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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 10
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Zervos, Christian: Georges Braque
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0416

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rischen Möglichkeiten der impressionistischen For-
mel anzupassen, konnte nicht lange auf diesem
Wege bleiben, denn ein immer heftigerer Drang
trieb ihn, die Synthese der sichtbaren Welt, deren
Analyse die Impressionisten bis zur völligen Auf-
lösung durchgeführt hatten, neu zu erschaffen.

Dem Wagemut der „Fauves" war es vorbe-
halten, in ihren Werken als erste an den male-
rischen Konzeptionen der Impressionisten zu rütteln.
Matisse, Derain, Dufy, Friesz, Vlaminck sind es,
die das sonore Licht in die Malerei einführen. Und
dieser Rausch der Farbe erreicht bald seine äußerste

GEORGES BRAQUE, SITZENDE ERAU. 1926

SAMMLUNG REBER, LAUSANNE

GEORGES BRAQUE, DER KAMIN. 1924

SAMMLUNG REBER, LAUSANNE

Braque gehörte zu den ersten Malern der jetzigen
Generation, die die Lehre Cezannes verstanden,
die einsahen, daß die Existenz der Malerei bedroht
war, daß sie das Bewußtsein ihrer Bestimmung
zu verlieren begann — einer Bestimmung, die in
jahrhundertelangen Versuchen, Hindernissen, Zwei-
feln, unverhofften Glücksfällen aller Art gefunden
war.

Grenze: die Farbe wird immer reicher, immer
freudiger.

Hierauf folgt die kubistische Periode, in der,
neben Picasso, Braque eine führende Rolle
spielt. Und in dem Maße wie die neue Malerei
sich innerlich kräftigt, je mehr sie sich ihrer
wunderbaren Entwicklungsmöglichkeiten bewußt
wird, desto mehr Neues bringt sie hervor, —

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