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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 45.1931-1932

DOI Heft:
Heft 1 (Oktoberheft 1931)
DOI Artikel:
Rupé, Hans: Hans Burgkmair: 1473-1531
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https://doi.org/10.11588/diglit.8819#0030

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HanS Burgkmair: Aristoteles und Phyllis
(2lus: Geisberg, Der Deutsche Einblatt-Holzschnitt; Phot. Hugo Schmidt Derlag, München)

LhronarLtAen Aufbaues, das repräsenLative FormaL, vor allem aber das weiche
KoloriL und die samLige HauL der Lasuren — und denuoch spürL man eine
persönlich eigenLümliche Verwandlung, eine zuströmende Erinnerung ans alLem
deuLschen Besitz, den Nachklang des Lraulrch-idyllischen Themas von der
MuLLer GoLLes im Rosenhag, die das Kind den Blumen und Vögeln des
Himmels darbieLeL. Die Madonna schlägt die Augen nieder, doch isl sie dem
Kinde nichL im Blick, sondern nur in der haltenden Gebärde passiv verbunden;
es isi nicht die Seele, der Überslnß müLLerlicher KrasL und GüLe, die wirkL,
sondern die Hingabe, der Znstand Lraumseligen Berharrens. Das Kind selbst
ist der schwächste Teil des wunderschönen Bildes.

Man kann den Spuren von Burgkmairs Wanderschasten in Italien sol-
gen, wiewohl kein persönliches DoknmenL, kein zeitgenössisches Zeugnis den
AnfenLhalL wie bei Dürer bestätigen. Die Meister, die er gekannt, von
denen er persönlich oder aus Anschauung ihrer Werke gelernL haben muß, sind
miL annähernder GewißheiL zu nennen: Giovanni Bellini, Crivelli, der AlLer-

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