Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0840

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Armgelenke, Bauchmuskeln.

829

auf der Volar- und Dorsalseifce der Handwurzel bestimmt, ehe die Muskeln abgelöst
werden. Beim Ablösen der Interossei und Lumbrikales wird die Beziehung zur
Dorsalaponeurose besonders beachtet (S. 431). Man löse die Dorsalaponeurose
bei einem Finger im ganzen ab und betrachte sie von der Knochenseite.

Zuerst wird bei stark volarwärts flektierter Hand das Lig. radiocarpeum
dorsale (S. 397) präpariert; dann die Ligg. intercarpalia dorsalia (S. 399), von denen
meist ein langer Zug vom Navikulare bis zum Triquetrum zu verfolgen ist, schließ-
lich die Ligg. carpometacarpalia dors. und Ligg. basium oss. metac. dors. (S. 401).
Die dünnen Teile der Gelenkkapseln müssen sorgfältig geschont werden.

Dann wird bei abduzierter Hand jedes der Ligg. collateralia (S. 398) ge-
säubert. Den Schluß bildet die Präparation der volaren Bandapparate. Die Hand
wird stark dorsalwärts flektiert. Das Lig. radiocarpeum volare (S. 396) ist immer
stark, das Lig. ulnocarp. vol. (S. 397) schwach und nicht immer vorhanden. Das
Lig. pisohamatum und Lig. pisometacarpeum werden scharf begrenzt (S. 400).
Vom Kapitatum aus wird das Lig. carpi radiatum dargestellt (S. 399). Ein Streifen
des letzteren geht vom Kapitatum bis zum Proc. styloides radii und hängt mit
dem Lig. collaterale radiale zusammen. Zuletzt sind die Ligg. carpometacarpea
volaria und Ligg. basium metac. vol. zu suchen (S. 401).

Die Bewegungen in den einzelnen Gelenken der Handwurzel sind zu be-
stimmen, ehe diese eröffnet werden (S. 414—424).

E. Eröffnung des distalen Radioulnargelenks (S. 387).

Mit der Spitze des Messers dringt man von der Dorsalseite zwischen Ulna
und Radius hart an der ersteren in der Längsrichtung ein, wendet im rechten Winkel
um und schneidet die Kapsel zwischen Ulna und Discus articularis bis hart an den
Proc. styloides ulnae durch. Das Handgelenk muß intakt bleiben!

F. Eröffnung des Radiokarpalgelenks (S. 389) und Interkarpalgelenks (S. 393).

Beide Gelenke werden von der Dorsalseite her mit der Spitze des Messers
genau ihrem Verlauf entsprechend geöffnet; dann wird die Lage der Ligg. inter-
ossea (S. 401) zwischen den Knochen der ersten Handwurzelreihe bestimmt. Das
Gelenk des Pisiforme ist zu öffnen (S. 393). Die Beziehung der Gelenkspalten zu
allen Flexions- und Abduktionsbewegungen der Hand muß ganz klar sein, ehe weiter
fortgeschritten wird (S. 414—424).

G. Eröffnung der Amphiarthrosen zwischen den Karpalia und den Metakarpalia

des 2.-5. Fingers (S. 375, 437).

Von der Dorsalseite wird zuerst mit der Spitze des Messers die ganze Gelenk-
linie geöffnet und dann festgestellt, wo Kommunikationen mit dem Interkarpal-
gelenk existieren (S. 395). Ligg. interossea (S. 401).

H. Eröffnung der Artic. carpometacarpea des Daumens (S. 449).
Bewegungen des Sattelgelenks. Sesambeine in der volaren Kapselwand.

J. Fingergelenke (S. 438, 439).

Die Lage und Funktion der Seitenbänder wird bestimmt. Die Kapseln werden
entfernt, die Bänder bleiben stehen.

Bei der Abgabe des Präparates müssen alle Knochen der Extremität zu-
sammenhängen (indem die oben bei jedem Gelenk angegebenen Teile der Band-
verbindungen erhalten bleiben) und vom Periost gesäubert sein.

V. Bauchmuskeln.

1. Inspektion und Palpation: Brustbein (S. 148), Rippen (S. 141). Darm-
bein (S. 460. 486), Symphyse (S. 464). Epi-, Meso- und Hypogastrium (S. 9). Leisten-
band und Anulus inguinalis (S. 193). Rektusinskriptionen (S. 179).

2. Hautschnitte: 1. Medianer Längsschnitt vom Schwertfortsatz bis zur
Schamfuge, beiderseits am Nabel vorbeiführend; sonst für rechts und links ge-
meinsam. 2. Transversalschnitt 4 Finger breit unterhalb der Brustwarze. 3. Von
der Symphyse längs dem Lig. inguinale bis zur Spin. iL ant. sup. und längs der
Crista ilium (Schnitt 2 und 3 werden soweit wie möglich dorsalwärts geführt).
 
Annotationen