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Pfälzer Bote für Stadt und Land — 1866

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Nr. 103-115 (1. September - 29. September)
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lionen Dollars ab. — Nach einer Correspondenz des „Temps"
aus dem Haag wäre der König von Holland geneigt, Luxem-
burg an Frankreich zu verkaufen. ' (Karlsr. Ztg.)
Paris, 17. Sept. Der „Moniteur" veröffentlicht das
Rundschreiben Lavakette's an die diplomatischen Agenten
Frankreichs. Das Rundschreiben, vom 16. Sept, datirt, ist
sehr friedlich. Es zeigt, daß die jüngsten Veränderungen gün-
stig für Frankreich und eine Bürgschaft für den Frieden Eu-
ropaS's seien. Die Coalition der drei nordischen Mächte sei zer-
trümmert. Das vergrößerte Preußen verbürge die Unabhängig-
keit Deutschlands. Frankreich könne nicht aus eifersüchtigen Ge-
fühlen die Nationalitätsgrundsätze verläugnen, welche es den
Völkern gegenüber vertrete und bekenne. Indem es Frankreich
nachahme, habe sich Deutschland uns genähert. Ebenso nähern
Ideen, Grundsätze und Interesse uns Italien. Der September-
vertrag werde aufrichtig ausgeführt werden. Oesterreich sei durch
kein feindseliges Interesse mehr von Frankreich getrennt.
Welch seltsame Rückwirkung der Vergangenheit auf die Zukunft
wäre es, wenn die öffentliche Meinung nicht Bundesgenossen
Frankreichs, sondern Feinde in denjenigen Nationen erblicken
wollte, die von einer Vergangenheit sich befreit haben, die uns
feindlich war, die von Grundsätzen sich leiten lasse, die die uns-
rigen sind und die einzig beseelt sind von den Fortschritten,
welche das friedliche Band moderner Gesellschaften bilden. Gleich-
wohl weisen die Ergebnisse des letzten Kriegs auf die Nothwendig-
keit, zur Verteidigung unseres Gebiets ohne Verzug unsere Militär-
organisation zu vervollkommnen. Die Nation wird sich dieser Pflicht
nicht entziehen, die für Niemand eine Drohung ist. Am Schluß er-
klärt das Rundschreiben, daß der Horizont, frei von den Frie-
den bedrohenden Eventualitäten, nichts zu wünschen übrig lasse.
Rom, 15. Sept. Die in Antibes gebildete römische
Legion ist diesen Morgen zu Civita-Vecchia in befriedigendem
Gesundheitszustand angekommen. Nichtsdestoweniger sollte sie,
auf Befehl der päpstlichen Regierung, vor ihrem Einzug in Rom
einige Tage in der Umgegend von Civita-Vecchia Quarantaine
hallen, weil vor ihrer Abfahrt von Antibes einige Cholerafälle
daselbst vorgekommen waren.
Florenz, 15. Sept. General Thaon-Revel ist zum
königl. Commissär ernannt, uni mit General Leboeuf und General
Möring die Frage des Kriegsmaterials und der Uebergabe der
Festungen zu verhandeln. — Alan glaubt, die Angaben der
Wiener Blätter über die Wahl der künftigen Gesandten und
über den Abschluß von Handels Übereinkünften verfrüht.
Florenz, 17. Sept. Die officielle Zeitung schreibt: Da
in Folge des Kriegs die Nothwendigkeit eintrat, Steilten von
Truppen zu entblößen, wuchs die Kühnheit der Uebelthäter, ins-
besondere in der Provinz Palermo, und dieselben verstärkten sich
durch 2000 Deserteure von den letzten Aushebungen. In der
Nacht vom Samstag kamen einige Banden in die Stadt Palermo,
wo sie einen Zusammenstoß mit der bewaffneten Macht hatten.
Zahlreiche Truppen sind aus der Umgegend nach Palermo ge-
schickt, um dieOronung wiederherzustellen. Sonst ist die Insel ruhig.

Konstantinopel, 15. Sept, (Ueber Wien.) Nach Kandia
wurden neuerdings beträchtliche Truppen - Verstärkungen ein-
geschifft. Der General Türr ist nach Italien zurückgekehrt. Der
polnische General Langiewicz ist hier eingetroffenn.
Konstantinopel, 15. Sept. Es ist eine zehntägige Qua-
rantäne wegen Triest angeordnet. Es werden Vorbereitungen
getroffen zum Empfang des Fürsten von Rumänien. In Per-
sien hat ein Ministerwechsel stattgesunden.
St. Petersburg, 15. Sept., Morgens. Soeben hat unter
furchtbaren: Menschengedränge die Hinrichtung Karakasow's
stattgefunden.
London, 15. Sept. In dieser Zeit, wo mitunter so un-
günstige Urtheile über das östereichische Heer verlauten, sagt der
militärische Correspondent der „Times" in einem Briefe aus
Verona, bei Schilderung der dortigen gewaltigen Festungswerke:
„Es liegt in der österreichischen Armee ein verborgener Schatz
von Einsicht und ächter Liberalität, sowie von Treusinn, wofür
man in England wenig Verständniß hat, und der nur von einer
Meisterhand bearbeitet zu werden braucht, um das kostbarste Me-
tall zu Tage zu fördern."
Ncwyork, 5. Sept, (mit der Persia.) Präsident John-
son und sein Gefolge setzten ihre Rundreise in den Weststaaten
fort. Man bereitet ihnen enthusiastischen Empfang. An ein-
igen Orten indessen wurden die Reden des Präsidenten durch
den Nus: Verräther! unterbrochen. — Hr. Johnson tadelt leb-
haft den Congreß, indem er erklärt, daß die Massen ihm zu
Hilfe kommen werden und daß die radikale Partei vernichtet
werden wird. — Eine Rede des Hrn. Seward sagt, daß alle
Versuche, welche gemacht werden, General Grant und Hrn. John-
son von einander zu trennen, unnütz sein werden. — Man
fürchtet, daß während des Aufenthalts des Präsidenten in Chi-
cago politische Unruhen dort ausbrechen werden. Hr. Johnson
wird sich nach Saint-Louis begeben. — Ein Convent Radikaler
hat sich am 3. Sept, in Philadelphia versammelt. Delegirte
fast aller Südstaaten, die Generale Butler und Burnside und
andere Radikale wohnten ihm bei. Die hauptsächlichsten Redner
klagten den Präsidenten Johnson an.
In Folge der von Seiner Excellenz dem hochwürdigsten Herrn Erzbi-
schof aus Maria-Himmelfahrt angeordneten Collecte sind im Kapitel Waib-
stadt folgende Beiträge für die durch Kriegsnoth beschädigten Gemeinden
im Taubergrunde aus nachstehenden Gemeinden bei unterzeichneter Stelle
eingegangen und nach Großrinderfeld an das dortige Dekanat übersendet
worden:
I) von Balzfeld 25 fl. 46 kr.; 2) Bargen 3 fl.; 3) Dielheim mit
Baierthal 30 fl.; 4) Elsenz 12 fl. 53 kr.; 5) Grömbach 44 fl.; 6) Haß-
mersheim 12 fl. 12 kr.; 7) Hilsbach 25 fl.; 8) Mauer mit den Filialen
15 fl.; 9) Mühlhausen 13 fl. 38 kr.; 10) Neunkirchen mit Filialen 10 fl.
' 19 kr.; 11) Richen 6 fl.; 12) Rothenberg 3 fl. 48 kr.; 13) Siegelsbach
7 fl. 45 kr.; 14) Sinsheim 26 fl.; 15) Schlüchtern 5 fl.; 16) Spechbach
25 fl. 20 kr.; 17) Steinsfurth 16 fl. 30 kr.; 18) Waibstadt 23 fl. 30 kr.;
Zusammen 305 fl. 41 kr.
Dielheim, den 12. September 1866.
Erzbischöfl. Dekanat: Schmidt.

Amtliche und Arivat-Anzeigen.

Fahrnißversteigerung.
Windisch buch. Gemäß richterlicher Verfüg-
ung werden dem Max Schneider dahier auf
Mittwoch, den 26. d. Mts.,
früh 8 Uhr,
im hiesigen Rathszimmer öffentlich gegen Baar-
zahlung versteigert:
2 Pferde, 4 Stück Rindvieh, 950 Garben Ge-
treide, Klee - und Wiesenheu, Oehmd, ca. 75Zentner,
1 Wa en, 1 Pflug und sonstige Fahrnisse.
Liegenschaftsverpnchtung.
Weinheim. Heinrich Dimmel Wb. von hier
läßt bis
Freitag den 21. September,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dem Rathhause dahier ihre Liegenschaften, be-
stehend in 9 Parzellen, in einen sechsjährigen
Zeitbestand öffentlich versteigern.
Hofguts-Versteigerungen.
Wertheim. Das zur Gantmasse des Franz
Joseph Holl erb ach von Wolferstetten gehörige
Hofgut, wird, so weit nicht einzelne Stücke dessel-
ben bei der ersten Versteigerung den Zuschlag
erhielten,
Freitag den 5. Oktober 1866,
früh 9 Uhr,

auf dem Nathhause zu Külsheim einer zweiten
Versteigerung ausgesetzt.
Hardheim. In Folge gantrichterlicher Ver-
fügung werden dein Franz Ignaz Heilig von
Oberwittstadt dessen Liegenschaften, im Anschlag
zu 14,756 fl., auf dem Rathhause in Altheim
Dienstag, den 27. September 1866,
früh 10 Uhr,
mit den: Anfügen öffentlich versteigert, daß der
) Zuschlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis auch
nicht erreicht wird.
Bei Otto Schwarz in Schwetzingen
.sind fortwährend zu haben:
Katholische Gebet-, Unterrichts- und Er-
tuuumgs tut eher, Rosenkränze, Krnzifire,
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cO Heidelberg, St. Annagasse Nr. 9.

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„ 9. 56—57
„ 9.46
„ 5. 31
„ 9. 23—24
„ 11. 48—52
„ 9. 42—44
„ 2. 26—27

Druck, Verlag und Expedition von L. Schweiß. — Verantwortlicher Redakteur I. M. Fla schon.
 
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