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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 18,1.1904-1905

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Heft 4 (2. Novemberheft 1904)
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Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunstwart für 1905, [5]: Bildende und angewandte Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.8192#0242

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zunächst den Begriff Naturdenkmal erläutert, dann die mannigfachen Ursachen
ihrer Gefährdung schildert und fchließlich Vorschläge zur Erhaltung macht; des-
felben Verfassers „Forstbotanisches Merkbuch", endlich seine „Heimatkunde in der
Schule"; Heinrichs von Salisch ausgezeichnete „Forstästhetik", Ernst Ru-
dorffs gehaltvolle Schrift: „Heimatschutz", Sohnreys „Wegweiser sür länd-
licheWohlfahrts- und Heimatpflege" und Robert Mielkes Buch: „Der Einzelne
und seine Kunst".

Für die Denkmalxslege: A. v. Wusso w, „DieErhaltungderDenkmäler
in den Kulturstaaten der Gegenwart", ein älteres Werk, das jüngere des Frh.
v. Helfert, „Denkmalpflege, ösfentliche Obsorge für Gegenstänve der Kunst
und des Altertums nach dem neuesten Stande der Gesetzgebung in den ver-
schiedenen Kulturstaaten", sowie Paul Clemen, „Die Denkmalpflege in der
Rheinprovinz"; ferner die Berichte über die fünf Tage für Denkmalpflege in
Dresden, Freiburg i. B., Düsseldorf, Erfurt und Mainz. Die Zeitschrift „Die
Denkmalspflege" widmet sich diesen Fragen.

Jn das Gebiet der Denkmalpflege und der ästhetischen Kultur unserer
Städte gehören auch einige Werke über Architektur, vor allem das von S itt e
„Der Stäütebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen", das für das Malerische
und Geschlossene in der Anlage der Stüdte eintritt, ferner von Stübben
das lehr- und umfangreiche Werk „Der Städtebau", das mehr das praktisch
zunächst erreichbare darstellt, von demselben Verfasser die kleinere klärende
Schrift über den „Bau der Städte in Geschichte und Gegenwart", endlich von
Henrici außer dem wichtigen Text zu seinem „Preisgekrönten Konkurrenz-
entwurf zu der Stadterweiterung Münchens" (1893) das soeben erscheinende
Buch „Städtebau". Auf wenig Seiten saßt das anerkannte zusammen die
„Aesthetik üer Städte" von dem Brüsseler Bürgermeister Buls. Ludwig
Herchers Schrift „Großstadterweiterungen" versucht interessant alle neueren
Anregungen in einem Musterentwurf zu veranschaulichen. Auch Göllers
Schriften zur „Aesthetik der Baukunst" sind wichtig, aber freilich nicht
populär. Das sind dafür durchaus Hans Schliepmanns frische „Be-
trachtungen über Baukunst"' und Zobels „Bürgerliche Hausbaukunst";
Cornelius Gurlitts kleines Buch „Ueber Baukunst" behandelt namentlich
das Restaurieren alter Bauten sowie Städtebaufragen (gerade oder krumme,
breite oder schmale Straßen usw.). Hermann Muthesius Buch „Kultur
und Kunst" hat sehr reichen Jnhalt (Kultur und Kunst, Die moderne Um-
bildung unserer üsthetischen Anschauungen, Ueber hüusliche Baukunst, Zeichen-
unterricht und Stillehre, Die Wiederherstellung unserer alten Bauten). Aus
dem Werke „Die deutschen Städte, geschildert nach den Ergebnissen der ersten
deutschen Städte-Ausftellung zu Dresden 1903, im Auftrage der Ausstellungs-
leitung herausgegeben von Robert Wuttke" kommen hier die Aufsätze von
Gurlitt, Schumacher, Bertram und von Seidlitz in Betracht.

Das Verhältnis des einzelnen zu Kunst und künstlerischer Kultur
muß selbstverständlich vor allem im eigenen Heim gepflegt werden. Der
Wohnungseinrichtung widmen sich da nun besonders die zuerft im Kunstwart
erschienenen Aufsätzs von Schultze-Naumburg: „Häusliche Kunstpflege"
und die von Alsred Lichtwark „Palastfenster und Flügeltür" usw. Der
Bekleidungsreform gilt Schultzes Buch: „Die Kultur des menschlichen Körpers
als Grundlage der Frauentracht". Des Malers Alfred Mohrbutter „Kleid
der Frau" gibt Betrachtungen und Bilder von praktischen Versuchen. Ueber
künstlerische Erziehung im allgemeinen, künstlerische Bilderbücher, Bau und
Ausstattung von Schulhäusern, Kunst in der Kinderstube usw. findet man
reiche Anregung in dem Bericht: „Kunsterziehung, Ergebnisse und Anregungen
des 1. Kunsterziehungstages zu Dresden am 28. und 29. September 1901". Was
in Hamburg, einem der wichtigsten Vororte für künstlerische Erziehung, ge-
schehen ist, erfahcen wir aus der Schrift: „Versuche und Ergebnisse der Lehrer-
vereinigung für die Pflege der künstlerischen Bildung in Hamburg". Konrad
Lange hat auch in einem besonderen Vortrage im Anschluß an den Kunst-
erziehungstag seine Ansichten nochmals festgelegt: „Das Wesen der künstlerischen
Erziehung". An den Kunsterziehungstag knüpft weiter an: Wilhelm Reins
„Bildende Kunst und Schule, eine Studie zur Jnnenseite der Schulreform",
sowie das Sammelbuch „Die Kunst im Leben des Kindes", ein im
Auftrage der diesen Namen führenden Berliner Vereinigung herausgegebenes

2. Novemberhest 209
 
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