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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0073
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Baufett.
schieblichkeit der Wände gegeneinander jeden lokalisierten Druck in eine rollende,
fortschreitende Bewegung und verteilen die Druckwirkung auf eine größere Fläche.
Die Weickteile werden durch sie vor Quetschungen geschützt. Die meisten Schleim-
beutel haben mit Gelenken nichts zu tun. Andere, welche in der Nähe von Ge-
lenken liegen, können nach Zerreißung der Kapsel mit der Gelenkhöhle in Ver-
bindung treten und spielen deshalb eine Bolle bei pathologischen Verrenkungen.
Bei anderen ist eine Kommunikation des Beutels mit dem Gelenk normal; sie
vollzieht sich in der Entwicklung, oft erst nach der Geburt, kann aber auch erb-
lich fixiert und von vornherein in der Entwicklung angelegt sein. Der oder die
Schleimbeutel, die zu einem Gelenk gehören, gliedern sich der Haupthöhle wie
Seitenkammern an. Bei plötzlichen Stößen kann die Gelenkschmiere aus der
Haupthöhle durch die feine Kommunikation wie durch ein Ventil in eine Seiten-
kammer abfließen: Bremswirkung. Oft sind bei komplizierten Gelenken die Ab-
messungen des Zwischenraumes zwischen den Knochenenden verschieden, je nach
der Stellung der Knochen; als inkompressibele Flüssigkeit kann die Synovia bei
Verengerungen nach den Seitenkammern abfließen und bei Erweiterungen von dort
zufließen, wie es der Bedarf verlangt.
3. Baufett.
Die passiven Bestandteile des Bewegungsapparates haben die Aufgabe,
bei allen Bewegungsmöglichkeiten dem Körper die erforderliche Stabilität zu
sichern. Die Eigenschaft, welche bei den verwendeten Gewebsformen ausgenutzt
Kern der Fettzeile
Fettsäurenadeln /
Abb. 36. Fett, Sudanfärbung. Junger Hund.
wird, ist nicht immer ihre Festigkeit, sondern oft gerade umgekehrt ihre Nach-
giebigkeit. In allen Fällen wird die Fähigkeit ausgenutzt, mechanischen
Beanspruchungen gegenüber histologisch intakt zu bleiben. Die Knochen, die
Verstärkungsbänder der Gelenkkapseln und die Füllpolster von Synarthrosen
setzen den Beanspruchungen einen Widerstand entgegen. Die Gelenkknorpe].
Gelenknebenräume (Bursae) und die Synovia vertreten die entgegengesetzte
Aufgabe; sie besitzen die Eigenschaft, erlittene Deformierungen auszugleichen,
ohne sich histologisch zu verändern oder durch Gleiten lokale Druckwir-
kungen zu vermeiden. Die eine Art von Geweben wdrd im Bewegungsapparat
verwendet, weil ihre Festigkeit besonders groß, die andere, weil sie besonders
gering ist. Zu den letzteren gehört das Fett, welches als Baufett im Zu-
sammenhang des Bewegungsapparates keine geringe Rolle spielt. Die Fett-
zellen selbst sind mehr oder minder prall gefüllte Elemente (Abb. 36). Sie
sind einzeln durch mechanische Gewalt leicht lädierbar. Aber Fettpolster
Baufett.
schieblichkeit der Wände gegeneinander jeden lokalisierten Druck in eine rollende,
fortschreitende Bewegung und verteilen die Druckwirkung auf eine größere Fläche.
Die Weickteile werden durch sie vor Quetschungen geschützt. Die meisten Schleim-
beutel haben mit Gelenken nichts zu tun. Andere, welche in der Nähe von Ge-
lenken liegen, können nach Zerreißung der Kapsel mit der Gelenkhöhle in Ver-
bindung treten und spielen deshalb eine Bolle bei pathologischen Verrenkungen.
Bei anderen ist eine Kommunikation des Beutels mit dem Gelenk normal; sie
vollzieht sich in der Entwicklung, oft erst nach der Geburt, kann aber auch erb-
lich fixiert und von vornherein in der Entwicklung angelegt sein. Der oder die
Schleimbeutel, die zu einem Gelenk gehören, gliedern sich der Haupthöhle wie
Seitenkammern an. Bei plötzlichen Stößen kann die Gelenkschmiere aus der
Haupthöhle durch die feine Kommunikation wie durch ein Ventil in eine Seiten-
kammer abfließen: Bremswirkung. Oft sind bei komplizierten Gelenken die Ab-
messungen des Zwischenraumes zwischen den Knochenenden verschieden, je nach
der Stellung der Knochen; als inkompressibele Flüssigkeit kann die Synovia bei
Verengerungen nach den Seitenkammern abfließen und bei Erweiterungen von dort
zufließen, wie es der Bedarf verlangt.
3. Baufett.
Die passiven Bestandteile des Bewegungsapparates haben die Aufgabe,
bei allen Bewegungsmöglichkeiten dem Körper die erforderliche Stabilität zu
sichern. Die Eigenschaft, welche bei den verwendeten Gewebsformen ausgenutzt
Kern der Fettzeile
Fettsäurenadeln /
Abb. 36. Fett, Sudanfärbung. Junger Hund.
wird, ist nicht immer ihre Festigkeit, sondern oft gerade umgekehrt ihre Nach-
giebigkeit. In allen Fällen wird die Fähigkeit ausgenutzt, mechanischen
Beanspruchungen gegenüber histologisch intakt zu bleiben. Die Knochen, die
Verstärkungsbänder der Gelenkkapseln und die Füllpolster von Synarthrosen
setzen den Beanspruchungen einen Widerstand entgegen. Die Gelenkknorpe].
Gelenknebenräume (Bursae) und die Synovia vertreten die entgegengesetzte
Aufgabe; sie besitzen die Eigenschaft, erlittene Deformierungen auszugleichen,
ohne sich histologisch zu verändern oder durch Gleiten lokale Druckwir-
kungen zu vermeiden. Die eine Art von Geweben wdrd im Bewegungsapparat
verwendet, weil ihre Festigkeit besonders groß, die andere, weil sie besonders
gering ist. Zu den letzteren gehört das Fett, welches als Baufett im Zu-
sammenhang des Bewegungsapparates keine geringe Rolle spielt. Die Fett-
zellen selbst sind mehr oder minder prall gefüllte Elemente (Abb. 36). Sie
sind einzeln durch mechanische Gewalt leicht lädierbar. Aber Fettpolster