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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0833

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822

Anhang: Präparierregeln.

8. M. depressor supercilii (S. 791), M. corrugator (S. 793) und M. pro-
cerus (S. 792).

9. M. frontalis (S. 794), Übergang in die Galea aponeurotica. Letztere
ist in der Mitte zwischen Ohr und Medianlinie zuerst aufzusuchen.

10. Ohrmuskeln: M. auricularis superior und anterior, eventuell
M. temporoorbitalis (S. 796, 797).

11. Kann die Leiche noch nicht bald gedreht werden, so werden durch Dre-
hung des Kopfes der M. occipitalis, M. auricularis post. und die ganze G-alea
aponeurot. zuerst auf der einen und dann auf der anderen Seite dargestellt (S. 797).
Andernfalls fährt man mit den Kaumuskeln fort und stellt jene Muskeln nach Dre-
hung der Leiche dar.

d) Kaumuskeln.

1. Fascia parotideomasset. und Parotis (S. 758). Die Faszie ist schon
bei den oberflächlichen Muskeln gereinigt worden. Jetzt wird sie gespalten und
zurückgeklappt, die Drüse gereinigt und in ihrem ganzen Umfang (auch hinter
dem Kiefer) herausgeschält. Sie bleibt am Ductus parotideus hängen. Das tiefste
Blatt der Fascia parotidea (Auskleidung der Parotisnische) ist freigelegt.

2. M. masset er (S. 756). Zuerst wird die oberflächliche vertikale Partie
präpariert, dann diese von hinten her von der tiefen schrägen Partie am Ursprung
vom Jochbein abgelöst und zurückgeklappt. Die tiefe Partie wird präpariert und
das Lig. temporomandibulare (S. 769) gesäubert.

3. Fascia und M. temporalis (S. 753). Die oberflächliche Faszie wird
nach Zurückklappen der Mm. auriculares gesäubert, dann vom oberen Jochbogen-
rand abgeschnitten und von dessen Mitte aus vertikal gespalten; die beiden Hälften
werden nach vorn und hinten zurückgeklappt. Nun wird die Fascia temp. profunda
präpariert und darauf ebenso gespalten. Der M. temp. wird dadurch bis zum Joch-
bogen zugänglich und von hier aus gegen den Ursprung zu präpariert. Die Insertion
wird dadurch freigelegt, daß auch die tiefe Portion des Masseter vom Jochbogen
abgelöst und gegen den Kieferwinkel zurückgeklappt wird. Der Kiefer wird herunter-
gezogen und der Temporalis ganz freigelegt. Der Jochbogen bleibt intakt. Schließ -
lieh ist die Insertion des Temporalis hart am Proc. coronoides bis an den Masseter-
ansatz herunter abzulösen und der Muskel unter dem Jochbogen hindurch nach
oben zu schieben, um den Zugang zu den folgenden Muskeln zu gewinnen.

4. Mm. pterygoidei (S. 758, 759). Der M. pteryg. ext. ist daran kenntlich,
daß seine Fasern transversal zum Proc. condyloides verlaufen (während die tiefen
Temporalisfasern schräg und zum Proc. coron. ziehen). Man legt seine beiden Por-
tionen möglichst umfänglich von vorn her frei und sucht dann vom Hals aus hinter
dem Kiefer das Lig. stylomandibulare (S. 769) und den M. pteryg. int. auf. Dazu
ist die Entfernung der Halseingeweide erforderlich. Können diese noch nicht ganz
herausgenommen werden, so muß wenigstens der Zusammenhang mit dem Kopf
gelöst werden (durch den Diener), so daß man die Eingeweide wegklappen kann.
Der Pteryg. int. wird, nachdem er ganz fertiggestellt ist, von seiner Insertion am
Angulus mandibiilae imter Schonung des Lig. sphenomandibulare (S. 769) los-
geschnitten und dadurch der Zugang von innen zum Pteryg. ext. gewonnen. Dieser
ist auch.von hier aus zu präparieren.

5. Kiefergelenk (S. 762). Man säubert das Lig. sphenomandibulare und
die ganze Kapsel, öffnet dann von vorn die beiden Kammern des Gelenkes. Diskus.
Schließlich wird der Unterkieferkopf ganz exartikuliert und dadurch der M. pteryg.
ext. besser übersehbar als bisher. Seine Funktion ist zu ermitteln.

e) Tiefe Halsmuskeln. Sie können erst vollständig präpariert werden,
wenn die Hals- und Brusteingeweide entfernt sind. Eventuell ist deshalb dieser
Teil des Präparates erst später nachzuholen und inzwischen eine andere Präparation
anzufangen. Die drei Scaleni (S. 201) werden präpariert, die großen Gefäß- und
Nervenbündel gesäubert und dann entfernt, so daß die beiden Skalenuslücken deut-
lich werden. Zuletzt werden der Muse, longus colli et capitis und der Rectus capitis
anterior präpariert (S. 208; der R. cap. lat. wird beim Rücken präpariert.)

II. Gesamtmuskiilatur des Rückens.

1. Inspektion und Palpation: Wirbeldornen (S. 81, 86), Schultergürtel
(S. 227), Darmbeinrand (S. 460), Muse, latissimus und M. trapezius (S. 248, 269).

2. Hautschnitte: a) in der Medianlinie von der Protuberantia occipitalis
externa bis zum Os coecygis; b) transversal, längs der Linea nuchae superior; c) vom
Os coecygis längs der Crista iliaca soweit wie möglich nach vorn; d) eventuell ein
transversaler Hilfsschnitt in der Höhe der Spina scapulae. Die Hautlappen werden
von der Medianlinie aus nach den Seiten zu abpräpariert.
 
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