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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-125 (1. Mai 1905 - 29. Mai 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16473#1117

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Samstag. 27. Mai 1905.

Zweites Vlatt.

47. Jahrgang. — Nr. 124.

§

^scheint täglich, Sonntags ausgenommen.

Preis mit FamikienNättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei ber Expcdition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg.
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öestimmtcn 'Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anfchlagstcllen. Fernspr. 82.

Köng Alfons nnd die Keher.

lich Augenblick, da 'der junge König von Spanien

s^lue ersts Auslandsreise anzutreten, wirbelt
i^and o^bssionelle Kundgebung des Monarchen in seinem
OiÄ Staub auf, und ebenso ist sie gegeignet, im
I^lrfte Beachtung hervorMrufen. Der „Datbe-
Ändi ioigender: Jn Barcelona, der großen spanischen
chsch^^udlh ist eine protestantische, genauer anglika-
Itlt^o ^irche erbaut und kürzlich eingeweiht worden. Die
g^^o^utauen entrüsteten sichl bei diesem Anlaß heftig
die k-0 „Ketzgrei" und ersuchten die weltlichen Behörden,
Aiüiung des neuen Gotteshauses zu verhindern. Da
lchriou ^ iEbst in Spanien nicht gut zu erreichen war, so
dei- Barcelona, Kardinal Casanas,

worm er seinem Herzen Luft

^inei, Crzibisch-of vou Barcelona, Kardinal Casanas,
^iackn an deu König, worin er seinem Herzen Luft
Äip^o^ Und siehe da, der erhielt eine vvnr 1. ds. datierte

r-«..

>u öre er schleuuigst zu Nutz und Frornmen Aller
Kirchenblatte veröffentlichte. Der König

großem Jnteresse und tieser Sympathie ha'be ich
^ts "'^EiLen gelesen, das Ew. Eminenz unterm 22. v.
richf ^lch gerichtet haben und desseu Jnhalt die Nach-
^iEtigt, die mir fchon über die Abficht, in der
'Stadt Barcelona eine neue proteftantische
chahr zu eröffnen, zugegangen waren. Daß ich mit

zp ^ifer bernüht bin, diese Angeilogenheit entschieden

^ bs klar in dem Wort'laut des grundlegene
^irh'es und den späteren Ausführungsbestimmungen
dvx ^^grlegt ist, beweift die Tatsache, daß ich sie schon
liellt ^ireren Tagen im Ministerrat zur Erörterung ge-
^ehei einem Mißbrauch- zu steuern, der mit der be-
dex Gesetzgebung und den einstimmigen Gefühlen
^üschen- Nation unvereinbar ist. Als katholischer
öigeu^ unterwürfiger Sohn und> Gläubiger' der ein-
Kirche betrübt mich diefer neue Anschlag auf
^ouben uuserer Vorfahren nnd di-e Rüligion des
och dessen Schicksale mir die göttliche Vorschung
^ ^rtig anvertwut hat, tief, und' ich! zögere nicht,
«llxZ ^^rr Kardinal, die Versicherung zu gchen, daß ich
iNafy innerhalbl meiner Befugn-isse als verfassungs-
die^or Herrscher möglich iftz tun werde, damit meine

T^^riiirg die Pläne zerstöre, die Ew. Eininenz, deren

ich anflehe, dargestellt haben.Älfons XIII.

Hg^'erzu schxeibt „Neue Stuttg. TaM.": Der
ditzk '^l'Casanas hat dem König mit der Veröffentlichung
^istet ^chreibens den denkbar schlechtesten Dienst ge-
Plhg>' ,^it dem jungen Mann, der auf dem Throne
stichjK^ i'rs Zweiten sitzt, darf nmn ja schließlich wohl
llegx„^ustrenge ins Gericht gehen. Umfomehr ist man
K Kdrdinal erbittert, weil er sich nicht scheute, von
öff^ ^frguß fugendilichen Unverstandes für seine Zwecke
ip Gebrauch zn inachen. Die Regierung, die sich
die h f latale Lagc gebracht sicht, zumal im Hinblick auf
'.?rstchende Reise des Königs nach Paris und an den
englischen Hof, soll >de-m Erzbischof von
heitzf """ ihre Mißbilligung ausgdsprochen haben, uud es
-es Casanas wolle infolgedessen zurücktrsten. Ob

verhält, muß eiiistweilen da'hingestellt bleiben.

Heidelberger Kunstverein.

.. Df

Heidelberg, 27. Mai.

v - dieser Woche ncu ausgestellten Wilder sind zwar
f^^«It^,,°Pragent>en Werke, doch es sind immerhin einige gut
oarunter, welche man gern sehen wird. Die vier
vnvo^^'Ernngen von Fritz Thanlow in Paris- „Abend

. isch^'^?rden", „Ozeandampfer", „Schildwache" und „Nor-
Muhle" dürfen als originell -bezeichnet werden. Die
hdÄNdpA?ud die koloristische Ausführung diescr Radierungcn,
„Norwegischen Mühle" und des „Ozcandampfer
^^cfslw^^" Ünb vorzüglich gclungen. Die „Mühle" ist ein
.Res Winterbild, so recht in norwegischer Stimmung
« ^ü >i,'„?"ch daH Seestück bei starkem Wind ist eine tüchtige
stv dürfte >den Freunden der Knnst und der Marine
u« r, n n!» Oelbild „Bnchcnwald" von Caroline D i e ck-
.^nlt ^ döttingen sind die Bäume durchaus zufriedenstellend
lü^U Terrain des Wal'des ist eintönig und macht

jstNlferbaren Eindruck durch nur rötlich-braune Farbe.
^ves^ T.nldstin,mung natürlichcr zu gestaltcn, wäre es besser
t u dic Malerln hier und da etwas Gras oder Blu-

rjUgüuz-t "ow'Buden gemalt hättc, denn die Eintönigkeit wirkt
si hat andere Malerin, Hcilcne Müller in Neu-

^ 8ibt Gemälde mit vielen Sumpfblunien ausgestelltp

i, Zeugnis von vielem Geschmack und Gewandthcit
r>^N fein >5stfndung d<-r schönsten Farbcn; an dem Bild kann

<iu mc rhaben. Für die Malerei von H. Kreißig

j, ^ Üi unmöglich, >da der Gegenstand, „nur

anfgeklebt erscheint auf einem Felde, das fon-
jovasiÄ- hrt lst mit einer Menge nicht passender Farben.
K es künstlerisches Uebcrmalen wäre dem Btl'de sehr

v^.^ru^,. hübfches Bildchen ist das von S. Kern in

"Lschrt <,(„ Backofen", das, in> Ton und Kolorit gnt ans-
eins^^ angemessen lie'blichen Eindruck macht, troh der
Men Sitnation. Znm Schluß erwähnen wir noch

Deuisches Reich.

O l denburg , 24. Mui. Der k o m m a ndie -
r e n deGeneral des 10. Avmeekorps empfing gestern
den 'hiesigen S o z i a l i st e n f ü h r er Heitinann,
der ihm Beschwerden über eine Neihe fortgesetzter schwerer
SolÄ a t e n m i ß h a n d I u n g e n des' 91. Jnfanterie-
regiments unterbreitete. Die militärische Ilntersuchung
ist eing'Äeitet.

Hamüur g, 24. Pfai. Die heutige erfte Beratung
der Wahlrechtsvorlage dauerte fa'st fünf Stun-
den, bis gegen Mitternacht. Alle Fraktionen ließen durch
ihre Redn-er die Znstimmung entweder der Mnzen Frak-
tion oder ihrer großen Mehrhoit zur Vorlage erklären;
nur die Sogmldemokvatie lehnte scharf ab und verlangte
mindestens eine Ausschußberatung, von der indes keines-
wegs sicher ist, daß sie zugeftan'den wird Strack von der
Linken >gab die Vorbespröchung der Wahlrechtsänderung
in vertrauten ZnfamMenkiinften von Mitgliedern aller
Fraktionen' und die Unterrichtung des Senats von deni
bchandekten Thema zu; der Senat habe dann seinerseits
jedoch ganz allein gchandelt und die Dorlage selbft nie-
mand vorgelegt. Dr. Wolfsohn, der den Vorsitz der Frak-
tion der Rechten nichergelegt hat, verurteikte 'die Vorlage
für seine Person und im Namen einer kleinen Mindecheit
scharf, wch'l sie ohne Not Dolksrechte beschneide und ledig-
lich ein Kampfgefetz sei, aNstatt daß ein Ausgleich ange-
strebt werde. Die Bor'lage sei weit schlechter als die
Wahlrechte in Preußen und Sachfen. Der Abgeordnete
Semler evklärte, 'daß er an der Vorgdschichte der Dorlage
gänzlich unbeteiligt sei. Das „linke Zentrum", ließ seine
einhellige Zustimmung erklären, da liberale Jdeale denr
von der Sozialdemokratie bedrohten Staatswohl geopfert
werden miüßten. Der Senat empfahl die Dorlage, die in
maßvoller Weise den dr'ohen'den Gefahren begegne und
allen Parteien -eineu entsprecheriden Einfluß sichere.
Sch'li-eßlich> wurde die Beratung auf Montag vertagt. Die
Anna h m e der Vorlage mit großer Mchrheit ist g-öwiß.

Baden.

Karlsruhe, 25. Mai. Zu der Eifenbahn-
refornrfr a g e nchme» auch dis Zentrumsblätt-er offen
Stellung, nachdem man nun- durch den württembergtschen
Ei'senbah'nminister näh-ere Details vernomnien hat. Der
,,-Bad. Beobachter" schreibt:

Wir Wadencr wären mit dicser Reform dte Geleimten. Sie
ist sür uns, die wir viel zu fortschrittlich waren mit unferem
Kilometer'heft, cin saurer Apfel, in den wir freilich nur dann
beißen werden, wenn uns nichts emdcres übrig bleibt. Wenn
in BNden deshalb keine Begeisteruny hcrrfiht über die Reform,
bon 'der nur die Staatskassen vielleicht einen „Fortschritt" zu
erwarten haben, >dann ist cs kein Wun-der.

Das Organ des Budgetprästdenten der 2. .Kammer
(Abg. Gießler), das „N. M. Dolksbl.", wendet sich scharf
gegen dre Einführung der 4. Wagenklasse, der „preußische
Viehwogen", von-der die ba-dische Bevölkerung nichts wis-
sen wolle, und fä'hrt dann fort:

Die Hauptaufmerksamkeit wird darauf zu richten sein, daß
aus der Betriebsmittelgemeinfchaft keine Finanggemeinschaft
wird. Nach der Richtnng hin müssen vom Lan'dtage ernste
Maßnahmen nn'd zweckdienliche Vorkehrungen 'getroften wer-
dcn, und zwar aus dem Grun'de, wei>l eine eventuelle Fi-nang-

ztvei kleine Gemälde von W. RüdisühIi (Schweizcr), dessen
Waldbild scltsame Bäume enthält, deren Stämme mit allerhand
Farben, auch violett und hellarün, gemalt sind. Der Waldes-
saum hat zu scharfes Grün, was auch bei der Landschaft der
Fall ist, üMeich die Bäume da besier gemalt sind. Die bereitS
befprochenen intcrcsianten Bilder von H a r.d t bleiben wahr-
scheinlich noch vierzehn Tage in der Ausftellung, sodatz ein reger
Befuch bestens Zu empfehlcn ist.

W. Merkes v. Gendt.

Kleme ZeLLung.

— Freidcnker-Kongrcß in Paris. Jn die diesjAirige
R-eisezeit fällt für fvlche, die sich für 'das französifche Nach-
barvo'lk, feine Sprache nnd seine Pokitische Kämpfe in-
teressieren, eine Veranstaltung, Äe grohe Anzichnngs-
kraft ansüben wird. Es ist d-er internationale Frei-
denkerkongreß in Paris, der für bie erste Septe m-
berw -och e festgefetzt ist. Zwar international, wird die-
fer Kongreß vor -allen Dingen die französische Freidenker-
bewsgung wiederfpiegeln; gerade um bieser eine Anre»
gung nnd -eine Gelegcnh-eit Zur Entfaltung feiner Tätig-
keit zu gchcn, war der internationale Ko-ngreß dnrch Be-
schluh -des letztjährigen nach Paris v-erlegt worden. Der
letztjährige in R-o-m, über den znm Teil widersprechende
Artikel dnrch die deutsche Pr-efse gi-ng-en, hatte außer den
Anhängern d-er Freidenkerbewegun'g schr viele Reise-
lnstige nach dem Süden gerufen. Kein Wunder auch,
denn die itali-enischen Eisenbahnen hatten bis zu 60 Pro°
z-ent Preisermäßigung g-egeben. Unt-er der einzigen Be-

gemeinfchaft Brefche in d-ie Finanzhoheit 'der Einzelitaaten legen
wür'de. Hier liegt die Hauptgefahr dcr ncuen Abmachungen,
un!d hicr ist bei Zciten vorzubengen. Das- ist 'das politische
Problem, 'das zu gleicher Zcit mit >der Frage der Bctricbsmit-
tclgemeinschaft gelöst wer'den mnß. Was die vereinbarten Ta-
rife an'betrifft, so ist der für die dritte Klasse zu hoch Lemcsien.
Man darf hoffcn, daß, soweit Ba'den in Betracht kommt, seitens
'des Landtages ouch.nach üer Richtung 'hin die Sache so gestaltet
wird, daß der Fahrpreis sür die 3. Klassc ähnlich festgesetzt
w'iiid, wie das in Bayern jetzt schrm in Ausficht,ge-n-on>mcn ist.
Was das Verhalten der bädischen Vertretcr in der oben ge-
nannten Delegierten-versammlung der deutschen Vcrtoa>ltungcn
anbetrifft, so hätte es unserer Meinung nach ein festercs 'scin
müssen. Der Platz Badens war an Seite Baherns, wennyleich
nicht verschwiegen werden kann, daß -die Stellungnahmc Würt-
tcmbergs die Ba-dens se'hr erschwert hat. Es ist auch hicr, wie
schon ost, wenn es galt, ungere-chtfertigte Afpirationen des größ-
tcn Mnnidesstaates zurückzuwciscn, d-ie nnleidi-ge Erfchcinung
der Uneinigkeit Ider süddeutfchen Staaten zu beobachtcn gcwe-
sen. Wür'de 'Süddeutschland mit einem geschlossencn Prograni'm
der prcnßischen Cisenbahn'verwaltung gegenüber gctreten sein,
würde das Refnltat gweifelsohne cin ganz aüderes- gcwesen sein.

Zum Schluß seien noch aus einem Leit-artikel des
„Ba-d. Landsmann" einige „Kraftsprüche" angeführt:

Was man nicht hätte für möglich halten sollen, ist anfchei-
ncnid Tatsache gcwor'dcn; dic badifchcn Eiscnbahngrößen haben
vor Prcußen kapituliert, sie wollen das Kilometerheft gegen die
vicrte Wagcnklasse in Kauf geben. Bahern hat sich gewehrt
und -bleibt von' den „preutzischcn Viehwagen" verschont, Baiden
alber stand- getreu der Trädition der letzten Jahrgehntc anf
Preutzens Seite un-d so mußte auch unscr Nachbarland Würt-
temberg wohl pdcr nbel die 4. WageNklasse in Kaüf nehnien ...
Hätte Baben sich ans Baherns Seite gestcllt, so zögerte Würt-
temberg gewih nicht, das Gleiche zn tun und die süddeutsche
Eisenbahngemeinfchast wäre zwar noch nicht fertig, aber doch
angebahn-t gcwesen. Nnn geben wir unser Kilometcrhest her
und erhalten nichts däfür; wir werden in Zuknnst nicht billi-
gcr, sondern tcurer fahren. Die ganze sogenannte Reform be-
deutet einen Rückschritt. Das sieht felbst 'der „Merkur"
ein, -der -bckanntlich alles, was von Preußen kommt, für höchste
Weisheit hält . . . Was kann das badische Volk n-un 'gegen Liese
Mißachtung seiner Forderungen tun? Schreien, fchreien, nichts
als schreicn, daß cs hallt v-om Bvdensee bis znm Odentvald,
vom Kaiferstuhl bis zum Tanbergrund, daß es gellt mit Macht
durchs ganze Land -und wie-derhallt in Karlsruhe. Vielleicht
üibernimmt es dann ein Ministcr, nnfern allverehrien Landcs-
vater aufzuklären über hie Wünsche, die seine Untertanen be»
züglich der E'iscnbahnen habcn. Sind diese Wünschc zu Ohren
des Großherzogs gedrungen, so wird cr nie unb nimmcr seine
Zustimmung zu eincr Einrichtnng geben, dic dem badifchen
Volkc in tiefstcr Seele zuwider ist.

Elsaß-Lothringen.

M ö r ch i n g e n, 24. Mai. „Nachklän'ge" zu 'den
Kaifertagen finden sich! in der „Straßburger
Dürgerzeitung". Das Matt erzählt, daß die mi-
litärische Parade sehr -ernste Begleiterschei-
nungen mit sich 'brachte. Jn den Straßen
Mörchingens, in denen Daufende von Schulkindern
Spalier bildeten, kam es zeitweise zu Renkontres insokge
des unvorsichtigen militäri'schen Vor-gchens, daß selbst der
Gendarmerie die militärifche Schneid über die Hutschimr
ging. Sie versuchte mit wünschenswerter Rücksichtncchme
der Umstände foviel Unglück zu verhüten als ihr möglich
war. Trotzdem wurd-en verschieidenö Mal-e einz'elne
Kinder n i e d e r g e r i t t e n. Ein Mädchen aus Dieuze
soll lebensgefährliche Verletzungen erlitten h-aben, der
siöbenjährige Knabe -Engel aus der HinstNgermühIe, der
mit der Schnle Grvßtänchen h-erübergiekommen war, liegt

dingung, idie erste Eisenbahnstrecke vom Heimatort bezw.
von der GrenZe aus nach, Ram zu wählen, stand >dem
Kongreßteiluvhmer von Ro-m au-s ganz Jt-alien mrt dieser
Fahrpreisennäßigung für 8 W-o-chen offen. Wer auch- alle
staats- und- städtischen Mussen i-n Nom nnd anderwärts,
Nsapel, Pompeji üfw. hatten für die Ko-ngveßteilneh-mer
ihre Tore zum nnentgeltli-chen Eintritt geöffnet. Schade
daß dies in Deutschland nicht allgemein b-ekannt war. Es
wären sonst gewiß noch weit mchr Deutfche gekommen.
Ganz f-o splen-did wird Frankveich nU;t sein. Aber bereits
hat ldas Kongreßvorbereitungsb'ureau bei den Eisenbahnen
es erwirkt, -daß diese 60 Prozent Rabatt auf ihre Tartfe
geben. Anßerdem wier'den die Kongreßbesucher beim Be-
such von Museen und anderen öffentlichen Schenswür-
digkeiten ver'schiödene V-ortoile -genießen. Genanntes Bu-
reau (Vorsitzender Emil-e Eh-auvel-on, Paris V 6 Nne
CI-aude-B-ernard- 63) ist unablässig tätig, den Kongr-eß
aufs Veste Vorzub-ereitcn. Dorther muß man! sich auch- jetzt
fchon die Kongr-eßkarte (5 Frks.) beschaffen, nm beim Ein-
tritt ins iLa-nd -obengenanntc- Vorteile >g-enieß>en zu könn.en.

— Frankcnthal, 26. Mai. Die hiesige Strafkammer
verurteNe h-eute d-en Weinhändler Eugen Alphons S i e°
g -e l e wegien Weinf ä! I s ch n n g zu vier M o -
uaten Gefängnis unter Anrechnung v-on drei
Monaten Ilntersuchnngs'haft und- zu ein-er Geldstrafe von
1500 Mk., ferncr den Küfermeister Thomas Heneka wegen
wissentlicher Beihilfe zu 14 Tagen Gesängnis. Auch wurde-
auf Einzichung dcs Weines erkannt.
 
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