmerer bei
-E. Hipp; 34. Spiegel David, Schriftsetzer bei C. Pfeffer;
86. Throm Gg., Brauer in der Aktienbrauerei; 36. Tfchamber
Sibilla, Verkäuferin bei Ph. Klar; 37. Vogt Franz, Speng-
ler bei I. Renkert Witwe; 38. Walther Georg, Former lbei A.
Hamm; 39. Walter Karl Jof., Maler bei Liesebectz u. Brückel;
40. Weihrauch Peter, Maurer bei Gebr. Sckmidt und 41. Weber
Johann, Schreiner bei I. Holl. Die nächste Aufgabe der Ge-
neralversammlung ist es nunmehr, einen neuen Kassenvorstand
zu wählen.
— Festgesetzte Entschädigung. Jn Ergänzung unserer neu-
lichen Notiz können wir heute mitteilen, daß Prof. Vulpius
berurteilt wurde, dem Patienten. der in seiner Klinik ein Bein
einbüßte, eine Kapitalsumme von 25 000 Mk. und eine jährliche
Rente von 1000 Mk. zu zahlen. Wie wir hören, wird Prof.
Vulpius beitn Oberlandesgericht Berufung einlegen.
)I( Selbstmorde. An den Sieben Linden erschoß sich
gestern der 17-jährige Kausmannslehrling einer hiesigen Wein-
handlung namens Spohrer. Er ist der Sohn eines hiesigen
Schreinermeisters. — Jn einem württembergischen Ort er -
fchoß sich gestern die Tochter des Dienstmanns Schwarz von
Schlierbach, die feither am hiesigen Stadttheater als Choristin
tätig war und zwar gemeinsam mit Leutnant Bloem aus
Mannheim.
Neckargemünd, 29. März. (E i n ge m e i n d un g von
Ä le i n ge mü n d.) Der Bürgerausschuß in Neckargemünd
stintmte der Etnverleibung von Kleingemünd zn.
Mannheim, 29. März. (Z u schweren Ausschrei-
tungen) kam> es gesteru Abend zwischen Streikenden und
Arbeitswilligen in der Pflügersgrundstraße. Vorarbetter Hei-
ling prützelte eineü kleinen Jungen, der sich damit tzaudierte,
mit der grotzen Menze Pfui zu schreien, als wieder ein paar
Avbeitswillitze anlangten. Einige Atbeiter stellten ihn hier-
über zur Rede uüd es kam zu einer Rauferei. Jm Nu hatte
fich eine gewaltige Menschenmenge angesammelt, die mtt jeder
Minute noch weiter anschwoll und den ganzen Verkehr hemmte.
'Die Polizei machte schließlich von der blanken Waffe Gebrauch.
Hierbei wurde der Bruder des Borarüeiters Hetling, ein Ar-
beitswilligcr, durch einen Säbelhieb über den Arm erheblich
Derletzt. Es 'dauerte über eine Stunde, bis sich die erregte
Menge zerstrent hatte.
Eine weitere Mittcilung in dieser Angelegenheit lautet:
Mannheim, 29. März. Der Streik in der Motorwagen-
fabrik von Benz u. Co. nimmt sehr bedcnkliche Formen an.
Die Polizeidirektion hat hente Mittag den 8 116 Str.-G.-B.
angefchlagen, welcher von Auflaut und Aufruhr handelt, und
fügt hinzu: Wir vertrauen auf die Bescmncnheit der Arbeiter-
schaft, daß sie selbft dazu beiträot, Ausschreitungen hintanzi:-
halten. Nachbem es in vergangener Nacht zu erheblichen Aus-
fchreitnngen oekommen, wir'd darauf aufmerksam gemacht, datz
grotze Anfammluugen von Menschen nicht geduldet werden kön-
nen. Jm Laufe des heutigen Tages wurde auf Requisition der
Firma berittene Geudarmerie an die Faorik entsandt und für
die Ilbendstunden von 6—10 Uhr wuÄen 70 'Schutzleute von
der Jnnenstabt nach dem Fabrikrevier beordert. Die Menge,
welche sich ge'stern Abend in der Nähe der Fabrik aufhielt, war
rioch weit größer als am vorhergehenden Abend, nur stand sie
nicht, sondern war durch die Aufforderiing der Schutzleute,
weiter zu gehen, in fortwährender Betvegung Die Streikenden
berhielten sich vollständig ruhig, wenn die Frauen und die
Kinder zu Haufe blieben, würden Szenen, wie sie bedauerlicher-
weise vorgestern Abend vorkamen, vermieden. Das Gejohle
und Gepseife, das auch gestern Abend wieder aus der Menge er-
tönte, rollführten nur Kinder, die fich sichtlich eine Freuoe
idaraus machten, die Polizei zu necken; ein berittener Gen-
darm reagierte dann auch daraüf, indem er auf dem Gehweg
vor 'der Benzschen Fabrik, wie ich aus eigener Wahrnehmung
beobachten konnte, einen Schwarm Kinder vor seinem Pserde
hertrieb. Der Anfchlag der Polizeidirektion hat ntcht berühigend
gewirkt. Es ging sogar das Gerücht, man habe auf dem
Kasernenplatze eine Kompanie marschbcreit aufgestellt. Gegen
7 Uhr kam ein Automobtl aus der Fabr.k mit zwei ArbeitS-
willigen; fie wurden mit Hochrufen und Pseifen empfangen.
Kurz vor 7 Uhr kamen die Arbeiter von Brcwn u. Boverie in
geschlossenem' Zuge; sie zerstreuten sich b--i der Fäorik auck
unter der Mengc, die um 7 Uhr ihre grötzte Stärke erreichte.
Unmut herrschte namentlich über den Chauffeur des „Arbeits-
Willigen"-Automobils, üem vor 3 Jahren ein schwerer Auti-
mobilunfall b->i Hsddesheim (Uebcrfahren eines Kindes) paf-
sierte und trotz Entgiehung der Konzession anf fünf Jahre
vorgestern Abend das Automobil lenkte, das eineu- Arbe'.'S-
willigen aus der Fabrik brachte und rücksichtslos in die Menge
hineinfuhr. Gegen halb 8 Uhr flaute das Menfchengewoge ab;
das erwartete Schaufpiel blieb aus. Die noch in der Fabrst
befindlichen Arbßitswilligen trauten sich nicht iheravS und
blieben in der Fabrik. Herr Fabrikinspektor Btttmann war
gestern Abend selbst bei der Fabrik, um sich sel'ber von «dem
Werha'lten der Arbeiter zu überzeugen. Während des ganzen
Mittags fanden unter seinem Vorsitze Verhandluntzen zwischen
Mn leitenden Persönlichkeiten der Fabrik nnd dem Arbeiter-
Ausschusse statt; die Herren bestehen jedoch auf den Bedingun-
gen des Aüfsichtsrats und der Arbeiterausschuß beruft sich auf
'das unter Zustimmung des Herrn Direktor Hamesfahr zu-
ftande gekonimene Uebereinkornmcn vor dem Gewerbegericht.
Iedenfalls wäre es sehr zn wünschen, daß die Bemühungen des
Herrn Fabrikinspektors zur Beilegung des Stretkes von Erfolg
higleitet sein möchten. Jm Ganzen arbeiten jetzt ungefähr
10 Mann. Fünf Mann aus Nürnberg, die gestern per Auto-
mobil am Bahnhof abgeholt werden sollten, schlugen sich seit-
ivärts in die Büfche, als sie von dem Strcike erfuhren, nnd das
Auto fuhr leer nach Hause.
Waldmichelbach, 27. März. (Vortrag.) Gestern,
Sonntag Nachmittag, versammelten sich im Hotckl „zum Oden-
wald" der Gewerbeverein, Kriegerverein und Flottenverein, nm
einem Bortrag des Direktors der Städt. Handelsfortbildüntzs-
schnle Mannhetm, Herrn Dr. Bernh. Weber, über das Thema:
„Wandlung der wirtschaftlichen Anfchauungen" Leizuwvhnen.
Herr Stetnbrnchbefitzer Lipp 'begrützte 'den Mannheimer Gast
nut 'herzlichen Worten, worauf dieser in lichtvollen, packenden
Ausfuhruntzen die aufmerksami lauschenden Anwefenden mit
feine.n fünfviertelstündigen Vortrag erfreute. Stürmtscher
Weifall lohnte den treffltchen Redner. Herr Fabrikdivektor
Jrschlinger daükte Namens der VerfammliiNT, die mit großer
Gegetstcruntz in das dem' Vortratzenden gewrdnieten' dreifache
Hoch einftiM'Mte.
Rastatt, 28. März. (S e l b st m o r d.) Jm A'btritt des
hiefigen Bahnhofs hat sich der 30 Jahre alte Wirt und Dre-
her Heinrich Ka'ltenbach von Maninheim, vermuilich
infolge ehelicher Zwistigkeiten, erschossen.
Freiburg, 29. März. (Todesfal l.) Montag Nachmit-
tag wurde Herr Ghmnasialprofessor Ludwig Be-Hrle unter
großer Beteiliguntz Letdtragender zu Grnöe getragen. Nahe-
zu vollzählig waren die LehrerkMegien der beiden Gymnasien
vertreten. Mit Professor Lüdwig Behrle ist ein rücksiiMs-
voller nnd gütiger Lehrer, ein äußerst anspruchlÄoser und be-
fch-eidener Mann seiner verantwortungSvollen Tätigkeit ent-
zogen worden. Wehrle war 1846 in Renchen geboren, wurde
1871 Lehramtspraktikant und 1874 Profcssor am Ghmnasium
in Werthetm. Jni gletcher Eize'nschaft wirkte er 1878—1882
am Gymnafinm in Konstanz urid weitere 7 Jahre an jenem in
Rastatt. Seit 1888, alfo feit 15 Jahren, lehrte er an unserm
Frei'bnrger Bertholdtzhmnafium mit Eifer nnd Pflichtrene.
Theater- und Kunstnachrichten.
II Heidelberg, 30. März. (Stadttheater.) Morgen
Freitag gölant als letzte Opernvorstellung in dieser Saison
„Die Zauberflöte" zur Aufführung. Mit ihr verabschiedet sich
an diesem Abend das gesamte Opernpersonal mit Ausnahme
Ler Damen Alsen und Sarti, welche für das nächste Jahr
engagiert sind.
Heidelberger Bereinsangelegenheiten.
a- Stenographen-Berein Stolze- Schrey. Am Schluß der
gestrtzen Motiz mich es heihen : Nach einer Berordnung des
Großh. Bad. Oberschnlrats darf in den ibadtfchen Schulen
nnr Stolze-Schreh nn'd Gadelsberger gelehrt
werden.
Handel und Berkehr.
Mann heim, 29. März Oberrbeimsche Bank —.—.B 107.50 G.
Rhein. Creditbank —.— B-, 143.50 G. Rhein. Hypothekenbank,
—B. 203.— G. Brauerei Kleinlein, Heidelberq —.— B,
200.—G. Schroedl'sche Brauerei, Heidelberg B. 200.— G.
Portland-Zementwerk Heldelberq 142.— B-. —.— G.
Herrenmühle vorm. C. Genz. Die gestrige Generalversamm-
lung, in welcher 11 Mtionäre mit 476 000 Mk. Aktienkapital
bertreten waren, genchmigte sämtliche Anträge der Verwal-
tung, die Verteilung einer Dividende von 4 Prozent, sowie den
Umbau der Mühle.
Körseu-Serilht vom 29. März 1905.
(Frankfurt.)
3°/, Deutsche Rstchsanl. 91.—
3'///° Dentsche Reichsanl. 101 70
3"/, Prcuß. Couso's 80 95
3'///° Prevß. Consols 10170
3abgest. Baden 100.05
Russische Staatsan!. 8810
Ungar. Staatsrente 98.55
1°/. äußere Argent. 1897 88 80
5"/» innere Mexikaner 51.10
Rhein. Kreditbank-Aktiev 143",
Oberrhein. Bank - Aktisn 107'/.
Heidelbg. Zement-Aktien 139'/.
Allg. Elektr.-Ges.-Akrin, S41-
Oesterr. Kredit-Aktien 213.75
Osstr. Staatsbahn-Aktien 14175
Oesterr. Südbahn-Mtien 17.10
4°/, H-idelbergcr v.1901 101 -
4"/, Mannheiiner v-1901 100.90
(L o n d o n.)
(Berlin.)
1'/-"/» Chinesen 96 30
Disvnco Komm.-Aktien 189 10
Deutsche Bank-AMen 248 50
Berl. Hand.-kü'.-Äktim 166 —
Darmst. Bank-Uktien 143.90
Dresdener Bank-Aktien 159 60
Nai.-Bank für D.-Aktien 128.70
Schaaffhaus. Bankv.-Aü. 145.20
Bochumer Gnß-Aktien 246.—
Dortmunder Union C.-Akt. 8910
Gelsenk. Bsrgw. - Aktien 221 60
Harpener Aktiw 109 60
Hibernia - Aktien — .—
Kölner Bergwcrk-Aktien 416 —
Lanra-Aüie.. 266 20
Privat-Diskoni 2'/,°/,
Reichsbouk-Diskont —
Geldsortrn
4°/, Japaner
85»/.
20 Franks-Stücke
16.31
Goerz Shares
7°/^
Dollars in Gold
.4.19'-
Gedrüd Shareö
Engl. Ssvereigns
20.41
Great Fingall Shareö
Oesterr. Noten
85.25
Jvauhoe Shares
Rnsstsche Noten
215.—
BalLimoreu.Ohio Shares 112.—
Amerikanische Noten
4 20
Cauada Vacific Shares
152',^
Enqlische Noten
20.46
Wasserstandsnachrichte«.
N e ckar.
Rh e in.
Seidelberq 30.. 2 34 —
018 m
LauterburK. 29. 4,35 ft- 0,37 m
Heilbronn, 29., 1,68 —
0 04m
Maxau 29. 4.46 -ft 0,34 w
Mannbeim 29 4,00 —
0,16 w
Mannheim. 29. 4 00 P 0,24 w
Literarisches.
*— Zuni Sommertagszug am kommenden Sonntag sind :n
dem bekannten Kunstverlage von E'dmunb von Kö-
nig zwei nette Postkarten erschienen, von üenen die eine den
Originaltext ides Sommertagsliedes enthält. Wir können die
Ansichtskarten zum Verschicken an Freunde u. Bekannte bestens
empfehlen.
Der Krieg iu Ostafien.
-— Ein hochstchender preußischer Offizier entwickelt
über die Luge cmf dem K r i s g Z s cha u p I a tz uud
dieF r i e d e n s a u s s i ch te u folgsnd'e von der „Frank-
ftirter Zeituug" wisd-ergeg'chiensn Ansichten:
„E.s unterliegt sür mich keiuem Zweifel, daß der
F r i -e d e n s s ch I u tz näher i st, als man iu Rußland
Wort haben will. Mit dem Ausgaug der Schlacht von
Mukdsu wor schoni der Feldzug endgültig für
die Russeu verIoren. Wäre Mukden eine grotze
F-estuug wie Metz, so würdeu' sich dort die Ereignisse nach
St. Privat uud Wonville wisdecholen uud Kuro-
patkin das Schicksal Bazaine's und seiner Armee teilen.
Mit dem Verlnst von Mukderr ist aber auch Charbin
verloren und mit dem Fall von Charbin ist auch Wladi-
w o st o k unhaltbar und ohne Bedeutnng geworden, wenn
es auch möglich sein mag, dah sich die Seefestung nach
dem Beispiel Colbergs bis zum Friedensschlutz hält.
Oyama wird durch einen linken Flankenabmarsch bei
gleichzeitigsm frontalen Scheinangriff Linewitsch, der
kaum mehr als 80 000 Mann verw'endungsfähiger Trnp-
pen haben dürfte, aus der Charbinstellung herausmanö-
verieren, und wie unid wo will dann, nachdsm Charbin
verloren ist, der russische Oberkommandant die angeblich
zu mobilisierendMi neuen 400 000 Mann in der Mant-
schurei versammeln? ChaMn ist der öslli-chste Pnnkt, der
genügsnd grotze Weisanlagen, Debarkationsrampen und
alle zur Konzentrierung und znr Verpflegung einer gro-
ßen Arm-es notwendigen Vorhedingungen vsreimigt. Man
kann nicht ein Heer von ftrst einer halben Million auf
freiem Felde längs dss Bahndammes ausschiffen uad
operationsfähig machen, und der ncichste russischs Stütz-
punkt, Jrkutsk, ist nahezu zweitanjend Kilometer ent-
fernt.
Jch will gern glauben, daß es öcr lestenden
St. Petersburg trotzdem ernst dam't ist, "re st-
ckung von neuen Hunderttausendsn dnrchzusuyr das
selbsi dann noch nicht Frieden zu schlietzen, ^
Bulftsche Geschwader von der Flotte Togo s ostsee'
sein wird. Denn daß von der erstsn und ^esteu
flotte nur ganz vereinzelte Schiffe wieder nach ^ ibniand,
zurückgelangen werden, daran zwcifelt doch u
umso weniger, als nicht dsr mindeste Anlaß zu
optimisftschen Beurteilung der Zustände in dsr !
Marinr als denen in dem Landhesr besteht-^
dererseits/.Rnßland diesen letzten Trumpf aus>ch < , diss
die Flotte nicht jetzt znrückrufen kann. ist ein Oie
Prestiges. Ä>arge'
Petersburg, 29. März. General -i
witsch meldet dem Genevalstab unwrin heuftll . xjn-
Jn den Reihen unsever Armee ist keine Deränderi
getreten. General Linewitsch besichtigt.e
pen der 2. Armee; ihre Haltung ist ausgezerchU'e '
Petersburg, 29. März. Dsr P-nersouio^ ^
legraphen-Agentur wird aus Sitjasu von ^ ^ pn«
mantschnrischLN Armes gsmeldet: Die Fapa n
ternahmen in der letzten Woch-e krinsn Vormorü,^
Hauptkrästs sind bei Tieling konzsirtrisrt, die ioor'/
Kangau. pet'
London, 29. März. Tas Reuter'sche Bureau^^
öffentlicht ein Telegramm aus Pelrrsburg, ^ -
Rvßland einen allgemeinen U mr i tz der ^ e" * ^ ^ jt
gengegeben habe, unter denen Rußland . ^ ^ -
würe, in Friedensverhandlungeu ch^strdig
tretcn. Gestern Mend hat anscheinend
verlautet, datz Dank den gnten Dienstcn der V e
tcn Staate« und Fxankrxichs die o
frage praktische Gestalt angenommrn habe. . , « he-
London, 29. März. Der „Daily ^hr^P^ chM
hauptet ans bester Quelle zu wtssen, daß die
Rcgiernng auf einer KriegsenlschädigU - ftjr
100 Millionen Pfund Sterling -ils HauptbediuS
den Abschluß des Friedens bestchen wird. .^^-stattft
London, 29. März. Der Pariser B-erickM> ^
der „Daily Mail" möldet seinem Blafte, daß dw
Regierung bei der ffanzöisischen Regierung ^ ipit
habe, -ob Frankreich geneigt wäre, Unterhaüdlunö
Japan betreffs des F r i e de n s s chl u s! ^ ^Mlcas^
knüpfen. Der französische Minister des Aeutzeru
teiltc der russischen Regternng mit, daß er '"'ftsch^V
hei-antreten werde, falls er die llnterstützung der e 9
Negiernng erlangen sollte. Ohne dre Unterstützu
lands will Delcasso nichts in di-eser AngelegenIM
nelimen. „ Ile'
Petersburg, 29. März. Dis Pstecsoum,^ .je
legraphen-Agentur erklärt dre Renrermcldung ^
Bereitwilligkeit zu F r i e d e n s v e r b a n o t i niR
für unri'chtig. Trotz der allgemftien Hinns^gu
Äbschlnsse des Krieges habe Rußland keine nis^
dingungen vorgeschlagen, auch solche BevinguuS
ausgearbestet.
Lke Zerlitr 5ckool os
ll»npl8lr»88S 84, 1 rrsppe.
Jnstitut zum Zwecke des Stu-
diums fremder Sprachen, für
Erwachsene, Herren u. Damen,
unter Oberleitung des Herrn
Pxoiessors
Ll. V. Lerlitr.
2vsi xsiävns LeLnillen »nk äsr k»ri8er l^vi
Franzöfis», Englisch, Ztalienisch, Russtsch. FP-n ....
Dcutsch für Ausländek: nur Lehrer der betreffc«" ^ ^ rü
Konversation ^ Korrespondenz ^'c^nko- ^
Ueber 230 Zweigschnlen. Prospekte gratisuZ)^^^^
Neueste Nachrichten. ^ hei^
Berlin, 29. März. Das Abgeordnetenhaus Z f'
den Gesetzentwurs betreffend Stillegu n g
cher- an die K o MM i s s i o n verwiesen, -csverE r
Aendernng des Berggesetzes betrefsend die
nisse zu beraten hat. Dann wurde in zweiter
Gesetzentwurf betreffend Schffdloshaltung ^
Hauscs Schleswig-H'olstein-Sonderbnrg-iNlrl^" ,
battrlcs angenommen. Aer ^
Berlin, 29. März. Der Delegiertsntag de
aibeiterkommission nahm eine i^ g e v
an, welck/e dieBerggesetznovelle sist ^ vor^.
gend erklärt, und statt des von der Regier ^ h e ii
schlagsnen sanitären Avbeitstages den A ch r t
tag fordert. Ferner wurde cine Entscki ^ ^ e ^
genommen, nach der die Arbeiter znr Ueb e distU;<
nack, vollendeter Schicht nicht vervslichtet wvr g Drv
Glogau, 29. Mävz. Das Kriogsgericht «>r
sion sollte heuts gsgen den Lentnant
H o
m e v
er
dec
vt>I
siS
7. Grenadierregiment in Liegnitz zu Gericht .xtcU
wegen Mitzbrauchs der Dienstgswalt zu bero" «-^gte
Der zur Zsit vom Dienste snspendicrte ccen,
tri
itt
zum Termin nicht erschienen. Es wnrde bft
Hattbefehl gsgen ihn Zu erlassen. ^ r i ^ Z'/t
Kiel, 29. März. Prinzessi, n Se'' gevb
am 1. April eine Reise nach R u tz l a n .^pilen
6 Wochen in Petersbnrg und Moskau U ; ch ^
Mitte Mai heimzukehren. Prinz H ^ r tzsrei^ ^
seine Gemahlin nach Rutzland beglssten
10. April die Heimreise antreten.
Cnde Mai s<-nE
'delt'st
'SoßL
über. Man spricht davon, daß die ^erwifto^^
prinzliche Hof nach Hemmelmark zum Krob^,
stin Sergius im Sommier einen längeren
Hcmmelmark abstatten wevde. . ENg^,.ss
Petcrsburg, 29. März. Heute snchte eme ^ ^^gest'«
etwa 800 Personen die aus 1 Uhr nachmstrog-
I
Iulie, Zuschneiderin bei H. Kreuder; 8. Feil Philipp, Schmied
bei C. Maquet; 10. Franz Karl, Mechaniker bei C. Maquet;
11. Gasta Wilhelm, Maler ^bei G. Hauck; 12. Giesübel Philipp,
Schneider b< i Georg Dieiners; 13. Groß August, Schneider,
freiwilliges Mitglieb; 14. Güthner Gustav, Schreiner bei E.
Zwick; 15. Heiß Konrad, Spengler bei Ph. Hiebeler; 16. Heck-
mann Christian, Buchdrucker bei E. Geisendörfer; 17. Horn
Andreas, Gipser bei Th. Heß; 18. Höschele Christian, Gipser
bei L. Moosbrugger; 19. Hulber Johann, Zimmermann bei E.
Waltz; 20. Koch Jul. Otto, Mctalldreher bei C. Maquet;
31. Krehl Jakob, Glafer bei Fr. Künzler; 22. Meier Konrad,
Dachdecker bei G. Zündorff; 23. Mattes Emil, Taglähner bei
L. MoosbrugMr; 24. Mülltzr Joseph, Glaser bei L. Barth;
25. Prager August, Schreiner bei A. Veth; 26. Rausch Karl,
Buchdrucker bei C. Pfeffer; 27. Schmidtberger Georg, Gipser
bei Georg Moll; 38. Schmidt Joh. Adam, Antoaltsgehilfe bei
E. Schott; 29. Schmidt Adam Maurer bei I. Remler;
30. Schneider Karl, Schriftsetzer bei I. Hörning; 31.. Schuster
Johann, Brauer in der Kronenbrauerei; 32. Schubach Adam,
Einkassierer bei E. Walter; 33. Stoffel Joseph, Zimmerer bei
-E. Hipp; 34. Spiegel David, Schriftsetzer bei C. Pfeffer;
86. Throm Gg., Brauer in der Aktienbrauerei; 36. Tfchamber
Sibilla, Verkäuferin bei Ph. Klar; 37. Vogt Franz, Speng-
ler bei I. Renkert Witwe; 38. Walther Georg, Former lbei A.
Hamm; 39. Walter Karl Jof., Maler bei Liesebectz u. Brückel;
40. Weihrauch Peter, Maurer bei Gebr. Sckmidt und 41. Weber
Johann, Schreiner bei I. Holl. Die nächste Aufgabe der Ge-
neralversammlung ist es nunmehr, einen neuen Kassenvorstand
zu wählen.
— Festgesetzte Entschädigung. Jn Ergänzung unserer neu-
lichen Notiz können wir heute mitteilen, daß Prof. Vulpius
berurteilt wurde, dem Patienten. der in seiner Klinik ein Bein
einbüßte, eine Kapitalsumme von 25 000 Mk. und eine jährliche
Rente von 1000 Mk. zu zahlen. Wie wir hören, wird Prof.
Vulpius beitn Oberlandesgericht Berufung einlegen.
)I( Selbstmorde. An den Sieben Linden erschoß sich
gestern der 17-jährige Kausmannslehrling einer hiesigen Wein-
handlung namens Spohrer. Er ist der Sohn eines hiesigen
Schreinermeisters. — Jn einem württembergischen Ort er -
fchoß sich gestern die Tochter des Dienstmanns Schwarz von
Schlierbach, die feither am hiesigen Stadttheater als Choristin
tätig war und zwar gemeinsam mit Leutnant Bloem aus
Mannheim.
Neckargemünd, 29. März. (E i n ge m e i n d un g von
Ä le i n ge mü n d.) Der Bürgerausschuß in Neckargemünd
stintmte der Etnverleibung von Kleingemünd zn.
Mannheim, 29. März. (Z u schweren Ausschrei-
tungen) kam> es gesteru Abend zwischen Streikenden und
Arbeitswilligen in der Pflügersgrundstraße. Vorarbetter Hei-
ling prützelte eineü kleinen Jungen, der sich damit tzaudierte,
mit der grotzen Menze Pfui zu schreien, als wieder ein paar
Avbeitswillitze anlangten. Einige Atbeiter stellten ihn hier-
über zur Rede uüd es kam zu einer Rauferei. Jm Nu hatte
fich eine gewaltige Menschenmenge angesammelt, die mtt jeder
Minute noch weiter anschwoll und den ganzen Verkehr hemmte.
'Die Polizei machte schließlich von der blanken Waffe Gebrauch.
Hierbei wurde der Bruder des Borarüeiters Hetling, ein Ar-
beitswilligcr, durch einen Säbelhieb über den Arm erheblich
Derletzt. Es 'dauerte über eine Stunde, bis sich die erregte
Menge zerstrent hatte.
Eine weitere Mittcilung in dieser Angelegenheit lautet:
Mannheim, 29. März. Der Streik in der Motorwagen-
fabrik von Benz u. Co. nimmt sehr bedcnkliche Formen an.
Die Polizeidirektion hat hente Mittag den 8 116 Str.-G.-B.
angefchlagen, welcher von Auflaut und Aufruhr handelt, und
fügt hinzu: Wir vertrauen auf die Bescmncnheit der Arbeiter-
schaft, daß sie selbft dazu beiträot, Ausschreitungen hintanzi:-
halten. Nachbem es in vergangener Nacht zu erheblichen Aus-
fchreitnngen oekommen, wir'd darauf aufmerksam gemacht, datz
grotze Anfammluugen von Menschen nicht geduldet werden kön-
nen. Jm Laufe des heutigen Tages wurde auf Requisition der
Firma berittene Geudarmerie an die Faorik entsandt und für
die Ilbendstunden von 6—10 Uhr wuÄen 70 'Schutzleute von
der Jnnenstabt nach dem Fabrikrevier beordert. Die Menge,
welche sich ge'stern Abend in der Nähe der Fabrik aufhielt, war
rioch weit größer als am vorhergehenden Abend, nur stand sie
nicht, sondern war durch die Aufforderiing der Schutzleute,
weiter zu gehen, in fortwährender Betvegung Die Streikenden
berhielten sich vollständig ruhig, wenn die Frauen und die
Kinder zu Haufe blieben, würden Szenen, wie sie bedauerlicher-
weise vorgestern Abend vorkamen, vermieden. Das Gejohle
und Gepseife, das auch gestern Abend wieder aus der Menge er-
tönte, rollführten nur Kinder, die fich sichtlich eine Freuoe
idaraus machten, die Polizei zu necken; ein berittener Gen-
darm reagierte dann auch daraüf, indem er auf dem Gehweg
vor 'der Benzschen Fabrik, wie ich aus eigener Wahrnehmung
beobachten konnte, einen Schwarm Kinder vor seinem Pserde
hertrieb. Der Anfchlag der Polizeidirektion hat ntcht berühigend
gewirkt. Es ging sogar das Gerücht, man habe auf dem
Kasernenplatze eine Kompanie marschbcreit aufgestellt. Gegen
7 Uhr kam ein Automobtl aus der Fabr.k mit zwei ArbeitS-
willigen; fie wurden mit Hochrufen und Pseifen empfangen.
Kurz vor 7 Uhr kamen die Arbeiter von Brcwn u. Boverie in
geschlossenem' Zuge; sie zerstreuten sich b--i der Fäorik auck
unter der Mengc, die um 7 Uhr ihre grötzte Stärke erreichte.
Unmut herrschte namentlich über den Chauffeur des „Arbeits-
Willigen"-Automobils, üem vor 3 Jahren ein schwerer Auti-
mobilunfall b->i Hsddesheim (Uebcrfahren eines Kindes) paf-
sierte und trotz Entgiehung der Konzession anf fünf Jahre
vorgestern Abend das Automobil lenkte, das eineu- Arbe'.'S-
willigen aus der Fabrik brachte und rücksichtslos in die Menge
hineinfuhr. Gegen halb 8 Uhr flaute das Menfchengewoge ab;
das erwartete Schaufpiel blieb aus. Die noch in der Fabrst
befindlichen Arbßitswilligen trauten sich nicht iheravS und
blieben in der Fabrik. Herr Fabrikinspektor Btttmann war
gestern Abend selbst bei der Fabrik, um sich sel'ber von «dem
Werha'lten der Arbeiter zu überzeugen. Während des ganzen
Mittags fanden unter seinem Vorsitze Verhandluntzen zwischen
Mn leitenden Persönlichkeiten der Fabrik nnd dem Arbeiter-
Ausschusse statt; die Herren bestehen jedoch auf den Bedingun-
gen des Aüfsichtsrats und der Arbeiterausschuß beruft sich auf
'das unter Zustimmung des Herrn Direktor Hamesfahr zu-
ftande gekonimene Uebereinkornmcn vor dem Gewerbegericht.
Iedenfalls wäre es sehr zn wünschen, daß die Bemühungen des
Herrn Fabrikinspektors zur Beilegung des Stretkes von Erfolg
higleitet sein möchten. Jm Ganzen arbeiten jetzt ungefähr
10 Mann. Fünf Mann aus Nürnberg, die gestern per Auto-
mobil am Bahnhof abgeholt werden sollten, schlugen sich seit-
ivärts in die Büfche, als sie von dem Strcike erfuhren, nnd das
Auto fuhr leer nach Hause.
Waldmichelbach, 27. März. (Vortrag.) Gestern,
Sonntag Nachmittag, versammelten sich im Hotckl „zum Oden-
wald" der Gewerbeverein, Kriegerverein und Flottenverein, nm
einem Bortrag des Direktors der Städt. Handelsfortbildüntzs-
schnle Mannhetm, Herrn Dr. Bernh. Weber, über das Thema:
„Wandlung der wirtschaftlichen Anfchauungen" Leizuwvhnen.
Herr Stetnbrnchbefitzer Lipp 'begrützte 'den Mannheimer Gast
nut 'herzlichen Worten, worauf dieser in lichtvollen, packenden
Ausfuhruntzen die aufmerksami lauschenden Anwefenden mit
feine.n fünfviertelstündigen Vortrag erfreute. Stürmtscher
Weifall lohnte den treffltchen Redner. Herr Fabrikdivektor
Jrschlinger daükte Namens der VerfammliiNT, die mit großer
Gegetstcruntz in das dem' Vortratzenden gewrdnieten' dreifache
Hoch einftiM'Mte.
Rastatt, 28. März. (S e l b st m o r d.) Jm A'btritt des
hiefigen Bahnhofs hat sich der 30 Jahre alte Wirt und Dre-
her Heinrich Ka'ltenbach von Maninheim, vermuilich
infolge ehelicher Zwistigkeiten, erschossen.
Freiburg, 29. März. (Todesfal l.) Montag Nachmit-
tag wurde Herr Ghmnasialprofessor Ludwig Be-Hrle unter
großer Beteiliguntz Letdtragender zu Grnöe getragen. Nahe-
zu vollzählig waren die LehrerkMegien der beiden Gymnasien
vertreten. Mit Professor Lüdwig Behrle ist ein rücksiiMs-
voller nnd gütiger Lehrer, ein äußerst anspruchlÄoser und be-
fch-eidener Mann seiner verantwortungSvollen Tätigkeit ent-
zogen worden. Wehrle war 1846 in Renchen geboren, wurde
1871 Lehramtspraktikant und 1874 Profcssor am Ghmnasium
in Werthetm. Jni gletcher Eize'nschaft wirkte er 1878—1882
am Gymnafinm in Konstanz urid weitere 7 Jahre an jenem in
Rastatt. Seit 1888, alfo feit 15 Jahren, lehrte er an unserm
Frei'bnrger Bertholdtzhmnafium mit Eifer nnd Pflichtrene.
Theater- und Kunstnachrichten.
II Heidelberg, 30. März. (Stadttheater.) Morgen
Freitag gölant als letzte Opernvorstellung in dieser Saison
„Die Zauberflöte" zur Aufführung. Mit ihr verabschiedet sich
an diesem Abend das gesamte Opernpersonal mit Ausnahme
Ler Damen Alsen und Sarti, welche für das nächste Jahr
engagiert sind.
Heidelberger Bereinsangelegenheiten.
a- Stenographen-Berein Stolze- Schrey. Am Schluß der
gestrtzen Motiz mich es heihen : Nach einer Berordnung des
Großh. Bad. Oberschnlrats darf in den ibadtfchen Schulen
nnr Stolze-Schreh nn'd Gadelsberger gelehrt
werden.
Handel und Berkehr.
Mann heim, 29. März Oberrbeimsche Bank —.—.B 107.50 G.
Rhein. Creditbank —.— B-, 143.50 G. Rhein. Hypothekenbank,
—B. 203.— G. Brauerei Kleinlein, Heidelberq —.— B,
200.—G. Schroedl'sche Brauerei, Heidelberg B. 200.— G.
Portland-Zementwerk Heldelberq 142.— B-. —.— G.
Herrenmühle vorm. C. Genz. Die gestrige Generalversamm-
lung, in welcher 11 Mtionäre mit 476 000 Mk. Aktienkapital
bertreten waren, genchmigte sämtliche Anträge der Verwal-
tung, die Verteilung einer Dividende von 4 Prozent, sowie den
Umbau der Mühle.
Körseu-Serilht vom 29. März 1905.
(Frankfurt.)
3°/, Deutsche Rstchsanl. 91.—
3'///° Dentsche Reichsanl. 101 70
3"/, Prcuß. Couso's 80 95
3'///° Prevß. Consols 10170
3abgest. Baden 100.05
Russische Staatsan!. 8810
Ungar. Staatsrente 98.55
1°/. äußere Argent. 1897 88 80
5"/» innere Mexikaner 51.10
Rhein. Kreditbank-Aktiev 143",
Oberrhein. Bank - Aktisn 107'/.
Heidelbg. Zement-Aktien 139'/.
Allg. Elektr.-Ges.-Akrin, S41-
Oesterr. Kredit-Aktien 213.75
Osstr. Staatsbahn-Aktien 14175
Oesterr. Südbahn-Mtien 17.10
4°/, H-idelbergcr v.1901 101 -
4"/, Mannheiiner v-1901 100.90
(L o n d o n.)
(Berlin.)
1'/-"/» Chinesen 96 30
Disvnco Komm.-Aktien 189 10
Deutsche Bank-AMen 248 50
Berl. Hand.-kü'.-Äktim 166 —
Darmst. Bank-Uktien 143.90
Dresdener Bank-Aktien 159 60
Nai.-Bank für D.-Aktien 128.70
Schaaffhaus. Bankv.-Aü. 145.20
Bochumer Gnß-Aktien 246.—
Dortmunder Union C.-Akt. 8910
Gelsenk. Bsrgw. - Aktien 221 60
Harpener Aktiw 109 60
Hibernia - Aktien — .—
Kölner Bergwcrk-Aktien 416 —
Lanra-Aüie.. 266 20
Privat-Diskoni 2'/,°/,
Reichsbouk-Diskont —
Geldsortrn
4°/, Japaner
85»/.
20 Franks-Stücke
16.31
Goerz Shares
7°/^
Dollars in Gold
.4.19'-
Gedrüd Shareö
Engl. Ssvereigns
20.41
Great Fingall Shareö
Oesterr. Noten
85.25
Jvauhoe Shares
Rnsstsche Noten
215.—
BalLimoreu.Ohio Shares 112.—
Amerikanische Noten
4 20
Cauada Vacific Shares
152',^
Enqlische Noten
20.46
Wasserstandsnachrichte«.
N e ckar.
Rh e in.
Seidelberq 30.. 2 34 —
018 m
LauterburK. 29. 4,35 ft- 0,37 m
Heilbronn, 29., 1,68 —
0 04m
Maxau 29. 4.46 -ft 0,34 w
Mannbeim 29 4,00 —
0,16 w
Mannheim. 29. 4 00 P 0,24 w
Literarisches.
*— Zuni Sommertagszug am kommenden Sonntag sind :n
dem bekannten Kunstverlage von E'dmunb von Kö-
nig zwei nette Postkarten erschienen, von üenen die eine den
Originaltext ides Sommertagsliedes enthält. Wir können die
Ansichtskarten zum Verschicken an Freunde u. Bekannte bestens
empfehlen.
Der Krieg iu Ostafien.
-— Ein hochstchender preußischer Offizier entwickelt
über die Luge cmf dem K r i s g Z s cha u p I a tz uud
dieF r i e d e n s a u s s i ch te u folgsnd'e von der „Frank-
ftirter Zeituug" wisd-ergeg'chiensn Ansichten:
„E.s unterliegt sür mich keiuem Zweifel, daß der
F r i -e d e n s s ch I u tz näher i st, als man iu Rußland
Wort haben will. Mit dem Ausgaug der Schlacht von
Mukdsu wor schoni der Feldzug endgültig für
die Russeu verIoren. Wäre Mukden eine grotze
F-estuug wie Metz, so würdeu' sich dort die Ereignisse nach
St. Privat uud Wonville wisdecholen uud Kuro-
patkin das Schicksal Bazaine's und seiner Armee teilen.
Mit dem Verlnst von Mukderr ist aber auch Charbin
verloren und mit dem Fall von Charbin ist auch Wladi-
w o st o k unhaltbar und ohne Bedeutnng geworden, wenn
es auch möglich sein mag, dah sich die Seefestung nach
dem Beispiel Colbergs bis zum Friedensschlutz hält.
Oyama wird durch einen linken Flankenabmarsch bei
gleichzeitigsm frontalen Scheinangriff Linewitsch, der
kaum mehr als 80 000 Mann verw'endungsfähiger Trnp-
pen haben dürfte, aus der Charbinstellung herausmanö-
verieren, und wie unid wo will dann, nachdsm Charbin
verloren ist, der russische Oberkommandant die angeblich
zu mobilisierendMi neuen 400 000 Mann in der Mant-
schurei versammeln? ChaMn ist der öslli-chste Pnnkt, der
genügsnd grotze Weisanlagen, Debarkationsrampen und
alle zur Konzentrierung und znr Verpflegung einer gro-
ßen Arm-es notwendigen Vorhedingungen vsreimigt. Man
kann nicht ein Heer von ftrst einer halben Million auf
freiem Felde längs dss Bahndammes ausschiffen uad
operationsfähig machen, und der ncichste russischs Stütz-
punkt, Jrkutsk, ist nahezu zweitanjend Kilometer ent-
fernt.
Jch will gern glauben, daß es öcr lestenden
St. Petersburg trotzdem ernst dam't ist, "re st-
ckung von neuen Hunderttausendsn dnrchzusuyr das
selbsi dann noch nicht Frieden zu schlietzen, ^
Bulftsche Geschwader von der Flotte Togo s ostsee'
sein wird. Denn daß von der erstsn und ^esteu
flotte nur ganz vereinzelte Schiffe wieder nach ^ ibniand,
zurückgelangen werden, daran zwcifelt doch u
umso weniger, als nicht dsr mindeste Anlaß zu
optimisftschen Beurteilung der Zustände in dsr !
Marinr als denen in dem Landhesr besteht-^
dererseits/.Rnßland diesen letzten Trumpf aus>ch < , diss
die Flotte nicht jetzt znrückrufen kann. ist ein Oie
Prestiges. Ä>arge'
Petersburg, 29. März. General -i
witsch meldet dem Genevalstab unwrin heuftll . xjn-
Jn den Reihen unsever Armee ist keine Deränderi
getreten. General Linewitsch besichtigt.e
pen der 2. Armee; ihre Haltung ist ausgezerchU'e '
Petersburg, 29. März. Dsr P-nersouio^ ^
legraphen-Agentur wird aus Sitjasu von ^ ^ pn«
mantschnrischLN Armes gsmeldet: Die Fapa n
ternahmen in der letzten Woch-e krinsn Vormorü,^
Hauptkrästs sind bei Tieling konzsirtrisrt, die ioor'/
Kangau. pet'
London, 29. März. Tas Reuter'sche Bureau^^
öffentlicht ein Telegramm aus Pelrrsburg, ^ -
Rvßland einen allgemeinen U mr i tz der ^ e" * ^ ^ jt
gengegeben habe, unter denen Rußland . ^ ^ -
würe, in Friedensverhandlungeu ch^strdig
tretcn. Gestern Mend hat anscheinend
verlautet, datz Dank den gnten Dienstcn der V e
tcn Staate« und Fxankrxichs die o
frage praktische Gestalt angenommrn habe. . , « he-
London, 29. März. Der „Daily ^hr^P^ chM
hauptet ans bester Quelle zu wtssen, daß die
Rcgiernng auf einer KriegsenlschädigU - ftjr
100 Millionen Pfund Sterling -ils HauptbediuS
den Abschluß des Friedens bestchen wird. .^^-stattft
London, 29. März. Der Pariser B-erickM> ^
der „Daily Mail" möldet seinem Blafte, daß dw
Regierung bei der ffanzöisischen Regierung ^ ipit
habe, -ob Frankreich geneigt wäre, Unterhaüdlunö
Japan betreffs des F r i e de n s s chl u s! ^ ^Mlcas^
knüpfen. Der französische Minister des Aeutzeru
teiltc der russischen Regternng mit, daß er '"'ftsch^V
hei-antreten werde, falls er die llnterstützung der e 9
Negiernng erlangen sollte. Ohne dre Unterstützu
lands will Delcasso nichts in di-eser AngelegenIM
nelimen. „ Ile'
Petersburg, 29. März. Dis Pstecsoum,^ .je
legraphen-Agentur erklärt dre Renrermcldung ^
Bereitwilligkeit zu F r i e d e n s v e r b a n o t i niR
für unri'chtig. Trotz der allgemftien Hinns^gu
Äbschlnsse des Krieges habe Rußland keine nis^
dingungen vorgeschlagen, auch solche BevinguuS
ausgearbestet.
Lke Zerlitr 5ckool os
ll»npl8lr»88S 84, 1 rrsppe.
Jnstitut zum Zwecke des Stu-
diums fremder Sprachen, für
Erwachsene, Herren u. Damen,
unter Oberleitung des Herrn
Pxoiessors
Ll. V. Lerlitr.
2vsi xsiävns LeLnillen »nk äsr k»ri8er l^vi
Franzöfis», Englisch, Ztalienisch, Russtsch. FP-n ....
Dcutsch für Ausländek: nur Lehrer der betreffc«" ^ ^ rü
Konversation ^ Korrespondenz ^'c^nko- ^
Ueber 230 Zweigschnlen. Prospekte gratisuZ)^^^^
Neueste Nachrichten. ^ hei^
Berlin, 29. März. Das Abgeordnetenhaus Z f'
den Gesetzentwurs betreffend Stillegu n g
cher- an die K o MM i s s i o n verwiesen, -csverE r
Aendernng des Berggesetzes betrefsend die
nisse zu beraten hat. Dann wurde in zweiter
Gesetzentwurf betreffend Schffdloshaltung ^
Hauscs Schleswig-H'olstein-Sonderbnrg-iNlrl^" ,
battrlcs angenommen. Aer ^
Berlin, 29. März. Der Delegiertsntag de
aibeiterkommission nahm eine i^ g e v
an, welck/e dieBerggesetznovelle sist ^ vor^.
gend erklärt, und statt des von der Regier ^ h e ii
schlagsnen sanitären Avbeitstages den A ch r t
tag fordert. Ferner wurde cine Entscki ^ ^ e ^
genommen, nach der die Arbeiter znr Ueb e distU;<
nack, vollendeter Schicht nicht vervslichtet wvr g Drv
Glogau, 29. Mävz. Das Kriogsgericht «>r
sion sollte heuts gsgen den Lentnant
H o
m e v
er
dec
vt>I
siS
7. Grenadierregiment in Liegnitz zu Gericht .xtcU
wegen Mitzbrauchs der Dienstgswalt zu bero" «-^gte
Der zur Zsit vom Dienste snspendicrte ccen,
tri
itt
zum Termin nicht erschienen. Es wnrde bft
Hattbefehl gsgen ihn Zu erlassen. ^ r i ^ Z'/t
Kiel, 29. März. Prinzessi, n Se'' gevb
am 1. April eine Reise nach R u tz l a n .^pilen
6 Wochen in Petersbnrg und Moskau U ; ch ^
Mitte Mai heimzukehren. Prinz H ^ r tzsrei^ ^
seine Gemahlin nach Rutzland beglssten
10. April die Heimreise antreten.
Cnde Mai s<-nE
'delt'st
'SoßL
über. Man spricht davon, daß die ^erwifto^^
prinzliche Hof nach Hemmelmark zum Krob^,
stin Sergius im Sommier einen längeren
Hcmmelmark abstatten wevde. . ENg^,.ss
Petcrsburg, 29. März. Heute snchte eme ^ ^^gest'«
etwa 800 Personen die aus 1 Uhr nachmstrog-
I