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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0841

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830

Anhang: Präparierregeln.

3. Fascia superficialis abdominis (S. 178): Das Unterbautfettgewebe
wird bei Freilegung der Faszie in einer Platte abgelöst und entfernt. Man hüte
sich, die vordere Rektusscheide (S. 181) zu verletzen.

4. M. obliquus abd. externus (S. 171): Entfernung der Faszie, Schonung
der Aponeurose (vordere Rektusscheide!). Man beachte den vorderen Rand des
Latissimus, die Ursprungszacken des Serratus anterior und die Zacken des Obliquus
an den Rippen. Um das Trigonum lumbale Petiti (S. 174) zu präparieren, wird die
Leiche in Seitenlage gebracht. Nach Fertigstellen des Muskelbauches wird die vor-
dere Rektusscheide gereinigt. Samenstrang (resp. Lig. teres uteri), Crus sup. und
inf., Fibrae intercrurales (S. 177, 193).

Ein Bogenschnitt, welcher über den Rippen beginnt, teilt die Muskelfasern
in ihrer Mitte. Er wird durchgeführt bis zum vorderen Rande des Latissimus. Der
Schnitt ist nach kaudal konvex. Auf der Mitte der Konvexität des Bogenschnittes.
(Nabelhöhe) beginnt ein gerader Schnitt, welcher in der Richtung auf das Crus
sup. verläuft und einen Finger breit oberhalb des Leistenringes bis zum Rektus-
rand weitergeführt wird (ohne den Obliquus int. zu verletzen). Zurückklappen
des Obliquus ext. in drei Lappen (der mediale nicht weiter als bis zum lateralen
Rektusrand).

5. M. obliquus abd. internus (S. 169): Säuberung des Muskelbauches,
Beziehung zu den Interkostalmuskeln, zur Rektusscheide und zum M. cremaster.

Bogenschnitt in der Mitte sämtlicher Muskelfasern und deshalb nach kranial
konvex. Man beginne ihn im oberen Teil des Muskels, weil dort sein Faserverlauf
vom darunter liegenden Transversus am stärksten absticht. Ein gerader Schnitt
wird von der Höhe der Konvexität des ersten Schnittes (Nabelhöhe) in der Richtung
auf den Proc. ensiformis, aber nur bis zum Rektusrand ausgeführt. Zurückklappen
der drei Lappen (der mediale nicht weiter als bis zum lateralen Rektusrand).

6. M. transversus abd. (S. 162): Säuberung des Muskelbauches und des
Ursprungs von der Fascia lumbodorsalis (tiefes Blatt). Beziehungen zum M. cre-
master. Nicht durchschneiden! Siehe auch Nr. 9.

7. M. pyramidalis (S. 182): Spaltung der vorderen Rektusscheide über
dem Muskel durch einen Längsschnitt. Zurückklappen des Pyramidalis von der
Linea alba nach der Symphyse zu.

8. M. rectus abdominis (S. 179): Freilegen des Muskels durch einen Schnitt,
der über der Mitte des Muskels der ganzen Länge nach die vordere Rektusscheide
durchtrennt. Zurückklappen beider Hälften der Scheide unter Loslösung mit
scharfem Messer von den Inscriptiones tendineae. Durchtrennen des Muskels in
Nabelhöhe und Zurückklappen der beiden Hälften. Beim oberen Stück werden
die drei Ursprungszacken an den Rippen sorgfältig bestimmt und künstlich gesondert.

9. Fertigstellen des Teiles des M. transversus abd., welcher auf der Innen-
seite der Rippen entspringt.

10. Studium der Beiträge der seitlichen Bauchmuskeln zur Rektusscheide
(S. 175, 170, 163). Fascia transversalis (S. 167). Die Bauchhöhle wird nicht er-
öffnet.

(Es folgt der Situs abdominis: darüber besondere Vorschrift, siehe Bd. II.)

VI. Zwerchfell (S. 196).

Diaphragma (Zwerchfell): Bauchiges Messer, um Einstiche in das Zwerch-
fell zu vermeiden. Ursprung>sportion an der Wirbelsäule; vom Centrum tendin.
aus nach dieser hin zu präparieren: Schonung der beiden Arcus lumbocostales (Hal-
leri). Hiatus aort. und oesoph. Die Pars sternocostalis wird mit Hilfe einer be-
sonderen langen Pinzette (vom Instrumentenbrett) zunächst auf der einen Seite
von beiden Präparanten zusammen (einer als Assistent) und dann auf der anderen
Seite dargestellt. Manchmal läßt sich die Faszie auch im ganzen stumpf ablösen.
Man achte auf Varietäten des Ursprungs an der letzten Rippe (Trigonum lumbo-
costale).

VII. Muskeln der unteren Extremität.

Falls die Leiche sich in Rückenläge befindet, wird zuerst die Vorderseite
des Beines präpariert. Dieser Fall ist dieser Beschreibung zugrunde gelegt. Bei
Bauchlage der Leiche beginnt man mit der Hinterseite des Beines (Gesäß) in der-
selben Reihenfolge, wie weiter unten beschrieben, und scbließt dann später die
hier zuerst geschilderte Vorderseite an. Abgelöste untere Extremität wie obere zu
behandeln (S. 824): Beginn mit Muskeln des großen Beckens (siehe S. 832 A Nr. 9)
und kleinen Beckens (siehe S. 833, C).
 
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