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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0844

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Beingelenke.

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4. Fascia lata und Muskeln an der Hinterseite des Oberschenkels:
Die Faszie wird zuerst in ihrer ganzen Ausdehnung am Oberschenkel (soweit sie
nicht beim Auf suchen der Insertion des Glutaeus maximus zerstört werden mußte)
und in der Kniekehle dargestellt (S. 566). Zusammenhang mit der Unterschenkel-
faszie. Sie wird dann vom Tuber ischii bis über die Kniekehle hinaus längs ge-
spalten und zurückgeklappt. Man präpariert die drei Beugemuskeln (Bizeps,
Semitendinosus, Semimembranosus, S. 561—565) und die Hinterfläche des
M. adductor magnus (S. 508). Das Planum popliteum wird gereinigt (S. 551).

5. Fascia cruris und hintere Muskeln des Unterschenkels: Loge
der Wadenmuskeln (S. 611). Die Befestigung der oberflächlichen Faszie an der
Fibula, Tibia und besonders an den Malleolen wird bei der Reinigung besonders
studiert und das Lig. laciniatum begrenzt (S. 605, 616). Kranial von letzterem wird
die oberflächliche Faszie weggenommen und der M. gastrocnemius (S. 614),
M. plantaris (S. 612) und M. soleus (S. 612) in der genannten Reihenfolge prä-
pariert. Man schone die Sehne des Plantaris. Um den Zugang zur tiefen Faszie
zu gewinnen, wird das Bein im Knie gebeugt, der Soleus von der Tibia abgelöst
und der Canalis solei eröffnet. Gastroknemius und Plantaris bleiben intakt. Jetzt
wird die tiefe Faszie gesäubert (S. 605) und gegen das Lig. laciniatum begrenzt.
Letzteres bleibt erhalten. Die tiefe Faszie wird im übrigen entfernt und der M.
flexor digitorum longus (S. 609), M. tibialis post. (S. 605) und M. flexor
hallucis longus (S. 607) präpariert. Überkreuzung der beiden erstgenannten.
M. popliteus (S. 560).

6. Fußsohle: Zuerst wird die Plantaraponeurose mit ihren Zipfeln zu
den Zehen und ihren dünnen seitlichen Teilen an den Fußrändern dargestellt (S. 6-!3).
Man achte auf die Sehne des Flexor brevis zur 5. Zehe. Ligg. vaginalia aller Zehen
(S. 644). Die Plantaraponeurose wird von ihren Zipfeln zu den Zehen aus bis zum
Ursprung des M. flexor digitorum brevis unterminiert und gegen die Ferse zu
zurückgeklappt. Dann wird der Flexor brevis (S. 641), der Abductor hallucis
(S. 643) und Abductor dig. V. (S. 642) präpariert. Der Zugang zu den tiefen
Muskeln wird freigelegt, indem der Flexor brevis unterminiert und von der Unter-
fläche aus hart am Ursprung vom Tuber calcanei abgelöst wird. Man säubert die
Sehnen der langen Beuger und den Quadratus plantae (S. 640), die Mm. lum-
bricales (S. 639), den Flexor hallucis brev. (S. 642), Flexor und Opponens
dig. V. (S. 642, 641). Der Quadratus plantae wird vom Ursprung am Kalkancus
abgelöst, die Sehne des Flexor digitorum longus oberhalb des Ligam. laciniatum
durchschnitten und nach der Fußsohle zu durch ihr Sehnenfach durchgezogen.
Man studiert die Verbindung zwischen der Sehne des Flexor dig. und Flexor hallucis
longus (Chiä'sma plantare, S. 608). Sie wird so gelöst, daß die Herkunft der ver-
schiedenen Sehnenbestandteile erkennbar bleibt. Die Ligg. vaginalia werden durch
je einen Längsschnitt geöffnet und der Flexor digitorum über die Zehen zurück-
geklappt. Jetzt ist das Caput tränsversum und obliquum des Adductor hallucis
zugänglich (S. 642). Die Interossei werden zuerst lateral vom Adduktor präpa-
riert, dann beide Köpfe des Adduktor vom Ursprung abgelöst und gegen die Groß-
zehe zurückgeschlagen. Jetzt sind alle 7 Interossei darzustellen (S. 641). Der Sehnen-
kanal des Peronaeus longus ist zu sondieren, nicht zu öffnen! (S. 601, 634).

0, Muskeln des kleinen Beekens.

Die Leiche ist getrennt und das Becken median durchsägt. Man präpariert
den Ursprung des M. piriformis (S. 492), den Beckenboden, soweit er erhalten
ist (S. 474, Fascia obturatoria mit dem Ursprung des M. levator ani), M. coccy-
geus (S. 468) und Ursprung des M. obturator internus (S. 505).

Till. Gelenke der unteren Extremität.

Die Ablösung der Muskeln darf erst begonnen werden, wenn alle an Hand
der Vorschrift über die Muskelpräparation fertig präpariert, genau bestimmt und
in allen Einzelheiten bekannt sind und erst nach eingeholter Erlaubnis beim Leiter
der Übungen. Abtestieren! Die Muskeln werden in der Reihenfolge abgelöst, in
welcher die Gelenke präpariert werden, und zwar immer nur so viele, um ein Gelenk
(oder eine Gruppe von Gelenken) freizulegen. Jeder Muskel wird einzeln von Ur-
sprung und Insertion hart am Knochen abgelöst (Ausnahmen sind besonders auf-
geführt).

A. Bandapparate der Wirbelsäule.

Beim Ablösen des M. quadratus werden besonders dessen dorsale und
intermediäre Partie freigelegt und studiert (S. 182). Man stellt dann die Ligg.

Braus, Lehrbuch der Anatomie. I.

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