DOI Kapitel:
Nr. 129-141 (1. November - 29. November)
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530
geworfen hat. Was die nächste Umgebung von Paris anbelangt,
so ist dieselbe seit sechs Monaten besonders unsicher. Es heißt,
es triebe dort eine starke Bande ihr Unwesen.
Paris, 30. Okt. Wie der „Moniteur" meldet, hat der
Bericht des Kriegs Ministers die Billigung des Kaisers
gefunden, und soll eine Commission niedergesetzt werden, welche
sich die Reorganisation der Armee zur Aufgabe stellen soll. Der
Bericht erwähnt die ernsten Ereignisse, die in Deutschland statt-
gefunden und mehrere Mächte veranlaßt haben, in der Militär-
reorganisation Veränderurigen eintreten zu lassen. Der Kaiser
habe eingesehen, daß Frankreich dabei nicht gleichgiltig bleiben
könne. Die Commission, deren Vorsitzender er sein werde, solle
sich daher mit der Prüfung und Untersuchung der Mittel befassen,
durch welche die Kräfte des Landes in die Lage gesetzt werden
können, die Landesvertheidigung und die Erhaltung des politi-
schen Einflusses Frankreichs zu sichern.
Florenz, 24. Okt. Das Tagesgespräch bildet jetzt eine
mysteriöse Geschichte, welche sich auf die Verhaftung eines gewis-
sen Mazzoni in Pisa gründet. Derselbe ist Mitglied des so-
genanunten „universalen republicanischen Vereins", und eine
Haussuchung bei ihm ergab einen reichen Fund von Orsinibomben,
Gifttränken und — wie es in der Depesche an den Minister
des Innern heißt — „sehr interessante" Dokumente. Da der König
von San Rossore aus sehr häufig bis in die Nähe von Pifa
zu jagen pflegt, so knüpfen sich zahllose Commentare an diesen
Vorfall, welcher noch näherer Aufklärung bedarf.
Alexandria, 27. Oct. Amtliche Nachrichten kündigen
einen von der türkisch-egpptischen Armee errungenen glänzenden
Sieg über die Insurgenten auf Candia an.
Corfu, 27. Oct. Bei Rodovisi (Epirus) schlugen 200 be-
waffnete Christen die dortige türkische Besatzung; die Christen
in Epirus verweigern die Steuern. In der Nähe von Valona
wurde ein Steuer-Einnehmer gelodet. Ganz Epirus ist in großer
Aufregung und es soll ein allgemeiner Aufstand bevorstehen.
Die athenischen Blätter drängen die Regierung zu entschiedener
Politik; die griechische Regierung soll die Errichtung zweier Lager
an der türkischen Grenze beschlossen haben.
Konstantinopel, 27. Oct. Tie wesentlichsten Punkte des
zwischen der Pforte und dem jetzt hier anwesenden Fürsten von
Rumänien getroffenen Arrangements sind: Prinz Karl zu Hohen--
zollern und dessen direkte Descendenten werden für immer als
Regenten Rumäniens anerkannt. Der Bestand der rumänischen
Armee wird aus 30,000 Mann festgesetzt. Das Recht der Münz-
prägung wird bewilligt, aber die Stiftung eines rumänischen
Ordens untersagt. Mit den Gränz-Nachbarmächten dürfen bloß
administrative, aber keine politische Conventionen abgeschlossen
werden. Die Verträge von früher her sollen aufrecht erhalten
bleiben. Fürst Karl empfing das ihm aufwartende hiesige dip-
lomatische Corps.
London, 25. Okt. Prinz Napoleon mit Gefolge ist
hier angekommen und im Clarendon-Hotel abgestiegen. — Der
Kriegsminister wird, wie es heißt, eine Concurrenz für Hinter-
ladungsgewehre ausschreiben; jedem Bewerber soll für seine
Auslagen eine Entschädigung von 300 Pfd. St. zugesichert wer-
den und das adoptirte System dell Namen des Erfinders erhalten.
Für die besten Patronen sollen Preise von 1000, 600, 500 und
400 Pfd. St. ausgesetzt werden. — Die Befürchtungen, die man
allgemein über die Seetüchtigkeit des vor einigen Tagen von
Liverpool nach Pernambuco ausgelaufenen Zwerg-Schrauben-
dampfers „Augusta" (von nur 5 Tonnen Gehalt) hegte, haben
sich bestätigt. Derselbe ist, durch seinen Zustand genöthigt, nach
Berehaven zurückgekehrt.
In London sind in der letzten Woche 254 Personen an
Cholera und Diarrhöe gestorben.
Newyork, 26. Oct. Von dem Gerichtshöfe in Toronto
zum Tode verurtheilt, ist der senische Oberst Lynch gehenkt
worden.
Nota-dsus!
Montag den 5. November, Nachmittags präcis 3 Uhr.
Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird dringend
gebeten.
Amtliap und Privat-Anzeigen.
Bekanntmachung.
Weinheim. Die Rekrutenaushebung soll am
Freitag den 7. Dezember l. I., Vormittags 8 Uhr,
auf hiesigem Rathhause vorgeuommen werden.
Sämmtliche Couscriptionspflichtigen diesseitigen
Bezirks haben sich dazu pünktlich einzufinden, bei
Vermeidung der gesetzlichen Strafen.
Großh. Bezirksamt.
Epp in gen. Die Conscription für das Jahr
1867 betr.
Die Aushebung der Conscriptionspflichtigen für
den diesf. Bezirk wird am
Montag den 26. November l. I.,
Morgens präcis 8 Uhr,
im hiesigen Nathhause stattfinden.
Großh. Bezirksamt.
Marktanzeige.
Sinsheim. Der nächste Jahrmarkt zu Sins-
heim wird am
Montag den 5. November d. I.
abgehalten.
Bürgermeisteramt.
Haferverstcigeruug.
Rohrbach, Amt Heidelberg. Die Gemeinde
Rohrbach läßt
Freitag den 2. November 1866,
Nachmittags 3 Uhr,
65 Centner Hafer auf dem Rathhaufe öffentlich
verste igern.
Das Bürgermeisteramt.
Pachtgeld-Erhebung.
Dcu Pächtern Freiherrlich vonWambolt'-
scher Güterstücke iu deu Gemarkungen Hei-
delberg, Kirchheim und Eppelheim wird
hiermit eröffnet, daß:
1) die vom Heidelberger Gut pro Mar-
tini l. I. fällig werdenden Pachtgel-
der am Montag den 12. lind Dien-
stag den 13. November l. I.,
2) die vom Eppelheimer Gut pro Weih-
nachlen l. I. fällig werdenden Pacht
gelber am Montag den 7. u. Dien-
stag deu 8. Januar 1867, jedes-
mal von 9 Uhr Vormittags bis 3
Uhr Nachmittags bei dem Brauerei-
besitzer, Herrn Gundt zu Heidelberg,
vom Unterzeichneten erhoben werden.
Birkenau, den 28. Okt. 1866.
Freiherrl. von Wamboltische Kellerei.
Sonnenschein. .
Ziegelhütteverpachtung.
Bruchsal. Der Unterzeichnete beab-
sichtigt seine ganz nahe bei hiesigem Bahn-
hof gelegene Ziegelhütlc am
Montag den 5. Nov. d. I.,
Nachmittags 2 Uhr,
zu verpachten.
Liebhaber werden hiezu freundlich einge-
laden. Zusammenkunft im Gasthaus zum
Wolf.
Bruchsal, den 26. Okt. 1866.
Franz Fuchs.
Bruchsal.
Anzeige.
Das Allerneueste in
sowie auch ungaruirte Diimeuhüte siud zu
haben bei Franz Nenbccr, Hutmacher.
Schweiß, Buch- und Steindruckerei.
xs^in braver Junge, der das Kübler-Ge-
^-schüft erlernen will, kann unter annehm-
baren Bedingungen sogleich eintreten.
Näheres bei Robert Fauser in Wies?
loch.
Sämmtliche Impressen für Kirchen - und
Fondsrechner nach Instruction des kathol,
Oberstistungsrathes vom Jahre 1863 sind
stets vorräthig zu beziehen von der Buch-
und Steindruckerei von Leop. Schweiß
in Heidelberg.
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R Gegen alle catarrhalischen Hals- und Brust- G
G Beschwerden, Husten, Heiserkeit re. gibt es nichts
tzK besseres als die G
K 8toIlM6r6L'86ÜllU LllU8t-Loilj)0V8. Z
Die zahlreichen ärztlichen Empfehlungen so- G
Iwie die zuerkannten Medaillen sind hiervon s
G thatsächliche Beweise. — Obige rühmlichst be-I
G kannten Brust-Bonbons sind in Original-G
U Paketen mit Gebrauchs-Anweisung ä .14 kr.
G stets vorräthig G
ch iu Heidelberg Lei A. L. Traenkle,
ff iu Neckargemünd bei W. Schoepslin. H
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vom 29. Oct. 1866.
?I 6U88. Xassensclloino . .
Distoüu prouss.
ItoUaucki^llo 10 ti. 8tücko
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20 DruullstüLÜo . . . .
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R,uss. iMporürws . . .
Dollars in Oolü . . . .
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„ 9. 40—42
„ 2. 26-27
Druck, Verlag und Expedition von L. Schweiß. — Redaktion für die Dauer der Abwesenheit d. Hrn. I. M. Flaschon: L. Schweiß in Heidelberg,
geworfen hat. Was die nächste Umgebung von Paris anbelangt,
so ist dieselbe seit sechs Monaten besonders unsicher. Es heißt,
es triebe dort eine starke Bande ihr Unwesen.
Paris, 30. Okt. Wie der „Moniteur" meldet, hat der
Bericht des Kriegs Ministers die Billigung des Kaisers
gefunden, und soll eine Commission niedergesetzt werden, welche
sich die Reorganisation der Armee zur Aufgabe stellen soll. Der
Bericht erwähnt die ernsten Ereignisse, die in Deutschland statt-
gefunden und mehrere Mächte veranlaßt haben, in der Militär-
reorganisation Veränderurigen eintreten zu lassen. Der Kaiser
habe eingesehen, daß Frankreich dabei nicht gleichgiltig bleiben
könne. Die Commission, deren Vorsitzender er sein werde, solle
sich daher mit der Prüfung und Untersuchung der Mittel befassen,
durch welche die Kräfte des Landes in die Lage gesetzt werden
können, die Landesvertheidigung und die Erhaltung des politi-
schen Einflusses Frankreichs zu sichern.
Florenz, 24. Okt. Das Tagesgespräch bildet jetzt eine
mysteriöse Geschichte, welche sich auf die Verhaftung eines gewis-
sen Mazzoni in Pisa gründet. Derselbe ist Mitglied des so-
genanunten „universalen republicanischen Vereins", und eine
Haussuchung bei ihm ergab einen reichen Fund von Orsinibomben,
Gifttränken und — wie es in der Depesche an den Minister
des Innern heißt — „sehr interessante" Dokumente. Da der König
von San Rossore aus sehr häufig bis in die Nähe von Pifa
zu jagen pflegt, so knüpfen sich zahllose Commentare an diesen
Vorfall, welcher noch näherer Aufklärung bedarf.
Alexandria, 27. Oct. Amtliche Nachrichten kündigen
einen von der türkisch-egpptischen Armee errungenen glänzenden
Sieg über die Insurgenten auf Candia an.
Corfu, 27. Oct. Bei Rodovisi (Epirus) schlugen 200 be-
waffnete Christen die dortige türkische Besatzung; die Christen
in Epirus verweigern die Steuern. In der Nähe von Valona
wurde ein Steuer-Einnehmer gelodet. Ganz Epirus ist in großer
Aufregung und es soll ein allgemeiner Aufstand bevorstehen.
Die athenischen Blätter drängen die Regierung zu entschiedener
Politik; die griechische Regierung soll die Errichtung zweier Lager
an der türkischen Grenze beschlossen haben.
Konstantinopel, 27. Oct. Tie wesentlichsten Punkte des
zwischen der Pforte und dem jetzt hier anwesenden Fürsten von
Rumänien getroffenen Arrangements sind: Prinz Karl zu Hohen--
zollern und dessen direkte Descendenten werden für immer als
Regenten Rumäniens anerkannt. Der Bestand der rumänischen
Armee wird aus 30,000 Mann festgesetzt. Das Recht der Münz-
prägung wird bewilligt, aber die Stiftung eines rumänischen
Ordens untersagt. Mit den Gränz-Nachbarmächten dürfen bloß
administrative, aber keine politische Conventionen abgeschlossen
werden. Die Verträge von früher her sollen aufrecht erhalten
bleiben. Fürst Karl empfing das ihm aufwartende hiesige dip-
lomatische Corps.
London, 25. Okt. Prinz Napoleon mit Gefolge ist
hier angekommen und im Clarendon-Hotel abgestiegen. — Der
Kriegsminister wird, wie es heißt, eine Concurrenz für Hinter-
ladungsgewehre ausschreiben; jedem Bewerber soll für seine
Auslagen eine Entschädigung von 300 Pfd. St. zugesichert wer-
den und das adoptirte System dell Namen des Erfinders erhalten.
Für die besten Patronen sollen Preise von 1000, 600, 500 und
400 Pfd. St. ausgesetzt werden. — Die Befürchtungen, die man
allgemein über die Seetüchtigkeit des vor einigen Tagen von
Liverpool nach Pernambuco ausgelaufenen Zwerg-Schrauben-
dampfers „Augusta" (von nur 5 Tonnen Gehalt) hegte, haben
sich bestätigt. Derselbe ist, durch seinen Zustand genöthigt, nach
Berehaven zurückgekehrt.
In London sind in der letzten Woche 254 Personen an
Cholera und Diarrhöe gestorben.
Newyork, 26. Oct. Von dem Gerichtshöfe in Toronto
zum Tode verurtheilt, ist der senische Oberst Lynch gehenkt
worden.
Nota-dsus!
Montag den 5. November, Nachmittags präcis 3 Uhr.
Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird dringend
gebeten.
Amtliap und Privat-Anzeigen.
Bekanntmachung.
Weinheim. Die Rekrutenaushebung soll am
Freitag den 7. Dezember l. I., Vormittags 8 Uhr,
auf hiesigem Rathhause vorgeuommen werden.
Sämmtliche Couscriptionspflichtigen diesseitigen
Bezirks haben sich dazu pünktlich einzufinden, bei
Vermeidung der gesetzlichen Strafen.
Großh. Bezirksamt.
Epp in gen. Die Conscription für das Jahr
1867 betr.
Die Aushebung der Conscriptionspflichtigen für
den diesf. Bezirk wird am
Montag den 26. November l. I.,
Morgens präcis 8 Uhr,
im hiesigen Nathhause stattfinden.
Großh. Bezirksamt.
Marktanzeige.
Sinsheim. Der nächste Jahrmarkt zu Sins-
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Montag den 5. November d. I.
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Bürgermeisteramt.
Haferverstcigeruug.
Rohrbach, Amt Heidelberg. Die Gemeinde
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Freitag den 2. November 1866,
Nachmittags 3 Uhr,
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Das Bürgermeisteramt.
Pachtgeld-Erhebung.
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delberg, Kirchheim und Eppelheim wird
hiermit eröffnet, daß:
1) die vom Heidelberger Gut pro Mar-
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stag den 13. November l. I.,
2) die vom Eppelheimer Gut pro Weih-
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mal von 9 Uhr Vormittags bis 3
Uhr Nachmittags bei dem Brauerei-
besitzer, Herrn Gundt zu Heidelberg,
vom Unterzeichneten erhoben werden.
Birkenau, den 28. Okt. 1866.
Freiherrl. von Wamboltische Kellerei.
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Bruchsal, den 26. Okt. 1866.
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Bruchsal.
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haben bei Franz Nenbccr, Hutmacher.
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stets vorräthig zu beziehen von der Buch-
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G kannten Brust-Bonbons sind in Original-G
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ch iu Heidelberg Lei A. L. Traenkle,
ff iu Neckargemünd bei W. Schoepslin. H
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