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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 6.1926

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Heft 4 (April 1926)
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Peres, Otto: Nochmals: Kunstblatt der Jugend
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Nochmals "Kunstblatt der Jugend"
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Martell, P.: Zur Geschichte des Holzschnitts
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https://doi.org/10.11588/diglit.23685#0091

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82

Im Kunstblatt flezeigken. meist sehr guken zeichneri-
schen Schülerleistungen nichks zu kun haben.) Das
halke ich — ich sage das noch einmal — für meine
Pflicht unserer Iugend und meinem Skand gegen-
über. And man möge versicherk sein, daß ich mik
meiner Ansichk nichk allein stehe.

»

Erklärung.

Die Zeichenlehrer und 8eichenlehrerinnen im Saar-
gebiek gaben in ibrer lehken Sitzung (13. 2. 28) ein-
stimmig folgende Erklärung ab:

Mir ieilen die Bedenken der in Kunsk und
3 ugend erschienenen Arkikel von Bölker und Ger-

lach gegen das Kunskblakk der Iugend. Die
3dee des Kunstblakkes wird nach wie vor von uns
bearützk.

Mir lehnen vor allem ab:

1. DieBezahlungvonSchülerarbeiken.

2. die Prämiierung der höchsken Be-
zieherzahlen.

3. die Aüsskakkung des Blaktes.

Wir mützken bedauern, wenn der Reichsverband in
die Gefolgschafk „des Geschäfkes Kunstblatt der 3n-
gend" in seiner jehigen Gestalk kommen sollke. da
dadurch zweifellos eine Spalkung innerhalb des
Reichsverbandes herbeigeführk würde.

3. A.: Th. Hierling, Borsttzender.

Nochmals „Kunstblatt der Iugend"

Iu der Kritik über das Kunstblakt der stugend
(Kunst und 3ugend, Aefk 11) ist zu sagen, datz es
immer gefährlich ist, Perlen masckinell zu verviel-
fälttgen. Der köstliche Reiz der Kinderarbeik dürfte
durch die Mossenfabrikation bald schwinden. Doch alles
Ungesunde löst sich von selbst in Wohlgefallen auf. Die
stch wiederholenden Unehrlichkeiken im Kunstbl. d. 3..
die die Einsender für stch buchen dürfen, machen dem
Kunstblatt der 3ugend keine Ehre, um so weniger,
als die Richkigstellung unkerbleibk. Als Beisplel:
Zefk 7, S. 431. Der Forster, von H- Gerke V.
11 3ahre. Sollte besser heißen: Förster Skern mik
Treff und Männe. (Bd. I). Dann Zefk 8, S. 437.
Hans Höcker 17III, 14 3ahre. Die ganze Bild-
komposition ist dem 3llustrierken Blatt 1925, Nr. 39,
entnommen. Auch stnd Gedichke wie: Drei Sonette
von E. Zinn O II, 15 3ahrke. nichk geeignek, den
Glauben an Eckkheik in der Lesergemeinde zu stär-
ken. Da der Borklageverlag zur Berbreikung der
Hefke uns Zeichenlehrer nökig hak, finde ich es un-
höflich, bei den Kinderarbeiten die betteffende An-
stalk zu verschweiaen. Auch „Nachdruck verboken"
würde besser in Megfall kommen. Denn über die

Zur Geschichte

von Dr.

Die Geschichke des deutschen Holzschnitts umfatzk
ein Kapitel lebendigster Kunst, in seiner Slkeren Zeik
aus den Tiefen deukscher Kulkur scköpfend, voll und
ganz die deukscke Seele kündend. Wann und wo der
erste Holzscknitt in das Neich der Kunst seinen Ein-
zug hielt. lätzk sich auf Tag und 3ahr nichk mik voller
Bestimmkheik sagen, nur soviel kündek uns die Chro-
nik seines Werdens, datz sekne Geburk weniostens dem
13. 3ahrhundert angehörk. Es war jene nach Bildung
lechzende Zeik, des 13. 3ahrhunderks, wo die bildlose
Handschrift belehrend nichk mehr genügte, wo der
Ruf nach dem Bild wie eine Fanfare die Diener der
Schrift und des Geistes aufrüttelte und belebke. Noch
das ganze 15. 3ahrhunderk stand unker dem beherr-
schenden Einfluh der bildlichen Darstellung, ohne die
eine Schrift ihre Kulkuraufgabe kaum zu erfüllen
vermochke.

Diese seelische Fluchk zur 3llustratton gab auch der
Holzschneidekunst Odem und Körper und so wucks
langsam aus dem zunächst kümmerlich Handwerks-
mäßigen das Gebilde rufender Kunst. Die Buch-

eingesandken Arbeiten verfügen wir und nichk Bort-
lageverlag.

Das Kunskblakk der 3ugend ist auf dem besten
Wege, ein Familienblakk zu werden. Das streben
wir in Kunst und 3ugend nichk an.

B. Skurm, Corbach (Makdeck). ^

Schlußbemerkung: Dle 3dee des „Kunstbkattes
der 3ugend" ist ausgezekcknek,die Heste zeigen ernstes
Streben nach Bervollkommnung und ersteuliche
3ugendarbeik. Die Krlttk des Herrn Kollegen Ger-
lach und die Ankwork des Herrn Kollegen Peres
verlassen keilweise dsn sachlicken Boden. in Zu-
kunfi werden deshalb solche Aufsätze nichk in yn-
serem Bereinsblatt erscheinen, da es die Kostegen-
kreise auseinander, nichk zueinander bringk. Ilnsere
Arbeik erforderk gerade jetzk Beflnnung, Sammlung,
Anregung, Bermetdung des Borbeiredens an der
Oeffenklichkeik, zumal in zugespitzker Form.

Sttehler. ^

des HolzschnMs

M arkell.

U.M


malerei war ansangs der künstlerische Born aus dem
der Holzschnikk seine ersten sckövferischen Anrequnoen
zog. Sicher war der älteste Holzschneider ein einfacher
Handwerker. der sein dürfttges KSnnen steudig in
den Dienst des scklickken Bolkes stellke. Aber bald
regke sich das künstlerische Gewisten: mik Crfolg über-
. schritt man die lanqe gehalkene Grenze der vrimi-
kiven, derbliniqen Zeichnung, um so durch Sckraf-
fierung und Schattierung zu mebr bildmätziger Wtt-
kung zu gelangen. Ein gewalttoer Fortschriit krak
ein, als gegen Ende des 15. 3ahrhunderks die besten
Maler jener Zeik dazu übergingen, das Bild "des
Holzschnitts unmittelbar auf den Skock zu zeichnen.
Dadurch wurden forkan viete Holzschneider von der
Kunst der ZeichnuNg ganz losgelöft und ledigllch auf
das rein Technische beschränkk.

Wohl der älkeste bekännke deutsche Holzschnitt ist
der des heil. Chrlstoph vom 3ahre 1423, der flch lm
Buchdeckel einer gandschrlsi des 18l>3 aufgelösten
Karkäuserklosters Buxheim bei Memmingen ein-
geklebk fand. Die Geschichke hak uns eine ganze
 
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