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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-125 (1. Mai 1905 - 29. Mai 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16473#0956

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die Listen der Nationalliberalen, Freistnnigen und Konserva-
tiven 1004—1009 Stimmen, auf die des Zentrums und der De-
mokratie 24lv—250 Stimmen.

Pforzheim, 5. Mai. (Einspruch gegen die Wahl
des 2. B ü r g e r m e i st e r s.) Da die Wahl e-ines Hweiten
Bürgermeisters ohne vorherige Ausschreibung gegen ein noch
bestehendes Ortsstatut verstotze, chatten Stadtöerordneter A.
Kayser und Gen. die Rechtsgülti-gkeit der Wahl des Herrn Dr.
Schlveickert zum 2. Würgermeister der Stadt angefochten. Herr
Rechtsanlvalt Dr. Ludwig Haas-Karlsruhe vcrtrat die Ein-
spracherheber, während der Stadtrat nicht erschienen -war. Er
hatte schristlich gegen die Anfechtung geltend gemacht, datz das
Ortsstatut keine rechtsverbindliche Kraft habe, da in ihm das
Ausschreiben- jeder Stelle iverlangt werde, während Dr. Haas
den Standpunkt vertrat, das; das Ortsstatut so lang 'Geltung
habe, als es nicht aufgehoben sei, ein Standpunkt, den auch der
Stadtrat geteilt habe, da er am gleichen Tage, da die Wahl
stattsand, dem Würgerausschutz ein neues Statut zur Beratung
vorlegte. Der Wezirksrat erllärte aber einstimmig die Wahl
für g ü l t i g.

O Engen, 5. Mai. (Ein betrübender Unglücks-
fall), dem ein junges, blühendes Menschenleben zum Opfer
gefallen ist, ereignete sich in der Kohler'schen Kiesgrube in
Welschingen. Der dort Leschäftigte 24-jähr.ige ledige Johann
Münzer wurde lt. „Heg. Erz." durch' herunterstürzendes zu-
sammenhängendes Geröll verschüttet und erdrückt, so dah der
Tod sofort eintrat.

ll' Freiburg, 5. Mai. (Die Lohnbewegung der
Schuhmacher) hat einen friedlichen Ausgleich gcfunden. Die
Jnnung zeigte Entgegenkommen und gewährte auf neue Ar-
beiten eine Lohnerhöhung von 15 Prozent. Wr Reparaturen
sind mit einigen Ausnahmen die alten Löhne geblieben. Die
Arbeitszeit fand insofern Veränderung, daß auch für den Win-
ter die anderthalbstündige Mittagspause festgesetzt ist. Betreffs
der Werkstattverhältnisse enthält der neue Tarif einen Passus,
wonach die Arbeitsstelle jeden Morgen gereinigt sein mutz.
Auch soll kein Gesclle mehr gezwungen werden, beim Meister
Kost und Logis zu nehmen. Die neue Vereinbarung ist mit dem
1. Mai in Kraft getreten.

Hanbel und Berkehr.

Monnbeim, 5. Mai, Overrheiniiche Bank 109. -. B 108.50 G.
Rhein. Creditbank B.. 144.40 G. Rbein. Hypotbekenbank

—B 205.50 G- Brauerei Klelnlein, Heldelberg —.— B.
200.—G. Schro dl'sche Brauere- —B.. 205.— G. Vortland-
Zementwerk Heidelberg — — B.. 136.50 G.

Deutsche Holzwarenfabrik G. m. b. H., Mannheim-Wieb-
lmgen. Nach etner Veröffentlichung des Konkursverwalters
beträgt die Summe der bevorrechtigten Forderungen 117 Mk
der nicht bevorrechtisten 329145 Mk, u-nd der verfügbare Maf-
fenbestand 19 866 Mk.

str (0 Heidell.-^ - Mai. (Marktpreise.) Heu, per
Zenrner 2.80—3.00 Mk., Kornstroh 2.20—2.50, gem. Stroh
1.80—2.00, gelbe Kartosfeln 3.20—3.30, Salatkartosfeln 5.80 bis
6.00, Butter in Ballen 1.05—1.10, dos Pfund 1.20—1.25, Spar-
geln 30—50, Zwiebeln 10—12, Knoblauch 35—40, Wohnen 80
bis 1.00, Erbsen 36—40, Gelbrüben 4—6, Schwarzwurzeln 45
bis 50, Eier, das Stück 6—7, 100 Stück 5.50-—5.80, Blumen-
kohl, pcr Stück 50—80, Kohlrabi 18—20, Woden-Kohlrabi 10
bis 12, Sellerie 6—10, Lauch 2—3, Rettich 3—5, Meerrettich
20—25, Gurken 30—50, Weihe Rüben 2—3, Rote Rüben 8—10,
Kopfsalat 10—12, Aepfel, das Stück 3—5, das Pfund 20—25,
Petersilie, Gebund 2—3, Schnittlauch 1—2, Radieschen 2—4/
Rhabarber 2—3, Mangold 1—2.

Börsen-Bericht vom 5. Mai 1905.

(Berlin.)

(F r a n k f u r t.)

3"/o Deutsche Reichsanl. 9^.2 >
3ll2»/<> Deutsche Reichsanl- 101.50
3"/o Preuß. Consols 90.50
3-/-°/o Prenß. Coniols 101.40
8'/-°/« abgest. Baden 100.—
4°/o Russische Staatsanl. 88.30
4"/o Nngar. Staatsrente 98. 0
4°/<> äußere Argent. 1897 88.80
5"/, innere Mexikaner 51.40
Rhein. Kreditbaak Aktien 144.5N
Oberrhein. Bank-Aktien 108.60
Heidelbg. Zement Äklien 137.—
Allg. Elektr.-Ges.-Aüien 238.50
Oesterr. Kredit-Akti-n 208.10
Oestr-Staatsbahn-Aktien 142.10
Oesterr. Südbahn-Akiien 16.20
4"/o Heidelberger v- 1901 100.30
4°/„ Mannheimer v 1901 —.—
(L o n b o n.)

4°/« Japoner 83°/,

Goerz Sharcs 3°/„

Geduld Shares 7'/2

Great Fingall Shares 7"/,,
Jvanhoe Sbares 7'°/.«

Baltimoreu.OhioShares 108.—
Canada Pocific Cbares 1501,

4ü-°/<> Chinesen 96.—

Diskonto Komm.-Aktien 188.70
Deutsche Bank-Aktien 237.40
Berl. Hand.-Ges.-Altien 167.—
Darmst. Bank-Aktien 141.60
Drcsdener Bank-Aktien 154.90
Nat-Bank für D. Aktien 128.50
Schaaffhaus. Bankv.-Akt. 144.60
Bochumer Gnß-Aktien 24510
Dortmnnder Union C.-Akt. 89.—

Getsenk. Bergw. Aktien

228.70

Hmpenel-Aktien

211.50

Hilbernia-Aktien

—.—

Kölner Bergwerk-Altien

423.—

Laura-Aktien

> 68.50

Privat-Diskont


Ncichsbank-Diskont

3°/„

Gelvsvrtr«.


20 Franks-Stncke

16.27

Dollars in Gold

4.1B/,

Engl. Sovereigns

20.41

Oesterr. Noten

6515

Russische Noten

215-

Amerikanische Noten

4.20

Englische Noten

20.45

Wasserstandsnachrichten.

N e ckar.

Heidelberg 6.. 140 — 0 03 -n
Heilbron« 5., 0,80 — 0 04 m
MaAnbeim 5., 4 39 -s- 0,09 m

Rh eiv.

Lanterburg. 5 4 64 — 0,02 m
Maxa« 5. 4 80 — 0,02 m
Mannhcim 5. 4 35 0,08 m

Der Krieg in Ostasien.

Berlin, 5. Mai. Die in verschisdenen Zeitungen
gebrachte Mitteitung von der beschlossenen Einstellung
der Tätigkeit desdeutfchenVereinstazaretts
vom Roten Kreuz sn Charbin am> 1. Juni 1905 entbehrt
'jeder Begründung.

Petersburg, 5. Mai. Neuerdings geht das Ge-
rücht, die Gesundheit Kuropatkins sei ernsttich er-
schüttert, sodaß er demnä'chst ganz- den Kriegsschauptatz
vertassen werde.

Nur an einer Stelle in ihrer Rolle scheint sie zu stocken.
Ein leichter vertegener Zug hnscht über ihr Gestcht. Ganz
flüchtig nur. Dann kommt das tiebenswürdige ironische
Lächeln wieder, das ihr niemand n-achmacht, und frisch
ktingen die paar Worte, die nicht herauswollten: ^,Mon
ami Lsop-old! .. Das Pubtikum und König Eduard
begriffen erst nicht. Aiber da erdröhnte ein herztiches
Lachen aus de»r zweiten Sperrsitzreihe, wo ein Herr mit
langem weißem Barte den Kopf hatb wend-et. Das herz-
tiche Lachen steckt den ganzen Saal an. Denn der Herr
im weißen Barte ist der König der Betgier, Leöpold,
der gerade aus Spanien eingetroffen war und sich noch
in strengerem Jnkognito als der engtisch-e Kollege in das
Theater eingeschlichen hatte.

Saigon, 5. Mai. Das r u s s i s ch e G e s ch w a-
d e r, das in Hohkohe nördtich 'der Kamranhbucht am 2.
d. M. vor Anker tag, beabsichtigte am Morgen des 3. d.
M. den Ankerptatz zu verlassen. Der russische Admirat
'hatte die französische Behörde davan in Kenntnis gesetzt.

Tokio , 5. Mai. Zu Ehren des' Prinzen Karl
Anton v o n H o h- e n z o l l e r n fand heute im kai-
serlichen Schtoß ein Frühftück statt. Der Kaiser, der we-
-gen Unwo-Hlseins nicht teitnehmen konnte, hatte den
Kronprinzen mit seiner Vertretung beauftragt.

Qie Zerliir 5ckss! ss Lwzusger.

Hsnplstrsss« 34, 1 Ikreppe.

Jnft.tut zurn Zwecke des Stu-
diums fremder Sprachen, für
Erwachsene, Herren u. Damen,
unter Oberleitung deS Herrn
Professors

U. v. LerUti!.
xoläv»« Ukcksiiivn »uk <l«r Lsrisvr ?keltan88le11nilx.
Französts-b, E»«lisch. Ztalienisch, Russtsch. Spanisch,
Dcutsch für Äu8>ä«ber: «ur Lehrer der t>etreff,nden Natio«.
Konversation Korrespondenz S Literatur
Ueber 230 Zweiqschulen. ist Prospekte gratis u. franko.

Neueste Nachrichten.

München, 5. Mai. Die Abendblätter metden: Die
hiesigen L a st f u h r w e r k s b e s i tz e r stellten den
Betrieb ein, weit der von ihnen vorgelegte Fnhr-
werkstarif vom Stadtbauamt und der Baumeifter-Jnnung
bisher nicht anerkannt w-orden ist. Die Zähl der Fuhr-
werksbesitzer beträgt 667.

Tüsscldorf, 5. Mai. Heute Mittag ist, der „Düsset-
dorfer Zeitung" zufolge, der gcheime Kommerzienrat Dr.
ing. 'Cart Lueg, Mitgtied des Herrenhauses, ge°
st orben. Dr. Lueg war einer der bekanntesten rheini-
schen Großindustriellen. Er war Generatdirektor der
Gute Hoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und
Hüttenbetrieb in Oberhausen und gehörte ferner dem
Aufsichtsrate verschiedenör hssdeutenden Gesellschaften an.

Berlin, 5. Mai. Die Stubentenschast der Char-
lottenburger Hochschule veranstaltete gestern einen
seterlichen Zug von dcr Hochschule zu itzrew Vereinshause.
Der Rektor der Universität hatte ihrem Äusfchutz öie bisher
inne gchabten Zirnmer in der Hochschule gekündigt und erklärt,
datz der Auszug innerhalb drei Tagen stattfinden müsse. Da-
raufhin bersammelten sich heute mehr als tausend Studenten
vor der Hochschule, die Zimmer wurden geräumt und d-ie Akten,
Fahnen usw. an die Einzelnen verteilt.

Wilhelmshaven, 5. Mai. Das Mschereitorp-edoboot
8 21 traf gestern in der Nordsee auf delltschem Gebiete
den englischen Fischereidampfer „Conger" an, be -
schlagnahmte ihn und brachte ihn gestern Albend in
Äen hiesigen Hafen ein. Die' Geräte wurden konfisziert.

Stockholm, 8. Mai. Der Versuch, eine sriedliche Verstän-
digung zwischcn den Arbeitgebern und den gewerkschaft-
lichen -Arbeitern des Waug-ewerbes zustande zu brin-
gen, ist mitzglückt. Jnsolgedessen ist die von dcm- Zentralcn
Arbcitgeberverband beschlossene Aussper 'rung der den- Ge-
werkschaften angehörigen Bauarbeiter in 'Kraft getreten. Die
Aussperrung erstreckt stch vorläufig auf 2000 Arbeiter.

Petersburg, 5. Mai. Auf dem Palewski-'Prospekt über-
fielen gestern Abend acht Arbeiter eincn im Dienst der gehei-
men politischen Polizei stehenden und wegen seiner Dcnun-
ziationen berüchtigtcn Menschen namcns Jmoljanof, schlu-
gen ihm den Schädel cin und lietzen ihn in seinem
Blute liegen. Da das Publikum- sür die Arbeiter -Partei er-
griff, konnten alle acht entkommen.

Paris, 8. Mai. Der „Lanterne" zufotge ist zwischen
DeIcass 6 und Rouvier ein ernster Konstikt
wegen der Einmischung Rouviers in die auswärtigen An-
gelegenheiten ausgebrochen.

Paris, 5. Mai. Der Royatist Beäudry d'Asson wurde
wegen Schmuggets von Zigarren und Zigaretten aus
Belgien nach Frankreich zu 700 Jranks -G e t d st r a f e
verurteilt. Auch wurde sofortige Beschtagnähme der Ware
angeordnet.

Petersburg, 5. Mai. Die Ministerkonserenz beschloß
in der Frage der Unterbrechung des Betriebs der H o ch -
schulen solgen'des: Bei den Hochschulen, die die Kurse
unterbrachen, finden keine Prüsungen statt; alle Hilss-
anstalten sür die Studierenden, wie gemeinsame Woh-
nungen, Speiseräume usw., -werden geschlossen. Für die
Vorlesungen in diesem Semester wird kein Honorar ge-
zah-tt. Falls die Hochschulen das Studium im Herbst
nicht wieder aufnehmen, sollen sie sofort geschlos-
s e n und alte Studenten und Professoren
e n t l a s s e n w e r d e n. .Dis Leiter der Hochschulen sol-
len Denkschristen über den Studienbetrieb ausarbeiten,
damit die vertorene Zeit wieder eingebracht werds; ferner
sollen sie behufs Erleichterung des Ueberganges der
Schuljugend anf die Hochschulen die Frage der Schlußprü-
fung an den hö-heren Lehranstalten prüfen. Diese Be-
schlüsse der Ministerkonferenz wurden am 29. Äpril vom
Kaiser bestätigt.

Moskau, 5. Mai. Die Moskauer M o n a r ch i st e n-
partei veröffenttichte ihr Programm. Es sei, so heißt
'es in demselben, die Aufgabe der P-artei, mit gesetzlichen
Mitteln die Beseitignng der innerenWirre n an-
zuftreben. Sollte 'der Kaiser die Anwendung streng
einheitlicher rationeller und fester Diktaturmaßnahmen
'für nötig finden, so sei die Partei bereit, die Regierung
zu unterstützen. Nach Beendigung der Wirren und der
Besiegung der Japaner breche dann der Zeit-
punkt sür Reformen an, wetch-e die unbeschränkte Setbst-
herrschaft noch mehr zu befestig-en un-d die orthodoxe Kirche
zu verherrtichen geeignet seien, der nationalen Kulturibee
im ganzen Reiche eine sreie Entwicklung geben, zur brei-
ten dezentralistischen Entwicklung des tokalen Wirtschasts-
'lebens durch ununterbrochene Fürsorg-e für das materielle
und geistige Woht der Bnuern und des Arbeiterstandes,

'durch Einbürgerung des Rechtszustandes und der Ord-
üung in Stadt, Land und- Schule, sowie durch die Vergrö-
'ßerung des bäuerlichen Grundbesitzes durch eine rationelle
Organisation der Usb-ersiedelung sühren und ein starkes
russisches Reich schasfen werden.

London, 6. Mai. Der König empfing heute Mittag den
Minister des Aeußern, Lord Lansdowne.

Zum Aufstand in Südwestafrika.

Bertin, 6. Mai. Ein Tetegramm aus Wind-
huk metdet: An Typhns gestorben: Reiter Hermann
Bauschke, einjährig-freiwilliger Gefreiter Withetm Ren-
ken, Reiter Max Moffchenbacher, geb. am 1. November
1880 zu Bamberg, früher GrenadierEegiment Nr. 110,
am 27. Aprit in der Krankensammelstelle Kubub; Reiter
Ernst Conrad, Reiter Konrad Schuster, Reiter Richard
Kaden.

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4 zst 18S ^. I):v nvnv8tvn dtonv »

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I Ueber 8 Lsngeneckert !

» ^slspLas SOL tt»ux»t8ti7»»»s 1SS f

Spejialtelegrmme iler „ßeillelberger Zeitvrg."

O München, 6. Mai. 'Jm Mo-rdprozetz Huber
brachte die gestrige Nachm-ittagsverhandlung gegen das Ehcpemr
Huber geradezn erdrückend belastendes Material, so-
datz Ler mit grotzer Mühe von der >StaatsanwältschaZ aufge-
stellte 'Jndizienbeweis nahezu geschlossen erscheint.

? Köln, 6. Mai. Eine von 300 Wirten besuchte
Versammlung beschloß, an die rheinisch-wesifätischen-
Brauereien heranzutreten, damit sie die Aussper -
rung der organtsierten Arbeiter zurücknehmen un'Ü
dauernden Frieden schließen.

O Effen (Ruhr), 6. Mai. Bei Altenessen wurde ein.
Schnellzug mit schweren Steinen llomüar-
diert. Personen- sind- nicht verletzt worden. Die Täter stnt»
entkommen.

Berlin, 6. Mai. Jrn kleinen Theater wnrde gestern
Maxim Gorki-s „Nachtasyl" znm- 500. Male aufge--
führt.

Berlin, 6. Mai. Der König vonSerbien hat das
Entlassungsgesnch des Ka-binetts-chess Nenadowitsch an-
genommen. Sem Rachfol-ger ist noch mcht ernannt. 3

Paris, 6. Mai. Der Petersbnrger Korrespondrnt des>
„Echo de Paris" bestätigt, datz der Zar beschloffen habe, zwei
Kammern von Wolksvertretern zu errichten. Beide
Kammern sollen an den Regierungsgeschäftcn teilnehmen. Das
kaiserliche Dekret werde am- 6. -Mai erscheinen, in welchem das
Datum der Einberufung der Kammern- auf den 1. Oktober fest-
gesetzt wird.

D Lemberg, 6. Mai. Nach einer Meldung ans Warschan
soll Generalgouverneur Maximowitsch gestern voin revolntio-
nären Komitee das Todesnrteil erhalten haben. Es sei
ihm dabei angekün-digt worden, datz das Urteil in seincr Woh-
nnng vollstreckt werden würde, um Unschuldige zu schonen.

0 Krakau, 6. Mai. Nach Meldnngen aus Warschau
wurden bei den Unrnhen am 3. und 4. Mai mehrere hundert
Personen verhastet. Die Soldaten >verfolgten die Fliehenden
bis in ihre Wohnungen nnd nah-men dort Leibesvisitationen
vor, wobei zahlreiche rcvolntionäre >Schriften, Waffen nnd
Explosivstoffe zn Tage gesördert wurden. Fünf Hausbesorger,
welche der Po-ligei bei den Ver'haftungen geholfen hatten,
Wurdew von den Revolutionären ermordet.

H Wien, 6. Mai. Auf Vertangen des deutschen Ge°
nevatkonsuls in Konstantinopel verhaftete die Wiener
Potizei den hier wohnenden Artisten Albert S-auer aus
Koburg, der in Konstantinopel seins 17jährige Tochker
an einen türkischen Pascha um 24 000 Kronen ver-
kauft hatte. Der Pascha s-chickte Saner 'die Tochter nach
einiger Zeit zurück. Dieser v-erweigerte die Annahme und
behauptete, der Pascha habe vsrsprochen,^ie zu heiraten,
Vater und Tochter wurden h-ierauf aus Konstantinopel
aus-gewiesen und beim deutschen Generalkonsutat wur'de
Anzeige wegen Erpressung erstattet, da Sauer dem-
Pascha die Tochter bedingungslos übergeben hatte. Das
deutsche Generalkonsnlat verantaßte hierauf die Derhaf-
tung Sauers.

8 Rom, 6. Mai. Dank der Bemühungen des Abvo-
katen Mattarol in Florenz, des Vertreters des Königs
von Sachsen, ist gwischen 'dem König und der Gräsi n
Montignoso einAbkommen getroffen worden,
wonach die Gräsin die kleine Prinz'esfin noch einige Zeit
behält und eine erhöhte Apanage bezieht. Dagegen ver-
zichtet die Gräfin auf die sächsische Staatsangehörigkeit.
Ueber den Zeitpunkt des- Wiedersehens der übrigen
Kinder wurden -ebensalls Abmachungen getroffen.

Verantwortlich sür den redaktionellen T«il K. M»ntua, für
den Jnseratenteil P. Bolz, beide in Heidelberg.

stof-Möbelfabrilr L. Z.

L4 » nn ks 1N», O S, S.

Inbsber- r. I. peter una kwll Krautv.

NrkMtM kür UükmmM-kjllrietltnnM

nller 8tilartei>, einknelwter, wis rviclixter äuxlükriiii».
tVeltsns^tellnnA 8t. Iwni« 1904 vslüsss LLsÄLtUs»

karl vlNMriv

Sriiokenstr. 23 ützjMtzrK-ssMIl!l<M t°>N".°n 8A

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kür

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