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schen Landeskirche Deutschlands der Fall sei. (Mögen dies
unsere protestantischen Mitbürger beherzigen!)
Pefth, 19. Juni. Pesti Naplo äußert sich über das
kaiserliche Manifest: In ruhigem würdevollem Tone stellt es den
Ursprung der gegenwärtigen Verwicklung dar, und gibt mit
dem Ausdrucke tiefen Schmerzes eine Uebersicht der Thatsachen,
welche Oesterreich zu diesem Kriege nöthigten. — Magyar Vilag
hofft auf die entschlossene und erbittertste Tapferkeit der einen
großen Theil der Nordarmee bildenden ungarischen Regimenter,
und drückt seinen unerschütterlichen Glauben aus, daß der jetzige
Krieg einer der rühmlichsten und für die Monarchie erfolg-
reichsten sein werde. — Hirnök schreibt: Dem gegen die
Integrität der Monarchie combiuirten italienisch-preußischen An-
griff gegenüber wird die ungarische Nation nicht allein ihrer
ritterlichen Treue und ihrer aus der pragmatischen Sanction
erfließenden heiligen Pflicht zufolge, sondern auch aus dem Triebe
der Selbsterhaltung auf das erste Wort ihres Königs sich wie
ein Mann erheben und zum Schutz der Monarchie herbeieilen.
(W. Presse.)
Verona, 19. Juni. Der Postverkehr mit Italien ist
heute eingestellt wordey.
Ko bürg, 19. Juni. Die Bayern sind hier eingei tickt.
Berlin, 18. Juni. Die Eisenbahn zwischen Kassel und
Eisenach ist theilweise zerstört. Die Bayern beabsichtigen, die
Bahn Koburg-Bamberg durch Sprengung der Eisenbahnbrücke
bei Lichtensels unfahrbar zu machen. Die Oesterreicher haben
die Eisenbahnbrücke bei Oswiecim zwischen Galizien und Schle-
sien gesprengt. (C. Anz.)
Berlin, 18. Juni. Das Verbot der preußischen Regierung,
Kohlen von der Saar und Ruhr abzuführen, findet in dem
Pf. K., soweit es die Saargruben angeht, Bestätigung und die
selbstverständliche Ergänzung, daß das Verbot sich nur auf die
Ausfuhr nach Mittel- und Süddeutschland erstreckt. Was aber
an der Saar verboten ist, kann an der Ruhr nicht wohl erlaubt
sein, und so dürfen wir an der Existenz einer Maßregel nicht
mehr zweifeln, die dazu bestimmt ist, der ohnehin darnieder-
liegenden Industrie einen tödtlichen Streich zu versetzen und bei
längerer Dauer des Kriegs Hunderttausente brodlos zu machen.
Neiße, 19. Juni. Amtlich wird gemeldet: Die Oester-
reicher eröffneten gestern die Feindseligkeiten. Eine österreichi-
sche Patronille überschritt die Grenze bei Guhrau und feuerte
auf eine preußische Patrouille. An der Grenze sind 4000 Oe-
sterreicher in Colonnen aufmarschirt. (T. d. K. Ztg.)
Ausland.
Florenz, 20. Juni. Die Morgenblätter enthalten einen
Artikel, worin im Wesentlichen gesagt ist: Der beginnende
Kampf wird den Triumph der Princips des Nationalitäten,
das Preußen und Italien repräsentiren, zur Folge haben. Oe-
sterreich muß aus Deutschland und Italien geworfen werden,
wenn Preußen und Italien nicht vernichtet sein wollen. Victor
Emanuel und Wilhelm werden keine einseitigen Transactionen
ein geh en.
Florenz, 20. Juni. Die Veröffentlichung eines königli-
chen Manifestes ist erfolgt. Der König erklärt, daß er das
Schwert wieder zieht, um die Unabhängigkeit Italiens zu vol-
lenden. In drei Tagen werden die Feindseligkeiten beginnen.
Der Prinz v. Carignan ist zum Regenten ernannt. Der König
geht zur Armee ab.
Eingcgangrne Beiträge für die verwundeten Lundeskrieger.
Der katholische Bürgerverein Sandhaufen den bundestreuen
Kämpfern für deutsches Recht und deutsche Ehre: Gott sei mit
Euch und mit dem edlen Kaiser Franz Joseph — 10 st., ferner
sind eingegangen: 35 st. von Gras v. K., 10 sl. von Dr. Sch.,
50 st. von Jakob Lindau. Das Comitr.
Lokal-Comitrs haben sich bereits gebildet im Anschlüsse an
uns in Freiburg, Säckingen, Neckargemünd und Königheim.
Vaterlandslied.
Mel.: Schier dreißig Jahre bist du alt.
Reicht Deutsche jetzt in Nah' und Fern'
Zum Bruderbund die Hand:
Jetzt da die Feinde uns umtoben,
Da wollen Treue wir geloben
Zum Schutz für's theure Vaterland.
Ob auch durch Preußens List und Trug
Gefahr dem Reiche droht.
Es wird die alte Treue
Sich zeigen jetzt auf's Neue:
Die Einigkeit zur Zeit der Noth.
Des Gothathumes falsche Brut
Mit seinem schnöden Wahn:
Nicht sollen sie ihr Ziel erreichen,
Wir Männer werden ihnen zeigen,
Was deutsche Treue leisten kann.
Und wenn zum Kampf für's Vaterland
Die Kriegstrompete ruft.
Erfülle dann in allen Kreisen,
Zur Angst der Wälschen und der Preußen,
Der deutsche Kriegsgesaug die Luft.
Mit Oestreichs Banner ziehen wir
Zunr Kampf für's Vaterland,
Und daß im Kampf wir niemals weichen,
So wollen wir uns freudig reichen
Zum neuen Bruderbund die Hand.
Auf, deutsche Treue, zeige dich
In deinem alten Glanz!
Es töne heut an allen Orten
Was unsre Losung ist geworden:
„Erhalte Gott den Kaiser Franz!"
Bruchsal. Hecker.
Amtliche und Anvat-Anzeigen
Uoiäoni'« vorn 21. lluni 1866.
Druck, Verlag und Expedition von L. Schweiß. — Verantwortlicher Redakteur: I. M. Flaschon.
ü.
1. 40
9. 57—60
9. 36—39
5. 28—30
9. 18-21
II. 32—36
9. 31—35
2. 23Y«-24'/«
Ur6N88. I<L886N8ob<zin0 . .
Umtolsn xr6N88.
HoIIänäwolm 10 6. 8tüok6
vukaton .
20 k'l-g.nllstüolcs . . . .
LnAtibebs 80V6I-6jKN8 . .
Uu88. Imp6I'ial68 . . .
voIIarL in Oolä . . . .
Bekanntmachung.
Bretten. Das großh. Amtsgericht daselbst
macht bekannt:
Wilhelm Gaum von Bretten wurde heute als
provisorischer Gerichtsvollzieher und Gerichtsbote
des 1. Distrikts des diesseitigen Amtsgerichtsbezirks
aufgestellt und verpflichtet.
Anzeige..
Einquartiernngsliften u. QuarLierzet-
Bruchsal.
Dünger-Versteigerung.
Samstag den 30. d. M., Vormittags 9 Uhr,
wird das Dungergebniß aus den hiesigen Militär-
stallungen für den Monat Juli d. I. auf dem
Bureau der Kasernenverwaltung öffentlich ver-
steigert.
Bruchsal.
Verpachtung.
Die Viktualien- u. Fruchtmärkte betr.
Die Stadtgemeinde Bruchsal läßt am
Samstag den 23. Juni d. I.,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dem Rathhaus das Erträgniß der Viktualien-,
Frucht-, Holz-, Vieh- und Schweinsmärkte öffent-
lich versteigern.
Versteigerung von Bauarbeit.
Die Arbeiten zur Einrichtung eines SchullokalsZ babeiÜin der Buch- und Stein-
im Anschlag zu 959 fl., werden Montag den 25. ! - .. . L .. ..
d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im Rathhause dahier
wenigstnehmend öffentlich versteigert.
Bretten. I
Schlosserwerkzeugversteigerung.
Dienstag den 26. Juni d. I., Vormittags 8
Uhr anfangend, bei Schlofsermeister Konrad Leon-
hardt wegen Geschäftsveränderung in dessen Woh-
nung gegen Baarzahlung.
Richen Amt Eppingen.
Schäferei-Verpachtung.
Mittwoch den 4. Juli d. I., Nachmittags 1 Uhr,
wird die hiesige Gcmeindeschäferei, welche im Som-
mer und Winter mit den Schafen befahren werden
darf, auf 6 Jahre, von Michaeli 1866 bis dahin
1872, im Nathhause dahier in öffentlicher Ver-
steigerung verpachtet.
Jndustrietabellen sind vorräthig in der
Buchdruckerei von L. Schweiß.
druckerei von L. Schweiß in Heidelberg.
"^Schweigern bei Heilbronn. s2p
Maurer-Gesuch.
An dem neuen Schloßbau da-
hier finden 40 tüchtige Maurer
und Bersctzer gegen guten Lohn
dauernde Beschäftigung.
Die Unternehmer.
schen Landeskirche Deutschlands der Fall sei. (Mögen dies
unsere protestantischen Mitbürger beherzigen!)
Pefth, 19. Juni. Pesti Naplo äußert sich über das
kaiserliche Manifest: In ruhigem würdevollem Tone stellt es den
Ursprung der gegenwärtigen Verwicklung dar, und gibt mit
dem Ausdrucke tiefen Schmerzes eine Uebersicht der Thatsachen,
welche Oesterreich zu diesem Kriege nöthigten. — Magyar Vilag
hofft auf die entschlossene und erbittertste Tapferkeit der einen
großen Theil der Nordarmee bildenden ungarischen Regimenter,
und drückt seinen unerschütterlichen Glauben aus, daß der jetzige
Krieg einer der rühmlichsten und für die Monarchie erfolg-
reichsten sein werde. — Hirnök schreibt: Dem gegen die
Integrität der Monarchie combiuirten italienisch-preußischen An-
griff gegenüber wird die ungarische Nation nicht allein ihrer
ritterlichen Treue und ihrer aus der pragmatischen Sanction
erfließenden heiligen Pflicht zufolge, sondern auch aus dem Triebe
der Selbsterhaltung auf das erste Wort ihres Königs sich wie
ein Mann erheben und zum Schutz der Monarchie herbeieilen.
(W. Presse.)
Verona, 19. Juni. Der Postverkehr mit Italien ist
heute eingestellt wordey.
Ko bürg, 19. Juni. Die Bayern sind hier eingei tickt.
Berlin, 18. Juni. Die Eisenbahn zwischen Kassel und
Eisenach ist theilweise zerstört. Die Bayern beabsichtigen, die
Bahn Koburg-Bamberg durch Sprengung der Eisenbahnbrücke
bei Lichtensels unfahrbar zu machen. Die Oesterreicher haben
die Eisenbahnbrücke bei Oswiecim zwischen Galizien und Schle-
sien gesprengt. (C. Anz.)
Berlin, 18. Juni. Das Verbot der preußischen Regierung,
Kohlen von der Saar und Ruhr abzuführen, findet in dem
Pf. K., soweit es die Saargruben angeht, Bestätigung und die
selbstverständliche Ergänzung, daß das Verbot sich nur auf die
Ausfuhr nach Mittel- und Süddeutschland erstreckt. Was aber
an der Saar verboten ist, kann an der Ruhr nicht wohl erlaubt
sein, und so dürfen wir an der Existenz einer Maßregel nicht
mehr zweifeln, die dazu bestimmt ist, der ohnehin darnieder-
liegenden Industrie einen tödtlichen Streich zu versetzen und bei
längerer Dauer des Kriegs Hunderttausente brodlos zu machen.
Neiße, 19. Juni. Amtlich wird gemeldet: Die Oester-
reicher eröffneten gestern die Feindseligkeiten. Eine österreichi-
sche Patronille überschritt die Grenze bei Guhrau und feuerte
auf eine preußische Patrouille. An der Grenze sind 4000 Oe-
sterreicher in Colonnen aufmarschirt. (T. d. K. Ztg.)
Ausland.
Florenz, 20. Juni. Die Morgenblätter enthalten einen
Artikel, worin im Wesentlichen gesagt ist: Der beginnende
Kampf wird den Triumph der Princips des Nationalitäten,
das Preußen und Italien repräsentiren, zur Folge haben. Oe-
sterreich muß aus Deutschland und Italien geworfen werden,
wenn Preußen und Italien nicht vernichtet sein wollen. Victor
Emanuel und Wilhelm werden keine einseitigen Transactionen
ein geh en.
Florenz, 20. Juni. Die Veröffentlichung eines königli-
chen Manifestes ist erfolgt. Der König erklärt, daß er das
Schwert wieder zieht, um die Unabhängigkeit Italiens zu vol-
lenden. In drei Tagen werden die Feindseligkeiten beginnen.
Der Prinz v. Carignan ist zum Regenten ernannt. Der König
geht zur Armee ab.
Eingcgangrne Beiträge für die verwundeten Lundeskrieger.
Der katholische Bürgerverein Sandhaufen den bundestreuen
Kämpfern für deutsches Recht und deutsche Ehre: Gott sei mit
Euch und mit dem edlen Kaiser Franz Joseph — 10 st., ferner
sind eingegangen: 35 st. von Gras v. K., 10 sl. von Dr. Sch.,
50 st. von Jakob Lindau. Das Comitr.
Lokal-Comitrs haben sich bereits gebildet im Anschlüsse an
uns in Freiburg, Säckingen, Neckargemünd und Königheim.
Vaterlandslied.
Mel.: Schier dreißig Jahre bist du alt.
Reicht Deutsche jetzt in Nah' und Fern'
Zum Bruderbund die Hand:
Jetzt da die Feinde uns umtoben,
Da wollen Treue wir geloben
Zum Schutz für's theure Vaterland.
Ob auch durch Preußens List und Trug
Gefahr dem Reiche droht.
Es wird die alte Treue
Sich zeigen jetzt auf's Neue:
Die Einigkeit zur Zeit der Noth.
Des Gothathumes falsche Brut
Mit seinem schnöden Wahn:
Nicht sollen sie ihr Ziel erreichen,
Wir Männer werden ihnen zeigen,
Was deutsche Treue leisten kann.
Und wenn zum Kampf für's Vaterland
Die Kriegstrompete ruft.
Erfülle dann in allen Kreisen,
Zur Angst der Wälschen und der Preußen,
Der deutsche Kriegsgesaug die Luft.
Mit Oestreichs Banner ziehen wir
Zunr Kampf für's Vaterland,
Und daß im Kampf wir niemals weichen,
So wollen wir uns freudig reichen
Zum neuen Bruderbund die Hand.
Auf, deutsche Treue, zeige dich
In deinem alten Glanz!
Es töne heut an allen Orten
Was unsre Losung ist geworden:
„Erhalte Gott den Kaiser Franz!"
Bruchsal. Hecker.
Amtliche und Anvat-Anzeigen
Uoiäoni'« vorn 21. lluni 1866.
Druck, Verlag und Expedition von L. Schweiß. — Verantwortlicher Redakteur: I. M. Flaschon.
ü.
1. 40
9. 57—60
9. 36—39
5. 28—30
9. 18-21
II. 32—36
9. 31—35
2. 23Y«-24'/«
Ur6N88. I<L886N8ob<zin0 . .
Umtolsn xr6N88.
HoIIänäwolm 10 6. 8tüok6
vukaton .
20 k'l-g.nllstüolcs . . . .
LnAtibebs 80V6I-6jKN8 . .
Uu88. Imp6I'ial68 . . .
voIIarL in Oolä . . . .
Bekanntmachung.
Bretten. Das großh. Amtsgericht daselbst
macht bekannt:
Wilhelm Gaum von Bretten wurde heute als
provisorischer Gerichtsvollzieher und Gerichtsbote
des 1. Distrikts des diesseitigen Amtsgerichtsbezirks
aufgestellt und verpflichtet.
Anzeige..
Einquartiernngsliften u. QuarLierzet-
Bruchsal.
Dünger-Versteigerung.
Samstag den 30. d. M., Vormittags 9 Uhr,
wird das Dungergebniß aus den hiesigen Militär-
stallungen für den Monat Juli d. I. auf dem
Bureau der Kasernenverwaltung öffentlich ver-
steigert.
Bruchsal.
Verpachtung.
Die Viktualien- u. Fruchtmärkte betr.
Die Stadtgemeinde Bruchsal läßt am
Samstag den 23. Juni d. I.,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dem Rathhaus das Erträgniß der Viktualien-,
Frucht-, Holz-, Vieh- und Schweinsmärkte öffent-
lich versteigern.
Versteigerung von Bauarbeit.
Die Arbeiten zur Einrichtung eines SchullokalsZ babeiÜin der Buch- und Stein-
im Anschlag zu 959 fl., werden Montag den 25. ! - .. . L .. ..
d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im Rathhause dahier
wenigstnehmend öffentlich versteigert.
Bretten. I
Schlosserwerkzeugversteigerung.
Dienstag den 26. Juni d. I., Vormittags 8
Uhr anfangend, bei Schlofsermeister Konrad Leon-
hardt wegen Geschäftsveränderung in dessen Woh-
nung gegen Baarzahlung.
Richen Amt Eppingen.
Schäferei-Verpachtung.
Mittwoch den 4. Juli d. I., Nachmittags 1 Uhr,
wird die hiesige Gcmeindeschäferei, welche im Som-
mer und Winter mit den Schafen befahren werden
darf, auf 6 Jahre, von Michaeli 1866 bis dahin
1872, im Nathhause dahier in öffentlicher Ver-
steigerung verpachtet.
Jndustrietabellen sind vorräthig in der
Buchdruckerei von L. Schweiß.
druckerei von L. Schweiß in Heidelberg.
"^Schweigern bei Heilbronn. s2p
Maurer-Gesuch.
An dem neuen Schloßbau da-
hier finden 40 tüchtige Maurer
und Bersctzer gegen guten Lohn
dauernde Beschäftigung.
Die Unternehmer.