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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0835

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824

Anhang: Präparierregeln.

c) Spinales System: M. spinalis (S. 97). Der Spinalis thoracis wird
nach seiner Sonderung über die Dornfortsätze nach der anderen Seite geklappt.
Spinalis cervicis und capitis müssen sorgfältig gesucht werden, fehlen aber
oft. Schließlich wird der ganze Longissimus mit Ausnahme der Pars capitis ent-
fernt.

d) Transversospinales System: 1. M. semispinalis capitis und cer-
vicis (S. 95). Um den Semispinalis cervicis präparieren zu können, muß der M. semi-
spinalis capitis nach seiner Fertigstellung in der Mitte seiner Fasern durchtrennt
und zurückgeklappt werden. Um den Semispinalis thoracis begrenzen zu können,
zählt man die Wirbel, welche zwischen den Ursprüngen von den Querfortsätzen
und der Insertion an den Dornfortsätzen liegen (vier oder mehr übersprungene
Wirbel!). Dabei ist nicht zu vergessen, daß die Dornfortsätze der Brustwirbel
schräg nach unten gerichtet sind und bis in die Höhe der Querfortsätze des nächsten
oder übernächsten Wirbels abwärts reichen. Ist der Semispinalis beendigt, so
wendet man sich 2. zum Multifidus (S. 94). Zunächst wird der Muskel vom Sakrum
aufwärts bis zum unteren Rand des Semispinalis präpariert, dann der Semispinalis
thoracis und cervicis vollständig entfernt und der Multifidus bis zum zweiten Hals-
wirbel ergänzt. 3. Eotatores (S. 91). Während der Multifidus 2—3 Wirbel über-
springt, überspringen die Rotatores einen bzw. keinen. Man überzeugt sich zu-
nächst an einer Stelle der Brustregion, indem man solange in die Tiefe geht und Teile
des Multifidus abträgt, bis man von einem bestimmten Querfortsatze aus Bündel
findet, die nur einen Wirbel überspringen. Es werden dann alle gleichartigen Muskel-
bündel von den übrigen Querfortsätzen aus dargestellt unter vollständiger Ent-
fernung des Multifidus. Der Rotator brevis wird ebenso zunächst von einer Stelle
aufgesucht und daran erkannt, daß er fast transversal von den Querfortsätzen
zu den danebenliegenden Dornfortsätzen der nächst höheren V .rbel verläuft.

e) Muskeln zwischen dem Schädel und den Drehwirbeln (S. 91).
Nacheinander dargestellt werden der M. rectus capitis posterior major und
minor, obliquus capitis superior und inferior. Schließlich wird der Obli-
quus capitis superior von seinem Ansatz vom Os occipitale abgelöst, zurückgeklappt
und in der Tiefe vom Querfortsatz des Atlas aus der Rectus capitis lateralis
aufgesucht (S. 106).

f) Mm. interspinales (S. 90), intertransversarii (S. 90, 106), leva-
tores costarum (S. 106), intercostales (S. 156).

g) Ligg. interspinalia, Ligamentum supraspinale und Ligamentum
nuchae (S. 110). Verbindungen der Wirbel mit den Riepen (S. 112).

III. Brust-, Schulter- und Armmuskeln.

Die Beschreibung gilt für den Fall, daß die Leiche zuerst auf dem Rücken
liegt. Liegt sie in Bauchlage, so richtet man sich nach der weiter unten folgenden
Beschreibung der Rückenseite. Wird die Leiche während der Präparation gedreht,
so wird die jetzt oben liegende Seite vom Anfang der Präparierregeln über diese
Körperseite an präpariert, nicht von einer beliebigen, etwa gerade auf der anderen
Seite erreichten Stelle an. Ist bei Beginn des Präparates die Brust mit der oberen
Gliedmasse bereits von der Leiche abgetrennt oder wird sie später losgelöst, so nimmt
man für jede der vier einzelnen Regionen (Brust, Schulter, Oberarm, Unterarm
mit Hand) jeweils zuerst die Vorderseite und dann die Hinterseite vor.

A. Vorderseite.

1. Brust und Schulterregion.

a) Inspektion und Palpation: Sternum (S. 148), Klavikula (S. 227),
Akromion (S. 228). Abzählen der Rippen (S. 141), Rippenbogen, Grenzen des
M. pectoralis major in verschiedenen Stellungen (S. 256). M. deltoides (S. 241),
Fossa infraclavicularis (S. 254), die Achselhöhle mit ihren Begrenzungen (S. 257).

b) Hautschnitte: 1. Median von der Incisura jugularis bis gegen den
Schwertfortsatz. 2. Längs der Klavikula bis zum Akromion und von dort in der
Richtung auf den Epicondylus radialis humeri bis in die Höhe des Ansatzes des
Pektoralis. 3. Transversal vier Finger breit unterhalb der Brustwarze; soweit
dorsalwärts wie möglich.

c) Lamina superficialis fasciae pectoralis (S. 258), Platysma (S. 748,
eventuell M. sternalis, S. 257). Falls das Platysma noch nicht von dem Hals-
präparanten dargestellt ist (oder dargestellt werden kann), wird es zunächst prä-
pariert und nach dem Hals zu zurückgeklappt. Die Faszie wird dargestellt, indem
 
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