Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Januar bis Juni)

DOI chapter:
Nr. 138-150 (15. Juni 1905 - 30. Juni 1905)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.16473#1235

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Erstes Blatt

47. Jahrstaug. — Nr. 150.

Freitag. 30. Juni 1905.

^rscheint täglich, SonntagS auSgenommm. PrriS mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. auSschlietzlich Zustellgebühr.

^ti-eigenpreiS: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
^sbestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plackattafeln der Heidelberger Zeitung und den städtlskben Anscblagstellen. Fernsprecher 82.

Deutfches Reich.

^ Der Plan, einen Stipendien-FonÄs von
2, ^Ellionen zu sammeln, aus Äem> der Kaiser Offizieren
^llen gsvähren könne, ist tatsächlich trotz des entschie-
^"en WidLrfp-ruchs aus den verschiedensten politischen
llern noch nicht aufgegeben. Me agrarische
Tagesztg." schreibt: Wir müssen also mit der

rechnen, daß der ungöheuerlich. erscheinende Plan
Ci? r ^ bestand, sondern sogar Ausficht hat, zu einem
rsofgtz ^ kommen. Da müssen Mir denn doch an den
run^^ Reichskanzler appellieren und unsere Verwunde-
Iln^ ^ussprechen, daß er nicht sogleich diesen ganzen
g. ^chmungen in ihrem Anfange nachdrücklich entge-
ch,^?Eireten ift, um die Vollendung eines Versuchs zu ver-

der gegen alles verstößt, was bish-er preußische
deui'

'vrpZ n>ar.

k ^ Ueber die Refor m des IändIichlen Bau °
s. ? o r d n u n g s w e se n s beriet Vvr Kurzem eine be-
- ere Kommission des deutschen Vereins für Woh-
^E^^orm. Die Angelegenheit wird voraussichtlich
dem genannten Verein durch Eingaben an sämtliche
we-h^bgierungen Deutschlands zur Kenntnis gebracht
H ^ rn. Urich hat der Verein eine Eingabe um stärkere
h ^-^Kchung Fyrids der Jnvalididitäts- und Mlters-
^ ,?Rening zur Unterstützung der Erbauung von Klein-
s.^^geir an das Reichsamt des Jnnern, das Reichs-
^pcherungsamt und

^d deutsche Auffassung uber die Stellung des Offizier-

^brichtet.

die Landesversicherungsanstalten

Baden.

lin Sitzung des -badischen E i s e nb a h n r a t s

E am i. Angust in Konstanz statt.

Aufstellung eines 'gemLinsamen Kandidaten
^onservativen und des Bundes in Eppingen-Sins-
^eol, heu-te von dem Wahlstrategen d>es „Bad.
'dex mv-^öeichnet mit dem Zusa-tz, d-aß -die Stimmabgabe

^ex bei der letzten Reichs-tagswahl mit 74,9 Proz.

.,^HIberechrigten sich wie solgt verteilte: Zentrum
vm'r drozent, Nationalliherale 34 Prozent, Sozia'Ide-
11 Prozent, Konserv-ative 22,5 Prozent. Wenn
'üern ^Ebe und Zentrum zusa-mmenhalten, so haben sie
84,8 Prozent der abgegebenen Stimmen, und
Ichl, eirinial die Hilfe der Sozialdemo-kraten könnte den
onalliberalen, b-ezw. dem Block den Sieg gewährlei-
kg> Dabei ist jedoch zu berückstchtigen, daß gewiß manche
Wähler aus Folgeri-chtigk-eit den bish-erigen
lallo ^^^öard als i'hren Dertrauensmann nicht werden
batb^ wollen, der sich auch persönlich' vieler Sym-
c>ul ^kfreut. Aber jedenfalls müsfen die Mockliberalen

-s>.t wre -

^hrdet

-sx? ^hrer Hut sein, soust ist -der Wahlbezirk ernstlich ge-

Airs der Karlsruher Zeituug.

Wirkmig vom 1. Juli d. I. ab wurde dcn Postver-
Ui lr-,. ' - aohann Hölle in Grenzach, Karl Hilde-brand
"" ci-m, Dvminik Miller in Stettcn (Amt Lörrach)

Eiichtigung der elektrischen Bahn Heidel-
berg—Wiesloch.


de„ ü?-.^bt 1"^ elektrischc Eisenba-Hn Heidelbcrg—Wiesloch
bähcx ssh ber -Stadtgemcinde Heidcl-berg über. Man üars
§sitern den M'sitzcvgreifun-g bezci-chnen, wcnn

^Usses der Stadt, die Mitglieder 'des Bürgeraus-

smhrt Stadtrats, sanit einer Anzahl von Gästen eine

"ackü?^ dc» g-anzen- Bahnstrecke bis Wiesloch ausführtcn
D» Sta-dj 5 'm Zorn'schcn -Bicrkeller dortselbst bei cinem von
^U. ?c>rgebotencn Jmbitz das bedeutsame Ereignis feier-
^uptes Wm^""d1ichen Einladun-g des Hei-dclbergcr Stadtober-
?1isär G(.z sö! auher den Genanntcn gcfolgti der Landeskom-
ysUnr, Ob,-iü^"^ Pfistercr, dcr Referent im Eisenbahnministe-
imUrqFKräutcr, der Borst. der Bezirksbau-inspektion,
qs°U, ^s.^c>rstan-d der Wasser- und Stratzenbauinspek-

^. ^W.permann, der Direktor der Strahen- und
.^-berg rmd Mdie Würgermeister dcr Orte zwischcn Hei-
§srtrctcr Iz'Esloch, -der Bürgermeister 'von Kirchhcim und
zäbu.äil^ist. Bal-d nach 4 Uhr fuhr man in einem drei

Ertr-Q'Ä'NQ kT-si MiCll ship I><7

/l, Hei -delberg, 80. Juni.


Extrazug ab. -Wer an die Zeit, da die Elek-
im Gang- war, zurückdenkt, der

icit-dci,: " i'eht, wie sich dic von der Bahn berührten

-p?Sitgekeat.i„, ^^>ckelt haben. Am aller-meisten natürlich das
i.,Ecnvorsiavi iklhrbach, das heute schon den iEindruck ciner
werden u"d wohl tatsächlich zu einer

i,p onncn. -lber auch Üeimen und Nußloch -haben sehr

Häustr Landortcn sieht man eine Anzahl

inacstn ' schmuckcn, zum Teil villenartigen Ein-

^"stündiäcr i«lbst macht Fortschritte. Nach

emvti,,^ man dort cin. Bürgermeister

sen.ll sührte man^.'E Hs>idelberger an der Haltcstelle. Zu-
.Heil° Spaziergang nach der im- Bau begrif-

>l egecrnstalt aus. Diese Ansia!: wird mit der

und Johann- Spitzmüller in Pfullen-dvrf der Titel „Post-
sekretär" -verliehen.

— Statio-nsverwalter Gustav Lindenlaub in Pfullew-
dorf wurde unter Ernennung zum Betriebssekretär zur Zen-
tralverwaltung ver'setzt.

Karlsruhe, 29. Juni. T-ie 'G-roßherzogin traf
gestern Vormittvg 10 Uhr 2 Mnuten in 'Ach-ern ein und
besuchte von dort aus zu Wa-gen Frau von Harder in
Obersasbach, um dersetbeu nachträg'lich ihre Mückwünsche
zum vollend-eten 100. Lebensjahr-e p-ersönlich auszuspre-
chen. Aus der Rückfahrt nühm Jhre König-Iiche Hoheit
in Sasbach die Begrüßun-g der S-chüter der Erzichungsan-
statt des 'P-rätaten- Len-der und dessen Führun-g entgegen.
Nach h-alb 1 Uihr reiste die Großh-erzogin nach O-berkirch
und traf daselbst 1 IHr 10 Minuten ein. A-m Bahnhof
in Oberkirch wurde dieselbe von dem 'Amtsvvrstand, Ober-
amtmann Dr. Renner und dem Bürgermeister Geldreich
empsan-gen. Jh-re Königtiche Hoheit begab- sich zunäM
in die Aus-stellung der Jndustrieschulen und nahm dort
-die Begrüßun-g des Arauenvereins und einiger Mädchen
in Renchtäler Tracht entgeg-en. Hieran schloß sich die Be°
sichtigung Ler Ausstellun-g und 'die Vorst-ellung der aus-
wärtigen Vertreter der Frauenvereine und Prüfungs-
kom-missionen, sowie der Luisens-chülerinnen und dÄorier-
ten Dienstb-oten. Hieraus suhr Jhre Königliche H-oheit
nach dem Rohrbacher Ho-se zum 'B-es-uch -der Gräfin von
Erlach', ihrer srüheren Erzieherin. Nach -der Rückkehr be-
sich-ügte Jh-re Königliche Hoheit noch das Mädchenwais-en-
haus, die Kleinkindersch-ule und das Mdtische Spital.
Zum S-chluß besuchte Jh-re König-Iiche 'Hoheit den Frei-
herrn und die Freisrau vo-n Schäuenb-urg aus deren
Schtoß in Gaisbach und nahm dort d-en Tee. Nach. h-alb
9 Ühr a-bends trat 'Jhre Königliche Hoh-eit die Heimreise
nach Schloß Baden an und traf -daselbst' ge-gen 10 Uhr
eiu. Der Großherzo-g nahm heute mittag 1 Uhr in Schloß
Baden die Meldung' des Geueralmajors Halder, Kommau-
-danten v-on Germersh-eim, eutgegen. Der General nähm
auch an der Mitta-gstasel der Großherz-o-glichen Herr-
schasten teil, zu welcher mehrere Einladnngvn an in
Baden wvh-nende 'Generale er-gangen 'waren. Die Groß-
herzogin h-örte h-eute Vormittag- einen -längeren Vortrag
'des Geheimerats Sachs,welcher gleichsalls zur Mittags-
tas-el einge'laden war. Währen-d der Tasel spielte die Ka-
pell-e des Königlichl Bayerischen- Jnsanterie-Regiments Nr.
20 au sLindau einige Mnsikstücke. Me Grohherzoglichen
Herrschaften werden sich mvrgen 'Dormittag- nach 8 Uhr
nach Karlsruhe beg-eben und abends wieder nach Baden
zurückkchren.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 29. Juni. Ma-n glaubt, daß die Kanmier
die Tr e n n u ngsv- orla g e in zwei Sitzungen, alfo
wahrscheinlich bis morgen Mbend, erledigen wird.

Aus Stadt und Lanb.

Heidelberg, 30. Juni.

(*) Die Hcidelbergcr frcie Studentenschaft veranstaltet in

Zeit eine kleine Stadt sür sich bilden, sind -doch nicht weniger als
50 Gebäude geplant. Einige sind schon rm Rohbau fertig oder
nahezu fertig; u. a. das Empfangsgebäu'de und die Zentralküche,
von, der aus alle Ansta-ltsgebäüde bvdient werden sollen.
Ahnungslo-se Berichterstatter haben sie als die Kirche der An-
stalt in der Presse bezeichnct und in der Tat macht der sehr
hohe und weite Raum mit den Bogensenstern den- Eindruck einer
solchen, Eine Anzahl von -große-n Kochkesseln ist schon ein-getros-
fen und in der Küche abgeladen. Binnen kurzem wird man sie
aufstcllcn. Der Eindruck w-ird dann der einer Fabrik sein.
Alles geht heute ins Grotze, sogär schon der lKüchcnbetrieb.

Von der Anstalt gelangte ,man in- wenigen Minuten zu-m
Zorn'schen Bierkeller. Jn dem geräumigen Saal dcsselben war
eine Tafel in Hufeisensorm gedeckt, an der die ca. 70 Gäste be-
qucm Platz fanden. Nachdcm man den ersten nicht schlcchten
Durst tnit leichtem Wieslocher We-in- oder Mtem ein-heimischen
Bicr gelöscht und den kalten Platten mit Schinken und Wurst
zugesprochen hatte, crgriss Oberbürgermeister Dr. Wilckcns
Las Wort zu einer A-nsprache.

-Re-dner Vegrühte die Teilnehmer an der Besichtigungssahrt
nnd hietz insbesondere dic Vertreter der Gr. Regierung herzlich
willkommen, hervorhebend, dah ztvei derselben, die Herren Geh.
Oberregierungsrat P-fifterer un-d- Oberbaurat Kräuter, ge-borene
Heidelberger seien. Er -dankte dafür, daß dcn Teilnehmern
an der Fahrt die Anlagen der neucn,, grotzartigen- Landcsirren-
anstalt bei Wicsloch gezeigt worden seien, und kam dann auf
das jüngste Kind -er Stqdt Heidelberg, die elektrische -Bähn
Heidelberg-Wiesloch, zu s'prechen. Dieselbe sei zwar kein natür-
liches, sondern nur ein Adoptivkind der Stadt, und es -habe letz-
tcrer der Vollzug der Adoption ein rccht na-mhastes Stück Geld
gekostet. Es sei aber zu hofsen, datz l-as finanzielle Opfer sich
lohnen und datz der Erwcrb uud Betrieb der Bahn durch 'die
Stadt zur Belebung -Ler freundnachbarlichen Beziehungen zwi-
schen- Heidelberg und den an der Wahn gelegenen Örten sotvie
zur He-bung der wirtschaftlichen Verhältniffe beitragcn wcrde.
Die Stadt wer'de es sich angelegen fcin laffen, billigen Wün-

den nächsten Tägen, voraussichtlich a-m Freitag, dcn 7. Juli, eirr
Sommerfest grötzeren Stiles. Als Ort der Festlichkeit ist
der „Adler" (Ziegelhausen) in Aussicht genommen. Autzer dem
künstlerischen bunten Teil, der für heitcre Stimmung im besten
Sinne des Wortes zu sorgen berusen ist, und dem sich -daran
anschlietzenden Tanz ist eine grötzere Zahl verschiedenarti-ger
Ueberraschungen in Aussicht -genommen. Die nächtliche Rück-
sahrt ersolgt auf Schiffcn. Die Teilnehmerkärten werden borm.
zwischen 12 und 1 Uhr im Auditoriu-m 12 Ler Universität sür
1 Mk. verkauft.

cii. Hebbelverein. Jm VersaMmlungssaale der Städthalle
vcranstaltete der rührige Hebbel-Verein gestern wiederum einen
Vortragsabend, bei -welchem Herr Universttätsprofeffor Dr. Karl
Voßler über „Torquato Tass-os Aminta und die Hirten-dich-
tung" sprach. Mit kurzen, scharfen Strichen -skizzierte der Vor-
tragende die Enkstehung und -Entwicklung des Hirtendramas,
das seinen Höhepunkt in Torquato Taffos Schäserspiel
„Aminta" erreicht ha-be. Jn seinsinniger und dabei recht an-
schaulicher und klarer Weise gab der geschätzte Reduer eine
Analhse des Taffoschen Schäferspiels, dieseS dabei in allen sei-
ncn Teilen einer kritischen -Würdigung unterziehend. Die ein-
gehende Darle-gung der Wedeutung des Hirteüdramas für die
Literatur uüd besonders des Taffoschen Schäferspiels, welche
durch emen recht gefälligen slüssigen -Vortrag unterstützt würde,
fand den- ungeteilten Beifall der Zuhörcrschaft. Nähcr auf -den
Vortra-g einzugehen- versa-gen wir uns mit Rücksicht auf die vom
Hebbelverein geplante Aufführung des Täffos-chen Schäserspiels
„Mminta", bei welcher Gelegenheit tzegeben sein wird, in-
Einigem auf diesen Vortrag zurückzukommen. —- Wie man uns
mitteilt, soll die Aufführung von Torquato Taffos „Aminta"
am 24. Jüli im Schwctzinger Schlotzgarten stattfinden.

X Wicderholung des Urncr Spiels von Wilhelm Tell. Um
vielsach geäntzerten Wünschen zu entsprcchen-, wird- die in deu
vorigen Woche mit so leb-hastcm Wcifall aufgenommcne Auf-
führung 'des alten „Urner Spiels von- Wilhelm Tell" durch den
Hebbclverein am nächsten Montag, abends 8 Uhr im Berg-
garten des Logcnhauses wieder-h-oltwerden. -Hierbei wird auch
die bei der crsten Aufführung gestrichenc Rolle des Narren in
das Stück cinMfügt. Die -Eintrittsprcisc betragen 1 Mk., für
Studenten und -Schüler 50 Psg.

(I) Die BZcklin- und Thomaausstellung im Kunstverein, von
der wir früher berichtcten, wird morgeu -Samstag eröffnct.
Zum erstcnmal wird durch sie die Gelc-genheit geboten, unmit-
telbar neben einander, in den zwei Oberlichtsälen- unseres
Vereins, bstdeuteüde Schöpfungen der 'beiden Meister zu sehen.
Da es gelungen ist, eine grotze Anzahl von Wildern, etwa 60
von Thoma und 20 voü Wck-lin, zusammenzubringen, und zwar
viele aus Privatbesitz und zahlreiche noch nic ausgcstellte, und
da -man serner auch darauf bedacht war, ein -möglichst viel-
scitiges Bild von dem Schasfen der 'Künstler zu -geben — -was
fxeilich sür Böcklin nicht in gleichem Matze wie für Thoma er-
reichbar war — verdient diese Veranstaltung wohl die Be-
zeichnung eines Ereignisses im Kunstleben unserer Stadt. Den
Mittclpunkt der Böcklin-Ausstellung bilden acht Ge-mälde, welche
Freiherr Max von Heh-l mit -größter Liberalität aus sciner
herrlichen Sammlun-g in Darmstädt hergeliehen hat. Jhm- uüd
allen anderen gütigen Spendern sei auch an dieser Stelle wärm-
ster Dank für die Mövderung des Heidelberger llnternehmens-
ausgesprochen. Die Ausstellung, welche autzer 'den Gemäldere
auch zahlreiche Originalsteindrucke und Algraphien Hans Tho-
mas, sowic Reproduktioncn nach Wcrken der bciden Maler um-
fatzt, wir-d täglich v-on 10—1 Uhr und von- 3—6 -Uhr geöffnet
sein und bis zum 31. Juli daucrn. Mehrere Gcmäldc Böck-
lins, die nicht rechtzeitig eintrafen, werden in der nächsteni
Zeit den- vorhandenen hinzugesügt werden.

-i- Nationalstenographie. Am Dienstag, den 4. Juli, abends
6 Uhr, beginnt im Schülhaus Plöck (Eingang Saudgaffe) eirr
Kurs für Ansänger. (Siehe Jnscrat.)

)!( Karl Waßmanns Vorträge polizcilich vcrboten. Von
eincm sau-beren Patron ist Heidelberg die letzten Wo-chen zu-m
Narren gehalten- -wvrden. Karl Watzmann, dsm der Schweitz,

schen der Gemeinden in -Bezug auf den Betrieb gerecht zu wer-
den. Jedenfalls sei es ein gutes, sür -die Zukunft -Glück vxr-
heitzendes Zeichen, datz der Erwerb der Bahn und die dadurch
inaugurierte neue Verkehrs-Politik der Stadt seitens der Ge-
meindevertretung einstimmig genehmigt worden sei, welcher -da-
für Tank und Anerkennung ge-bühre. Nachdem Redner sodann
noch der eigentlichen Mutter der elektrischen Bahn Heideiberg-
Wiesloch, der Deuffchen Eisenbahngesellschast in Franksürt
a. ZN., sowie des seitheri-gen Betriebsleiters freundlich gedacht
hatte, satzte er die guten Wünsche -sür das weitere Mühen nnd
Gedeihen der Bahn in ein Hoch auf dieses jüngste Kiud der
Stadt -Heidclberg zusammen.

Hicrauf -dankte Oberbaurat Kräutcr persönlich und na-
mens des Eisenbahn-mmisters für die Einlädung. Der M'ini-
ster habe ihn- bei sciner Abmeldung beaustragt, seine besten
Grütze zu übetbringen und er, Redner, entledige sich gern die-
ses Austrags und füge seine eigenen besten Wünsche für den Er-
folg des Unternehmens bei. Er hoffe, datz dasselbe den beidcrr
Städten, die durch das eiserne Band -der^Elektrischen verbuüden
seien, besonders abcr Hcidelberg, zum Segen gereichcn wcrde.
,Dann sei cs aber Pslickst der Rcgierung, auch dcr Gesellschaft zu
danken, Lie als Pionier diese Bahn- crbaut hat, die den Wage-
mut besaß, das Eisenbahnün-ternehmen ins Leben zu rufen.
Redner habe persönlich dasseM vom ersten Änfang an m-it Jn-
teresse un'd Sympathie versolgt. Viägc die Gefellschaft, nach-
dem sic sich von diesem Unternehmen nun zurückgezogen habe,
in anderen Gegenden gleiche Erfolge erzielen. 'Er üanke Herru
Direktor Faber persönlich sür seine ersprietzliche Tätigjkeit bei
der Bahn und hoffe, datz die Gesellschast ihm ein neues Feld
sür sein Wirken anweisen werde. Er trinke auf
üas Wohl dcr Gesellschast. -Bürgermcister Burkharüt von
Mcslocki- sprach dre Hofsnung aus, datz die Bahn unter der
neucn Besitzerin die nachbarlichen Beziehungen zwischen dcn
beiden Städten weiter stärken werde. Manche Wünsöhe, welche
von einer Pri-vatgesellschast nicht erfüllt werden konnten, wcr-
Len, so hoffe er, jetzt eher Berücksichtigung finden, wo neben denr
 
Annotationen